Diplomatie
In: Handwörterbuch der deutsch-französischen Beziehungen, S. 54-56
66 Ergebnisse
Sortierung:
In: Handwörterbuch der deutsch-französischen Beziehungen, S. 54-56
In: Kulturen und Konflikte im Vergleich: Festschrift für Theodor Hanf, S. 264-276
Seit einigen Jahren werden vergleichende Studien zu den Konflikten zwischen dem Nahen Osten und dem Balkan durchgeführt, denn sowohl der Libanon als auch das ab 1991 zerfallende Jugoslawien bieten interessante Fallstudien über die Konfessionalisierung einer Gesellschaft und die Staatenimplosion. Die Autorin würdigt in diesem Zusammenhang vor allem die zahlreichen Forschungsarbeiten von Theodor Hanf zur Außenpolitik und allgemeinen Weltlage. Sie geht ferner näher auf die politischen Entwicklungen von der Balkanisierung zur Libanisierung, auf die Bedeutung des Quotenprinzips zur Lösung ethnischer Konflikte sowie auf die "Ethno-Falle" im ehemaligen Jugoslawien ein. Sie zeigt ferner, dass religiöse bzw. ethnische Problemstellungen sowohl den Libanon als auch die Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawiens herausfordern, obwohl ihre politischen Systeme nicht vergleichbar sind. Weitere Überlegungen beziehen sich auf die Rolle der Diplomatie in einer fragmentierten Staatenwelt. (ICI)
In: Kulturen und Konflikte im Vergleich. Comparing Cultures and Conflicts, S. 264-276
In: AusnahmeZustände: Krise und Zukunft der Demokratie, S. 94-105
Gegenstand der Untersuchung sind Denormalisierungstendenzen im internationalen Feld. Der Verfasser geht der Frage nach, warum der Iran den atomaren Kreislauf ankurbelt. Hier wägt er das häufig vorgetragene Energieargument gegen Sicherheitsargumente ab. Eine besondere Aufmerksamkeit gilt der Kontinuität des nuklearen Projekts Irans und seiner Bedeutung im Kontext der Förderung des nationalen Stolzes. Des Weiteren analysiert der Autor, warum die USA eine solche Atompolitik des Irans unbedingt unterbinden wollen, und hinterfragt die US-amerikanische Bündnispolitik. In diesem Zusammenhang wird die generelle Konfliktstruktur im Nahen und Mittleren Osten berücksichtigt und thematisiert. Die Rolle der EU und die Alternativen zu einem neuen Krieg stellen eigene Akzente der Studie dar. Mit dem Vorschlag einer Konferenz mit einer weltweiten Agenda, die analog zur KSZE agiert, wird ein Weg aufgezeigt, um zu einer friedlichen Perspektive in der Region zu gelangen und die drohende Politik der "verbrannten Erde" zu verhindern. (ICG2)
In: Die neuen deutsch-amerikanischen Beziehungen: nationale Befindlichkeiten zwischen supranationalen Visionen und internationalen Realitäten, S. 209-218
"Mohssen Massarrat legt die Motive und Interessen der Antagonisten im Iran-Atomkonflikt offen und skizziert darauf aufbauend drei Alternativen zu einem möglichen Gewalteinsatz in der Region. Aus der Analyse der multipolaren Interessenlagen geht hervor, dass Iran mit seinem Atomprogramm über energiepolitische Ziele hinaus auch sicherheitspolitische sowie wirtschafts- und technologiepolitische Interessen mit national-symbolischer Bedeutung verfolgt. Aus der regionalen Gegenmachtbildung des Westens hingegen wird dem Autor zufolge immer deutlicher erkennbar, dass sich hinter dem Vorwand der eingeforderten Nonproliferation von Kernwaffen eine Strategie der flächendeckenden Weiterverbreitung von Atomenergie sowie handfeste Interessen der internationalen - und hier insbesondere der US-amerikanischen - Nuklearindustrie verbergen." (Autorenreferat)
In: Neue Kriege in Sicht: Menschenrechte - Konfliktherde - Interessen, S. 17-25
