Organisierte Kriminalität, Drogenhandel und Gewaltkonflikte
In: Das politische System Mexikos, S. 523-538
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In: Das politische System Mexikos, S. 523-538
In: Das politische System Mexikos, S. 523-538
In: Internationaler Drogenhandel und gesellschaftliche Transformation, S. 113-142
In: Regionalisierung der Sicherheitspolitik: Tendenzen in den internationalen Beziehungen nach dem Ost-West-Konflikt, S. 197-218
Der Autor diskutiert in seinem Beitrag die Bedeutung des Kampfes gegen den Drogenhandel für die Verteidigungs- und Sicherheitspolitik in Lateinamerika. Dabei geht es insbesondere um die Frage, ob die Bekämpfung des Drogenhandels in Lateinamerika zu einem Problem nationaler und regionaler Sicherheit geworden ist und zum Inhalt einer neuen Mission für die Streitkräfte in Bolivien, Peru und Kolumbien führen könnte. Einführend gibt der Verfasser einen Überblick über Drogenbekämpfung und Innenpolitik in den drei Staaten, zudem wird über das Ausmaß von Kokaanbau und Kokainproduktion informiert. Es folgt ein Abschnitt über die Interessenlage der Vereinigten Staaten bezüglich des lateinamerikanischen Drogenhandels sowie die Rolle der US-Streitkräfte. Im letzten Abschnitt diskutiert der Verfasser, ob Drogenbekämpfung ein neues Aufgabengebiet für die lateinamerikanischen Streitkräfte werden könnte. Er tritt für eine Verminderung der Druckes der USA auf die lateinamerikanischen Staaten ein, die ein militärisches Modell der Drogenbekämpfung vertreten. Statt dessen schlägt er die Stärkung von paramilitärischen Verbänden vor. (ICC)
In: Kriminalpolitik, S. 173-190
Anhand quantitativer Daten wird die Entwicklung der Rauschgiftkriminalität in der Bundesrepublik Deutschland dargestellt. Die Daten beziehen sich auf Rauschgiftdelikte allgemein, die Verteilung der Rauschgiftdelikte auf einzelne Straftatengruppen, die Altersstruktur der Tatverdächtigen, die Lebenszeitprävalenz des Konsums illegaler Drogen, delinquentes Verhalten von Drogenabhängigen sowie Drogenhandel und Kriminalität. Ausgewertet wurden hauptsächlich Statistiken des Bundeskriminalamts sowie Ergebnisse von Befragungen des Autors. Es wird gezeigt, dass die Nachfrage nach illegalen Drogen trotz der jahrzehntelangen Verbotspolitik dramatisch gestiegen ist. Aufgrund der Tatsache, dass sich der Konsum in weiten Teilen der Bevölkerung längst etabliert hat, wird der Drogenhandel expandieren, wovon kriminelle Organisationen profitieren. (GB)
In: Kriminalpolitik., S. 173-190
Anhand quantitativer Daten wird die Entwicklung der Rauschgiftkriminalität in der Bundesrepublik Deutschland dargestellt. Die Daten beziehen sich auf Rauschgiftdelikte allgemein, die Verteilung der Rauschgiftdelikte auf einzelne Straftatengruppen, die Altersstruktur der Tatverdächtigen, die Lebenszeitprävalenz des Konsums illegaler Drogen, delinquentes Verhalten von Drogenabhängigen sowie Drogenhandel und Kriminalität. Ausgewertet wurden hauptsächlich Statistiken des Bundeskriminalamts sowie Ergebnisse von Befragungen des Autors. Es wird gezeigt, dass die Nachfrage nach illegalen Drogen trotz der jahrzehntelangen Verbotspolitik dramatisch gestiegen ist. Aufgrund der Tatsache, dass sich der Konsum in weiten Teilen der Bevölkerung längst etabliert hat, wird der Drogenhandel expandieren, wovon kriminelle Organisationen profitieren. (GB). Die Untersuchung enthält quantitative Daten. Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum 1993 bis 2006.
