Cover -- Biographische Erfahrungen im Sozialismus. Analysen des Lebens im 'so anderen Land' der DDR -- Inhalt -- Einleitung -- Leben in der Konsensdiktatur: Eine Fallstudie zur Biographie von Gabi Friedrich (Ulrike Nagel und Gerhard Riemann) -- Maja Springer und der Weg aus dem goldenen Käfig des elterlichen SED-Nomenklatura-Milieus (Fritz Schütze) -- Beschädigte Biografie und das Ringen um Anerkennung als Opfer: Das Portrait des Republikflüchtlings Martin Lucht (Anja Wildhagen) -- Das Verbindende der gemeinsamen Nation? - Porträtkapitel Heinz Gehrmann (Carsten Detka) -- 1966: Wilhelm Mann trifft aus China kommend in Ostberlin ein - Eine Studie darüber, 'wie die Geschichte nach einem Menschen greift' (Detlef Garz) -- Warum nicht Heidelberg? - Einige kritische Anmerkungen zur vorangehenden Studie von Detlef Garz (Charles Coutelle) -- "Ob ich nun über das Grab meiner Eltern ihnen böse sein soll, weil sie 1950 mit mir von Berlin-Wedding nach Berlin-Pankow gezogen sind?" - Über den Fall einer ehemaligen systemtreuen DDR-Lehrerin (Manuel Franzmann) -- "Wissen Sie, wir sind Stallhasen". Eine rekonstruktive Biographieanalyse der Pianistin Krause - Zu einer sozialisationstheoretischen Perspektive auf die Deutsche Demokratische Republik (DDR) (Boris Zizek) -- Kurzbiographien
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1. Zur öffentlichen Reaktion auf die Gewalttätigkeiten -- 2. Zur ideologischen Relevanz der Ursachenanalyse -- 3. Beispiel einer ideologischen Ursachenanalyse -- 4. Zur ideologischen Relevanz der Täterzuordnung: Neonazis -oder Barbaren bzw. "unsere Kinder"? -- 5. Zunahme der Gewalttätigkeit an Schulen als Krisensignal -- 6. Die "Welt der Erwachsenen" als mögliche Ursache: Aspekte einer Analyse des Sozialisationsmilieus -- 6.1. Medienverursachter öffentlicher Klimawechsel -- 6.2. Traditionsbrüche und die Folgen -- 6.3. Funktionsverlust der Familien -- 6.4. "Vaterlose Gesellschaft" (Alexander Mitscherlich) -- 6.5. "Verschwinden der Kindheit" (Neil Postman) -- 6.6. "Ende der Erziehung" (Hermann Giesecke) -- 6.7. Folgen der "Entchristlichung" (Gerhard Schmidtchen / Eugen Biser) -- 7. An den Grenzen der Zivilisation? - Vor der "Wiederkehr des Bösen"? -- 7.1. Leben mit "entliehener Identität" (Tobias Brocher) -- 7.2. Möglichkeit der "Wiederkehr des Bösen" (Rüdiger Safranski) -- 7.3. Zum anthropologischen Informationsgehalt des "Milgram- Experiments" -- 8. Vernachlässigung der Erziehung? Versagen der Eltern? -- 9. Erziehungskrise als Folge einer Orientierungskrise -- 9.1. Erziehungskrise als Folge einer Wertunsicherheit (Wolfgang Brezinka) -- 9.2. Ausweg aus der Orientierungs- und Erziehungskrise -- 10. Unbeachtete frühe Warnungen -- 10.1. Kritik der emanzipatorischen Pädagogik (Wolfgang Brezinka) -- 10.2. Kongreß "Mut zur Erziehung" von 1978 -- 11. Aufweis und Begründung der Erziehungsnotwendigkeit -- 11.1. Zur Bedeutung realistischer anthropologischer Grundannahmen -- 11.2. Sozialisationstheoretisch und pädagogisch relevante Erkenntnisse der Philosophischen Anthropologie -- 11.3. Zum Erkenntniswert der Berichte von "Wilden Kindern" -- 11.4. Anthropologische Folgerungen -- 12. Klärung und Abgrenzung von "Sozialisation" und "Erziehung" -- 12.1. "Sozialisation" -- 12.2. "Erziehung" -- 13. Analyse des Sozialisationsprozesses -- 13.1. Soziabilisierung, Enkulturation, Personalisation und Gewissensbildung als Teilaspekte (Gerhard Wurzbacher / Dieter Ciaessens) -- 13.2. Zur Sozialisationsrelevanz der gesellschaftlichen Verhältnisse -- 13.3. Strukturmodell gesamtgesellschaftlicher Sozialisationsfaktoren (Dieter Geulen / Klaus Hurrelmann) -- 13.4. Zur Sozialisationsfunktion der Familie -- 13.5. Sozialisationsziele und -inhalte (Friedhelm Neidhardt) -- 13.6. Sozialisationsziele im Zweiten Familienbericht von 1975 -- 14. Zur Wertevermittlungs- und Identitätsproblematik -- 14.1. Zur Bedeutung der Werte und der Wertevermittlung -- 14.2. Zur Vermittlung von Werten durch Vorbilder -- 14.3. Über die Entwicklung des moralischen Urteils beim Kinde (JeanPiaget) -- 14.4. Stufen der kognitiven und moralischen Entwicklung (Lawrence Kohlberg) -- 14.5. Zum Begriff der Identität und der Identitätsbildung -- 14.6. Lebenslange Sozialisation nach Erik H. Erikson -- 14.7. Zur Problematik der Identitätsdarstellung (Lothar Krappmann) -- 14.8. Gewalttätigkeit im Lichte der Identitätsproblematik (Wilhelm Heitmeyer) -- 15. Zur Bedeutung der Sozialisation für die Gesellschaft -- 15.1. "Vererbung" von Kultur und Tradition durch Sozialisation der nachwachsenden Gesellschaftsmitglieder -- 15.2. Folgen sozialisationsungünstiger Verhältnisse und mangelnden Erziehungswillens -- 16. Zur überwindung der gegenwärtigen Erziehungskrise -- 16.1. Plädoyer für eine öffentliche Erziehungsdebatte -- 16.2. Überwindung der "strukturellen Rücksichtslosigkeit" -- 16.3. Ermutigung zur Erziehung -- 16.4. Ermutigung zum Widerstand gegen Wertezerstörer und Erziehungsverhinderer.
