Selon la Legal Origins Theory, les origines juridiques d'un État ont une influence significative sur sa croissance économique. Née dans l'orbite du droit des sociétés, elle a d'abord été défendue par un collectif d'auteurs à l'occasion de l'étude du niveau de protection accordé aux actionnaires minoritaires dans différents États à travers le monde. Ils en ont tiré la conclusion que les États appartenant à la culture juridique de Common Law accordaient le plus haut degré de protection, source d'un marché financier efficace et synonyme de croissance économique. La Legal Origins Theory s'est ensuite étendue à d'autres domaines juridiques et s'est attachée à démontrer plus globalement l'efficience générale du modèle de Common Law. Dans la foulée, elle fut au cœur des rapports Doing Business de la Banque mondiale. Cette théorie a suscité de nombreuses critiques que la présente contribution a pour ambition d'exposer. Après l'analyse de la théorie et des critiques émises à son encontre, l'étude tente de dégager les présupposés philosophiques sous-jacents à la Legal Origins Theory, à travers la pensée de deux auteurs : Friedrich von Hayek et Bruno Leoni. ; The Legal Origins Theory argues that the legal origins of a state have a significant influence on its economic growth. This theory originated mainly and prospered in the field of company law. A group of researchers has enquired about the degree of protection granted to minority shareholders in various states throughout the world. They concluded that states belonging to the legal family of common law granted the best protection, sourcing an efficient market and easing their economic growth. The Legal Origins Theory spread out widely and expanded to several other legal domains, while continuing to emphasize and highlight the efficiency of the common law. It was furthermore at the heart of the "Doing Business" reports of the World Bank. This theory has led to many critiques, which the present paper aims to show. Beyond this analysis and the review of criticisms, our study finally attempts to identify the philosophical assumptions that support the Theory of Legal Origins, through the review of the developments authored by Friedrich von Hayek and Bruno Leoni. ; Peer reviewed
Cet article retrace l'histoire des débats et des décisions du parlement genevois qui ont façonné les politiques menées, dans le canton de Genève, entre 1885 et 1961, en matière d'accès aux études des enfants issus des classes populaires. A cet égard, c'est tout d'abord une parfaite bonne conscience démocratique qui a prévalu au Grand Conseil, combinée bientôt avec un malthusianisme de combat concernant l'accès aux professions libérales. C'est principalement le parti socialiste qui, à partir de 1927, a mené la bataille contre ces positions conservatrices et cherché à instaurer «l'école unique», dans le but de faire évoluer en profondeur la composition sociale de l'élite. Les événements ont commencé à couler dans ce sens d'une part lorsque, au lendemain de la Deuxième Guerre mondiale, des experts ont montré aux membres de la majorité parlementaire que l'école genevoise n'était pas aussi démocratique qu'ils aimaient à le croire et d'autre part quand il est apparu que, comme tant d'autres, l'économie cantonale était aussi confrontée à une très vive «pénurie de cadres». C'était au début des années '60. La droite et le centre firent alors ce que la gauche attendait depuis longtemps, mais avec des mobiles qui étaient pour partie très différents des siens. La lutte pour l'égalisation des chances de réussite scolaire entrait ainsi dans l'âge de l'ambiguïté. (DIPF/Orig.) ; Der Artikel beschreibt die Geschichte der Debatten und Entscheidungsprozesse im Genfer Parlament zwischen 1885 und 1961, welche die Politik im Hinblick auf den Zugang zu den weiterführenden Schulen für Kinder aus unteren Sozialschichten bestimmten. Zunächst gewann ein demokratisches Bewusstsein Oberhand, das bald mit einem Malthusianismus im Sinne eines Kampfes um den Zugang zu den freien Berufen kombiniert wurde. Hauptsächlich die sozialdemokratische Partei setzte sich seit 1927 gegen die konservative Politik zur Wehr und für die Einführung der Einheitsschule ein, von der sie eine grundlegende Veränderung der sozialen Zusammensetzung der Eliten erwartete. Erste Erfolge konnten erzielt werden, als die Experten der Mehrheit des Parlamentes nach dem Zweiten Weltkrieg zeigten, dass die Genfer Schule nicht so demokratisch sei, wie sie glaubte zu sein, und vor allem als zu Beginn der 1960er-Jahre deutlich wurde, dass auch die Genfer Wirtschaft mit einem grossen Nachwuchsproblem konfrontiert war. Die Rechte und die politische Mitte setzten nun um, was die Linke sich erhofft hatte, aber mit vollständig anderen Motiven. Der Kampf um die Egalisierung der Chancen auf Schulerfolg trat so ins Zeitalter der Zweideutigkeiten ein. (DIPF/Orig.)
International audience ; Die sich daraus ergebende Anzahl von Zuschreibungen an das Verfassungsgericht, das Ergebnis des Willens der Väter der Republik, als Reaktion auf den Faschismus einen tadellosen Rechtsstaat zu errichten, rechtfertigte eine anhaltende Aufmerksamkeit für die Qualität der Rekrutierung der Mitglieder, aus denen es besteht. Zwischen den Forderungen der Rechten, die darauf bedacht war, den juristischen Charakter der Consulta festzulegen, und denen der Linken, die im Gegenteil ihren ausschließlich politischen Charakter behaupten wollte, wurde eine Lösung gewählt, die, allesamt kompromisslos, eine gemischte Einstellung der fünfzehn Richter des Gerichtshofs sowohl in technischer als auch in politischer Hinsicht vorsah. Das Eingreifen der Obersten Gerichte, die fünf seiner Mitglieder aus ihrer Mitte wählen, ist eine der technischen Bezeichnungen, da der Wahlkampf im Allgemeinen immun gegen ideologische Positionierung ist. Die fünf vom Staatspräsidenten ernannten Richter sind schwieriger zu klassifizieren und teilen die Doktrin auf, die zwischen der Schiedsrichterrolle (die diese Bezeichnungen in die technische Kategorie einordnen würde) und der politischen Rolle des Staatsoberhauptes aufgeteilt ist. Zweifelsohne werden die von den Parlamentariern gewählten Richter nach politischen Erwägungen gewählt. Aber die erforderliche verstärkte Mehrheit, drei Fünftel der nationalen Volksvertreter, hat Mehrheit und Opposition zu einem Kompromiss zwischen ihnen gezwungen. Dieses System könnte jedoch zu einer institutionellen Lähmung geführt haben, die den Wunsch nach Reformen rechtfertigt, der in letzter Zeit von der Doktrin begrüßt wurde. ; The consequent number of attributions devolved to the Constitutional Court, the fruit of the will of the Fathers of the Republic to establish, in reaction to fascism, an irreproachable rule of law, justified sustained attention to the quality of the recruitment of the members constituting it. Between the demands of the right, anxious to establish the jurisdictional nature ...
International audience ; Die sich daraus ergebende Anzahl von Zuschreibungen an das Verfassungsgericht, das Ergebnis des Willens der Väter der Republik, als Reaktion auf den Faschismus einen tadellosen Rechtsstaat zu errichten, rechtfertigte eine anhaltende Aufmerksamkeit für die Qualität der Rekrutierung der Mitglieder, aus denen es besteht. Zwischen den Forderungen der Rechten, die darauf bedacht war, den juristischen Charakter der Consulta festzulegen, und denen der Linken, die im Gegenteil ihren ausschließlich politischen Charakter behaupten wollte, wurde eine Lösung gewählt, die, allesamt kompromisslos, eine gemischte Einstellung der fünfzehn Richter des Gerichtshofs sowohl in technischer als auch in politischer Hinsicht vorsah. Das Eingreifen der Obersten Gerichte, die fünf seiner Mitglieder aus ihrer Mitte wählen, ist eine der technischen Bezeichnungen, da der Wahlkampf im Allgemeinen immun gegen ideologische Positionierung ist. Die fünf vom Staatspräsidenten ernannten Richter sind schwieriger zu klassifizieren und teilen die Doktrin auf, die zwischen der Schiedsrichterrolle (die diese Bezeichnungen in die technische Kategorie einordnen würde) und der politischen Rolle des Staatsoberhauptes aufgeteilt ist. Zweifelsohne werden die von den Parlamentariern gewählten Richter nach politischen Erwägungen gewählt. Aber die erforderliche verstärkte Mehrheit, drei Fünftel der nationalen Volksvertreter, hat Mehrheit und Opposition zu einem Kompromiss zwischen ihnen gezwungen. Dieses System könnte jedoch zu einer institutionellen Lähmung geführt haben, die den Wunsch nach Reformen rechtfertigt, der in letzter Zeit von der Doktrin begrüßt wurde. ; The consequent number of attributions devolved to the Constitutional Court, the fruit of the will of the Fathers of the Republic to establish, in reaction to fascism, an irreproachable rule of law, justified sustained attention to the quality of the recruitment of the members constituting it. Between the demands of the right, anxious to establish the jurisdictional nature ...
