Die Autorin konzentriert sich in ihrem Beitrag auf die Frauenforschung in der DDR und nach der Wiedervereinigung. Einen Schwerpunkt legt sie auf die Etablierung dieser Forschungsrichtung an ostdeutschen Universitäten vor dem Hintergrund der Neustrukturierung der Wissenschaftslandschaft in den neuen Bundesländern. Sie versucht die Frage zu beantworten, ob es zu Zeiten der DDR überhaupt eine Frauenforschung gegeben habe und geht dann auf die Schwierigkeiten der Etablierung von Frauenforschung an den ostdeutschen wissenschaftlichen Einrichtungen im vereinten Deutschland ein. Abschließend werden an Beispielen einige Probleme erörtert, vor denen ostdeutsche Frauenforscherinnen im Moment stehen. Ostdeutsche Frauenforschung könne losgelöst von der bisherigen Fokussierung auf Fragen der Frauenerwerbsarbeit den Blick für die Auswirkungen und Dimensionen der gesellschaftlichen Transformationsprozesse öffnen, wie sie der Umbruch in der DDR mit sich bringt, lautet ein abschließendes Fazit. (rk)
In: Kultur und Gesellschaft: gemeinsamer Kongreß der Deutschen, der Österreichischen und der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie, Zürich 1988 ; Beiträge der Forschungskomitees, Sektionen und Ad-hoc-Gruppen, S. 100-102
Gegen Kultur Schreiben -- Von der "angenommenen" Einheit zur "praktischen" Einheit. Die Frauenbewegung in Namibia -- Die internationale feministische Theorie neu hinterfragt -- Zwischen Befreiung und Typisierung. Zur Problematik von Geschlechtsidentität und Gruppenrechten -- Zur kulturellen Verschiedenartigkeit von Frauen in internationalen Menschenrechtsstrategien von Feministinnen -- Frauen, Recht und Kulturrelativismus in Frankreich: Das Problem der Exzision -- Besserwissende Schwestern? Eine erfahrungsgesättigte Polemik -- Grenzziehungen und Öffnungen: Zum Verhältnis von Geschlecht und Ethnizität zu Zeiten der Globalisierung -- Die Autorinnen und Herausgeberinnen.
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Wandlungsprozesse im Arrangement der Geschlechter -- Brüche und Kontinuitäten in den Biographien von Wissenschaftlerinnen -- "sie trüge ihre Kleider mit Ehren" Frauen und traditionelle Ordnung im 17. und 18. Jahrhundert -- Probleme einer historischen Frauenforschung am Beispiel Chinas -- Der Blick auf das Schöne. Frauenforschung und Methodendiskussion in der Kunstgeschichte -- Nicht nur Nora. Frauen in der skandinavischen Literatur des "Modernen Durchbruchs" -- Von Damen und Herren, von Männern und Frauen: Mensch und Geschlecht in der Geschichte des Deutschen -- Was hat Sprache mit Geschlecht zu tun? Zum Stand linguistischer Frauenforschung -- Die Stellung der Frau im Familienrecht — Entwicklung und Maßnahmen zur Gleichstellung -- Personen- und Autorinnenindex -- Autorinnenverzeichnis -- Abbildungsverzeichnis.
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Gliederung: Kahlert, Heike / Kleinau, Elke: Stationen von Frauenfoerderung und Frauenforschung in Hamburg - eine programmatische Einleitung. - EINSTIMMUNG. Bock, Ulla: Frauenfoerderung an der Universitaet - eine (un)endliche Geschichte...?. - DIE VERWALTUNG DER FRAUENFRAGE IN DEN HOCHSCHULEN. - Sasse, Elke / Schwarz, Annette: Die Frauenfoerderrichtlinie an der Universitaet Hamburg - nur eine Verwaltung der Frauenfoerderung?. - Hillgruber, Ute / Kreusel, Birgit / Papendorf, Christiane: Frauenfoerderung in der Krise - Studentinnen befragen Frauenbeauftragte. - Heinsohn, Kirsten / Roeckelein, Hedwig: "Gemeinsam sind wir staerker" - von der Frauenbeauftragten zur Frauenkommission. - INSTITUTIONALISIERUNGSSTRATEGIEN ZUR FOeRDERUNG VON FRAUEN UND FRAUENFORSCHUNG. - Doerries, Elke: Hochschulsonderprogramm II - eine vertane Chance zur Foerderung von Frauen und Frauenforschung?. - Zippel, Kathrin: "Die Realitaet sieht in den USA nicht viel besser aus, aber es ist wenigstens Thema!" sexuelle Belaestigung an US-amerikanischen und bundesdeutschen Hochschulen im Vergleich. - Vedder, Ulrike: Der lange Atem in der Institution - Arbeitsstelle Feministische Literaturwissenschaft. - Jacobi, Juliane: Zentraleinrichtung oder Dezentralisierung?. - Aitken, Gill: Frauen und Frauenthemen an britischen Hochschulen - eine Fallstudie. - FRAUENFORSCHUNG IN DER LEHRE. - Rebetje, Maren / Villow, Maja: Paedagogik-Studentinnen berichten - Von der Lust und von der Last, feministische Wissenschaft zu studieren. - Filpe, Angelika: Zwischen Anspruch und Wirklichkeit - schmerzhafte Lernprozesse von (Familien-)Frauen an der Hochschule. - Brusberg, Ingeborg: Die Kunst, zwischen allen Stuehlen zu sitzen - von der Ausuebung einer "no name- Funktion" in einem Frauenstudiengang. - Kahlert, Heike / Kleinau, Elke: Frauenbewegung an den Hochschulen - Resignation oder Aufbruch zu neuen Ufern? (PHF/uebern.)