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Preliminary Material /Claas Morgenroth, Martin Stingelin and Matthias Thiele -- Politisches Schreiben /Claas Morgenroth, Martin Stingelin and Matthias Thiele -- Das Gespenst der inskriptiven Gewalt: /Christian Moser -- Paradoxien des Politischen 'Politik' und 'Schreiben' /Claas Morgenroth -- Der leere Signifikant und das Gesetz der Freiheit: Joachim Ritter, Jürgen Habermas und das Trauma der Französischen Revolution /Leander Scholz -- Konstruktion und Dekonstruktion der biopolitischen Schreibszene Von Schiller zu Büchner /Hubert Thüring -- Als Wüstenpartisan gegen den deutschen Nationalismus: Goethes politische Taktik im Divan /Jürgen Link -- "Die eigentliche Politik lebt jetzt zurückgezogen in ihrem Hotel" Zur Politik des Schreibens in Heinrich Heines Lutezia /Claas Morgenroth -- Biedermeier und Restauration: 1815-1848, 1989-? /Henning Teschke -- Vom infamen Schreiben zum ästhetischen Realismus Anmerkungen zu einer post-souveränen Politik des Schreibens /Maria Muhle -- Szenen des Wahr-Sprechens bei Leo Strauss und Michel Foucault Zum Begriff des Politischen in der Philosophie /Friedrich Balke -- Politische Schreib(-)Szene Exil Zu Klaus Manns Emigrantenroman Der Vulkan /Tobias Lachmann -- Schreibprozesse unter den Bedingungen ihrer Veröffentlichbarkeit Peter Weiss, Siegfried Unseld und der Literaturbetrieb /Alexander Honold -- Schreibende Arbeiter – Gesten der Betroffenheit und ihre politische Dimension /Ute Gerhard -- Politik der Unterschrift /Thomas-Michael Seibert -- Die Signatur des Bösen Scheiternde Stigmabewältigung und Selbstzensur in F. C. Delius' Erzählung Die Flatterzunge /Matthias N. Lorenz -- Namenregister /Claas Morgenroth, Martin Stingelin and Matthias Thiele -- Zu den Autorinnen und Autoren /Claas Morgenroth, Martin Stingelin and Matthias Thiele.
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Mit Inkrafttreten des Völkerstrafgesetzbuches am 30. Juni 2002 ist der Grundstein für ein "deutsches Völkerstrafrecht" gelegt worden. Heute, gute zehn Jahre später, scheint die damals spürbare "Völkerstrafrechtseuphorie" einer gewissen Ernüchterung gewichen zu sein. Ein Grund dafür mag die geringe Zahl von Verfahren sein, die eingeleitet wurden. In dem Band, der auf ein im Mai 2012 an der Universität Hamburg durchgeführtes Symposium zurückgeht, wird eine erste Bilanz gezogen und nach den Perspektiven der Verfolgung von Völkerrechtsverbrechen in Deutschland gefragt. Das Völkerstrafgesetzbuch wird in seinen historischen und kriminalpolitischen Kontext gesetzt, es werden strafrechtsdogmatische Schlüsselfragen, insbesondere zur Regelung der Vorgesetztenverantwortlichkeit sowie zur anstehenden Umsetzung des Aggressionsverbrechens, diskutiert, es wird der Frage nach den Ursachen für den - und den möglichen Konsequenzen aus dem - schmalen praktischen Anwendungsbereich des Völkerstrafgesetzbuchs nachgegangen, schließlich wird das Völkerstrafgesetzbuch aus europäischer, internationaler und völkerrechtlicher Perspektive bewertet. Mit Beiträgen von: Bundesanwalt Thomas Beck, GBA Karlsruhe | Eva Bohle, LL.M. (UWC), Universität Hamburg | Prof. Dr. Martin Böse, Universität Bonn | Dr. Boris Burghardt, Humboldt-Universität zu Berlin | Prof. Dr. Alberto di Martino, Scuola Superiore Sant'Anna, Pisa | Julia Geneuss, LL.M. (NYU), Universität Hamburg | Staatssekretärin Dr. Birgit Grundmann, BMJ, Berlin | Sarah Imani, LL.M. (NYU), Universität Hamburg | Prof. Dr. Florian Jeßberger, Universität Hamburg | RA Wolfgang Kaleck, European Center for Constitutional and Human Rights, Berlin | RiStGH Dr. h.c. Hans-Peter Kaul, Den Haag | Prof. em. Dr. Rainer Keller, Universität Hamburg | Prof. Dr. André Klip, Universität Maastricht | Prof. Maximo Langer, S.J.D., University of California at Los Angeles | Prof. Dr. Reinhard Merkel, Universität Hamburg | Prof. Dr. Stefan Oeter, Universität Hamburg | Michael Ratner, Center for Constitutional Rights, New York | Prof. Dr. Christoph Safferling, LL.M., Universität Marburg | RiOLG Prof. Dr. Joachim Vogel, Universität München | Prof. Dr. Bettina Weißer, Universität Münster | Prof. Dr. Gerhard Werle, Humboldt-Universität zu Berlin | Prof. Dr. Andreas Zimmermann, LL.M. (Harvard), Universität Potsdam
