Boot and shoe
In: British Military Service Tribunals, 1916–18, S. 64-89
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In: British Military Service Tribunals, 1916–18, S. 64-89
In: Machtmißbrauch im politischen Diskurs, S. 149-229
In: Konflikte um Ordnung und Freiheit: sozialwissenschaftliche Beiträge ; Franz Neumann zum 60. Geburtstag, S. 255-270
Besonders in der politischen Auseinandersetzung um die Veränderung des Asylrechts fand das im Titel zitierte sprachliche Bild häufige Verwendung. Dieses Bild war und ist beliebt und einprägsam, es besitzt eine starke metaphorische Ausstrahlung. Der Autor zeigt, daß die Verwendung dieser Metapher keineswegs harmlos ist, "denn sie enthält ein außerordentliches und ganz exklusives Szenario, das auf die gesellschaftliche Realität in der Bundesrepublik nicht zu übertragen ist." Bei seiner Analyse richtet sich der Autor gegen eine tendenzielle Mystifikation der Gesellschaft im sprachlichen Bild vom Boot, das voll ist bzw. bald voll sein könnte. In moralischer, politischer und soziologischer Dimension wird der Inhalt dieses Bildes näher untersucht. Eine menschliche Politik der Bundesrepublik gegenüber Fremden, so das Fazit, ist auf der Ebene des Szenarios vom Boot, das voll sein könnte, nicht zu entwickeln. Und noch viel weniger ist diese Metapher für den Versuch geeignet, die hiesigen und berechtigten sozialen Ängste und Nöte zum Ausdruck zu bringen, ohne fremdenfeindlich zu sein. (ICD)
In: Soziale Nachhaltigkeit in flexiblen Arbeitsstrukturen: Problemfelder und arbeitspolitische Gestaltungsperspektiven, S. 233-250
Der Beitrag beschäftigt sich mit der "Subjektivierung" arbeitsbezogener Prävention. Es wird ein kleiner historischer Abriss über Gesundheitsprävention vor der "Ottawa-Charta" von 1948 gegeben. Es wird dann auf diese für Gesundheitsprävention wegweisende Charta eingegangen und das Konzept des "Settings" angerissen. Der Beitrag stellt die Frage, ob die Krankenkassen die Promotoren der Gesundheitsprävention sein können, weist aber zugleich darauf hin, dass "Gesundheitsprävention" für die Krankenkassen vor allem auch ein "Wettbewerbsvorteil" im Kampf um den Kunden ist. Es wird dann darauf verwiesen, dass "Grenzüberschreitungen" immer mehr zur Alltagserfahrung des modernen Menschen gehören. Zur neuen Konstruktion von Identität gehören oft auch "Flexibilität", "Fitness" und "Mobilität". Nachdem der Beitrag sich der Frage widmet, ob "regionale Netzwerke" eine "Gesundheitsressource" darstellen können, geht er abschließend dann noch auf die Zukunft einer "arbeitsbezogenen Gesundheitsforschung" ein. (ICB)
In: Alltag im Holocaust
In: The Right War?, S. 91-95
In: Images of Women in Peace and War, S. 205-227
In: The Changing Geography of Banking and Finance, S. 233-250
In: Amerika und die Deutschen: Bestandsaufnahme einer 300jährigen Geschichte, S. 353-366
Ausgehend von der eher geringen Bedeutung der deutsch-amerikanischen Beziehungen im 18. und 19. Jahrhundert stellt der Verfasser fest, daß es zwischen beiden Staaten vor 1914 weder ernsthafte Differenzen noch starke gemeinsame Interessen gab. Während der Neutralität der USA im Ersten Weltkrieg bis 1917 seien Kontroversen über die Führung des deutschen U-Boot-Krieges, die Frage der Wilsonschen Friedensvermittlung und die deutsche Propaganda in den Vereinigten Staaten zu unüberbrückbaren Streitpunkten geworden; sie hätten zum Kriegseintritt der USA beigetragen. Endgültig war der Bruch 1917 durch die Eröffnung des uneingeschränkten U-Boot-Krieges und die Bündnisangebote an Mexico. Amerikanische Soldaten wurden in Europa eingesetzt und trugen zur Niederlage des Deutschen Reiches bei, die USA nahmen entscheidenden Einfluß auf die Kapitulationsbedingungen. (KS)
In: Gebrochene Identitäten: zur Kontroverse um kollektive Identitäten in Deutschland, Israel, Südafrika, Europa und im Identitätskampf der Kulturen, S. 143-168
Die Problematik ob und wie sich eine kollektive Identität überhaupt erzeugen läßt, wird am Beispiel einer "europäischen Identität" verdeutlicht. Die "Bestandsaufnahme" ist ernüchternd: Von einer operativ wirksamen Wertegemeinschaft kann im europäischen Kontext keine Rede sein. Das Vorherrschen national gefärbter Geschichtsbilder ist ein recht loses Band, das allenfalls in Situationen globaler Bedrohung wirksam werden könnte. Eine europäische Kommunikationsgemeinschaft, die sich gemeinsamer Sprachen und Symbole bedient, ist erst rudimentär vorhanden. Die Schaffung des europäischen Binnenmarktes zielt nach wie vor vorrangig auf eine Wirtschaftsunion, die sich gegenüber der außereuropäischen Konkurrenz abschottet und diesen Protektionismus ("Das Boot ist voll") als europäische Sozialpolitik darstellt. Insgesamt sind viele Widersprüche und Enttäuschungen vorprogrammiert. (pre)
Bewertung von Parteien und Politikern.