International audience ; Die sich daraus ergebende Anzahl von Zuschreibungen an das Verfassungsgericht, das Ergebnis des Willens der Väter der Republik, als Reaktion auf den Faschismus einen tadellosen Rechtsstaat zu errichten, rechtfertigte eine anhaltende Aufmerksamkeit für die Qualität der Rekrutierung der Mitglieder, aus denen es besteht. Zwischen den Forderungen der Rechten, die darauf bedacht war, den juristischen Charakter der Consulta festzulegen, und denen der Linken, die im Gegenteil ihren ausschließlich politischen Charakter behaupten wollte, wurde eine Lösung gewählt, die, allesamt kompromisslos, eine gemischte Einstellung der fünfzehn Richter des Gerichtshofs sowohl in technischer als auch in politischer Hinsicht vorsah. Das Eingreifen der Obersten Gerichte, die fünf seiner Mitglieder aus ihrer Mitte wählen, ist eine der technischen Bezeichnungen, da der Wahlkampf im Allgemeinen immun gegen ideologische Positionierung ist. Die fünf vom Staatspräsidenten ernannten Richter sind schwieriger zu klassifizieren und teilen die Doktrin auf, die zwischen der Schiedsrichterrolle (die diese Bezeichnungen in die technische Kategorie einordnen würde) und der politischen Rolle des Staatsoberhauptes aufgeteilt ist. Zweifelsohne werden die von den Parlamentariern gewählten Richter nach politischen Erwägungen gewählt. Aber die erforderliche verstärkte Mehrheit, drei Fünftel der nationalen Volksvertreter, hat Mehrheit und Opposition zu einem Kompromiss zwischen ihnen gezwungen. Dieses System könnte jedoch zu einer institutionellen Lähmung geführt haben, die den Wunsch nach Reformen rechtfertigt, der in letzter Zeit von der Doktrin begrüßt wurde. ; The consequent number of attributions devolved to the Constitutional Court, the fruit of the will of the Fathers of the Republic to establish, in reaction to fascism, an irreproachable rule of law, justified sustained attention to the quality of the recruitment of the members constituting it. Between the demands of the right, anxious to establish the jurisdictional nature ...
International audience ; Die sich daraus ergebende Anzahl von Zuschreibungen an das Verfassungsgericht, das Ergebnis des Willens der Väter der Republik, als Reaktion auf den Faschismus einen tadellosen Rechtsstaat zu errichten, rechtfertigte eine anhaltende Aufmerksamkeit für die Qualität der Rekrutierung der Mitglieder, aus denen es besteht. Zwischen den Forderungen der Rechten, die darauf bedacht war, den juristischen Charakter der Consulta festzulegen, und denen der Linken, die im Gegenteil ihren ausschließlich politischen Charakter behaupten wollte, wurde eine Lösung gewählt, die, allesamt kompromisslos, eine gemischte Einstellung der fünfzehn Richter des Gerichtshofs sowohl in technischer als auch in politischer Hinsicht vorsah. Das Eingreifen der Obersten Gerichte, die fünf seiner Mitglieder aus ihrer Mitte wählen, ist eine der technischen Bezeichnungen, da der Wahlkampf im Allgemeinen immun gegen ideologische Positionierung ist. Die fünf vom Staatspräsidenten ernannten Richter sind schwieriger zu klassifizieren und teilen die Doktrin auf, die zwischen der Schiedsrichterrolle (die diese Bezeichnungen in die technische Kategorie einordnen würde) und der politischen Rolle des Staatsoberhauptes aufgeteilt ist. Zweifelsohne werden die von den Parlamentariern gewählten Richter nach politischen Erwägungen gewählt. Aber die erforderliche verstärkte Mehrheit, drei Fünftel der nationalen Volksvertreter, hat Mehrheit und Opposition zu einem Kompromiss zwischen ihnen gezwungen. Dieses System könnte jedoch zu einer institutionellen Lähmung geführt haben, die den Wunsch nach Reformen rechtfertigt, der in letzter Zeit von der Doktrin begrüßt wurde. ; The consequent number of attributions devolved to the Constitutional Court, the fruit of the will of the Fathers of the Republic to establish, in reaction to fascism, an irreproachable rule of law, justified sustained attention to the quality of the recruitment of the members constituting it. Between the demands of the right, anxious to establish the jurisdictional nature ...
[Vorerst nur Inhaltsverzeichnis] Dalla metà degli anni Venti il regime fascista avviò il più grande esperimento di pedagogia politica di massa mai tentato nella storia italiana: forgiare una collettività organizzata di cittadini-sudditi, imbevuti sin dalla più tenera età di un'ideologia fascista nazionalpatriottica e militarista. Questo progetto, totalitario nelle intenzioni e propagato attraverso il termine di "uomo nuovo", divenne una forza trainante del regime, e diede occasione a gruppi di volonterosi esperti ed educatori di trovare una nuova collocazione sociale e opportunità di far carriera all'interno del regime, lavorando "incontro al Duce". Il volume analizza l'operato del regime e dei suoi esperti per realizzare l'ambizioso programma, concentrandosi su alcuni campi particolarmente significativi (partito unico di massa, scuola e organizzazioni giovanili, medicina, sport, arte futurista, politica demografica e assistenziale, propaganda, sfruttamento delle colonie, razzismo), presentando ideologia e politica legate alla formazione dell'uomo nuovo fascista nelle sue varie declinazioni, senza dimenticare il loro concorrente totalitario, la Chiesa cattolica. ; [Vorerst nur Inhaltsverzeichnis] Mitte der 20er Jahre leitete das faschistische Regime das größte Experiment zur politischen Massenerziehung ein, das bis dahin jemals in der italienischen Geschichte versucht worden war: die Schaffung eines organisierten Gemeinwesens von Bürgern-Untertanen, die von Kindesbeinen an einer nationalpatriotisch-militaristischen faschistischen Ideologie ausgesetzt wurden. Dieses der Zielrichtung nach totalitäre, mit dem Begriff des "neuen Menschen" propagierte Projekt wurde zu einer treibenden Kraft des Regimes und verlieh verschiedenen Gruppen von willigen Experten und Erziehern eine neue gesellschaftliche Rolle bzw. öffnete ihnen in dem Maße Karrierewege, als sie dem Duce zuarbeiteten. Der Band analysiert die Maßnahmen, die das Regime und seine Experten ergriffen, um dieses ehrgeizige Programm zu verwirklichen. Die ...
En quoi la participation à la vie démocratique des citoyens de la Cinquième Suisse se distingue-t-elle des citoyens suisses ? Cette publication montre l'évolution démographique, la répartition spatiale et la structure de la Cinquième Suisse. Ce travail s'intéresse également à identifier les dissimilitudes entre l'étendue des droits politiques des citoyens de la Cinquième Suisse et de la Suisse, les dissemblances dans les canaux de vote et dans la procédure pour accéder à l'exercice du droit de vote. Sur la base des résultats des votations fédérales de 2004 à 2010 et des résultats des élections du Conseil national 2007, cette publication met également en lumière les différences des résultats entre le comportement politique des Suisses de l'étranger et de leurs compatriotes résidant en Suisse. La participation, la force des partis, le vote électronique, les mots d'ordre des partis et la thématique des votations sont des thèmes abordés dans cette analyse empirique. Worin unterscheidet sich die Beteiligung am demokratischen Leben der Bürgerinnen und Bürger der Fünften Schweiz von demjenigen der Schweizer Staatsbürgerinnen und Bürger ? Diese Publikation zeigt die demografische Entwicklung sowie die räumliche Verteilung und Struktur der Fünften Schweiz auf. Im Rahmen der Arbeit werden auch das unterschiedliche Ausmass der politischen Rechte, welche die Bürgerinnen und Bürger der Fünften Schweiz und diejenigen der Schweiz ausüben, und die Unterschiede bei den Abstimmungskanälen sowie im Verfahren zur Ausübung des Stimmrechts aufgezeigt. Auf die Resultate der Eidgenössischen Abstimmungen von 2004 bis 2010 und die Resultate der Nationalratswahlen 2007 gestützt, befasst sich diese Publikation zudem mit den unterschiedlichen Resultaten bezüglich des politischen Verhaltens der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer und ihrer in der Schweizlebenden Landsleute. Die Beteiligung, die Stärke der Parteien, das elektronische Abstimmen, die Parteilosungen und die Abstimmungsthematiken sind Themen, die im Rahmen dieser ...