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Videos: Eröffnung der Poetikdozentur 2010 "Einführung" von PD Dr. Michaela Kopp-Marx, Dauer: 25 Minuten 49 Sekunden "Über die Vergangenheit schreiben" Poetikvorlesung mit Bernhard Schlink, Dauer: 44 Minuten 53 Sekunden Donnerstag, 27. Mai 2010, 19.00 Uhr, Alte Aula der Universität "Über die Liebe schreiben" Poetikvorlesung mit Bernhard Schlink, Dauer: 42 Minuten 6 Sekunden Mittwoch, 2. Juni 2010, 19.00 Uhr, Neue Universität, Hörsaal 13 "Über die Heimat schreiben" Poetikvorlesung mit Bernhard Schlink, Dauer 44 Minuten 55 Sekunden Mittwoch, 9. Juni 2010, 19.00 Uhr, Neue Universität, Hörsaal 13 Bernhard Schlink wurde am 6. Juli 1944 in Großdornfeld bei Bielefeld geboren und wuchs in Heidelberg auf, wo sein Vater Edmund seit 1946 als Professor für Systematische Theologie an der Ruprecht-Karls-Universität wirkte, deren Rektor er 1953-54 war. Schlink studierte Jura in Heidelberg und Berlin, wurde 1975 in Heidelberg zum Dr. jur. promoviert. Nach seiner Assistenz in Heidelberg, Darmstadt, Bielefeld und Freiburg habilitierte er sich mit einer Arbeit über "Die Amtshilfe. Ein Beitrag zu einer Lehre von der Gewaltenteilung in der Verwaltung" (1982). Seine erste Professur für Verfassungs- und Verwaltungsrecht führte ihn nach Bonn (1982). Es folgte Frankfurt am Main (1991), von wo er 1992 an die Humboldt-Universität Berlin wechselte, an der er bis 2009 den Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie inne hatte. 1987 bis 2006 bekleidete er das Amt eines Richters am Verfassungsgerichtshof Nordrhein-Westfalen. Zum Schreiben fand Bernhard Schlink zunächst durch die Kooperation mit dem Mannheimer Rechtsanwalt Walter Popp, mit dem er den in der Region spielenden Kriminalroman "Selbs Justiz" (1987) publizierte – Auftakt einer Trilogie um den Privatdetektiv Gerhard Selb, dessen Ermittlungen ihn beständig zurückführen in seine Vergangenheit als junger Staatsanwalt im Nationalsozialismus. Mithilfe der Selb-Figur entwickelt und umkreist Schlink zentrale Themen seines Lebens: den Zusammenhang von Politik, Recht, Glauben und Schuld – letztlich die Verantwortlichkeit des Individuums angesichts der Existenz eines Bösen, das sich politisch-gesellschaftlich im Nationalsozialismus manifestierte und in der Vernichtung der Juden grauenhaft konkret wurde. Die Last der "Vergangenheitsschuld" steht auch im Mittelpunkt des Romans, der den Durchbruch zum "Weltliteratur"-Autor brachte: "Der Vorleser" (1995) gilt als erfolgreichstes Werk der sog. Erinnerungsliteratur und ist ein internationaler Bestseller, den Hollywood 2009 mit Kate Winslet in Rolle der Straßenbahnschaffnerin, ehemaligen KZ-Wärterin und Geliebten verfilmte. Das Buch verbindet Zeitroman und Liebesroman und entfaltet die kollektive Schuldverstrickung am Beispiel eines Nachgeborenen, der sich unwissentlich in eine ehemalige Helferin des Regimes verliebt und – als er die Vergangenheit der zwanzig Jahre älteren Frau entdeckt – an ihr schuldig wird. In seinen Poetikvorlesungen wird Bernhard Schlink Einblick geben in seine "Gedanken über das Schreiben" hinsichtlich der Quellen, aus denen sich seine Literatur speist: die Vergangenheit, die Liebe und die Heimat.
Wolf Vostells Aktionshörspiel Rebellion der Verneinung. Eine akustische dé-coll/age zur Schärfung des Bewußtseins über Kultur, Kunst und Revolution erregte Ende der 1960er-Jahre so viel Aufmerksamkeit, dass die Polizei zur Kalmierung des besorgten Radiopublikums (das einen realen Angriff revolutionärer Kräfte auf den Hessischen Rundfunk vermutete) ausrücken musste. Eine Resonanz, mit der Sendungsverantwortliche heute wohl kaum mehr rechnen dürfen. Hören soll stören! Bettina Wodianka lotet in ihrem Dissertationsprojekt "Radio als Hör-Spiel-Raum", das nun als Buch im transcript Verlag vorliegt, radiophone Grenzgänge aus, die sich als produktive Störimpulse im normierenden Radiofluss mit seinem Zwang zur 'Selbstähnlichkeit'[1] präsentieren. Die zentrale Position ihrer formästhetischen Untersuchung markanter Radiokunstprojekte, vor allem der 1960er- und 1970er-Jahre, nimmt dabei das Prinzip der Störung in der Kommunikation zwischen Sender und Empfänger ein, das die Autorin entlang einer Diskursgeschichte radiophoner Kunst auslotet und als wichtiges Mittel für innovative Hörspielarbeit herausarbeitet. Solche Störungen "unterminieren angestammte Rezeptionsweisen, was sich irritierend und störend auf den Rezeptionsakt" (S. 375) auswirkt. Ihre lesenswerte Auseinandersetzung mit intermedialen Radiophänomenen unterteilt Wodianka in fünf Kapitel, die zugleich eine Entwicklungsgeschichte des Hörspiels im Rundfunk nachzeichnen und in Analysen der sprach- und gesellschaftskritischen Arbeiten von Wolf Vostell, Mauricio Kagel, Gerhard Rühm und Rolf Dieter Brinkmann münden. Verbindendes Element dieser Auswahl an Hörspielarbeiten findet sie im Gestaltungsverfahren