Weltweit bestehen gewaltige Unterschiede im materiellen Wohlstand. In der Erforschung nach den Ursachen dieser Ungleichheit wird auch der Frage nachgegangen, welchen Einfluss Naturkatastrophen auf die Entwicklung armer Länder haben. Sind sie ein Grund für ein anhaltendes schwaches Wirtschaftswachstum in Entwicklungsländern? Der vorliegende Beitrag gibt einen Überblick zu diesem Thema anhand jüngster Forschungsergebnisse.
Der Verfasser verweist eingangs auf die Relevanz des zivilgesellschaftlichen Diskurses, macht auf die theoretische Tradition dieser Debatte aufmerksam und arbeitet wünschenswerte Funktionen einer entfalteten Zivilgesellschaft heraus (Schutz vor staatlichen Übergriffen, Kontrolle staatlicher Macht, demokratische Sozialisation, Artikulation von Interessen jenseits von Staat und Markt, Zivilisierung des Zusammenlebens). Vor diesem Hintergrund wird die Frage nach Umfang und Vitalität der Zivilgesellschaft in den Entwicklungsländern gestellt Hier zeigt sich, dass ein demokratisierender und wirtschaftlich positiver Effekt von Zivilgesellschaft nicht a priori gegeben ist. Zivilgesellschaft bedarf der Vitalität anderer Agenten des Wandels. In wie weit diese gegeben ist und Zivilgesellschaft die ihr zugeschriebenen Leistungen erfüllt, ist nur empirisch zu klären. (ICE)
Die zahlreichen Kleinkredit-Systeme in Entwicklungsländern lassen sich in zwei Gruppen einteilen. Bei der ersten bürgt eine Schuldner-Gruppe, bei der zweiten ist der Kredit dinglich abgesichert. Für den ersten Fall ist die Grameen-Bank das Musterbeispiel, für den zweiten die Bank Rakyat Indonesia (BRI). Die bisherigen Erfahrungen machen deutlich, dass Kleinkredit-System ärmeren Bevölkerungskreisen häufig helfen können, aber bisher noch nicht zum sozialen und wirtschaftlichen Wachstum einer Volkswirtschaft beigetragen haben. (ICE2)
Die weltweite Wirtschaftskrise mit ihrem Ursprung in den USA hat sich auf die makroökonomische Theorie ausgewirkt und einige alte Ideen aufleben lassen. Aus der Krise lassen sich einige Schlüsse ziehen. Zur Vermeidung solcher Situationen ist nicht nur die Regulierung der nationalen Finanzmärkte erforderlich, sondern auch eine konsistente Wirtschaftspolitik. Zudem müssen internationale Normen zur Mäßigung der Kapitalbewegungen geschaffen werden. In Entwicklungsländern wirken sich Krisen vornehmlich auf die Zahlungsbilanz sowie die Haushaltspolitik aus und führen fälschlicherweise oft zu Sparmaßnahmen. Die Stärkung der Kreditvergabe durch den IWFund die Änderungen in den Auflagen der Organisation sind positive Zeichen, reichen jedoch noch nicht aus. (Nueva Soc/GIGA)
Internationale Rohstoffabkommen sind bisher daran gescheitert, schwankende Erlöse langfristig zu stabilisieren. Da die Ursachen dieser Erlösschwankungen nicht beseitigt werden können, steht das Risikomanagement im Mittelpunkt. Mit Hilfe der Portfoliotheorie werden die Bedingungen des Risikotransfers durch Terminhandel analysiert und staatlicher Risikoübernahme durch Marktausgleislager gegenübergestellt. Es wird gezeigt, wann ein Risikotransfer sinnvoll ist und welche Strategie situativ am besten greift. Beide Instrumente lassen sich erfolgreich kombinieren, wobei eine Marktintervention, entgegen bestehender Argumentation, die Funktionsfähigkeit eines Terminmarktes verbessern kann. Zudem wird die Marktmacht internationaler Rohstoffkartelle behandelt, ihre Beeinflussung der Risikoprämie analysiert und die Mechanismen von Terminmarktmanipulationen untersucht.