Der Iran-Atomkonflikt wird in der öffentlichen Debatte überwiegend darauf zurückgeführt, dass das iranische Atomprogramm nicht nur energiepolitische Ziele, sondern auch militärische Ziele verfolgt und dass die "internationale Gemeinschaft" aus Sorge um die Nicht-Weiterverbreitung von Atomwaffen Iran zu einer Änderung seiner Atompolitik bewegen will. Der Verfasser argumentiert, dass diese die Anwendung von nicht-kooperativen Mitteln, letztlich einen neuen Krieg befürwortende Position, die inzwischen in Europa und in Deutschland zur Mainstream-Position geworden ist, empirisch einseitig ist und die vielschichtigen Motive und Interessenlagen auf beiden Seiten des Konflikts unterschlägt. Es werden die Motive und Interessen beider Seiten erläutert und Alternativen zum Gewalteinsatz und Krieg dargestellt. Der Autor vertritt die These, dass der Iran mit seinem Atomprogramm energiepolitische, sicherheitspolitische sowie wirtschafts- und technologiepolitische Ziele mit national-symbolischer Bedeutung verfolgt. Der Westen verfolgt dagegen einerseits das Ziel zu verhindern, dass der Iran eine regionale Atommacht wird. Andererseits kristallisiert sich auch heraus, dass sich hinter dem Vorwand der Nichtweiterverbreitung von Atomwaffen eine Strategie der flächendeckenden Weiterverbreitung von Atomenergie und handfeste Interessen der internationalen, vor allem der US-amerikanischen Nuklearindustrie verbergen. (ICG2)
In: Die Rheingesellschaft: Mentalitäten, Kulturen und Traditionen im Herzen Europas, S. 55-67
In Europa ist Deutsch zwar eine der wichtigsten Sprachen, jedoch sind andere europäische Sprachen außerhalb Europas weiter verbreitet. Der Autor beschreibt in seinem Beitrag einige Parameter, mit denen man die relative Stellung von Sprachen messen kann und die sich auch dafür eignen, Deutsch gegenüber anderen europäischen Sprachen zu positionieren. Er vergleicht elf Amtssprachen der Europäischen Union und skizziert die Unterschiede zwischen den größeren europäischen Sprachen in den Bereichen von Wissenschaft, Wirtschaft, Diplomatie und internationaler Politik. Er skizziert ferner die Verbreitung von Deutsch als Fremdsprache in Europa und erörtert abschließend die Fragen, ob im zukünftigen Europa auch noch für andere Verkehrssprachen als für Englisch Platz ist und ob es in den EU-Institutionen auf Dauer noch weitere Arbeitssprachen geben kann. (ICI)
In: Die neue Europäische Union: die Osterweiterung und ihre Folgen, S. 75-94
Die Verfasserin setzt sich einleitend mit den Faktoren auseinander, die außenpolitische Verhaltensmuster bedingen, die die kroatische Europapolitik strukturieren. Als Kontext der außen- und Europapolitischen Aktivitäten werden das politische System Kroatiens, seine Verfassung, Präsidialsystem, die relevanten innergesellschaftliche Einflussfaktoren und die Stationen des Annährungsprozesses Kroatiens an die EU erläutert. Es wird festgestellt, dass erst mit der Antragsstellung für den EU-Beitritt bei der kroatischen Regierung die Zweifel daran verschwunden sind, dass die Bewertung der Entwicklungen als eine Neuetablierung Jugoslawiens vom Tisch sind. Zugleich wird der Frage nachgegangen, ob die Verschiebung der Verhandlungen ein Zeichen für das Versagen der kroatischen Entscheidungsträger und der kroatischen Diplomatie ist. Diese Verschiebung wird eher als ein Zeichen für die Notwendigkeit der Fortsetzung der Reformen und als eine Botschaft an alle Beitrittskandidaten gedeutet. (ICG)
In: Wege multilateraler Diplomatie: Politik, Handlungsmöglichkeiten und Entscheidungsstrukturen im UN-System, S. 41-63