der Collage und einer selbst- und medienreflexiven Zugangsweise zum Diskursraum Radio. In ihrem umfassenden Einleitungsteil wird der Begriff der 'Intermedialität' (verstanden als wechselseitiges Zusammenspiel von Medium, Wahrnehmung und Ästhetik) von unterschiedlichen Perspektiven angereichert, durchleuchtet und anhand der Debatten zum 'Neuen Hörspiel' diskutiert. Denn erst mit den Konzepten und Verfahren des Neuen Hörspiels, das in den sechziger und siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts in den deutschsprachigen Rundfunkanstalten Einzug hielt und innerhalb und außerhalb der Redaktionen zu einem vieldiskutierten Streitthema zwischen den Generationen wurde, werden intermediale Verfahren im Rundfunk (wieder) aufgegriffen und den traditionellen Hörspielkonzepten, die auf Illusion und Innerlichkeit im Hörerleben abzielten, eine grenzüberschreitende und medienreflexive Kunstauffassung gegenübergestellt. Einer Auseinandersetzung mit dem heute in vielen Forschungsdisziplinen verhandelten Begriff der Störung wird in dieser Forschungsarbeit allerdings nur rudimentär anhand weniger Sekundärliteratur nachgegangen. Zentrale Positionen dieses fruchtbaren Deutungsschemas aus der Medien- und Kommunikationstheorie bleiben unerwähnt. Frühe intermediale Positionen findet Wodianka in den Werken Walter Ruttmanns und Hans Fleschs sowie den Arbeiten Pierre Schaeffers und der 'musique concrète'. Ruttmanns Weekend, das 1930 erstmals dokumentarische Klänge mittels Filmtonstreifen fürs Hörspiel nutzbar macht, ist von einer genuin intermedialen Ästhetik geprägt; er überträgt musikalische und filmische Darstellungsformen auf das Hörspiel. Im Neuen Hörspiel werden die Audioprojekte des frühen Radios wiederaufgegriffen, einzelne Arbeiten auch neuinszeniert und widergespielt. Ziel war es, erlernte Nutzungsweisen und Hörmuster zu hinterfragen, um so Grenzen des Mediums auszuloten. Dadurch sollte eine "entnormierende Gegenbewegung (Helmut Heissenbüttel) zum normativen Fluss des Rundfunkprogramms und zur passiven Kontemplation von Kunst als rein innerästhetisch operierender Erlebnisform[]" (S. 17) geschaffen werden. Anhand von Fallstudien einzelner Hörspiele von Wolf Vostell (Rebellion der Verneinung, 1969), Mauricio Kagel ((Hörspiel) – Ein Aufnahmezustand, 1970), Gerhard Rühm (Ophelia und die Wörter, 1969) sowie der lange Zeit unbeachteten Hörspielarbeit von Rolf Dieter Brinkmann (Die Wörter sind böse, 1974) werden in den letzten beiden Kapiteln intermediale Positionen ausgelotet und anhand formästhetischer Analysen vorgestellt. Das Spiel mit allen nur denkbaren akustischen Materialien von Avantgarde, Neuem Hörspiel und Audiokunstprojekten der Gegenwart markiert gesellschaftspolitische wie ästhetische Umbrüche. Angestammtes Mediennutzungsverhalten und tradierte Hörgewohnheiten werden in Frage gestellt und lustvoll ad absurdum geführt. Seit den Anfängen des Radios "entstehen auf diese Weise Hörstücke, die Codierungen aufbrechen und in Frage stellen, neu codieren und den Ereignischarakter dieser Prozesse als momentanen Vollzug selbst zum Spielmaterial ihrer Reflexionen machen" (S. 15). Wodiankas Arbeit stellt einen wesentlichen Beitrag zu einer längst fälligen Weiterschreibung der Hörspielgeschichte dar. Der auditive Gestaltungsbereich erfährt zwar seit Kurzem auch im deutschsprachigen Raum besondere Aufmerksamkeit, Radio- und Hörspielarbeiten bleiben dabei aber vielfach unbeachtet. Durch die Berücksichtigung intermedialer Interdependenzen in der Radiokunst gibt dieses Buch einen anregenden Impuls zur weiteren Auseinandersetzung wechselseitiger Resonanzen in Kunst und Medien. [1] Vgl. Wolfgang Hagen: Formatradio: Programmierung von Selbstähnlichkeit. Referat zur 14. Hamburger Mediendebatte "Vielfalt im Gleichen? Von Format-Radios und Radioformaten", 20.5.1999, o. S., http://www.whagen.de/vortraege/Formatradio/Formradi.htm (Zugriff: 25.02.2018).
Sozialer und familiärer Hintergrund. Aspekte des Schülerdaseins.
Ausbildungs- und Berufswahl. Antizipationen zum neuen Lebensabschnitt, zu Ausbildung und Beruf und gesellschaftlicher Stellung (1. Welle) bzw. Erfahrungen und Verhalten im neuen sozialen Kontext (2. Welle).
Allgemeine Vorstellungen zu Universität und Studium. Vorstellungen zu Wissenschaft und Forschung Vorstellungen über Akademiker. Berufsorientierungen und Berufswerte. Vorstellungen zu Geschlechterrollen. Vorstellungen zu Gesellschaft und sozialer Ungleichheit. Politische Partizipation und Kultur. Allgemeine Werte, Ziele und Dispositionen. Aspekte des Selbst. Moralisches Urteil.