Themen: Beurteilung der eigenen wirtschaftlichen Situation im
Vergleich zu früher; Erwartungen an die zukünftige wirtschaftliche
Entwicklung (Katona-Fragen); Parteipräferenz; Sympathie-Skalometer für
CDU, SPD, FDP und NPD; politische Zufriedenheit mit dem Bundeskanzler
und ausgewählten Bundesministern; Bewertung von Unfällen in der
Bundeswehr, z.B. bei Starfightern und U-Booten. Aus dem Bereich der
Marktforschung: Bekanntheitsgrad von alteingeführten und neuen
Zigarettenmarken sowie von Wollsiegel, Käsemarken, Fotogeräten, Farben
und Lacken; Einstellung zu Perlenschmuck und präferierte Schmuckformen.
Demographie: Besitz langlebiger Wirtschaftsgüter;Haushaltungsvorstand;
Familienstand; Alter (klassiert); Berufstätigkeit; Beruf; Schulbildung;
Berufsausbildung; Religiosität; Konfession; Haushaltseinkommen
(klassiert); Haushaltsgröße; Geschlecht; Bundesland.
Interviewerrating: Schichtzugehörigkeit des Befragten und Ortsgröße.
GESIS
Wohnbedingungen, Freizeit und Kulturangebot,
Nachbarschaftskontakte und Verbundensein mit dem Wohngebiet.
Themen: Wohndauer im Haus, im Wohngebiet und in der Stadt;
Anzahl der Räume und der Personen in der Wohnung; selbst
vorgenommene Veränderungen in der Wohnung; Zufriedenheit mit der
Wohnung; Polaritätsprofil zu den Eindrücken vom Wohngebiet;
präferierte Wohngegend; Interesse für die Angelegenheiten des
Wohngebietes; Teilnahme an Aktivitäten im Wohngebiet; Verhältnis
zu Nachbarn; Häufigkeit des Besuchs des Stadtzentrums; Bedeutung
der Eigenschaften des Stadtzentrums; Polaritätsprofil zu
Eindrücken vom Stadtzentrum; Heimischfühlen; Faktoren für und
gegen ein Verbundensein mit der Stadt; Orte, an denen die
Freizeit nach Feierabend und am Wochenende verbracht wird;
Freizeitpartner; Besitz eines Erholungsobjektes wie Garten,
Bungalow, Boot, Garage oder Dauerzeltplatz; Fahrzeugbesitz;
Nutzung der Verkehrsmittel zur Erholung am Wochenende, bei
Einkäufen und für den Arbeitsweg; Arbeitsort und -weg; Belastung
durch Arbeitsweg; Tätigkeitsmerkmale; Übereinstimmung von
Qualifikation und ausgeübter Tätigkeit; Schichtsystem;
Arbeitszufriedenheit.
GESIS
In: Körper, Kultur und Ideologie: Sport und Zeitgeist im 19. und 20. Jahrhundert, S. 169-216
Der im Ausland als "Sportwunder" bezeichnete DDR-Leistungssport war ein Teil des Herrschaftssystems. Entsprechend der Parteidoktrin war er dafür vorgesehen, die Überlegenheit des Sozialismus über den Kapitalismus zu bestätigen und die internationale Anerkennung der DDR mittels eines enormen finanziellen und personellen Aufwandes (35.000 hauptamtliche Trainer, Funktionäre und Mitarbeiter) durchzusetzen. In seiner pädagogischen Funktion diente er als Mittel zur Ausbildung von DDR-Bewußtsein. In seiner Erscheinungsform war er restriktiv, er gab aber auch das Gefühl, "in einem Boot zu sitzen". Berichtet wird über den Aufbau des Leistungssports, die kontrollierende Funktion des ZK der SED, die Gremienstruktur sowie die Leistungsziele ("Wichtigstes Ziel: ein Platz vor Westdeutschland"). Weitere Abschnitte befassen sich mit den Leistungsanreizen sowie der Rolle von Sportwissenschaft und Sportmedizin. Auf der Habenseite wird verbucht, daß der DDR-Sport den Sport weltweit inspirierte. Der langfristige Aufbau von Sportlern und die Nachwuchsförderung wurde auch von anderen Staaten wie den USA oder der Bundesrepublik Deutschland übernommen. (pra)
In: Das Ende des Kommunismus: die Überwindung der Diktaturen in Europa und ihre Folgen, S. 177-194
Der Verfasser zeichnet die verschiedenen Phasen und Zäsuren, Motive und Ziele, vor allem auch die jeweiligen Handlungsspielräume der ungarischen Opposition zwischen 1956 und 1968 sowie zwischen 1968 und 1973 nach. Er konstatiert, dass eine in mancherlei Hinsicht reformoffene Periode nach 1973 mit der neuen Eiszeit unter Breschnew und Kadar weitgehend beendet wurde. Für das oppositionelle Denken bedeutete dies eine Abkehr vom Marxismus und eine Hinwendung zum Liberalismus. Dennoch schien in Ungarn der Graben zwischen der kommunistischen Elite und der Gesellschaft, darunter auch den Oppositionsströmungen, weniger stark ausgeprägt zu sein als in anderen Staaten des Ostblocks. Jedenfalls reagierte das Regime auf die politischen Ansprüche der Opposition mit einer differenzierten Tolerierungspolitik, sodass Ende der 1980er Jahre verschiedene Initiativen damit begonnen hatten, sich zuerst informell, später auch als Partei zu organisieren. Da die Reformkommunisten und die Opposition nach Einschätzung des Verfassers angesichts der zu lösenden Probleme schließlich im gleichen Boot saßen, erlebte Ungarn 1989 eine gewaltlose Transformation. (ICE2)