Carl Schmitt je jedan od najposvećenijih protivnika liberalnog univerzalizma sa svojim pojmom pluralističke, racionalne i uključive konsenzualne politike kao progresivnog demokratskog projekta i svojeg razumijevanja političke arene kao pročišćene, od sukoba slobodne, i na taj način progresivne kretnje demokratske logike. U ovom radu nastojat ću pokazati Schmittove pesimističke i negativne stavove, zasnovane na ontološkim i teološkim temeljima, o deliberativnom modelu politike koja tvrdi da partikularna volja može doći do koncepta zajedničkog javnog interesa ili zajedničkog dobra kroz raspravu i dijalog. Nadalje, pokušat ću pokazati da unutar Schmittovog projekta koncept diktature suverena postoji kao nužni kontrapunkt pojmu politič- kog. Schmitt odbija razumijevati politički život kao medij dijalog koji vodi razumskom konsenzusu. U ovom kontekstu, suveren iz Schmittove teorije mora se razumijevati upravo kao sila napravljena da proizvodi homogenost kroz hegemoniju. Hegemonija, u Gramscijevom smislu, nije gola opresivna sila. Namjesto toga, odnosi se na vladajuću silu sposobnu upisati vlastitu ideologiju i pogled na svijet u javnost kroz uvjeravanje. U tom okviru, ljevičarski mislitelji poput Mouffea, koji preporuča da moramo misliti »sa Schmittom protiv Schmitta« kako bismo razvili novo demokratsko političko razumijevanje, svraćaju pozornost na Schmittovu tezu da je svaki politički identitet u funkciju »mi–oni« antinomije, ali im promiče činjenica da je nemoguće deducirati koncept zbiljski demokratske javne sfere iz Schmittove teorije. Kao što će biti naglašenu u radu, demokracija u Schmittovom smislu može biti savršena forma suverenosti, takva kakva usuprot liberalnoj demokraciji rezultira homogenizacijom i isključenjem heterogenosti, te na taj način mora biti začeta kao fundamentalno hegemonijski sistem. Schmittov ideal demokracije zahtijeva da politički identiteti, javno mišljenje, javna sfera i formiranje volje vudu rezultati suverenove volje i bez prostora za raspravu. ; Carl Schmitt is one of the most dedicated opponents of liberal universalism, with its notion of pluralist, rational and non-exclusivist consensus politics as a progressive democratic project and its understanding of the political arena – "purified", being free from struggles and conflict – as the progressive move of democratic logic. In this paper I will first try to show Schmitt's pessimistic and negative stance based on ontological and theological grounds on the deliberative model of politics with its claim about the possibility of making particular wills reach the conception of common public interest or the common good through discussion and dialogue. Secondly, I'll try to show that, within Schmitt's project, the concept of the sovereign dictatorship exists as the necessary counterpoint to the concept of the political. Schmitt refuses to understand political life as a medium of dialogue leading to a rational consensus. In this context, the sovereign in Schmitt's theory should be precisely understood as a force constructed to reproduce homogeneity in a hegemonic manner. Hegemonia, in a Gramscian sense, is not a bare oppressive force. Rather, it refers to a ruling force which is able to inject its own ideology and world view into the public through persuasion. In this framework, leftist thinkers like mouffe, who recommended that we should think "with Schmitt against Schmitt" in order to develop a new democratic political understanding, draw attention to Schmitt's thesis that every political identity functions as "we-they" antinomy, yet they miss the fact that it is impossible to deduce a conception of a truly democratic public sphere from Schmitt's theory. As it will be emphasized in this paper, democracy in the Schmittian sense can be the perfect form of sovereignty, one which in contrast to liberal democracy results in homogenization and the exclusion of the heterogeneous and thus must be conceived as a fundamentally hegemonic system. The Schmittian ideal of democracy requires that political identities, public opinion, public sphere and will formation are the products of a sovereign will and not of open and free discussion. ; Carl Schmitt est l'un des opposants les plus puissants de l'universalisme libérale de par sa notion de consensus politique pluraliste, rationnel et non exclusiviste en tant que projet démocratique progressiste, mais aussi de par sa compréhension de l'arène politique - « purifiée », libre de toutes luttes et de tout conflit – en tant que mouvement progressiste de la logique dé- mocratique. Dans cet article, je vais en premier lieu tenter de montrer l'opinion pessimiste et négative de Schmitt – basée sur des fondements ontologiques et théologiques – concernant le modèle délibératif de la politique et sa prétention à penser que la formation de volontés particulières pourrait toucher l'intérêt public commun ou le bien commun à travers la discussion et le dialogue. En second lieu, je vais tenter de montrer qu'à l'intérieur du projet de Schmitt le concept de dictature souveraine existe comme contrepartie nécessaire au concept du politique. Schmitt refuse de penser la vie politique comme instrument de dialogue menant au consensus rationnel. Ainsi, le souverain dans la théorie de Schmitt doit précisément être compris comme une force construite pour reproduire une telle homogénéité de manière hégémonique. Hegemonia, au sens gramscien, n'est pas une simple force oppressive ; il s'agit plutôt d'un terme qui se réfère à une force dirigeante capable d'injecter sa propre idéologie et vision du monde dans le domaine public à travers la persuasion. Dans ce contexte, certains penseurs de gauche telle que mouffe qui nous recommande de penser « avec, et contre, Schmitt » dans le but de développer une nouvelle compréhension de la politique démocratique, attirent notre attention sur la thèse de Schmitt où chaque identité politique fonctionne par l'antinomie « nous/eux ». Toutefois, ces penseurs passent à côté du fait qu'il est impossible de déduire une conception de réelle sphère publique démocratique sur la base de la théorie de Schmitt. Comme cet article le souligne bien, la démocratie au sens schmittien peut être la forme parfaite de souveraineté, une forme qui – en contraste avec la démocratie libérale – aboutit à une homogénéisation en excluant l'hétérogé- néité, et ainsi doit être conçue comme un système fondamentalement hégémonique. Selon l'idéal schmittien de démocratie, les identités politiques, l'opinion publique, la sphère publique et la formation de volontés doivent être les produits, non pas d'une discussion ouverte et libre, mais d'une volonté souveraine. ; Carl Schmitt ist einer der mächtigsten Gegner des liberalen Universalismus mit dessen Vorstellung von pluralistischer, rationaler und nicht exklusivistischer Konsenspolitik als einem progressiven demokratischen Projekt und dessen Verständnis der politischen Arena – "gereinigt", frei von Kämpfen und Konflikten – als eines progressiven Schritts der demokratischen Logik. In diesem Beitrag werde ich zunächst versuchen, Schmitts pessimistische, negative und auf ontologischer und theologischer Grundlage ruhende Haltung zum Beratungsmodell der Politik darzulegen, mit dessen Behauptung über die möglichkeit, partikulare Willen zu veranlassen, durch Diskussion und Dialog die Konzeption des gemeinschaftlichen öffentlichen Interesses oder Gemeinwohls zu erreichen. Zweitens werde ich versuchen zu zeigen, dass im Rahmen des schmittschen Projekts der Begriff der souveränen Diktatur als notwendiger Kontrapunkt zum Begriff des Politischen existiert. Schmitt weigert sich, das politische Leben als ein medium des Dialogs zu begreifen, das zu einem rationalen Konsens führt. In diesem Zusammenhang soll das Souveräne in der schmittschen Theorie eben als eine Gewalt aufgefasst werden, die konstruiert ist, um eine solche Homogenität in einer hegemonialen Art zu reproduzieren. Die hegemonia im gramscischen Sinne ist nicht eine bloß repressive Kraft; vielmehr bezieht sie sich auf eine herrschende Kraft, die imstande ist, durch Überzeugungsvermögen ihre eigene Ideologie und Weltanschauung in die Öffentlichkeit zu injizieren. Linksorientierte Denker wie mouffe, die empfohlen haben, wir sollten "mit Schmitt gegen Schmitt" denken, um ein neues demokratisches politisches Verständnis zu entwickeln, lenken in diesem Kontext das Augenmerk auf Schmitts These, jede politische Identität funktioniere durch die "wir – sie"-Antinomie, doch sie übersehen die Tatsache, dass es unmöglich ist, aus der schmittschen Theorie die Vorstellung von einer wahrhaft demokratischen öffentlichen Sphäre abzuleiten. Wie es in dieser Arbeit betont wird, kann die Demokratie im schmittschen Sinne die perfekte Form der Souveränität sein, die – im Gegensatz zur liberalen Demokratie – in der Homogenisierung und Ausgrenzung des Heterogenen resultiert und daher als ein grundlegend hegemoniales System erachtet werden muss. Das schmittsche Ideal der Demokratie erheischt, dass politische Identitäten, öffentliche meinung, öffentliche Sphäre und Willensbildung keine Produkte einer offenen und freien Diskussion, sondern eines souveränen Willens sind.
33 pages The question of sources of law is recurrent in legal literature: its interest is far from slipping and leads to discord among lawyers. While the law, in the broad sense, is accepted by all as such, disagreements remain as to the place to be accorded to case-law, custom or doctrine within what is well known as the 'doctrine of sources of law'. It is pointless to take part in such a backlash controversy and it is better to try to explain the reasons for it. The continuing disagreement between lawyers is due to a mismatch between the observation and the ideological assumptions of lawyers. The observation shows that the sources of law, designed as its places of emergence, are multiple: the deaf law of parliament, but also pretoires, universities and social practices. Ideology considers only the first legitimate. Depending on the place given to realism or dogmatism, postures vary. It is irrelevant in truth because the real question is elsewhere: the traditional discourse on sources fails to capture the issue he claims to grasp. The question of sources is fundamentally a question of origins. Why the law? In this ontological approach to the problem of sources, the article seeks, by following Aristotle, the causes — formal, material, actual and final — whose combination is essential for the emergence of the law. ; International audience ; 33 pages The question of sources of law is recurrent in legal literature: its interest is far from slipping and leads to discord among lawyers. While the law, in the broad sense, is accepted by all as such, disagreements remain as to the place to be accorded to case-law, custom or doctrine within what is well known as the 'doctrine of sources of law'. It is pointless to take part in such a backlash controversy and it is better to try to explain the reasons for it. The continuing disagreement between lawyers is due to a mismatch between the observation and the ideological assumptions of lawyers. The observation shows that the sources of law, designed as its places of emergence, ...
