Inhalt: B Demografie und Erwerbsbeteiligung; B.I Einführung und Resümee; B.II Demografischer Wandel und Beschäftigung; B.III Frauenerwerbstätigkeit; B.IV Erwerbsbeteiligung Älterer; B.V Erwerbsbeteiligung im internationalen Vergleich; Literatur zu Kapitel B
Die Autorin diskutiert Veränderungen hinsichtlich der Erwerbssituation ostdeutscher Frauen sowie deren soziale Konsequenzen. In diesem Zusammenhang werden Längsschnittuntersuchungen zum Wandel der Erwerbssituation in der DDR und in den neuen Bundesländern sekundär ausgewertet. Im einzelnen untersucht die Verfasserin folgende Aspekte: (1) Erwerbsmuster von Frauen in der DDR: Der entscheidende Charakter der Frauenerwerbsarbeit in der DDR bestand im allmählichen Übergang von einer diskontinuierlichen Erwerbsarbeit hin zu einer stabilen und qualifizierten Berufsarbeit. (2) Erwerbssituation von Frauen in den neuen Bundesländern: Die bereits in der DDR angelegten Asymmetrien in den Lebenschancen zwischen Männern und Frauen haben sich verschärft. Es erfolgte insgesamt eine Reduzierung des Frauenanteils an den Beschäftigten in allen Wirtschaftsbereichen unabhängig von deren Entwicklungsperspektiven oder vom Grad ihrer Geschlechtstypik. Dies kollidiert mit der hohen Erwerbsorientierung ostdeutscher Frauen: Diese halten nach wie vor an einem Erwerbsmodell fest, bei dem beide Partner auch dann ganztags arbeiten, wenn Kinder zu betreuen sind. (ICC)
Der Autor vergleicht die Erwerbsbeteiligung der männlichen und der weiblichen Bevölkerung in 18 westlichen Industriestaaten. Dabei knüpft er an einer auffälligen Gemeinsamkeit der drei deutschsprachigen Industrieländer an. In Österreich, der Schweiz und der Bundesrepublik Deutschland verharren die Erwerbsbeteiligungschancen von Frauen auf dem Nachkriegsniveau. Das unterschiedet diese Länder von der Mehrzahl der westlichen Industrieländer, in denen seit den 60er Jahren ein deutlicher Anstieg der Frauenerwerbsquote bei gleichzeitigem Rückgang der Männererwerbsquote zu verzeichnen war. Bei der Erklärung dieser Unterschiede mit Hilfe eines komparativen, neoinstitutionalistischen Ansatzes, zeigt sich, daß ein Teil der relativ erfolgreichen sozial- und wirtschaftspolitischen Problemlösungsfähigkeit der Politik in der Bundesrepublik, Österreich und der Schweiz auf einem relativ traditionell inegalitären Modell der Arbeitsteilung zwischen Frauen und Männern beruht. Zugleich wird offensichtlich, daß die Hauptrichtung der vergleichenden Politikforschung auch geschlechtsspezifische Teilhabechancen von Frauen und Männern und kulturelle Variationen im Ausmaß geschlechtsspezifischer Ungleichheit erklären kann. (ICD)
"Das Verständnis der Beziehungen zwischen Familienzyklus und Arbeitsangebot ist aus einer Reihe von theoretischen und praktischen Gründen heraus von Bedeutung. Von Ökonomen und Demographen sind unterschiedliche Modelle des Zusammenhangs von Familie und Arbeitsmarkt entwickelt worden. Dieser Beitrag konzentriert sich auf ein Familienphasenkonzept, wie es von der Familienwissenschaftlichen Forschungsstelle im Statistischen Landesamt Baden-Württemberg entwickelt wurde, operationalisiert auf der Basis des Mikrozensus 1995. Die Resultate verdeutlichen die Bedeutung einer hohen Beschäftigungsquote von Frauen. Insbesondere in Ostdeutschland (mit einer hohen Beschäftigungsquote) zeigt sich, daß der negative Effekt von Kindern auf die Familieneinkommen deutlich geringer ist. Demgegenüber ist in Westdeutschland die Beschäftigungsquote verheirateter Frauen niedriger und der Anteil von Haushalten mit einem männlichen Alleinverdiener höher." (Autorenreferat)
"Das Verständnis der Beziehungen zwischen Familienzyklus und Arbeitsangebot ist aus einer Reihe von theoretischen und praktischen Gründen heraus von Bedeutung. Von Ökonomen und Demographen sind unterschiedliche Modelle des Zusammenhangs von Familie und Arbeitsmarkt entwickelt worden. Dieser Beitrag konzentriert sich auf ein Familienphasenkonzept, wie es von der Familienwissenschaftlichen Forschungsstelle im Statistischen Landesamt Baden-Württemberg entwickelt wurde, operationalisiert auf der Basis des Mikrozensus 1995. Die Resultate verdeutlichen die Bedeutung einer hohen Beschäftigungsquote von Frauen. Insbesondere in Ostdeutschland (mit einer hohen Beschäftigungsquote) zeigt sich, daß der negative Effekt von Kindern auf die Familieneinkommen deutlich geringer ist. Demgegenüber ist in Westdeutschland die Beschäftigungsquote verheirateter Frauen niedriger und der Anteil von Haushalten mit einem männlichen Alleinverdiener höher." (Autorenreferat)