Der Beitrag zur multilateralen Diplomatie im UN-System beleuchtet die Abläufe im UN-Sekretariat im Kontext des Willensbildungs- und Entscheidungsprozess der internationalen Organisation. So wird in einem ersten Schritt zunächst die Stellung des Sekretariats in der Charta der Vereinten Nationen nachgezeichnet. Dem folgt ein Blick auf die interne Organisationsstruktur und Koordination dieses Hauptorgans der UNO. Darauf aufbauend werden im dritten Schritt mögliche politische Handlungsformen des Sekretariats unterschieden und beispielhaft illustriert (Initiative zu einem Milleniums-Gipfel u.a.). Das abschließende Fazit bündelt die Ergebnisse und stellt sie in den weiteren Rahmen der Debatte um die Akteursfähigkeit internationaler Organisationen. So leistet das Sekretariat auch abseits spektakulärer Friedenmissionen des Generalsekretärs eine erkennbar politisch zu nennende Arbeit. (ICG2)
In: Res publica semper reformanda: Wissenschaft und politische Bildung im Dienste des Gemeinwohls ; Festschrift für Heinrich Oberreuter zum 65. Geburtstag, S. 551-564
In den zwei Jahren seit der Inauguration von Benedikt XVI. (19. April 2005) sind die ersten Schwerpunkte und Konturen der internationalen Beziehungen des Hl. Stuhls unter seiner Führung deutlich geworden. Für Benedikt XVI. steht inzwischen außer Frage, dass sein geistlich-religiöses Amt im Grundsatz mit den kirchenpolitischen und weltpolitischen Aufgaben untrennbar verbunden ist. Ein Rückblick auf die Kirchengeschichte seit 1870 versucht dies deutlich zu machen. Die heutigen Positionen werden in diesem historisch-politischen Rahmen interpretiert. Gezeigt wird, wie Benedikt mit Engagement, Charisma, Klarheit und Eindeutigkeit bei der Zuordnung von Glauben, Wissenschaft und politischer und gesellschaftlicher Wirklichkeit die Schwerpunkte seines Dienstes für Kirche und Welt setzt. Glaubwürdig praktiziert er Offenheit und Zuwendung bei Begegnung und Dialog, auch über die Kirche hinaus. Es ist offensichtlich nicht mehr der für seinen Vorgänger charakteristische und zumeist erfolgreich angewandte "charismatische Regierungsstil", sondern eher wieder die "klassische" Methodik der Diplomatie, die nach Möglichkeit längerfristig plant und spontane Reaktionen eher unnötig macht. (ICA2)
In: Die transatlantischen Beziehungen auf dem Prüfstand: Europa und die USA zwischen Bruch - Irritation - Kooperation, S. 134-147
Der Verfasser stellt die deutsche Außenpolitik in den verschiedenen Runden der NATO-Osterweiterung dar. Im Mittelpunkt steht das deutsche Interesse an der Osterweiterung der NATO, begründet nicht zuletzt darin, dass Deutschland aus einer "schwierigen Randlage" in eine "vorteilhafte Mittellage" zu gelangen trachtete. Der Verfasser unterscheidet drei Perioden: 1990-1992 (DDR), 1992-1999 (Polen, Tschechische Republik, Ungarn) und 1999-2002 (baltische Staaten, Slowakei, Rumänien, Bulgarien, Slowenien). Der westlichen - nicht zuletzt der deutschen - Diplomatie gelang es, die negative Reaktion Russlands auf diese Erweiterungswellen in Grenzen zu halten. Die Bundesrepublik hat in diesem Prozess eine Politik des Ausgleichs betrieben, ohne ihre Westbindung zu verleugnen, und damit ihr Ansehen in Ost und West gemehrt. (ICE2)
In: Grundlagen und Strukturen der Vereinten Nationen, S. 131-161
