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Geschlechterperspektiven in der Friedens- und Konfliktforschung
In: Friedens- und Konfliktforschung, S. 282-311
Der Beitrag beginnt mit der kritisch-feministischen Denkschule, in der vor allem Wissenschafts- und Gesellschaftskritik im Mittelpunkt des Erkenntnisinteresses standen. Dabei verfolgte diese Denkschule jedoch auch stets die Absicht, einen Dialog zwischen einer vermännlichten Wissenschaft und dem kritischen Feminismus zu führen. Zum Kristallisationspunkt wurde die ideologiekritische Reflexion gesellschaftlicher Gewaltverhältnisse, zusammengefasst in der Definition des patriarchalen Gewaltbegriffs. Der Beitrag wendet sich dann den Ergebnissen der zweiten Denkschule zu, die sich Anfang der 1990er Jahre auch in Deutschland etablieren konnte. Die Genderperspektive in der Friedens- und Konfliktforschung konzentriert sich auf Geschlechterkonstruktionen und ihre Rolle für Krieg und Frieden. Forschungsschwerpunkte im deutschsprachigen Raum waren die Kriegsursachenforschung, die Institution des Militärs und die Praxis der Friedenskonsolidierung. (ICE2)
Forschung für oder Forschung über den Frieden?: zum Selbstverständnis der Friedens- und Konfliktforschung
In: Friedens- und Konfliktforschung, S. 46-77
Der Verfasser rekonstruiert die Debatten über das Selbstverständnis der Friedens- und Konfliktforschung und zeigt hier einen Wandel auf: Statt Forschung für den Frieden hat sich nach dem Ende des Ost-West-Konflikts eine stärkere Hinwendung zu einem Selbstverständnis als Forschungsdisziplin über den Frieden ergeben. Friedens- und Konfliktforschung ist heutzutage weniger herrschaftskritisch im Sinne der Überwindung gewaltstruktureller Verhältnisse ausgerichtet, sondern vielmehr zum festen Bestandteil einer Friedens- und Entwicklungspolitik geworden, wie sie von einzelstaatlichen, internationalen und gesellschaftlichen Akteuren betrieben wird. Statt des einstigen Lagerdenkens in kritischer und traditioneller Friedensforschung sieht der Verfasser heute eine Tendenz zur Pluralisierung und Differenzierung der methodologischen Ansätze, was Folgen für die Debatte um das Selbstverständnis, die Frage der Politisierung des Anwendungsbezugs sowie der disziplinären Verortung hat. (ICE2)
Stand der Friedens- und Konfliktforschung: zur Einführung
In: Friedens- und Konfliktforschung, S. 9-45
Diese Einleitung zum Sammelband "Friedens- und Konfliktforschung" stellt zunächst die wissenschaftliche Entwicklung der Friedensforschung im Kontext ihres Institutionalisierungsprozesses dar. Sie gibt zunächst einen Überblick über die institutionelle Geschichte der Friedensforschung in Deutschland unter besonderer Berücksichtigung des zeithistorischen und politischen Kontextes. Sie betrachtet dann die wissenschaftliche Entwicklung der deutschsprachigen Friedensforschung und analysiert epistemologische Unterschiede der unterschiedlichen Denkschulen. Exemplarisch lässt sich die Umstrittenheit dieser Entwicklung an den zentralen Begriffen "Frieden" und "Gewalt" festmachen. Abschließend werden die einzelnen Beiträge mit ihren inhaltlichen Schwerpunkten vorgestellt und Forschungserträge sowie Wissenslücken diskutiert. (ICE2)
Friedensforschung — interdisziplinär? Pädagogisch-psychologische Friedens- und Konfliktforschung an der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung
In: Friedens- und Konfliktforschung in Deutschland, S. 219-231
Feministische Perspektiven in der Friedens- und Konfliktforschung
In: Geschlechterverhältnisse, Frieden und Konflikt: feministische Denkanstöße für die Friedens- und Konfliktforschung, S. 9-26
Die Verfasserinnen möchten einen Einblick in Themenschwerpunkte und Ansätze gegenwärtiger feministischer Forschung zu Konflikt, Gewalt und Frieden geben. Sie skizzieren zunächst die Entwicklung der feministischen Friedens- und Konfliktforschung und gehen auf aktuelle Diskussionslinien sowie theoretische und empirische Forschungsgegenstände ein. Daran anschließend zeigen sie die Bezüge zwischen den Beiträgen dieses Bandes und den aktuellen Debatten auf und machen deutlich, wie diese zur Weiterentwicklung feministischer Perspektiven in der Friedens- und Konfliktforschung beitragen. (ICE2)