Freie Zeit und Einkommen sind die beiden zentralen Voraussetzungen, um sich für eine Partnerschaft und für die Familiengründung entschließen zu können. Zeit und Geld entscheiden auch über die Intensität und Qualität des Engagements eines Mannes oder einer Frau in der Partnerschaft oder für die Kinder. Der Beitrag der Autoren zeigt für die Bundesrepublik Deutschland, wie sehr Arbeitszeitwünsche von der jeweiligen Einkommenssituation, aber auch von der Familienphase abhängen. Nach wie vor existieren geschlechterspezifisch unterschiedliche Präferenzen. Männer scheinen mit der Familiengründung ihre Erwerbsanstrengungen immer noch zu erhöhen und auf diese Weise ihre Ernährer- und Vaterrolle zu interpretieren. (pre)
Aus- und Weiterbildung wird häufig als ein wesentlicher Problemlöser zur Bewältigung der Herausforderungen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandels angesehen. Bildung soll die Individuen befähigen, an den Veränderungsprozessen teilzuhaben und diese aktiv mitzugestalten. In der Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik der Europäischen Union z.B. soll Weiterbildung einen wesentlichen Beitrag zur "Erhöhung der Anpassungsfähigkeit" und "qualitativen Steigerung des Humankapitals" leisten und damit die übergeordneten Ziele wie Abbau der Jugendarbeitslosigkeit, Erhöhung der Erwerbsbeteiligung von Frauen, Vereinbarkeit von Familie und Privatleben und "aktives Altern", also "den Verbleib im Erwerbsleben und die Verlängerung des Erwerbslebens", unterstützen (Rat der Europäischen Union 2005). Der Weiterbildungsbeteiligung Älterer kommt deshalb eine hohe Bedeutung für die individuellen Entwicklungsmöglichkeiten zu und zugleich wird sie als ein wesentlicher Einflussfaktor im soziodemografischen Wandel angesehen.
"Dieser Beitrag konzentriert sich auf die Arbeitsmarktintegration von jungen Erwachsenen mit niedrigen Bildungsabschlüssen im Zeitraum 1992 bis 2003. Auf der Basis des kumulierten Datensatzes der drei Wellen der DJI-Jugendsurvey werden sowohl das Ausmaß der Bildungsarmut unter den 16- bis 29-jährigen Erwerbspersonen, deren Erwerbsbeteiligung als auch die berufliche Platzierung untersucht. Ziel der Arbeit ist, die folgenden drei Leitfragen zu beantworten: Wie entwickeln sich im Beobachtungszeitraum die Arbeitsmarktchancen von Bildungsarmen im Vergleich zu jungen Erwachsenen mit besseren Bildungsvoraussetzungen?; Welche Besonderheiten kennzeichnen die Entwicklung in den neuen Bundesländern im Vergleich zu den alten Bundesländern?; Welche geschlechtsspezifischen Besonderheiten prägen die Erwerbsintegration von jungen Erwerbspersonen?; Es wird zunächst die Bedeutung des Berufseinstiegs erläutert. Ein Überblick über theoretische Annahmen und empirische Befunde zu den Einflussfaktoren des Wandels der Erwerbsintegration von bildungsbenachteiligten jungen Menschen skizziert im Anschluss daran den Forschungsstand. Danach werden die auf der Basis des kumulierten Datensatzes gewonnenen Ergebnisse des DJI-Jugendsurvey berichtet. Der Beitrag schließt mit einer Zusammenfassung und einer Bewertung der Befunde." (Textauszug, IAB-Doku)
"Dieser Beitrag konzentriert sich auf die Arbeitsmarktintegration von jungen Erwachsenen mit niedrigen Bildungsabschlüssen im Zeitraum 1992 bis 2003. Auf der Basis des kumulierten Datensatzes der drei Wellen der DJIJugendsurvey werden sowohl das Ausmaß der Bildungsarmut unter den 16- bis 29-jährigen Erwerbspersonen, deren Erwerbsbeteiligung als auch die berufliche Platzierung untersucht. Ziel der Arbeit ist, die folgenden drei Leitfragen zu beantworten: Wie entwickeln sich im Beobachtungszeitraum die Arbeitsmarktchancen von Bildungsarmen im Vergleich zu jungen Erwachsenen mit besseren Bildungsvoraussetzungen? Welche Besonderheiten kennzeichnen die Entwicklung in den neuen Bundesländern im Vergleich zu den alten Bundesländern? Welche geschlechtsspezifischen Besonderheiten prägen die Erwerbsintegration von jungen Erwerbspersonen? Es wird zunächst die Bedeutung des Berufseinstiegs erläutert. Ein Überblick über theoretische Annahmen und empirische Befunde zu den Einflussfaktoren des Wandels der Erwerbsintegration von bildungsbenachteiligten jungen Menschen skizziert im Anschluss daran den Forschungsstand. Danach werden die auf der Basis des kumulierten Datensatzes gewonnenen Ergebnisse des DJI-Jugendsurvey berichtet. Der Beitrag schließt mit einer Zusammenfassung und einer Bewertung der Befunde." Die Untersuchung enthält quantitative Daten. Forschungsmethode: empirisch-quantitativ; empirisch; Längsschnitt; Querschnitt; deskriptive Studie. Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum 1992 bis 2003. (Textauszug, IAB-Doku).