In: Soziale Proteste in Lateinamerika: Bolivars Erben im Kampf um Eigenmacht, Identität und Selbstbestimmung, S. 386-412
Der Beitrag untersucht die postkoloniale Geschichte Jamaikas im Hinblick auf die Entwicklungsbedingungen, Strukturmerkmale und Transformationsprozesse der Gewalt in urbanen Räumen. 2005 hatte Jamaika die höchste Mordrate der Welt zu verzeichnen. Gemordet wird vor allem in den Armenvierteln der Metropolregion Kingston. Die historische Entwicklung der Mordrate in Jamaika zeigt zwei Eskalationsphasen: Etwa bis 1980 war die steigende Gewaltkriminalität das Ergebnis zunehmender politischer Gewalt, die sich aus Klientelstrukturen in Jamaikas postkolonialer Demokratie entwickelten. Spätestens ab 1980 transformierte sich die politische Gewalt im Kontext der neoliberalen Strukturanpassungspolitik und des internationalen Drogenhandels in kriminelle Gewalt. Das Verhältnis dieser beiden Eskalationsphasen wird in dem Beitrag näher interpretiert. Der erste Abschnitt rekonstruiert die Ursprünge der politischen Gewalt im Spätkolonialismus und dem ersten Jahrzehnt der Unabhängigkeit. Nach der Unabhängigkeit konsolidierten die politischen Akteure die Klientelverhältnisse, indem sie einzelne Gebiete im Zuge von sozialen Wohnungsbauprojekten und mit der Hilfe krimineller Banden politisch säuberten und sicherten. Damit entwickelten sich in den Armenvierteln von Kingston stabile Gewaltmärkte. Der zweite Abschnitt betrachtet diese Formation urbaner Gewaltstrukturen und die Eskalation der politischen Territorialkonflikte im Kontext des Kalten Krieges. Der dritte Abschnitt untersucht das Scheitern des demokratischen Sozialismus der 1970er Jahre und eruiert die Folgen der neoliberalen Reformen in Jamaika, die entwicklungs- und sicherheitspolitisch eine historische Zäsur darstellen. Die Schuldenkrise und die Strukturanpassungsprogramme setzten dem politischen Klientelismus enge Grenzen und verschärften die soziale Ungleichheit. Daraufhin "entbetteten" und verselbstständigten sich die urbanen Gewaltstrukturen im Rahmen der Schattenglobalisierung, wie der vierte Abschnitt zeigt. Jamaika avancierte zu einer Drehscheibe des internationalen Drogenhandels, während kriminelle Gangs die Rolle der politischen Patrone übernahmen. Abschließend geht der Beitrag auf die Gewalteskalation in den 1990er Jahren ein und die Militarisierung der inneren Sicherheitspolitik, die der Ausnahmezustand von 2010 erneut drastisch verdeutlichte. (ICA2)
In: Permanenter Krieg oder nachhaltiger Frieden?: Interessen, Trends und Mächte, S. 105-125
Der Autor analysiert die politischen und gesellschaftlichen Folgen der Präsidentschaftswahlen in Afghanistan vom 9. Oktober 2004. Der Wahlsieg des amtierenden Interimspräsidenten Abdul Hamid Karsai gleicht seiner Einschätzung nach einem "Sieg auf Bestellung", wie er im Hinblick auf offenkundige Wahlfälschungen zeigt. Seine kritischen Ausführungen beziehen sich unter anderem auf den politischen Streit über die Postenverteilung, auf die nach den Wahlen weiterhin bestehenden sicherheitspolitischen Probleme und ethnischen Konflikte im Land, auf die vorrangigen Wirtschaftseinkünfte durch den Drogenhandel mit Opium sowie auf die Missachtung von Menschenrechten durch die neue Regierung. Afghanistan befindet sich seinen Ergebnissen zufolge weiterhin im Kriegszustand und erhält anstelle eines notwendigen Wiederaufbauplans nur den Status eines Protektorates. (ICI)
In: Multiple Unsicherheit: Befunde aus Asien, Nahost, Afrika und Lateinamerika, S. 33-57