Industriezivilisatorische Risiken als Herausforderung für die Friedens- und Konfliktforschung
In: Umweltzerstörung: Kriegsfolge und Kriegsursache, S. 53-71
Die Friedens- und Konfliktforschung sollte sich nach Auffassung der Autorin für die These von Beck interessieren, daß nämlich Konsens und Konflikt aufgrund der selbsterzeugten Risiken der Industriezivilisation nach neuen Linien verlaufen. In welcher Weise sind die Sachverhalte der neuen Risiken in der Friedens- und Konfliktforschung thematisiert worden und inwiefern stellen die neuen Risiken der Industriezivilisation die Friedens- und Konfliktforschung überhaupt vor neue theoretische und forschungspraktische Herausforderungen? Hierzu werden die Werte und Forschungsziele der Konfliktforschung von 1948 bis zur Gegenwart im Rahmen der Weltmodelle über die Grenzen des Wachstums (z. B. Bericht des Club of Rome, Bericht Global 2000) beleuchtet, der Becksche Begriff "Weltrisikogesellschaft" und die Neuformulierung der Sicherheitspolitik innerhalb der Friedens- und Konfliktforschung erörtert sowie das "neue Denken" im Bereich der Sicherheitspolitik und der Konfliktregelungen dargestellt: der Paradigmenwechsel in den Naturwissenschaften (Capra, Prigogine, Stengers); neue Ansätze in der Ethik und ihrer Begründung (z.B. Hans Jonas); die globale Betrachtungsweise der zuvor erwähnten Weltmodelle sowie die von Gorbatschow eingeleitete politische Betonung gemeinsamer Menschheitsprobleme. Schließlich wird die tatsächliche Integration ökologischer Fragestellungen durch die Suche nach Antworten auf die neuen Nationalitätenkonflikte angestrebt, bei denen sich zeigt, daß "Grenze" und "Boden" auch in Europa wieder Ziele sind, für die in den Krieg gezogen wird. Um heute in Europa das Problem der industriezivilisatorischen Risiken wirklich anzupacken, gilt es, "sich ein genaues konkretes Verständnis der etatistischen Gesellschaften und der mit ihrer Veränderung verbundenen Konflikte zu beschaffen, um Voraussetzungen für einen produktiven Dialog zu gewinnen." (ICK)
Frieden, Politik und Geschlecht: die politik- und sozialwissenschaftliche Friedens- und Konfliktforschung und die Geschlechterforschung
In: Frieden - Gewalt - Geschlecht: Friedens- und Konfliktforschung als Geschlechterforschung, S. 73-95
Die Verfasserin behandelt die Entwicklung feministischer und geschlechterbezogener Fragestellungen in der sozialwissenschaftlichen Friedens- und Konfliktforschung in Deutschland von den Anfängen in den 1970er Jahren bis heute. Während in den frühen Jahren der Friedens- und Konfliktforschung die feministische Perspektive einzelner Wissenschaftlerinnen weitgehend ignoriert wurde, nahm das Interesse an geschlechtsspezifischen Fragestellungen aufgrund der Initiative einzelner Wissenschaftler, Medienrepräsentanten, Vertreter sozialer Bewegungen und der Etablierung der Frauenforschung an deutschen Hochschulen zu. Auch die Neuorientierung der internationalen Politik am Ende des Kalten Krieges förderte die Einbeziehung von geschlechtsspezifischen Fragestellungen in die Friedens- und Konfliktforschung. So führten die Remilitarisierung der Sicherheitspolitik und die Beteiligung von Frauen an der Rechtfertigung von Gewalt zur Entwicklung neuer Fragestellungen in der Friedensforschung unter geschlechtsspezifischer Perspektive. Die Verfasserin plädiert für eine Zusammenarbeit von Friedens- und Konfliktforschung einerseits und Geschlechterforschung andererseits. Anhand von Beispielen aus der Friedens- und Konfliktforschung wird die Bedeutung von geschlechtsspezifischen Analysen illustriert. (ICEÜbers)
Postkoloniale Zugänge in der Friedens- und Konfliktforschung
In: Postkoloniale Politikwissenschaft
Ausgewählte Forschungsfelder der Friedens- und Konfliktforschung
In: Frieden und Konflikt, S. 95-130
Der Religionsbegriff in der Friedens- und Konfliktforschung: Ein Problemaufriss
In: Religion in der Friedens- und Konfliktforschung, S. 7-28
Klimawandel und Konflikte: was ist die Aufgabe für die Friedens- und Konfliktforschung?