Im vorliegenden Bericht werden die vielfältigen Entwicklungslinien der sozialwissenschaftlich orientierten Frauenforschung bis hin zu ihrer heutigen Situation in verschiedenen Fachdisziplinen und fächerübergreifenden Fragestellungen nachgezeichnet. Neben der Darstellung dieser Situationsanalysen haben die Mitglieder der Senatskommission für Frauenforschung der DFG ihre Hauptaufgabe in der Benennung von Forschungsdefiziten - wie sie vielfach erst durch die Frauenforschung selbst sichtbar wurden - und in der Formulierung von Forschungsförderungsmaßnahmen gesehen. Insgesamt umfaßt der Bericht fünf Teile: 1. Entwicklung der Frauenforschung in Deutschland (Frevert, Ute: Sozialwissenschaftliche Forschung über Frauen. Historische Vorläufer - Gerhard, Ute: Frauenforschung und Frauenbewegung. Skizze ihrer theoretischen Diskurse) - 2. Nunner-Winkler, Gertrud: Zur Definition von Frauenforschung - 3. Begründungen für die Bedeutsamkeit von Frauenforschung (Nunner-Winkler, Gertrud: Wissenschaftsimmanente Überlegungen - Metz-Göckel, Sigrid: Legitimationskrise der traditionellen geschlechtshierarchischen Arbeitsteilung - Pappi, Franz Urban: Begründung der Wichtigkeit der Frauenforschung aus der externen Nachfrage) 4. Zum Stand der Frauenforschung in ausgewählten Fach- und Themenbereichen sowie Forschungsdesiderate (Nunner, Winkler, Gertrud: Zur geschlechtsspezifischen Sozialisation - Metz-Göckel, Sigrid: Bildungsforschung - Nave-Herz, Rosemarie: Familiensoziologie - Ostner, Ilona/Pappi, Franz Urban: Sozialstrukturanalyse - Ostner, Ilona: Soziologie der Sozialpolitik - Pappi, Franz Urban/Ostner, Ilona: Policy-Forschung zur Frauen- und Geschlechterpolitik - Gerhard, Ute: Frauenbewegung als soziale Bewegung - Frevert, Ute: Historische Frauenforschung - Köhl, Ursula: Recht und Rechtswissenschaft - Pfaff, Anita B.: Frauenforschungsansätze in der Volkswirtschaftslehre - Koch, Uwe/Müller, Susanne: Frauengesundheitsforschung - Apitzsch, Ursula: Migrationsforschung und Frauenforschung - Lenz, Ilse: Frauen und Entwicklungsoziologie) 5. Forschungspolitische Konsequenzen (Vorschläge für Förderungsmaßnahmen) - Anh.: Überblick über die Institutionalisierung von Frauenforschung an Universitäten der Bundesrepublik Deutschland - Mitglieder und Gäste der Senatskommission für Frauenforschung. (PHF/teilw. übern.)
Ausgehend von der Kritik an der westlich-feministischen Methodik, bei der Analyse patriarchalischer Strukturen einseitig die Funktionalität und Strukturalität gesellschaftlicher Systeme und Institutionen zu analysieren, die prozessualen Zusammenhänge, die bei der Vereinigung z.B. entscheidend sind, jedoch nicht zu erfassen, werden individuen- und handlungszentrierte Untersuchungsperspektiven als notwendige Ergänzung zunehmend auch von westlichen Feminismus-Theoretikerinnen anerkannt. Kulturelle Gehalte und soziale Gebilde im Handeln während historisch neuer, einmaliger Prozesse werden somit leichter erkennbar als bei einer Analyse ausschließlich unter Rationalitäts- und Normativgesichtspunkten. Die Ausgrenzung von neuen Möglichkeiten und Freiheiten der Marktwirtschaft, Verarmung, berufliche Deklassierung und Identitätskrisen als Grunderfahrung vieler Frauen in den neuen Bundesländern unterstreichen die Bedeutung der Aspekte Subjektivität und Eigenaktivität von Frauen für die allgemeine feministische Forschung. (ICB)