1. Welle: Themen: Direkter Übergang nach der Grundschule auf das Gymnasium; Übergang auf das Gymnasium selbstverständlich; Zeitpunkt des Wechsels auf die derzeitige Schule (seit der Unterstufe, Mittelstufe oder Oberstufe); Klasse wiederholt vor der Oberstufe bzw. in der Oberstufe; Abgang vom Gymnasium erwogen; Klassensprecher, Kurs- oder Schulsprecher; Mitarbeit an einer Schülerzeitung; Mitgliedschaft in kirchlich religiösen bzw. politischen Jugendgruppen oder Sportvereinen; Häufigkeit ausgewählter Aspekte des persönlichen Unterrichts- und Arbeitsverhaltens bei den Hausaufgaben (z.B. Bibliotheksnutzung, Aufschieben der Hausaufgaben, unkonzentriert, Beteiligung an Diskussionen, Einbringen von Vorschlägen usw.); Einstellung zu Schule (Skala: größere Chancen für Schüler aus besserem Elternhaus, Leistungsstreben einzelner Schüler zerstört die Klassengemeinschaft, Chancengleichheit, Leistung zum eigenen Vorteil, Ansehen bei den Mitschülern hängt von der Schulleistung ab, Wert eines Schülers ist unabhängig von seiner Schulleistung); Stellenwert allgemeiner Anforderungen der eigenen Schule in der Oberstufe (z.B. Faktenwissen, Gruppenarbeit, eigenen Standpunkt entwickeln); Schwierigkeiten bei ausgewählten Tätigkeiten (selbständiges Arbeiten, Aufgaben in Teilschritte zerlegen, eigenen Standpunkt entwickeln, Verstehen abstrakter Zusammenhänge, Referate, Wesentliches von Unwesentlichem unterscheiden, präzise Ausdrucksweise bei Diskussionen, Argumente überzeugend vorbringen); in der Oberstufe eingeübte Arbeitstechniken mit Nutzen für Studium oder Beruf; persönliche Erfahrungen in der Oberstufenzeit (Engagement in Arbeitsthemen, Vermeidung abstrakter Zusammenhänge, Einblick in die Verflechtung wissenschaftlicher Disziplinen, rationelles Arbeiten gelernt, lange Beschäftigung mit interessanten Dingen fällt schwer, eigene Lernschwerpunkte setzen, erhöhte Urteilsfähigkeit über gesellschaftliche Probleme, wissenschaftliche Methoden kennengelernt, Spaß bei Referaten, Verständnis für wissenschaftliches Denken, gute Vorbereitung auf das Studium, Förderung der persönlichen Entwicklung); persönliche Herangehensweise anhand von Gegensatzpaaren im Hinblick auf größere Anstrengung bei Nichtgelingen, Zuversicht bei neuen Aufgaben, Spaß und Spannung bei komplizierten Aufgaben, keine Sorgen bei Nichtkönnen, Prüfungsangst, Anpacken von Schwierigkeiten; Entwicklung der Schulleistungen in den letzten zwei Jahren; Durchschnittsnote in studienplatzrelevanten Fächern; Beurteilung des Abiturverlaufs; Bewertung der persönlichen Anstrengungen im Vergleich zu den Mitschülern; Anstrengung auf bestimmte Fächer oder gleichmäßig; Nachhilfe erhalten; Stundenzahl für schulische Dinge außerhalb des Unterrichts und empfundener Belastungsgrad; Lernanreize (z.B. Fach entsprach den Neigungen, neuer Stoff, Lernen ohne Druck usw.); Gründe für bessere und für schlechtere Schulnoten (Lehrer erklären gut versus nicht gut, Glück versus Pech, Begabung versus fehlende Begabung, geringe versus hohe Anforderungen, Anstrengung versus geringe Anstrengung); persönliche Lernmotivation und Leistungsmotivation anhand ausgewählter Aussagen; genügend Zeit für andere Dinge trotz Abitur; Kontakthäufigkeit in der schulfreien Zeit mit: Familie, Schülern, berufstätigen Jugendlichen, Studenten und Lehrern der eigenen Schule; Häufigkeit ausgewählter Freizeitbeschäftigungen; Werte und Lebenseinstellungen (angenehmes Leben, aufregendes Leben, Frieden, Schönheit, Gleichheit, Sicherheit für die Familie, Freiheit, Glück, innere Harmonie, Liebe, öffentliche Sicherheit, Vergnügen, Religiosität, Selbstachtung, soziale Anerkennung, Freundschaft, Weisheit).