Im vorliegenden Aufsatz wird der Versuch unternommen, die unterschiedlichen Phänomene der politischen Gewalt in Südostasien zu klassifizieren und in eine allgemeine Typologie einzuordnen. Diese ermöglicht nicht nur eine genauere Beschreibung empirischer Sachverhalte und eine Erfassung von Regelmäßigkeiten sozialer Phänomene, sondern kann auch dabei helfen, die Komplexität zu reduzieren und Beziehungen zwischen den Einzelaspekten herzustellen. Der Autor entwirft mit Blick auf die Region Südostasien eine Topographie der politischen Gewalt, die folgende Erscheinungsformen umfasst: klassische Kriege und Antiregimekonflikte, sezessionistische Gewalt (in Myanmar, Indonesien, Thailand und auf den Philippinen), transnationaler Terrorismus sowie organisierte Kriminalität (Drogenhandel, Piraterie). Der Beitrag schließt mit einigen Überlegungen zum Strukturwandel der politischen Gewalt in Südostasien. (ICI)
In: Krieg im Abseits: "Vergessene Kriege" zwischen Schatten und Licht oder das Duell im Morgengrauen um Ökonomie, Medien und Politik, S. 107-126
Der Beitrag betrachtet die organisierte Kriminalität und Gewalt in Lateinamerika. Quantitativ erfüllt die Region die Kriterien für herkömmliche Kriegsdefinitionen, ohne dass qualitative Kriegskriterien gegeben wären. Woher kommt diese hohe innergesellschaftliche Gewalt? Der Beitrag konzentriert sich auf eine Erklärung dieses Phänomens, nämlich dass Vorhandensein und die massive Verbreitung der organisierten Kriminalität, vor allem des Drogenhandels. Abschnitt 2 beschreibt das Gewaltpanorama in der Region und stellt hierzu einige aktuelle Zahlen vor. Abschnitt 3 wirft die trivial erscheinende Frage auf, weshalb organisiertes Verbrechen Gewalt und damit Unsicherheit erzeugt. Abschnitt 4 beschreibt, dass sich mit der Transnationalisierung des organisierten Verbrechens in Lateinamerika in den vergangenen Dekaden auch die dazugehörigen Gewaltmechanismen transnationalisiert und verbreitet haben. (ICB2)
In: Internationaler Vergleich und Soziale Arbeit: Theorie, Anwendung und Perspektive, S. 139-150
Straßenkinder gibt es heute in fast allen Regionen der Erde. Noch vor wenigen Jahren wurden sie allerdings - von Europa und Nordamerika aus betrachtet - fast ausschließlich in den Entwicklungsländern Lateinamerikas, Afrikas und Asiens verortet. Obwohl nun fast überall auf der Erde von "Straßenkindern" die Rede ist, gibt es keine allgemein akzeptierte Definition zu diesem sozialen Problem. Der vorliegende Beitrag versucht aus vergleichender Sicht den gegenwärtigen Forschungstand zu diesem Problemkomplex unter folgenden Gesichtspunkten zu resümieren: (1) Wo liegen die Ursachen für Kinder in schwierigen Lebenslagen? (2) Welchen Risiken, moralischen und psychischen Gefahren sind diese Kinder im Zusammenhang mit Delinquenz, Drogenabhängigkeit, Drogenhandel und Prostitution ausgesetzt? (3) Welche Hilfeprogramme gibt es, und wie kann deren Wirksamkeit eingeschätzt werden? (ICE2)
In: Kriege als (Über)Lebenswelten: Schattenglobalisierung, Kriegsökonomien und Inseln der Zivilität, S. 213-222
Der Beitrag beleuchtet die zunehmende Beteiligung von Kindern als Gewaltakteure am Drogenhandel in Rio de Janeiro. Ähnlich wie bei anderen global verbreiteten Formen der Bandenkriminalität werden die Kinder dabei unter anderem deshalb bevorzugt eingesetzt, weil sie noch nicht strafmündig und weniger risikoavers sind, da sie Gefahren unterschätzen. Aus viktimologischer Perspektive gibt es keinen Unterschied zwischen bewaffneten Kindern im Territorialkrieg rivalisierender Drogenkartelle in Rio de Janeiro und Kindersoldaten etwa in Sierra Leone. Trotz der funktionalen und definitorischen Ähnlichkeiten sind die Kinder in Rios Drogenbanden aber primär bewaffnete Arbeiter in Gruppen mit ökonomischer Zielsetzung, die unter die Kategorie der 'Organisierten Bewaffneten Gewalt' fallen. Sie sind keine Soldaten, die in einem bewaffneten Konflikt oder Krieg im herkömmlichen Sinne kämpfen. Deshalb wird hier vorgeschlagen, diese Kinder (unter 18 Jahren) als 'Kinder in Organisierter Bewaffneter Gewalt' zu bezeichnen. (ICG2)