Članak nastoji rasvijetliti tendencije suvremene etizacije u različitim područjima života, od gospodarstva i tehnike do znanosti i politike, s posebnim naglaskom na pravnu domenu. Ključno je pitanje: kako se danas masovno nabujala etizacija svijeta života odnosi prema načelu odvajanja prava i morala te prema vladavini prava kao minimuma morala u društvu? Teoretsko je polazište za ovo razmatranje Thomasiusova podjela naravnoga prava na honestum, decorum i iustum te Kantova dihotomija metafizičkih temelja nauka o pravu i kreposti u Metafizici ćudoređa. Taj je okvir upravo vrhunac prosvjetiteljskih nastojanja za strogim odvajanjem sfere zakonitosti i moralnosti. Postavlja se u tom sklopu pitanje, potkopavaju li suvremene etičke tendencije prosvjetiteljsko naslijeđe zaštite ljudskih prava. Na temelju takva dihotomna modela dalje se raščlanjuje utjecaj nedavne ekspanzije profesionalnih, medicinskih, znanstvenih, poslovnih i drugih oblika etike, masovno uspostavljanje etičkih povjerenstava, politička korektnost i djelovanje javnoga mnijenja na okvir ljudskih temeljnih sloboda. Za ilustraciju prikazana su dva ogledna primjera iz Hrvatske – normativni nedostaci etičkoga kodeksa i zloporaba etičkoga tijela u političke svrhe. U zaključku se obrazlaže kako suvremena etizacija može donijeti dobre plodove promicanjem ćudorednih pitanja i pravne zaštite. Međutim, ona ne smije prekoračivati granice i potkopavati vladavinu prava. Razdvajanje morala i prava znatna je baština demokratske ustavne države. Neobuzdana i preobilna etizacija raznih sfera, međutim, može biti pogubna za dobro uređenje i blagostanje u suvremenom, sve više pluralističkom i multikulturnom društvu. Primjerenije je stoga da o pravu sude nepristrani sudci i neovisni sudovi, držeći se u pravorijeku stoljećima izborenih i utvrđenih mjerila pravednosti; oni to zacijelo čine znatno pravednije nego što bi to činili provizorni etički odbori i ad hoc imenovani povjerenici. Etika se može baviti unutarnjom stranom djelovanja i moralnim maksimama. No, etičke maksime nisu uvijek vezane uz izvanjsku pravnu prisilu. O toj bitnoj razlici, koju bi svako društvo trebalo pažljivo razgraničiti i propisati, ovisi u bitnome ostvarenje ljudske slobode u njezinoj punini. ; This paper seeks to shed light on the trends of contemporary ethicisation in various areas of life, from business and technology to science and politics, with special emphasis on the legal domain. The key question is: how does nowadays immensely enlarged ethicisation of the lifeworld relate to the principle of separating legality from morality and the rule of law as the minimum of moral in the society? Theoretical framework for this analysis is Thomasius' division of natural law into honestum, decorum and iustum, as well as Kant's dichotomy of the metaphysical foundations of the doctrine of law and virtue in the Metaphysics of Morals. This framework represents the pinnacle of the demand of the Enlightenment era for a separation of the spheres of legality and morality. The question is raised as to whether contemporary ethical tendencies undermine the legacy of the Enlightenment regarding the protection of the human rights. Based on this dichotomous model, the impact of the recent expansion of professional, medical, scientific, business and other forms of ethics, the massive establishment of ethics committees, political correctness, and the mediation of public opinion on the framework of human fundamental freedoms is further elaborated. By way of illustration, two exemplary case studies from Croatia are presented—the normative flaws of a code of ethics and the misuse of an ethical body for political purposes. The conclusion elaborates how contemporary ethicisation can produce good results by promoting legal issues and legal protection. However, it should not exceed the limits and undermine the rule of law. The separation of morality and law is an important legacy of the democratic constitutional state. The unbridled and extensive ethicisation of various spheres, though, can be devastating to good order and well-being in the contemporary increasingly pluralistic and multicultural society. Therefore, the impartial tribunals should judge by the centuries-old and established standards of justice; they do it more equitably than the provisional ethical committees and the ad hoc appointed commissioners would. Ethics may continue to deal with the inner side of action and maxims. Nevertheless, the ethical maxims are not always bound to external compulsion. The full realisation of human freedom depends on this essential distinction, which every society should carefully determine and regulate. ; Cet article vise à faire la lumière sur les tendances de l'éthisation contemporaine dans divers domaines de la vie : des affaires et technologie à la science et politique, en mettant un accent particulier sur le domaine juridique. La question clé est la suivante : quel est le rapport entre l'éthisation contemporaine du monde de la vie, massivement accrue, avec le principe de la séparation entre le droit et la morale et la primauté du droit en tant que minimum de morale ? La présupposition de départ pour cette réflexion est la division par Thomasius de la loi naturelle en honestum, decorum et iustum, ainsi que la dichotomie par Kant des fondements métaphysiques de la doctrine du droit et de la vertu dans la Métaphysique des Mœurs, ledit cadre représentant le comble de l'exigence des Lumières pour une séparation stricte entre les sphères de la légalité et de la moralité. La question se pose de savoir si les tendances éthiques contemporaines nuisent l'héritage des Lumières de la protection des droits de l'homme. Sur la base de ce modèle dichotomique, une analyse plus profonde est fournie ayant pour but de démontrer l'impact de l'expansion récente des formes de l'éthique professionnelle, médicale, scientifique, des affaires et autres, de la mise en place massive des comités d'éthique, de la rectitude politique et de la médiation de l'opinion publique. A titre d'illustration, deux études sur des cas exemplaires en Croatie sont ici traitées: les faiblesses normatives d'un code d'éthique et l'abus d'un organe éthique à des fins politiques. En conclusion, il est montré que l'éthisation contemporaine peut porter ses fruits en promouvant les questions morales et la protection juridique. Cependant, elle ne doit pas dépasser les limites de le régime du droit et le nuire. La séparation entre la morale et le droit est un héritage important de l'Etat constitutionnel démocratique. L'éthisation effrénée et étendue à divers domaines peut néanmoins être dévastatrice pour le bon ordre et le bien-être dans la société contemporaine de plus en plus pluraliste et multiculturelle. Par conséquent, les juges impartiaux et les tribunaux indépendants devraient juger selon les normes de la justice séculaires et bien établies ; ils le font de manière plus équitable que le feraient le comité d'éthique provisoire ou les commissaires nommés ad hoc. L'éthique peut continuer à traiter du côté intérieur des actions et des maximes. Néanmoins, les maximes éthiques ne sont pas toujours liées à la contrainte juridique extérieure. De cette distinction essentielle, que chaque société devrait déterminer et réglementer avec soin, dépend avant tout la réalisation de la liberté humaine dans sa plénitude. ; Dieser Aufsatz versucht, die Tendenzen der zeitgenössischen Ethisierung in verschiedenen Bereichen des Lebens, von der Wirtschaft und Technik bis hin zur Wissenschaft und Politik, unter besonderer Berücksichtigung der Rechtsdomäne, zu beleuchten. Die Schlüsselfrage lautet: Wie verhält sich die heutige massiv angewachsene Ethisierung der Lebenswelt zum Grundsatz der Trennung von Legalität und Moralität sowie zum rechtsstaatlichen Postulat des Rechts als des Minimums der Moral in der Gesellschaft? Als Rahmen für die Untersuchung dient die Aufteilung des Naturrechts in honestum, decorum und iustum bei Thomasius, ferner Kants Dichotomie der metaphysischen Anfangsgründe der Rechts- und Tugendlehre in der Metaphysik der Sitten, wo als Höhepunkt die aufklärerische Forderung nach einer strengen Scheidung der Sphäre der Legalität von der Moralität untermauert wurde. Es wird die Frage erörtert, ob zeitgenössische Ethisierungstendenzen das aufklärerische Erbe der Verteidigung der Menschenrechte untergraben. Ausgehend von diesem dichotomischen Modell wird erörtert, welche Auswirkungen die jüngere Ausweitung der Ethik im Berufsleben, in Medizin, Wissenschaft, Geschäftsbeziehungen sowie sonstige Formen der Ethik, ferner die massiven Gründungen von Ethikkommissionen, die politische Korrektheit und die öffentliche Meinungsbildung auf den Rahmen der menschlichen Grundfreiheiten haben. Zur Veranschaulichung werden zwei Fallbeispiele aus Kroatien angeführt: die normativen Mängel eines Ethikkodexes und der Missbrauch eines ethischen Gremiums zu politischen Zwecken. Abschließend wird festgestellt, dass die zeitgenössische Ethisierung gute Früchte tragen kann, sofern sie die Rechtsfragen und den Rechtsschutz fördert. Aber sie darf dabei nicht die Grenzen überschreiten und den Rechtsstaat untergraben. Die Trennung von Moral und Recht ist ein wichtiges Erbe des demokratischen Rechtsstaates. Die ungezügelte und extensive Ethisierung verschiedener Sphären kann indessen für die gute Ordnung und das Wohlleben in der heutzutage immer ausgeprägteren pluralistischen und multikulturellen Gesellschaft verheerend sein. Daher mögen lieber unparteiische Richter und unabhängige Gerichtshöfe nach den in vielen Jahrhunderten errungenen und bewährten Maßstäben der Gerechtigkeit urteilen; sie tun dies gerechter, als es provisorische Ethikkomitees und ad hoc ernannte Beauftrage je tun würden. Die Ethik mag sich weiter mit dem inneren Bereich des Handelns und den Maximen befassen. Die ethischen Maximen sind aber dem äußeren Zwang nicht immer verpflichtet. Von dieser wesentlichen Unterscheidung, die jede Gesellschaft sorgfältig bestimmen und reglementieren sollte, hängt die Verwirklichung der Menschenfreiheit in ihrer Fülle ab.