Schulbildung der Eltern, Berufsausbildung der Eltern; jeweilige Fachrichtung von Vater und Mutter; Berufstätigkeit der Mutter in den Zeiträumen Kindheit, Volksschulzeit, erste Jahre der Gymnasialzeit und während der letzten drei Schuljahre; berufliche Stellung der Eltern; gesellschaftliche Stellung der Eltern auf einer Oben-Unten-Skala; zukünftige eigene gesellschaftliche Stellung im Vergleich zu den Eltern; Akademikerstatus des Großvaters; Geschwisterzahl; studierende Geschwister; Konfession; Wohnen im Elternhaus oder außerhalb z.B. in eigener Wohnung; Beurteilung des Verhältnisses zu Vater und Mutter; Anforderungen der Eltern (gute Schulleistungen, Rücksicht, eigene Standpunkte vertreten, kritisches Denken, Interessenvielfalt, ordentliches und pünktliches Arbeiten, Sachlichkeit, mit ungewohnten Situationen zurechtkommen, nach Elternwünschen richten); Grad der elterlichen Kontrolle; Anregung und Unterstützung durch die Eltern im Hinblick auf Weiterbildung, Auseinandersetzung mit politischen und sozialen Problemen sowie kulturelle Veranstaltungen; Häufigkeit von Familiengesprächen über: Schule und Lehrer, Theater, Konzerte, Berufspläne, berufliche Fragen an Familienmitglieder, Studium, Politik, Literatur, moralisches Verhalten und Wissenschaft; Erwartungen von Vater und Mutter an die Abiturnote; Reaktion von Vater und Mutter auf bessere und auf schlechte Schulleistungen; Charakterisierung des Erziehungsverhaltens der Eltern (liebevoll, aufgeschlossen, bestimmend, freizügig, nachgiebig, fordernd, inkonsequent, ängstlich; persönliche Übereinstimmung mit den Elternvorstellungen; Ambiguitätstoleranz (Tolerance of ambiguitiy); Abgang vom Gymnasium als großer Lebenseinschnitt; Erwartungen an den neuen Lebensabschnitt; erwartete Schwierigkeiten und Sorgen (z.B. Leistungsanforderungen, Finanzierung usw.); Zuversicht für den neuen Lebensabschnitt; Interesse für ausgewählte Fachgebiete; Beurteilung der eigenen Begabung in den Bereichen Mathematik, Naturwissenschaften, Sprachen, Kunst/Musik, Sport, Technik/Praktisches; Ausbildungswunsch nach Neigungen; Festlegung auf diesen Wunsch; Pläne nach dem Abitur; geplante spätere Ausbildung; voraussichtliche Ausbildung; Gründe für die Nicht-Verwirklichung des Ausbildungswunsches; Zeitpunkt und Sicherheit der Ausbildungspläne; Wichtigkeit ausgewählter Gründe für die Ausbildungsentscheidung; Schwierigkeitsgrad der Ausbildung; Einschätzung der Chancen auf einen guten Ausbildungsabschluss; Art der Ausbildungsfinanzierung; Befragte mit Studienwunsch wurden gefragt: Prüfungsordnung des geplanten Studienfaches gelesen; erwarteter Anschluss der Lehrinhalte an die Schule; geplante Gestaltung des ersten Semesters; geplanter Abschluss in der Mindeststudienzeit; voraussichtliche Studiendauer; Wunsch nach Hochschulwechsel während des Studiums; wieder alle: Wichtigkeit ausgewählter Kriterien bei der Wahl des Ausbildungsortes; Gründe für geplanten Auslandsaufenthalt und Land; Ferienaufenthalt im Ausland bzw. Schüleraustausch; persönliche Informiertheit über Auslandsstudium; eigene Finanzierung eines Auslandsstudiums oder Stipendium erforderlich; persönliche Vorteile und Nachteile eines Auslandsstudiums; Überwiegen von Vorteilen oder Nachteilen eines teilweisen Auslandsstudium.
Numerus Clausus: Informiertheit über Verfahren der Studienplatzvergabe; persönliche Folgen der Zulassungsbeschränkungen; mögliche Alternativen, falls das Wunschstudium durch den Numerus Clausus nicht möglich wäre; Meinung zum Numerus Clausus (Notendurchschnitt als Indikator für erfolgreiches Studium, Abiturnoten geben korrekt die Leistungen in einzelnen Fächern wieder, hält Unbegabte vom Studium ab, Verfahren schließt zu viele fähige Abiturienten vom Studium aus); bei guten Abiturnoten nur Fächer mit hohem Numerus Clausus wählen; geeignete Zulassungsverfahren solange Numerus Clausus besteht; Präferenz nach Berufschancen versus Interesse bei der Studienfachwahl.
Berufstätigkeit: Sicherheit des Berufswunsches und angestrebter Beruf; präferierter Bereich (öffentlicher Dienst, Privatwirtschaft, Organisationen, selbständig); Wichtigkeit ausgewählter Berufsaspekte; Informationsquellen für die eigene Ausbildungs- und Berufswahl und deren Entscheidungseinfluss; Einschätzung der Wahrscheinlichkeit auf eine Anstellung unmittelbar nach Ausbildungsende; Wahrscheinlichkeit von Arbeitszufriedenheit, Menschen helfen können, Ideen verwirklichen, wissenschaftlicher Tätigkeit, viel Geld verdienen, hohe Position im zukünftigen Beruf; Selbsteinschätzung der Schichtzugehörigkeit in 10 Jahren auf einer Oben-Unten-Skala; erwartete eigene Position in 10 Jahren im Vergleich zur gesamten Bevölkerung bezüglich Einkommen, Ansehen, Ausbildungsniveau, gesellschaftlichen Einfluss und Vermögen (Skalometer); Einschätzung des Durchschnittsverdienstes in ausgewählten Berufen (gruppiert); Einschätzung des monatlichen Bruttoeinkommens im angestrebten Beruf; bessere Eignung von Frauen oder Männern in ausgewählten Aufgabenbereichen; vermutete Gründe gegen die berufliche Gleichstellung der Frau; derzeitige Gleichstellung oder Benachteiligung der Frau in den Bereichen Ausbildung, Beruf, Politik, Führungspositionen und Familie.
