Diese Studie bedeutender internationaler Geberorganisationen verstehen sich als ein weiterer Schritt, die Fakten und zusammenhänge im Sinner von Bestandsaufnahmen der internationalen Verwaltungsförderung zusammenzutragen.
Archivo personal de Franz Hinkelammert. ; Conferencia pronunciada en el "Forum für Frieden, Ökologie und Entwicklung", del Gustav Stresemann-Institut, Bonn, y de la redacción del periódico epd-Entwicklungspolitik, Frankfurt, 5 de junio de 1982
Technischer Fortschritt hängt von der Verfügbarkeit neuer technologischer Kenntnisse ab und damit vom Ressourceneinsatz im Forschungsund Entwicklungs-Sektor. In marktwirtschaftlichen Systemen besteht Grund, wie wohlfahrtsökonomische Überlegungen zeigen, Umfang und Struktur der Forschungs- und Entwicklungstätigkeit staatlich zu lenken. Ein entsprechender wirtschaftspolitischer Eingriff lässt sich insbesondere auch durch den Einsatz finanzpolitischer Instrumente realisieren. Es wird daher die Frage gestellt, ob und in welcher Ausgestaltung steuerliche Vergünstigungen, Subventionen und öffentliche Aufträge in der Forschungs- und Entwicklungspolitik Anwendung finden sollten.
Anfang der 60er Jahre erreichte die Mehrzahl der schwarzafrikanischen Länder ihre Unabhängigkeit. Gleichzeitig wurde die Dekade der 60er Jahre zur ersten Entwicklungsdekade der Vereinten Nationen erklärt, deren Ziel die Besserung des Lebensstandards der Bevölkerung in Entwicklungsländern durch ein Wirtschaftswachstum von mindestens 5 vH im Jahr war. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde die wirtschaftliche Planung nicht zuletzt von den afrikanischen Ländern als ein Wunderinstrument der Entwicklungspolitik betrachtet. Doch die Erfahrungen, die bisher mit diesem Instrument gemacht wurden, sind eher skeptisch zu beurteilen, wozu in Afrika die politische Instabilität der Länder und das Fehlen eines leistungsfähigen einheimischen privaten Sektors beigetragen haben. Als einfaches Kriterium für die Realisierung eines Planes wird meistens die Gegenüberstellung der Planziele mit der tatsächlichen Entwicklung während der Planperiode angewandt. Dabei kann ein Nichterreichen der Ziele mit mangelnder Erfüllungsbereitschaft oder fehlenden Kompetenzen der damit beauftragten Instanzen - in diesem Falle würde der Planungsmechanismus den normalen wirtschaftlichen Ablauf nur stören - oder mit fehlerhaften Prognosen oder Inkonsistenzen zusammenhängen. Im zweiten Fall können Abweichungen vom Plan als wünschenswert erscheinen, wenn dadurch Fehler behoben werden. Auch eine Übererfüllung der Planziele reflektiert Fehler bei der Plangestaltung, die eine andere Ressourcenallokation zur Folge hat als die durch den Planungsprozeß ursprünglich vorgesehen war.
Die Entwicklungsländer benötigen mehr Wechselkursflexibilität, als das Bretton-Woods- System vorsieht, wenn wirtschaftliches Wachstumstempo und Beschäftigungsgrad dort nicht aus Zahlungsbilanzgründen nachhaltig gedrosselt werden sollen. Brasilien zählt zu jenen Entwicklungsländern, die schon in den fünfziger und sechziger Jahren eine weit elastischere Wechselkurspolitik verfolgt haben, als gemeinhin angenommen wird, dies jedoch —da die Industrialisierung unter dem Aspekt der Importsubstitution betrieben wurde — primär aus zahlungsbilanzpolitischen Gründen. Da Mitte der sechziger Jahre die brasilianische Regierung auf eine exportorientierte Entwicklungspolitik umschaltete und da das Kosten- und Preisniveau in Brasilien wesentlich schneller steigt als im Ausland, bedurfte es eines Wechselkurssystems, das die Exportunternehmen vor einer Verschlechterung der internationalen Wettbewerbsposition bewahrt. Das Mitte 1968 gewählte Verfahren, wonach die Cruzeiro-Parität in kleinen Schritten und etwas hinter dem Preisanstieg herhinkend verändert wird, ("trotting peg"), ist den wirtschaftspolitischen Zielsetzungen des Landes — exportorientiertes Wachstum bei allmählicher Verminderung des Inflationstempos — angemessen und anderen (elastischen) Wechselkursregelungen wahrscheinlich überlegen. Die häufig gegen flexiblere Wechselkurssysteme vorgebrachten Bedenken sind durch die bisherigen Erfahrungen mit Brasiliens "trotting peg" nicht bestätigt worden: Der Preisauftrieb hat nicht zugenommen, sondern nachgelassen; die Devisenspekulation ist nicht angeregt worden, sondern praktisch verschwunden; die Exportneigung hat unter den häufigen Paritätsänderungen nicht gelitten, sondern an Intensität gewonnen; das gesamtwirtschaftliche Wachstumstempo ist nicht gebremst, sondern kräftig stimuliert worden.