What is a radical? Somebody who goes against mainstream opinions? An agitator who suggests transforming society at the risk of endangering its harmony? In the political context of the British Isles at the end of the eighteenth century, the word radical had a negative connotation. It referred to the Levellers and the English Civil War, it brought back a period of history which was felt as a traumatic experience. Its stigmas were still vivid in the mind of the political leaders of these times. The reign of Cromwell was certainly the main reason for the general aversion of any form of virulent contestation of the power, especially when it contained political claims. In the English political context, radicalism can be understood as the different campaigns for parliamentary reforms establishing universal suffrage. However, it became evident that not all those who were supporting such a reform originated from the same social class or shared the same ideals. As a matter of fact, the reformist associations and their leaders often disagreed with each other. Edward Royle and Hames Walvin claimed that radicalism could not be analyzed historically as a concept, because it was not a homogeneous movement, nor it had common leaders and a clear ideology. For them, radicalism was merely a loose concept, « a state of mind rather than a plan of action. » At the beginning of the nineteenth-century, the newspaper The Northern Star used the word radical in a positive way to designate a person or a group of people whose ideas were conform to those of the newspaper. However, an opponent of parliamentary reform will use the same word in a negative way, in this case the word radical will convey a notion of menace. From the very beginning, the term radical covered a large spectrum of ideas and conceptions. In fact, the plurality of what the word conveys is the main characteristic of what a radical is. As a consequence, because the radicals tended to differentiate themselves with their plurality and their differences rather than with common features, it seems impossible to define what radicalism (whose suffix in –ism implies that it designate a doctrine, an ideology) is. Nevertheless, today it is accepted by all historians. From the mid-twentieth century, we could say that it was taken from granted to consider radicalism as a movement that fitted with the democratic precepts (universal suffrage, freedom of speech) of our modern world. Let us first look at radicalism as a convenient way to designate the different popular movements appealing to universal suffrage during the time period 1792-1848. We could easily observe through the successions of men and associations, a long lasting radical state of mind: Cartwright, Horne Tooke, Thomas Hardy, Francis Burdett, William Cobbett, Henry Hunt, William Lovett, Bronterre O'Brien, Feargus O'Connor, The London Society for Constitutional information (SCI), The London Corresponding Society (LCS), The Hampden Clubs, The Chartists, etc. These organizations and people acknowledged having many things in common and being inspired by one another in carrying out their activities. These influences can be seen in the language and the political ideology that British historians name as "Constitutionalist", but also, in the political organization of extra-parliamentary societies. Most of the radicals were eager to redress injustices and, in practice, they were inspired by a plan of actions drawn on from the pamphlets of the True Whigs of the eighteenth-century. We contest the argument that the radicals lacked coherence and imagination or that they did not know how to put into practice their ambitions. In fact, their innovative forms of protest left a mark on history and found many successors in the twentieth century. Radicals' prevarications were the result of prohibitive legislation that regulated the life of associations and the refusal of the authorities to cooperate with them. As mentioned above, the term radical was greatly used and the contemporaries of the period starting from the French Revolution to Chartism never had to quarrel about the notions the word radical covered. However, this does not imply that all radicals were the same or that they belong to the same entity. Equally to Horne Tooke, the Reverend and ultra-Tory Stephens was considered as a radical, it went also with the shoemaker Thomas Hardy and the extravagant aristocrat Francis Burdett. Whether one belonged to the Aristocracy, the middle-class, the lower class or the Church, nothing could prevent him from being a radical. Surely, anybody could be a radical in its own way. Radicalism was wide enough to embrace everybody, from revolutionary reformers to paternalistic Tories. We were interested to clarify the meaning of the term radical because its inclusive nature was overlooked by historians. That's why the term radical figures in the original title of our dissertation Les voix/voies radicales (radical voices/ways to radicalism). In the French title, both words voix/voies are homonymous; the first one voix (voice) correspond to people, the second one voies (ways) refers to ideas. By this, we wanted to show that the word radical belongs to the sphere of ideas and common experience but also to the nature of human beings. Methodoloy The thesis stresses less on the question of class and its formation than on the circumstances that brought people to change their destiny and those of their fellows or to modernize the whole society. We challenged the work of E.P. Thompson, who in his famous book, The Making of the English Working Class, defined the radical movements in accordance with an idea of class. How a simple shoe-maker, Thomas Hardy, could become the center of attention during a trial where he was accused of being the mastermind of a modern revolution? What brought William Cobbett, an ultra-Tory, self-taught intellectual, to gradually espouse the cause of universal suffrage at a period where it was unpopular to do so? Why a whole population gathered to hear Henry Hunt, a gentleman farmer whose background did not destine him for becoming the champion of the people? It seemed that the easiest way to answer to these questions and to understand the nature of the popular movements consisted in studying the life of their leaders. We aimed at reconstructing the universe which surrounded the principal actors of the reform movements as if we were a privileged witness of theses times. This idea to associate the biographies of historical characters for a period of more than fifty years arouse when we realized that key events of the reform movements were echoing each other, such the trial of Thomas Hardy in 1794 and the massacre of Peterloo of 1819. The more we learned about the major events of radicalism and the life of their leaders, the more we were intrigued. Finally, one could ask himself if being a radical was not after all a question of character rather than one of class. The different popular movements in favour of a parliamentary reform were in fact far more inclusive and diversified from what historians traditionally let us to believe. For instance, once he manage to gather a sufficient number of members of the popular classes, Thomas Hardy projected to give the control of his association to an intellectual elite led by Horne Tooke. Moreover, supporters of the radical reforms followed leaders whose background was completely different as theirs. For example, O'Connor claimed royal descent from the ancient kings of Ireland. William Cobbett, owner of a popular newspaper was proud of his origins as a farmer. William Lovett, close to the liberals and a few members of parliament came from a very poor family of fishermen. We have thus put together the life of these five men, Thomas hardy, William Cobbett, Henry Hunt, William Lovett and Feargus O'Connor in order to compose a sort of a saga of the radicals. This association gives us a better idea of the characteristics of the different movements in which they participated, but also, throw light on the circumstances of their formation and their failures, on the particular atmosphere which prevailed at these times, on the men who influenced these epochs, and finally on the marks they had left. These men were at the heart of a whole network and in contact with other actors of peripheral movements. They gathered around themselves close and loyal fellows with whom they shared many struggles but also quarreled and had strong words. The original part of our approach is reflected in the choice to not consider studying the fluctuations of the radical movements in a linear fashion where the story follows a strict chronology. We decided to split up the main issue of the thesis through different topics. To do so, we simply have described the life of the people who inspired these movements. Each historical figure covers a chapter, and the general story follows a chronological progression. Sometimes we had to go back through time or discuss the same events in different chapters when the main protagonists lived in the same period of time. Radical movements were influenced by people of different backgrounds. What united them above all was their wish to obtain a normalization of the political world, to redress injustices and obtain parliamentary reform. We paid particular attention to the moments where the life of these men corresponded to an intense activity of the radical movement or to a transition of its ideas and organization. We were not so much interested in their feelings about secondary topics nor did we about their affective relations. Furthermore, we had little interest in their opinions on things which were not connected to our topic unless it helped us to have a better understanding of their personality. We have purposely reduced the description of our protagonists to their radical sphere. Of course we talked about their background and their intellectual development; people are prone to experience reversals of opinions, the case of Cobbett is the most striking one. The life of these personalities coincided with particular moments of the radical movement, such as the first popular political associations, the first open-air mass meetings, the first popular newspapers, etc. We wanted to emphasize the personalities of those who addressed speeches and who were present in the radical associations. One could argue that the inconvenience of focusing on a particular person presents a high risk of overlooking events and people who were not part of his world. However, it was essential to differ from an analysis or a chronicle which had prevailed in the studies of the radical movements, as we aimed at offering a point of view that completed the precedents works written