Ägypten wird von internationalen Organisationen, wie der Weltbank, der OECD oder den Vereinten Nationen als "Entwicklungsland" eingestuft. Die Abgrenzung zwischen einem Entwicklungsland, einem Schwellenland und einem Industrieland ist aber äußerst schwierig und verläuft meistens fließend. Der Grund dafür sind unzählige Parameter, die berücksichtigt werden müssen. Die großen Organisationen berufen sich meist auf ökonomische Entwicklungsparameter, wie zum Beispiel das durchschnittliche Pro-Kopf Einkommen eines Staates. Ziel dieser Arbeit war es aber, so viel wie mögliche Parameter einfließen zu lassen, um eine umfassende Aussage über den Entwicklungsstand Ägyptens treffen zu können. Demzufolge mussten neben den ökonomischen Entwicklungsmerkmalen auch ökologische, politische, gesundheitliche, demographische sowie soziokulturelle Merkmale berücksichtigt werden. Durch die umfassende Analyse des Staates Ägypten wurde klar, dass mehrere Probleme dem Staat zu schaffen machen. Trotz eines einigermaßen guten Wirtschaftswachstums ist Ägypten nicht in der Lage, den Wohlstand, sowie die Lebensbedingungen der Bevölkerung zu verbessern. Auf der einen Seite liegt dies daran, dass durch das unkontrollierte Bevölkerungswachstum das Pro-Kopf Einkommen stagniert. Auf der anderen Seite ist die Regierung nicht in der Lage, für die nachkommende junge Bevölkerung, welche neu auf den Arbeitsmarkt stößt, mit ausreichend Arbeitsplätzen zu versorgen. Hinzu kommen die immer noch anhaltende politische Instabilität nach dem "Arabischen Frühling", sowie der Umstand, dass Ägypten durch die geringe landwirtschaftlich nutzbare Fläche im Staatsgebiet nicht in der Lage ist, genügend Nahrungsmittel für seine Bevölkerung zu produzieren. Demzufolge ist Ägypten auf Nahrungsmittelimporte aus dem Ausland angewiesen, was in weiterer Folge den Staatshaushalt massiv belastet. Folglich kann Ägypten aufgrund der zahlreichen Probleme durchaus als Entwicklung angesehen werden. ; Categorized as "development country" by the World Bank, OECD and the United Nations, drawing the line between a developing, emerging and industrialized country often prooves difficulty. Therefore its a fluent transition for most cases. The reasons for this are the countless parameters which have to be taken into account. Big organizations often refer to economic development-parameters such as the average income per capita of a country. The goal of this work was to utilize as much parameters as possible to give a comprehensive statement about the development status of Egypt. Therefore, not only economic parameters are taken into account but also environmental, political and health aspects, as well as demographic and social traits.Through thorough analysis of the state Egypt it became clear, that several problems are tampering with the development. Even though Egypt has a decent economic growth, the country is not able to sustain or better wealth and living conditions of its people. The uncontrolled population increase causes a stagnation in the per capita income. In addition, the government is not able to provide enough workplaces for the generations to come. The political instability after the "Arab Spring "contributes to all those problems as much as the fact, that Egypt cannot provide enough food for the population due to the lack of agricultural land. Therefore, Egypt widely depends on food imports which contribute to the massive expenses. Due to those reasons, Egypt can in fact be seen as a developing country. ; vorgelgt von Jürgen Franz Pranger ; Zusammenfassungen in Deutsch und Englisch ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Karl-Franzens-Universität Graz, Diplomarbeit, 2016 ; (VLID)1376194
Bei der Durchsetzung von Arbeitnehmerinteressen identifizieren viele Beobachter in den letzten Dekaden weltweit eine Schwächung von Arbeitnehmervertretungen. Ursachen für diese Schwächung sind die wirtschaftliche Globalisierung, der technologische Wandel und das Wachstum des Dienstleistungssektors zu Lasten der Industrie, die in eine zunehmende Prekarisierung von Arbeitsverhältnissen mündet. Diese Erkenntnisse wurden hauptsächlich aus der Analyse von Arbeitsmärkten in Industriestaaten gewonnen und lassen sich nicht ohne weiteres auf weniger entwickelte Volkswirtschaften übertragen. Starke Gewerkschaften hatten in den etablierten Industriestaaten lange Zeit durchaus wohlfahrtssteigernde und demokratieförderliche Effekte. Dies gilt mit Abstrichen auch für weniger entwickelte Volkswirtschaften. Arbeitsmärkte in weniger entwickelten Ländern sind anders strukturiert, weshalb eine einfache Übertragung der festgestellten Zusammenhänge zweifelhaft erscheint: Dazu zählen insbesondere der übergroße Anteil des informellen Wirtschaftssektors und von Kleinbetrieben in Entwicklungsländern, die gewerkschaftlich nie effektiv organisiert werden konnten, sowie die faktische Marginalität von Arbeitslosigkeit und die staatlichen Eingriffe in den Arbeitsmarkt und die Lohnfindung. Gewerkschaften in Entwicklungsländern sind de facto gar nicht so schwach, wie oft unterstellt wird; die Lohnhöhe und -spreizung korreliert ebenso wie in den Industriestaaten mit dem Organisationsgrad. Beschäftigungsschutz und Mindestlohngesetzgebung fungieren zudem als Substitut flächendeckender Tarifverträge; ihre beschäftigungsmindernden Effekte sind vergleichsweise gering. Der Einfluss von Gewerkschaften auf Lohnhöhe und -spreizung wird von anderen Faktoren in den Schatten gestellt. Die Lohnquote sinkt seit Dekaden weltweit.