Der Verfasser leitet von der Tatsache, dass die Unterzeichner der UN-Charta zum obersten Ziel ihrer Organisation erklärten, den Weltfrieden und die internationale Sicherheit zu wahren, die zentrale Bedeutung der Friedenssicherung ab. Er geht davon aus, dass viele Bestimmungen der Charta wegen des Ost-West-Konflikts nicht angewandt werden konnten. Vor diesem Hintergrund werden der Beginn der UN-Friedensmissionen seit der Gründung der Organisation und die Schaffung von UN-Friedenstruppen analysiert sowie die Entwicklungstendenzen und Probleme der Friedenssicherung seit dem Ende des Kalten Krieges im Zusammenhang mit der Reform hinsichtlich der Organisation und Führung der Friedensmissionen, den Lehren aus den Einsätzen in Bosnien-Herzegowina, den politischen und militärischen Bedingungen für die UN-Friedensmissionen, dem Einsatz ziviler Polizei, der präventiven Diplomatie, dem Schutz der Bevölkerung und des UN-Personals und dem Kampf gegen den Terrorismus erläutert. Abschließend werden die Bemühungen um eine Verrechtlichung der internationalen Beziehungen und die Perspektiven der Friedenssicherung diskutiert. (ICG)
In: Der Vordere Orient: Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, S. 81-98
Der Verfasser untersucht die Außenpolitik der arabischen Golf-Staaten seit Mitte der 1990er Jahre anhand der Kriterien geographische Lage, Größe und Bildungsniveau der Bevölkerung sowie technische, militärische und wirtschaftliche Stärke. Folgt man diesen traditionellen Faktoren, so ergibt sich für die sechs Staaten des Golfkooperationsrates nur eine geringe außenpolitischen Einflussmöglichkeit. Tatsächlich, so wird gezeigt, üben diese Staaten jedoch einen großen Einfluss in der arabischen Welt und zunehmend auch auf internationaler Ebene aus. Dies liegt zum einen an der Bedeutung der Golfregion als Energielieferant und als Absatzmarkt für Europa, zum anderen an der ausgewogenen Außenpolitik dieser Staaten, die stark auf internationalen Ausgleich sowie wirtschaftliche und politische Diversifikation abzielt. Die Golfstaaten haben die Fähigkeit entwickelt, in einem Balanceakt die innenpolitische Legitimierung hauptsächlich durch die Allokation von Renteneinnahmen mit einer außenpolitischen Diplomatie zu verbinden, die eine Anbindung an den Westen beinhaltet. In den Politikbereichen Sicherheit, Wohlfahrt und Herrschaft sind sie ausgesprochen flexibel, was die Bewältigung potenzieller Krisen erleichtert. (ICE2)
In: Macht und Mächte in einer multipolaren Welt, S. 35-50
Der Beitrag geht der Frage nach, ob der Angriff auf die "Symbole des Westens", das World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington, zu einem "Epochenbruch" in der internationalen Politik geführt hat. Der Autor versucht daher zunächst eine Bestandsaufnahme der Herausforderungen an die internationale Sicherheitspolitik, um dann zu klären, was sich seit dem 11.9. verändert hat und was nicht. In einem zweiten Schritt - an die Bedrohungsanalyse und ihre Erscheinungsformen anschließend - wird dargestellt, dass die Welt sich auf ein "unruhiges Nebeneinander" von Kooperation und Konflikt einzustellen hat. Multilateralismus und Unilateralismus werden nebeneinander bestehen, solange es mit den USA nur eine Weltmacht gibt. Die traditionellen Mittel der internationalen Zusammenarbeit wie Diplomatie, Rüstungskontrolle oder multilaterale Exportkontrollen werden ergänzt durch den präventiven Einsatz militärischer Mittel, einen verstärkten Ausbau ballistischer Raketenabwehr oder "counterproliferation", d.h. eine primär militärische Vorsorge gegen mögliche Angriffe mit Massenvernichtungswaffen. Insgesamt kreist die gegenwärtige Weltpolitik um die Frage nach dem Primat von Macht oder Recht in den Internationalen Beziehungen. (ICA2)