on that topic. In order to do so, we have deliberately put the humane character of the radical movement at the center of our work and used the techniques of biography as a narrative thread. Conclusion The life of each historical figure that we have portrayed corresponded to a particular epoch of the radical movement. Comparing the speeches of the radical leaders over a long period of time, we noticed that the radical ideology evolved. The principles of the Rights of Men faded away and gave place to more concrete reasoning, such as the right to benefit from one's own labour. This transition is characterized by the Chartist period of Feargus O'Connor. This does not mean that collective memory and radical tradition ceased to play an important part. The popular classes were always appealed to Constitutional rhetoric and popular myths. Indeed, thanks to them they identified themselves and justified their claims to universal suffrage. We focused on the life of a few influent leaders of radicalism in order to understand its evolution and its nature. The description of their lives constituted our narrative thread and it enabled us to maintain consistency in our thesis. If the chapters are independent the one from the other, events and speeches are in correspondences. Sometimes we could believe that we were witnessing a repetition of facts and events as if history was repeating itself endlessly. However, like technical progress, the spirit of time, Zeitgeist, experiences changes and mutations. These features are fundamental elements to comprehend historical phenomena; the latter cannot be simplified to philosophical, sociological, or historical concept. History is a science which has this particularity that the physical reality of phenomena has a human dimension. As a consequence, it is essential not to lose touch with the human aspect of history when one pursues studies and intellectual activities on a historical phenomenon. We decided to take a route opposite to the one taken by many historians. We have first identified influential people from different epochs before entering into concepts analysis. Thanks to this compilation of radical leaders, a new and fresh look to the understanding of radicalism was possible. Of course, we were not the first one to have studied them, but we ordered them following a chronology, like Plutarch enjoyed juxtaposing Greeks and Romans historical figures. Thanks to this technique we wanted to highlight the features of the radical leaders' speeches, personalities and epochs, but also their differences. At last, we tried to draw the outlines and the heart of different radical movements in order to follow the ways that led to radicalism. We do not pretend to have offered an original and exclusive definition of radicalism, we mainly wanted to understand the nature of what defines somebody as a radical and explain the reasons why thousands of people decided to believe in this man. Moreover, we wanted to distance ourselves from the ideological debate of the Cold War which permeated also the interpretation of past events. Too often, the history of radicalism was either narrated with a form of revolutionary nostalgia or in order to praise the merits of liberalism. If the great mass meetings ends in the mid-nineteenth-century with the fall of Chartism, this practice spread out in the whole world in the twentieth-century. Incidentally, the Arab Spring of the beginning of the twenty-first-century demonstrated that a popular platform was the best way for the people to claim their rights and destabilize a political system which they found too authoritative. Through protest the people express an essential quality of revolt, which is an expression of emancipation from fear. From then on, a despotic regime loses this psychological terror which helped it to maintain itself into power. The balance of power between the government and its people would also take a new turn. The radicals won this psychological victory more than 150 years ago and yet universal suffrage was obtained only a century later. From the acceptance of the principles of liberties to their cultural practice, a long route has to be taken to change people's mind. It is a wearisome struggle for the most vulnerable people. In the light of western history, fundamental liberties must be constantly defended. Paradoxically, revolt is an essential and constitutive element of the maintenance of democracy. ; Die radikalen Strömungen in England von 1789 bis 1848 Formulierung der Problematik Was ist ein Radikaler? Eine Person die vorgefassten Meinungen zuwiderhandelt? Ein Agitator, der die Gesellschaft verändern will und dabei das Risiko eingeht, sie aus dem Gleichgewicht zu bringen? Im politischen Kontext, in dem sich die britischen Inseln am Ende des 18. Jahrhunderts befanden, hatte dieser Begriff eine negative Konnotation. Er erinnert nämlich an die levellers und an den Bürgerkrieg. Diese historische Epoche, die als traumatisches Erlebnis empfunden wurde, hat bei den politischen Führern Stigmata hinterlassen, die immer noch vorhanden sind. Die Herrschaft Cromwells hatte bestimmt einen direkten Einfluss auf die Aversion der Engländer gegen jede heftige Form des Protestes gegen die herrschende Macht, vor allem wenn er politisch vereinnahmt wird. Im politischen Kontext in England versteht man unter Radikalismus verschiedene Versuche, eine Parlamentsreform durchzusetzen, die das allgemeine Wahlrecht einführen sollte. Natürlich bedeutet dies nicht, dass die Befürworter solch einer Reform eine gesellschaftliche und ideologische Nähe verband. In der Tat waren sich die reformistischen Verbände oft untereinander nicht einig und ihre jeweiligen Führer hatten wenige Gemeinsamkeiten. Edward Royle und Hames Walvin erläutern, dass der Radikalismus historisch nicht wie ein Konzept analysiert werden kann, da er keine einheitliche Bewegung war, da sich die Führer untereinander nicht einig waren und da keine eindeutige Ideologie vorhanden war. Der Radikalismus war ihrer Meinung nach nur eine vage Ansammlung bunter Ideen. Er sei « eher eine Einstellung als ein Aktionsplan» gewesen. Am Beginn des 19. Jahrhunderts verwendete die Zeitung Northern Star den Begriff « radikal » in einem positiven Sinne, um eine Person oder eine Gruppe zu bezeichnen, deren Ideen mit den Ihrigen im Einklang standen. Gegner der Parlamentsreformbewegungen haben diesen Begriff im negativen Sinne verwendet. Der Radikale wurde dann also als Bedrohung wahrgenommen. Der Gebrauch des Begriffes radikal scheint kein semantisches Problem darzustellen im Vergleich zur Verwendung des Wortes Radikalismus dessen Suffix -ismus eine Doktrin bzw. eine Ideologie voraussetzt. Die Tatsache, dass die Radikalen so unterschiedliche Gesinnungen vertraten, scheint eine Definition des Radikalismus unmöglich zu machen. Trotzdem wird sein Gebrauch heute von allen Historikern akzeptiert. Man könnte also behaupten, dass es seit der Mitte des 20. Jahrhunderts gängig wurde, mit dem Begriff Radikalismus jede Bewegung zu bezeichnen, die Ideen durchsetzen wollte, die nach unserem heutigen Verständnis als demokratisch verstanden werden. Wir können den Begriff Radikalismus zwischen 1792 und 1848 also erst einmal als eine praktische Bezeichnung für die verschiedenen radikalen Volksbewegungen, die das Ziel verfolgten, das allgemeine Wahlrecht einzuführen, betrachten. Diese radikale Einstellung findet man bei einer ganzen Reihe von Menschen und Organisationen wieder. Cartwright, Horne Tooke, Thomas Hardy, Francis Burdett, William Cobbet, Henry Hunt, William Lovett, Bronterre O'Brien Feargus O'Connor, die London Society for Constitutional information (SCI), die London Corresponding Society (LCS), die Hampden Clubs, die Chartisten, usw. Man kann viele Gemeinsamkeiten zwischen den Protagonisten erkennen, die sie sich auch eingestanden haben. Auβerdem wird auch der Einfluss erkennbar, den sie aufeinander ausgeübt haben, um ihre Aktionen zu gestalten. Diese Einflüsse findet man sowohl in der Sprache und in der politischen Ideologie wieder, die von den britischen Historikern als « konstitutionalistisch » bezeichnet wurden, als auch in der politischen Organisation von auβerparlamentarischen Gruppierungen. Alle Radikalen wollten die Ungerechtigkeiten beheben, und in der Praxis haben sie sich von einem Aktionsplan anregen lassen, den sie im 18. Jahrhundert in den Pamphleten der true whigs gefunden haben. Wir müssen teilweise das Argument zurückweisen, dass die Radikalen nicht kohärent und einfallsreich waren, oder dass sie nicht genau wussten, wie sie ihre Ziele umsetzen konnten. Ganz im Gegenteil: Die innovativen Formen des Protestes, die ihnen zuzuschreiben sind, waren bezeichnend und haben eine Spur in der Geschichte hinterlassen. Das Zaudern der Radikalen war erstens auf die prohibitive Gesetzgebung zurückzuführen, der die Verbände unterlagen und zweitens auf die kategorische Ablehnung der Behörden zu kooperieren. Die Zeitgenossen der Epoche, die sich von der Französischen Revolution bis zum Chartismus erstreckt, haben nie über den Sinn des Begriffs radikal debattiert. Dies bedeutet allerdings nicht, dass alle Radikalen gleich waren, oder dass sie zu derselben Einheit gehörten. Horne Tooke und der Priester Stephens waren beide Radikale, so wie der Schuster Hardy und der extravagante Burdett. Ob man ein Adliger, ein Mitglied des Bürgertums, ein Handwerker, ein Gutsbesitzer oder ein Mann der Kirche war: Nichts hinderte einen daran, ein Radikaler zu sein. Jeder konnte auf seine Art ein Radikaler sein. In dem Radikalismus gab es in der Tat eine groβe Bandbreite, die sich vom revolutionären Radikalismus bis zum paternalistischen Torysmus erstreckte. Wir waren daran interessiert, genau zu verstehen, was der Begriff radikal bedeutet, denn sein integrativer Charakter wurde von Historikern übersehen. Wir haben uns deshalb so genau mit der Bedeutung des Begriffs « radikal » beschäftigt, weil dieses Adjektiv im Plural im Titel die radikalen Strömungen enthalten ist. Mit dem im französischen Titel enthaltenen Gleichklang zwischen den Wörtern « voie » (Weg, Strömung) und « voix » (Stimme) wollten wir zeigen, dass sich der Begriff « radikal » sowohl auf ein Ideenbündel als auch auf eine Person bezieht. Die methodische Vorgehensweise In dieser Arbeit richtet sich unser Augenmerk weniger auf die Frage, wie eine Gesellschaftsschicht entstanden ist, als auf die Umstände, die die Menschen dazu bewogen haben, ihrem Schicksal und dem Ihresgleichen oder gar der ganzen Gesellschaft eine andere Wendung zu geben. Wir stellten das Werk von E.P.Thompson in Frage, welcher in seinem bekannten Buch "The Making of the English Working Class" radikale Bewegungen, entsprechend einer Vorstellung von Klasse, definiert. Wie