Universität und Studenten: Informiertheit über Universität und Studium allgemein und ausgewählte Aspekte des Studiums; perzipierte Anforderungen der Universität an Studenten; Vergleich der Anforderungen der Oberstufe mit denen eines Universitätsstudiums im Hinblick auf Intelligenz, Leistung, Selbständigkeit, Selbstbewusstsein, Kooperationsfähigkeit, Zuverlässigkeit und abstraktes Denken; geschätzter wöchentlicher Zeitaufwand für ein Studium; Vergleich von Universitätsstudenten mit gleichaltrigen Nicht-Studierenden anhand ausgewählter Eigenschaften und Fähigkeiten; Rangfolge der wichtigsten Aufgaben der Universität; Wichtigkeit ausgewählter Ziele eines Hochschulstudiums für Männer und Frauen (Allgemeinbildung, Aufstiegschancen, Berufswissen, Ansehen, Persönlichkeitsentfaltung); bessere Eignung von Frauen oder Männern für ausgewählte Studiengänge; Nützliches für die Entwicklung eines Studenten (Hochschulwechsel, Beteiligung an einem Forschungsprojekt, Auslandsstudium, frühzeitige Spezialisierung im Fachgebiet, Besuch von fachfremden Vorlesungen, praktische Anwendung des Gelernten); besondere Verantwortung von Akademikern für die Allgemeinheit; Bereiche der besonderen Verantwortung; Erwartbarkeit und Art der besonderen Eigenschaften und Fähigkeiten von Akademikern; Beurteilung der Vorbereitung für ausgewählte Aufgaben von Akademikern im Vergleich zu Nicht-Akademikern (Formulieren gesellschaftlicher Ziele, kritische Beurteilung politischer Ereignisse, Ideenentwicklung, Führungspositionen in Politik, Verwaltung und Wirtschaft, unvorhergesehene Situationen im Beruf meistern, Aufklärung der Bevölkerung über soziale und politische Entwicklungen); allgemein höheres Einkommen, höheres Ansehen bzw. größerer politischer Einfluss von Akademikern im Vergleich zu Leuten ohne Studium; höheres Einkommen, höheres Ansehen bzw. politischer Einfluss von Akademikern sind gerechtfertigt; Akademiker haben bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt; Bewusstsein über persönliche Qualifikationen (z.B. Allgemeinbildung, logisches Denken, Verantwortungsbewusstsein u.a.); Wichtigkeit der Lebensbereiche Politik, Sport, Kunst, Freizeit, Schule, Wissenschaft, Lernen, Familie, Beruf und Geselligkeit; feste Vorstellungen oder Unsicherheiten im Hinblick auf: soziale Werte, Dringlichkeit sozialer Probleme, präferierte politische Ziele, eigene Fähigkeiten, worauf es im Leben ankommt, Bedingungen für gesellschaftlichen Erfolg, Ziele wissenschaftlichen Denkens, Bedeutung von Bildung.
Wissenschaft: Beschäftigung mit wissenschaftlichen Problemen in der Schule bzw. außerhalb; Häufigkeit der Rezeption von wissenschaftlichen Büchern, öffentlichen Vorträgen und Sendungen in Funk und Fernsehen, Teilnahme an wissenschaftlichen Diskussionen und Durchführen eigener wissenschaftlicher Experimente; Orientierung an ausgewählten Kriterien zur Beurteilung des wissenschaftlichen Werts einer Arbeit; Zweck wissenschaftlichen Arbeitens; Rangfolge der wichtigsten Aufgaben von Wissenschaft (technischer Fortschritt und Wohlstand, gegen Unterdrückung und Unfreiheit, für geistige Aufklärung und kulturelle Entwicklung); Einstellung zu Wissenschaft und Wissenschaftlern (Skala); Meinung zu ausgewählten Forderungen zu Wissenschaft und Forschung (Skala); präferiertes Verhalten eines Wissenschaftlers im Falle von Dilemmata (z.B. eigene Theorien selbst in Frage stellen versus Kollegen die Schwachstellen herausfinden lassen).
Gesellschaft: Allgemeine Bewertung der Größe der sozialen Unterschiede im Land und konkrete Bewertung der Einkommensunterschiede, der Unterschiede in Vermögen und Besitz, im sozialen Ansehen und im politischen Einfluss; empfundene Gerechtigkeit der sozialen Unterschiede im Land; Vorhandensein von Bevölkerungsgruppen mit mehr Besitz oder Einkommen als ihnen zusteht bzw. von Gruppen oder Organisationen mit mehr politischem Einfluss als ihnen zusteht; soziale Schichteinteilung der Bevölkerung im Land anhand von vier Skizzen; Beurteilung der Relevanz ausgewählter Aspekte für die gesellschaftliche Stellung (z.B. hoher oder niedriger Ausbildungsabschluss, politisch links oder rechts, hohes oder niedriges Einkommen usw.); gesellschaftlicher Aufstieg in die Oberschicht ohne Universitätsabschluss ist möglich; Höhe des verdienten Ansehens in der Gesellschaft bei ausgewählten Berufen; Beurteilung des politischen Einflusses ausgewählter Gruppen und Organisationen; Beurteilung des Einkommens von Lehrern, Arbeitern, Ärzten, Rentnern, Unternehmern, Krankenschwestern, Verwaltungsbeamten und Akademikern allgemein; Verringern der sozialen Unterschiede im Land ist möglich; Bewertung der Eignung ausgewählter Maßnahmen zur Verringerung der sozialen Unterschiede (Abschaffung von Erbschaften, Einführung der Arbeitnehmermitbestimmung, mehr Weiterbildungsmöglichkeiten für Berufstätige, Fördern der Vermögensbildung in Arbeitnehmerhand, Volksentscheide, mehr Ausbildungsstipendien); Verringerung der sozialen Unterschiede ist begrüßenswert; Abschaffung der sozialen Unterschiede ist realistisch; Gründe, die der Abschaffung sozialer Unterschiede entgegenstehen; Machtverteilung im Land; Meinung zu ausgewählten Aussagen: Marktwirtschaft als bestes Wirtschaftssystem, abnehmende Bereitschaft zu Anstrengungen, Abbau sozialer Unterschiede führt zur Beschränkung der Freiheit des