In: Klimawandel und Konflikte: Versicherheitlichung versus präventive Friedenspolitik?, S. 271-284
Der Verfasser schlägt vor, die ureigene Thematik der Friedens- und Konfliktforschung in den Mittelpunkt zu stellen - die direkte und indirekte Gewaltanwendung zwischen Staaten oder substaatlichen Gruppen. Dazu gehören die Erforschung des klimatischen Einflusses auf die Entstehung von Gewalt sowie präventive Ansätze zur frühzeitigen Erkennung von Friedensgefahren etwa mithilfe der Entwicklung von Szenarien und Risikoabschätzungen durch die Analyse von Umkipppunkten oder durch Brennpunktanalysen. In diesem Zusammenhang hebt er vier Forschungsschwerpunkte besonders hervor: Kooperation im Bereich der internationalen Normenbildung und deren Umsetzung; Vermeidung und Verhinderung von direkter Gewalt im Sinne eines "negativen Friedens"; präventive Vermeidung von struktureller Gewalt und als Sonderfall davon die bisher vernachlässigte Auseinandersetzung mit der durch den Klimawandel bewirkten prozessual vermittelten indirekten Gewalt. (ICE2)
Zentrale Begriffe der Friedens- und Konfliktforschung: Konflikt, Gewalt, Krieg, Frieden
In: Friedens- und Konfliktforschung: eine Einführung, S. 69-144
Vier zentrale Begriffe der Friedens- und Konfliktforschung werden jeweils im systematischen Überblick und mit eigenen Literaturverzeichnissen dargestellt. Zunächst wird der Begriff des Konflikts hinsichtlich seiner Definitionsweisen und Differenzierungsmöglichkeiten beschrieben und die verschiedenen Funktionen des Konflikts werden erläutert. Der Begriff der Gewalt wird in Bezug auf seine Etymologie und Differenzierungen vorgestellt, um im weiteren das Verstehen und die Erscheinungsformen von Gewalt sowie die Kontroversen um die Deutungsmacht von Gewalt zu skizzieren. Drittens werden der Begriff des Krieges, die Kriegstypologien, die Analyseebenen in der empirischen Kriegsforschung sowie die Kriegsursachen, die Kriegsfolgen und die Kultur des Krieges im Überblick vorgestellt. Der Begriff des Friedens wird in Bezug auf seine Ideengeschichte und die Kontroversen in der Friedens- und Konfliktforschung beschrieben, um vor diesem Hintergrund die Friedensbedingungen und die zivile Konfliktbearbeitung zu thematisieren. (ICI)
Friedens- und Konfliktforschung: Studienangebote und Studienmöglichkeiten in Deutschland
In: Friedens- und Konfliktforschung: eine Einführung, S. 179-218
Die unterschiedlichen Studienangebote im Bereich der Friedens- und Konfliktforschung in der Bundesrepublik Deutschland werden dargestellt. Es handelt sich um Studiengänge an den Universitäten Hamburg (ISFH), Tübingen (Institut für Politikwissenschaft), Hagen (Institut für Frieden und Demokratie), Magdeburg (Institut für Politikwissenschaft, Frankfurt/M. sowie Marburg. Die neuen Ausbildungsgänge weisen sehr unterschiedliche Schwerpunkte und Zielsetzungen auf. Je nach Absicht ihrer Urheber und den Traditionen vor Ort sind manche von ihnen stärker einzeldisziplinär im Feld der Internationalen Beziehungen angesiedelt, andere verfolgen eher einen multi- oder interdisziplinären Ansatz. Mit der Einführung dieser Studiengänge im Rahmen des Bologna-Prozesses und der tatkräftigen Anschubfinanzierung durch die Deutsche Stiftung für Friedensforschung (DSF) wird erstmals die beträchtliche Lücke in der akademischen Lehr auf diesem Gebiet gegenüber den angelsächsischen Ländern geschlossen. (GB)
Über die Arbeitsgemeinschaft für Friedens- und Konfliktforschung e.V. (AFK)
In: Nach Krieg, Gewalt und Repression, S. 255-258