kam es, dass ein einfacher Schuster wie Thomas Hardy, während eines Prozesses, in dem er beschuldigt wurde, eine moderne Revolution anzuzetteln, im Zentrum der Öffentlichkeit stand? Wie kam es, dass ein Autodidakt und ein Anhängiger der Ultra- Tories wie William Cobbett sich nach und nach für das allgemeine Wahlrecht einsetzte, zu einer Zeit, in der es unpopulär war? Wie kam es, dass sich die ganze Bevölkerung in Massen um Henry Hunt scharte, einen Gutsbesitzer, der nicht gerade dazu bestimmt war, sich für die Belange des Volkes stark zu machen? Unser Ziel ist es, das Universum, in dem die wichtigsten Beteiligten lebten, wiederzugeben, so als wären wir ein privilegierter Zeuge dieser Epochen. Die einfachste Art diese Fragen zu beantworten und die Beschaffenheit der Volksbewegungen zu verstehen besteht unserer Meinung nach darin, das Leben jener Männer zu studieren, die sie gestaltet haben. Wir hatten den Einfall, mehrere Männer, die in einem Zeitraum von mehr als 50 Jahren gelebt haben, miteinander in Verbindung zu bringen, als uns aufgefallen ist, dass Schlüsselmomente der Reformbewegungen miteinander korrespondieren, wie z.B der Prozess von Thomas Hardy und das Massaker von Peterloo 1819. Je mehr wir uns mit diesen Ereignissen beschäftigten, desto mehr weckte dies unsere Neugier auf das Leben jener Menschen, die sie verursacht haben. Schlussendlich konnte man sich fragen, ob radikal zu sein nicht eher eine Frage des Charakters als eine Frage der Klassenzugehörigkeit war. Die verschiedenen Volksbewegungen für eine Parlamentsreform haben in der Tat viel mehr unterschiedliche Menschen vereint und waren um einiges vielfältiger als es die Historiker behauptet haben. So war es zum Beispiel Thomas Hardys Vorhaben, die Führung des Verbandes einer intellektuellen Elite unter Horne Tookes Kommando zu überlassen, nachdem er es geschafft haben würde, genug Mitglieder der Arbeiterschicht zu versammeln. Auβerdem haben die Sympathisanten mit Freude Führer akzeptiert, deren Schicksal sehr wenig mit dem Ihrigen gemeinsam hatte. O'Connor z. B erhob den Anspruch, der Nachkomme eines irischen Königs zu sein. Cobbett, der Besitzer einer bedeutenden Zeitung, erinnerte daran, dass er aus einer Bauernfamilie stammte. William Lovett, der den Liberalen und einigen Parlamentsmitgliedern nahe stand, stammte aus einer armen Fischerfamilie. Wir haben diese fünf Männer Thomas Hardy, William Cobbett, Henry Hunt, William Lovett und Feargus O'Connor in Verbindung gebracht, um gewissermaßen eine Saga der Radikalen zu erstellen. Dies erlaubte es uns, uns ein genaueres Bild zu machen von den Merkmalen der verschiedenen Bewegungen, an denen sie teilgenommen haben, von dem Kontext, in dem die Bewegungen entstanden sind, von ihren Misserfolgen, von der besonderen Atmosphäre, die in diesen unterschiedlichen Epochen herrschte, von den Männern, die diese Bewegungen beeinflusst haben und zuletzt von dem Zeichen, das sie gesetzt haben. Diese Männer waren im Mittelpunkt eines Netzwerkes und standen in Verbindung mit anderen Akteuren, die an peripheren Bewegungen beteiligt waren. Sie waren umgeben von treuen Weggefährten, mit denen zusammen sie viele Kämpfe ausgetragen haben, oder mit denen sie sich heftig gestritten haben. Unsere Vorgehensweise ist insofern neu, als wir die Fluktuationen der radikalen Bewegungen weder linear bzw. chronologisch beleuchten, noch in einer zersplitterten Weise, indem wir die Problematik in mehrere Themen unterteilen. Wir sind ganz einfach dem Leben der Männer gefolgt, die am Ursprung dieser Bewegung standen. Jedes Kapitel behandelt eine historische Person und die gesamte Abhandlung ist chronologisch aufgebaut. Manchmal war es notwendig, Rückblenden einzubauen oder die gleichen Ereignisse mehrmals zu erwähnen, wenn verschiedene historische Personen daran beteiligt waren. Die radikalen Bewegungen wurden von Menschen aus verschiedenen Horizonten beeinflusst. Verbunden waren sie vor allem durch ihr Bestreben, eine Normalisierung der politischen Welt zu erreichen, gegen die Ungerechtigkeiten zu kämpfen und eine Parlamentsreform durchzusetzen. Wir haben uns auf die Momente konzentriert, in denen das Leben der Männer mit einem aktiven Handeln in der radikalen Bewegung oder mit einer Veränderung ihrer Ideen oder in ihrer Organisation einherging. Ihre emotionalen Beziehungen und ihre Einstellung zu belanglosen Fragen interessierten uns nicht. Ihre Meinungen zu Fragen, die unser Studienobjekt nicht betreffen, waren auch nicht Gegenstand dieser Abhandlung, es sei denn sie ermöglichten es uns, ihre Persönlichkeit besser zu umreiβen. Unser Augenmerk richtete sich ausdrücklich und vor allem auf die radikale Tätigkeit der Beteiligten. Natürlich haben wir auch die Lebensumstände und die geistige Entwicklung dieser Männer geschildert, denn wir wissen, dass Meinungen sich im Laufe eines Lebens ändern können, wie es der bemerkenswerte Fall von Cobbett verdeutlicht. Das Leben dieser Personen fiel zeitlich mit markanten Momenten in der radikalen Bewegung zusammen, wie z. B die ersten politischen Organisationen der Arbeiterschichten, die ersten Massendemonstrationen oder die ersten politisch ausgerichteten Volkszeitungen. Wir wollten die menschlichen Züge jener Männer wiedergeben, die Reden gehalten haben und die in den radikalen Verbänden anwesend waren. Man könnte uns vorwerfen, dass wir- wenn wir uns auf eine historische Person konzentriert haben- andere Fakten oder Personen, die nicht zu ihrem Umfeld gehörten aber dennoch an der Bewegung beteiligt waren, ausgeblendet haben. Uns schien es aber wesentlich, die analytische Methode oder die historische Chronik, die die Studien über die radikalen Bewegungen maßgeblich prägt, aufzugeben. Unser Ziel war es nämlich, diese Schilderungen zu vervollständigen, indem wir den menschlichen Aspekt in den Vordergrund stellten. Dazu haben wir die biografische Perspektive gewählt und unserer Studie angepasst. Schluss Jeder Mann, dessen Rolle wir hervorgehoben haben, lebte in einer bestimmten Phase der radikalen Bewegung. Der Vergleich der Reden, die sie in verschiedenen Epochen gehalten haben, hat aufgezeigt, dass die radikale Ideologie sich im Laufe der Zeit verändert hat. Die Verteidigung der Menschenrechte verlor an Bedeutung und die Argumentation wurde konkreter: Es ging z. B mehr und mehr um das Recht, die Früchte seiner Arbeit zu genieβen. Dieser Wandel fand in der chartistischen Epoche Feargus O'Connors statt. Die Traditionen des Radikalismus und die Erinnerung daran spielten jedoch weiterhin eine wichtige Rolle. Die Rhetorik des Konstitutionalismus und der Volksmythos waren Themen, mit denen die Arbeiterschichten sich immer identifiziert haben, und die ihre Forderung nach dem allgemeinen Wahlrecht gerechtfertigt haben. Wir haben uns auf das Leben einiger einflussreicher Männer des Radikalismus konzentriert, um seine Entwicklung und sein Wesen zu verstehen. Ihre Lebensläufe haben uns als Leitfaden gedient und haben es uns ermöglicht, eine Kohärenz in unserer Abhandlung zu wahren. Zwar sind die Kapitel unabhängig voneinander, aber die Ereignisse und die Reden korrespondieren miteinander. Man könnte manchmal den Eindruck haben, dass sich Fakten, Handlungen und die Geschichte im Allgemeinen endlos wiederholen. Allerdings ist der Zeitgeist im ständigen Wandel begriffen, so wie dies auch beim technischen Fortschritt der Fall ist. Wir sind der Ansicht, dass diese Besonderheiten fundamentale Elemente sind, die es ermöglichen, historische Phänomene zu begreifen, die nicht auf philosophische, soziologische oder historische Konzepte reduziert werden können. Die Geschichte als Wissenschaft weist die Besonderheit auf, dass die physische Realität und die erwähnten Phänomene auch eine menschliche Realität sind. Daher ist es wesentlich, bei der intellektuellen Auseinandersetzung mit einem historischen Phänomen den menschlichen Aspekt nicht aus den Augen zu verlieren. Wir wollten einen Weg einschlagen, der dem vieler Historiker entgegengesetzt ist. Unser Augenmerk richtete sich zunächst auf die Männer, die ihre jeweiligen Epochen maβgeblich geprägt haben, bevor wir uns mit Konzepten beschäftigt haben. Die Männer, die wir auserwählt haben, gaben uns einen neuen und frischen Blick auf den Radikalismus und brachten uns diesen näher. Natürlich sind wir nicht die ersten, die sich mit diesen historischen Personen beschäftigt haben. Durch die chronologische Anordnung unserer Abhandlung, wollten wir- so wie Plutarch, der griechische und römische historische Personen miteinander in Verbindung brachte- die Wesensmerkmale ihrer Reden, Persönlichkeiten und Epochen aber auch ihre Unterschiede in den Vordergrund rücken. Wir haben also versucht, eine Bewegung zu umreiβen und im Kern zu erfassen und die Wege nachzuzeichnen, die zum Radikalismus führten. Wir behaupten nicht, dass wir eine neuartige und ausschlieβliche Definition dieser Bewegung geliefert haben. Wir haben nur versucht, die Wesensmerkmale eines Radikalen zu begreifen und herauszufinden, aus welchen Gründen tausende Männer an diesen Mann geglaubt haben. Wir wollten uns von der ideologischen Debatte über den Kalten Krieg losmachen, die sogar auf die Interpretation zurückliegender Ereignisse abgefärbt hat. Zu oft wurde die Geschichte des Radikalismus mit einer Art revolutionären Nostalgie erzählt, oder mit der Absicht, die Vorzüge des Liberalismus zu preisen. Der Chartismus leitete zwar im 19. Jahrhundert das Ende der groβen Massenbewegungen in England ein, aber diese Methode hat sich im 20. Jahrhundert überall auf der Welt verbreitet. In der Tat zeigt der arabische Frühling am Beginn des 21. Jahrhunderts, dass die zahlenmäβige Überlegenheit das beste Druckmittel des Volkes ist, um seine Rechte einzufordern und das bestehenden Regime zu destabilisieren. Ein Volk, das demonstriert, zeigt, dass es keine Angst mehr hat. Von dem Moment an, in dem ein autoritäres Regime diese psychologische Waffe, die es ihm ermöglicht hat, an der Macht zu bleiben, verliert, kehrt sich das Machtgefälle zwischen der autoritären Staatsgewalt und dem unterworfenen Volk um. Diesen psychologischen Sieg haben die englischen Radikalen vor mehr als 150 Jahren errungen. Jedoch wurde das allgemeine Wahlrecht erst ein Jahrhundert später eingeführt. Damit es also nicht bei Prinzipienerklärungen bleibt, sondern die Freiheiten in die Wirklichkeit umgesetzt werden, bedarf es einer Bewusstseinsänderung, die nur durch eine langwierige Arbeit zustande kommen kann. Für die Schwächsten ist dies ein langer Kampf. In Anbetracht der abendländischen Geschichte muss man die Freiheiten als Rechte betrachten, die es immer wieder zu verteidigen gilt. Paradoxerweise scheint die Revolte also eine grundlegende und unabdingbare Bedingung zu sein, um die Demokratie zu erhalten.