In: Deutsche Verhältnisse: eine Sozialkunde, S. 209-228
"Der Begriff der Inneren Sicherheit tauchte in Deutschland in den 1960er-Jahren in kriminalpolitischen Auseinandersetzungen um die Beschreibung von Gefahren auf, die in den damaligen Protestbewegungen und dann vor allem im deutschen Terrorismus der 1970er- und 1980er-Jahre gesehen wurden. Im Vordergrund steht die Warnung vor Bedrohungen des staatlichen Gewaltmonopols und der verfassungsmäßigen Grundlagen. Insoweit unterscheidet sich der Begriff der Inneren Sicherheit von dem juristischen Begriff der Öffentlichen Sicherheit (und Ordnung). Die Öffentliche Sicherheit ist als Begriff des Polizeirechts umfassend auf Schutz und Verletzungen der allgemeinen Rechtsordnung, der subjektiven Rechte der Bürger sowie staatlicher Institutionen ausgerichtet und definiert die sachlichen Zuständigkeiten der Polizei. Ab den 1980er-Jahren wird die Innere Sicherheit zunehmend im Zusammenhang mit Gewaltkriminalität, dem Auftreten von organisierter und transnationaler Kriminalität, Drogenhandel, Korruption, Cyber- und Computerkriminalität und dem internationalen Terrorismus thematisiert und damit auf die Sicherheit der Bürger vor kriminellen Übergriffen anderer beschränkt." (Textauszug)
In: Das politische Südamerika: Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Kultur, S. 147-171
"Blickt man auf Südamerika, so ist es nicht die zwischenstaatliche Unsicherheit, die für Schlagzeilen sorgt. Im Fokus der (medialen) Wahrnehmung stehen vielmehr Drogenhandel und organisiertes Verbrechen sowie die Kriminalität in den Großstädten, die Gewalt und Unsicherheit zur Alltagserfahrung werden lassen. Die Ausdrucksformen, die Gewalt annehmen kann, haben sich in den letzten zwei Dekaden in den Staaten Südamerikas verändert. Die Gewalt hat sich weitgehend entpolitisiert. An die Stelle klassischer Guerillakriege, staatlicher und parastaatlicher Unterdrückung oppositioneller Bewegungen ist nunmehr die Alltagsgewalt getreten. Gewalt und öffentliche (Un-)Sicherheit sind in Südamerika im Hinblick auf die Ursachen, Entwicklungen und die innerregionalen Unterschiede höchst unterschiedlich präsent. Anhand von Daten und konkreten Beispielen erörtert die Autorin, welche Formen Gewalt und Unsicherheit annehmen können. Nach einem Überblick über die beteiligten Akteure werden Dynamiken und Ursachen der Gewalt systematisiert. Abschließend werden Ansatzpunkte und Möglichkeiten der Einhegung von Gewalt und der Herstellung von Sicherheit dargelegt." (Autorenreferat)
In: Kriege als (Über)Lebenswelten. Schattenglobalisierung, Kriegsökonomien und Inseln der Zivilität., S. 213-222
Der Beitrag beleuchtet die zunehmende Beteiligung von Kindern als Gewaltakteure am Drogenhandel in Rio de Janeiro. Ähnlich wie bei anderen global verbreiteten Formen der Bandenkriminalität werden die Kinder dabei unter anderem deshalb bevorzugt eingesetzt, weil sie noch nicht strafmündig und weniger risikoavers sind, da sie Gefahren unterschätzen. Aus viktimologischer Perspektive gibt es keinen Unterschied zwischen bewaffneten Kindern im Territorialkrieg rivalisierender Drogenkartelle in Rio de Janeiro und Kindersoldaten etwa in Sierra Leone. Trotz der funktionalen und definitorischen Ähnlichkeiten sind die Kinder in Rios Drogenbanden aber primär bewaffnete Arbeiter in Gruppen mit ökonomischer Zielsetzung, die unter die Kategorie der 'Organisierten Bewaffneten Gewalt' fallen. Sie sind keine Soldaten, die in einem bewaffneten Konflikt oder Krieg im herkömmlichen Sinne kämpfen. Deshalb wird hier vorgeschlagen, diese Kinder (unter 18 Jahren) als 'Kinder in Organisierter Bewaffneter Gewalt' zu bezeichnen. (ICG2). Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum 2001 bis 2002.