"Dieser Beitrag konzentriert sich auf die Arbeitsmarktintegration von jungen Erwachsenen mit niedrigen Bildungsabschlüssen im Zeitraum 1992 bis 2003. Auf der Basis des kumulierten Datensatzes der drei Wellen der DJIJugendsurvey werden sowohl das Ausmaß der Bildungsarmut unter den 16- bis 29-jährigen Erwerbspersonen, deren Erwerbsbeteiligung als auch die berufliche Platzierung untersucht. Ziel der Arbeit ist, die folgenden drei Leitfragen zu beantworten: Wie entwickeln sich im Beobachtungszeitraum die Arbeitsmarktchancen von Bildungsarmen im Vergleich zu jungen Erwachsenen mit besseren Bildungsvoraussetzungen? Welche Besonderheiten kennzeichnen die Entwicklung in den neuen Bundesländern im Vergleich zu den alten Bundesländern? Welche geschlechtsspezifischen Besonderheiten prägen die Erwerbsintegration von jungen Erwerbspersonen? Es wird zunächst die Bedeutung des Berufseinstiegs erläutert. Ein Überblick über theoretische Annahmen und empirische Befunde zu den Einflussfaktoren des Wandels der Erwerbsintegration von bildungsbenachteiligten jungen Menschen skizziert im Anschluss daran den Forschungsstand. Danach werden die auf der Basis des kumulierten Datensatzes gewonnenen Ergebnisse des DJI-Jugendsurvey berichtet. Der Beitrag schließt mit einer Zusammenfassung und einer Bewertung der Befunde." (Textauszug)
"Die Zuwanderung nach Deutschland zu Beginn der 90er Jahre zeichnete sich gegenüber vorangegangenen Migrationsphasen durch eine besonders hohe Komplexität des Wanderungsgeschehens aus. Ostdeutsche und Aussiedler, osteuropäische Arbeitsmigranten, Asylbewerber und Bürgerkriegsflüchtlinge bildeten die wichtigsten Migrantengruppen. Die hohe Heterogenität der Migranten übertrug sich auch auf die Stellung der Migranten auf dem Arbeitsmarkt. Während die Migranten deutscher Herkunft keinerlei Restriktionen ausgesetzt waren, bildeten Anwerbestopp, Inländerprimat sowie restriktive arbeitsmarktpolitische Instrumente oft unüberwindbare Barrieren für die anderen Migrantengruppen. Demgemäß ist die Erwerbsbeteiligung der neu zugezogenen ausländischen Migranten vergleichsweise niedrig, die Erwerbslosigkeit dagegen außerordentlich hoch. Die Gastarbeiter, die damals einen weitgehend ungehinderten Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt besaßen, zeichneten sich dagegen durch eine außerordentlich hohe Erwerbsbeteiligung und geringe Erwerbslosigkeit aus. Bei den neuen ausländischen Migranten kommt noch hinzu, daß sie besonders häufig von Sozialhilfe abhängig sind. Die Zuwanderer aus Osteuropa sowie die Asylbewerber aus Afrika und Asien sind hier vor allem betroffen. Auffällig ist auch die außergewöhnlich geringe Erwerbsbeteiligung neu zugezogener türkischer Frauen, wofür im wesentlichen die vorgeschriebene einjährige Wartefrist vor einer Arbeitsaufnahme bei Familiennachzug verantwortlich zu machen ist." (Autorenreferat)
"Der Autor beschreibt in einem Überblick mit Daten des sozio-ökonomischen Panels die Erwerbssituation ostdeutscher Haushalte. Dabei wird deutlich, wie der enorme Arbeitsplatzabbau zu einem starken Rückgang der Erwerbsbeteiligung auf Haushaltsebene führt und welche Auswirkungen Arbeitslosigkeit auf das subjektive Wohlbefinden der betroffenen Personen hat. Der Rückgang der Erwerbsbeteiligung betrifft im wesentlichen Frauen und ältere Erwerbspersonen. Dies hat zur Folge, daß die DDR-typische Erwerbskonstellation des Doppelverdiener-Haushalts nur noch in einem Drittel der Haushalte anzutreffen ist. Auch wenn sich die Erwerbsverhältnisse weitgehend dem westdeutschen Muster angeglichen haben, ist dennoch die Erwerbsorientierung bei Frauen jüngeren und mittleren Alters immer noch hoch. Dementsprechend sind Aktivitäten, die eigenen Arbeitsmarktchanchen zu verbesseren, wie etwa Fortbildung und Umschulung, regionale Mobilität oder die Gründung einer selbständigen Existenz, weit verbreitet und im Zeitablauf konstant hoch." (Autorenreferat, IAB-Doku)