L'étude de l'établissement de Gaillardon à Ménétru-le-Vignoble s'inscrit dans le cadre d'un programme de recherche pluridisciplinaire engagé sur les sites de hauteur de l'Antiquité tardive et du haut Moyen Âge dans le département du Jura. Créé ex nihilo vers le début du Ve siècle, ce lieu semble avoir été occupé de manière permanente jusqu'au VIe siècle. Les aménagements identifiés à l'intérieur de l'enceinte maçonnée, qui enserre une superficie de 1,5 ha, suggèrent une concentration d'activités artisanales diversifiées. Certaines catégories de mobilier reflètent un niveau de vie aisé d'une partie des occupants ainsi que la présence d'une garnison ou d'une milice armée. Cet établissement participe à un phénomène plus large d'émergence de nouvelles places fortifiées aux fonctions complexes, qui ne se réduisent pas à l'explication longtemps invoquée de refuge temporaire destiné à une population rurale. ; Study of the Gaillardon settlement in Ménétru-le-Vignoble falls within the framework of the research programme investigating the hill sites of Late Antiquity and the Early Middle Ages in the département of the Jura. The municipality lies in the Vignoble region that straddles the boundary between the plains of the Saône and the first Jura plateau. The Gaillardon locality covers a table-like surface measuring roughly 1.8 hectares. The extremely steep slopes provided the site with natural defences. The settlement was established in an area where a fairly dense habitation already existed in the 1st and 2nd centuries, a fact that probably reflects the conditions conducive to agriculture. Although the population probably underwent marked fluctuation from the end of the 2nd century and experienced its lowest figure during the 5th and 6th centuries, the number of necropolises from the early Middle Ages shows a refound vitality during the second half of the 6th century. Several roads have been found close to Gaillardon, of which one corresponds to an important and ancient road between Lyon and Strasbourg, while another served a large part of the First Plateau.Occupation of the site began at the start of the 5th century and continued until the mid-6th century. Excavation in most of the other hilltop sites in the département has yielded personal goods attributed to the 5th and 6th centuries, thus the establishment of these sites seems for the most part to fall within a broadly consistent phase.The fortifications consist of masonry walls that on the north side have a thickness of 2.45 metres. They are built in rectilinear sections that enclose an area of approximately 1.5hectares. The poor state of conservation of the archaeological structures in the inner space restricts our understanding considerably. The settlement does not seem to have been well equipped and no masonry construction from Late Antiquity has been found. All the existing floors were made from beaten earth, the walls of dry stone and the structures from frames of wooden posts. The construction techniques were very different from those of Roman tradition. The built area seems to have been polarised by the rampart, which plays a dominant role in the organisation of the inner space. This organisation leaves a large central area not built upon that contrasts strongly with the model of secondary agglomerations from the Early Empire organised by the street network.The large number of coins and glassware connotes a material affluence that contrasts with the quality of the buildings. The presence of imported containers demonstrates that the site was included in long-distance trading networks. This high-level status is also seen in the remains of animals, which denote an abundance of quality meat and thus a different diet to that of agro-pastoral communities. Crafts are represented by a forge that stood next to an antler horn transformation workshop that in particular produced objects used in weaving. Leather and furs were provided by a specialised hunting activity, in addition to which the discovery of different tools probably reflects a much more diversified range of manufacturing activities. This concentration of multiple types of crafts know-how in a rural setting was probably one of the most characteristic aspects of the settlement. The remains of wild animals also indicates that they were bred in situ or close by. A large number of objects might be associated with the military sphere and represent the presence of a garrison during at least the 5th century.The hypothesis that the site was a fortified settlement with the unique function of providing temporary shelter during periods of great insecurity may be discarded. Nor can it be thought of as one of a group of rudimentary settlements fortified at an elementary level. It is instead necessary to consider Gaillardon's strategic dimension and thus that it was created one element in a policy whose aim was to control a particular territory. The hilltop settlements in the Jura mostly overlook the roads arriving from secondary agglomerations that are poorly documented but which offer every indication of having been occupied during Late Antiquity and the Early Middle Ages, and where the production of salt during these periods is either attested or supposed. The hill sites may have been created to control routes that had become economically important and the goods that passed on them.This study has revealed a new and as yet unnamed type of group habitat that falls somewhere between an agglomeration and a fortified camp characterised by an economic dimension, with agricultural and crafts activities, and a strategic dimension represented by the presence of a garnison or armed militia. This type of establishment can no longer be thought of as an epiphenomenon but as an influential form of occupation in the control of a territory. ; Die Untersuchung der Siedlung von Gaillardon in Ménétru-le-Vignoble ist Teil eines Forschungsprogramms zum Thema der spätantiken und frühmittelalterlichen Höhensiedlungen im Departement Jura. Ménétru-le-Vignoble liegt im "Vignoble", einer Region, die den Übergang zwischen den Ebenen des Saône-Tals und dem ersten Juraplateau bildet. Der Ort mit dem Flurnamen "Gaillardon" entspricht einer ungefähr 1,8 ha großen Hochfläche. Durch die steilen Hänge war der Platz natürlich geschützt. Die Niederlassung liegt in einem Sektor, in dem im 1. und 2. Jh. bereits recht dicht gestreute Siedlungsstrukturen existierten, die günstige Bedingungen für die Landwirtschaft widerspiegeln dürften. Ab Ende des 2. Jh. durchlebt die Besiedlung zweifellos starke Schwankungen und fällt im 5. und 6. Jh. auf ihren niedrigsten Stand, ab der zweiten Hälfte des 6. Jh. zeugt die Anzahl der frühmittelalterlichen Nekropolen jedoch von einer wiedergefundenen Dynamik. In der Nähe von Gaillardon wurden mehrere Verkehrsachsen ausgemacht, eine entspricht der bedeutenden antiken Straße, die von Lyon nach Straßburg führte, eine weitere erschließt einen großen Teil des ersten Juraplateaus.Die Besiedlung des Platzes setzt zu Beginn des 5. Jahrhunderts ein und dauert bis in die Mitte des 6. Jahrhunderts an. Die Prospektionen auf den anderen Höhensiedlungen des Departements liefern mehrheitlich Material aus dem 5.-6. Jh. Die Herausbildung dieser Plätze scheint sich also überwiegend in eine recht homogene Phase einzuordnen.Das Verteidigungssystem besteht aus Mauern, die im Norden eine Dicke von 2,45 m erreichen konnten. Sie gliedern sich in geradlinige eine ca. 1,5 ha große Fläche umgebende Abschnitte. Die Interpretation der Innenfläche wird durch den schlechten Erhaltungszustand der archäologischen Strukturen stark beeinträchtigt. Es scheint sich um eine bescheidene Anlage gehandelt zu haben, aus der Spätantike ist keine gemauerte Struktur bekannt. Sämtliche Laufhorizonte bestehen aus Stampferde ; sie stehen im Zusammenhang mit kleinen Trockenmauern und Pfostenbauten. Die Bautechniken sind von denen der römischen Traditionen weit entfernt. Der bebaute Raum scheint auf den Wall ausgerichtet zu sein, der für die Organisation der Innenfläche offensichtlich eine ausschlaggebende Rolle spielt. Ein weiträumiger zentraler Bereich bleibt unbebaut ; dieses Modell unterscheidet sich von dem der kleineren Ortschaften der frühen Kaiserzeit, in denen der Verlauf der Verkehrswege ausschlaggebend war.Die große Anzahl von Münzen und Glas lässt auf einen mit der Physionomie der Bauten kontrastierenden materiellen Wohlstand schließen. Importierte Keramik deutet darauf hin, dass die Siedlung in ein weitläufiges Handelsnetz eingebunden war. Dieser gehobene Status ist ebenfalls an den Fauna-Resten erkennbar. Sie weisen auf eine qualitätvolle, reichhaltige und fleischreiche Ernährung, die sich von der der bäuerlichen Gemeinschaften unterscheidet. Auch Handwerker waren in Gaillardon tätig. Neben einer Werkstatt, in der Hirschgeweih verarbeitet wurde, und die insbesondere Gerätschaften für die Weberei herstellte, befand sich eine Schmiede. Zu diesen Aktivitäten kommt die auf Pelzwaren ausgerichtete Jagd. Außerdem wurden sehr unterschiedliche Werkzeuge entdeckt, die eine sehr vielfältige Palette von Produktionen widerspiegeln dürften. Diese Konzentration sehr unterschiedlicher handwerklicher Tätigkeiten in einer ländlichen Umgebung stellt zweifellos einen der beherrschenden Züge der Siedlung dar. Die Faunareste zeigen zudem, dass im Ort selbst oder in der Nähe Tierzucht betrieben wurde. Eine bezeichnende Anzahl von Gegenständen kann dem militärischen Bereich zugewiesen werden ; sie zeugen davon, dass zumindest im 5. Jahrhundert in Gaillardon eine Garnison stationiert war.Die Hypothese, es habe sich um eine befestigte Siedlung gehandelt, deren einzige Funktion darin bestanden hätte in Zeiten großer Unsicherheit als Fluchtburg zu dienen, kann ausgeschlossen werden. Der Siedlungskomplex kann auch nicht mit einer Gruppe von rudimentären, dürftig befestigten Höfen gleichgesetzt werden. Die strategische Dimension von Gaillardon, gibt Anlass zu der Vermutung, dass die Siedlung ursprünglich im Rahmen einer Politik der Kontrolle eines Territoriums gegründet wurde. Die Höhensiedlungen des Jura beherrschen mehrheitlich Verkehrswege, die aus kaum erforschten dörflichen Siedlungen kommen, jedoch ausnahmslos deutliche Anzeichen einer spätantiken und frühmittelalterlichen Besiedlung aufweisen, zudem ist in diesen Siedlungen während dieser Perioden die Produktion von Salz entweder erwiesen oder sie wird vermutet. Die Höhensiedlungen könnten dazu gedient haben, die wirtschaftlich bedeutenden Verkehrswege und die auf diesen transportierten Waren zu kontrollieren.Aus dieser Untersuchung ergibt sich eine neue, nur schwer definierbare Form der geschlossenen Siedlung, die sowohl Züge einer Zivilsiedlung als auch eines befestigten Lagers aufweist, zugleich eine ökonomische Dimension mit landwirtschaftlichen und handwerklichen Aktivitäten und eine strategische Dimension mit der Präsenz einer Garnison oder einer bewaffneten Miliz besitzt. Dieser Siedlungstyp kann nicht weiter als Randerscheinung abgetan werden, sondern muss als eine für die Gebietsverwaltung entscheidende Siedlungsform angesehen werden.