Einzelnen, Neid auf gesellschaftlich höher Stehende, Gleichheit vor dem Gesetz besteht nur auf dem Papier, soziale Unterschiede führen zu Spannungen zwischen Oben und Unten in der Gesellschaft, schlechtere Aufstiegschancen wegen fehlender Studienplätze und Ausbildungsmöglichkeiten, politische Richtung hängt von gesellschaftlicher Stellung ab, Sozialisierung von Verlusten und Privatisierung von Gewinnen als schlimmste Aspekte des Kapitalismus, benachteiligte Schichten sind nicht energisch genug, Verbesserung der sozialen Lage eher aus eigener Kraft möglich als gemeinsam auf einen Abbau sozialer Unterschiede hinzuarbeiten); erwartete Entwicklung der gesellschaftlichen Aufstiegschancen im Land; als gerecht empfundene Faktoren für gesellschaftlichen Aufstieg; Bedeutung ausgewählter Faktoren für gesellschaftlichen Aufstieg; Lebensorientierung (Tomkins Polarity Scale); Skala Machiavelismus (nach Cloetta); Charakterisierung der Gesellschaft der BRD, der Großbetriebe der Industrie und der Universität als human, fortschrittlich, autoritär, reformbedürftig, unbeweglich, leistungsfähig; Selbsteinschätzung der Kompetenz im Vergleich zur Gesamtbevölkerung in ausgewählten Bereichen (politische Ziele, Vor- und Nachteile von Marktwirtschaft und Planwirtschaft, Art gerechter Einkommensbestimmung, Lage der Dritten Welt und der Entwicklungsländer, Jugendkriminalität, Notwendigkeit und Grenzen der Meinungsfreiheit, Aufbau und Probleme des Gesundheitswesens, Reform des Bildungswesens, Rolle der Wissenschaften, Humanisierung der Arbeitswelt, Entwicklung von Kindern, Gleichberechtigung von Mann und Frau, Möglichkeiten eigene politische Vorstellungen öffentlich zu vertreten); Selbstcharakterisierung anhand ausgewählter Eigenschaften; situationsspezifisches Verhalten in Abhängigkeit von diesen Eigenschaften; Übereinstimmung von Selbstbild und Fremdbild; unterschiedliche Begabungen von Jungen und Mädchen in den Bereichen Naturwissenschaft, Sprache, Musik, Logisches Denken und Intelligenz; Zuordnung verschiedener Eigenschaften eher zu Männern bzw. zu Frauen; Gründe für diese Unterschiede (angeboren, anerzogen); Einstellung zu einem Studium bei Frauen, die ihre Berufstätigkeit nach der Heirat aufgeben (Studium als gesellschaftliche Fehlinvestition, Rückfallposition im Notfall, Studienplatz weggenommen, Bildung kommt der Familie zugute, Studium unnötig, mehr Unabhängigkeit und Selbständigkeit durch das Studium, Skala); Bewertung des Studiums in diesem Fall als unnötig oder nützlich; Einstellung zu ausgewählten Aussagen zur Gleichberechtigung von Mann und Frau (Skala); Meinung zur Aufgabe der Berufstätigkeit durch Akademikerinnen nach der Geburt des ersten Kindes.
Politik: Politikinteresse; Einstellung zu ausgewählten politischen Zielen; Einstellung zur politischen Partizipation; eigene Formen der politischen Partizipation; Konzentration im Pressewesen unbedingt verhindern werden trotz erforderlicher hoher staatlicher Subventionen; Präferenz für Gestaltungsprinzipien der Demokratie; prozentualer Anteil der Gewinne von Großunternehmen, die jeweils an Eigentümer bzw. Aktionäre, Belegschaft und einen Fond mit Beteiligung der Bevölkerung verteilt werden sollten; gleich großer oder gestaffelter Betrag für die Belegschaft; Einstellung zu Leistung und Wettbewerb (Skala Leistungsideologie); politische Selbsteinschätzung links-rechts im Vergleich mit den meisten Leuten im Land, mit den Eltern sowie im Vergleich zu vor zwei Jahren; politische Einschätzung links-rechts von Studenten und Professoren; Zuordnung ausgewählter Kennzeichnungen zu politisch Linksstehenden oder Rechtsstehenden; gelungene Verwirklichung allgemeiner gesellschaftlicher Ziele in der BRD; Meinung zum Verhältnis der gesellschaftlichen Ziele materieller Wohlstand, individuelle Freiheit und soziale Gleichheit; Meinung zum Verhältnis von Freiheit und Gleichheit; Meinung zum Staat; Meinung zu ausgewählten Möglichkeiten staatlicher Aktivitäten; Parteipräferenz; Einstellung zu Reform und Revolution im politischen System; Einstellung zu interner und externer Kontrolle anhand von Aussage-Paaren; eigenes Leben ist selbstbestimmt; Wichtigkeit ausgewählter Erziehungsziele; moralisches Urteil anhand ausgewählter Argumente am Beispiel des Einbruchsverhalten von zwei Arbeitern in die Räume der Direktion um ein Abhören von Beschäftigten zu beweisen; Bewertung des Verhaltens der Arbeiter insgesamt als eher falsch oder richtig; moralisches Urteil am Beispiel eines Arzt, der dem Wunsch nach Sterbehilfe einer unheilbar krebskranken Patientin entsprach; Bewertung des Verhaltens des Arztes insgesamt als eher falsch oder richtig.
2. Welle: Derzeitige Situation: Art der derzeitigen Ausbildung bzw. Tätigkeit; Ausbildungsgang bzw. Studiengang; Institution; Studium bzw. andere Ausbildung geplant; Art der geplanten Ausbildung; Wichtigkeit ausgewählter Entscheidungsgründe für die Ausbildung; Ausbildung entspricht den persönlichen Interessen; präferierte andere Ausbildung; Abiturnote; Folgen des Numerus Clausus für den Befragten; Tätigkeiten in der Zeit nach dem Abitur; Gründe für andere Ausbildung bzw. Tätigkeit als vor dem Abitur geplant; richtige Entscheidung bezüglich Ausbildungswahl; geänderte Vorstellungen seit dem Abitur in Bezug auf Politik, Wissenschaft, eigene Zukunft, Gesellschaft, eigenes Selbst und Religion; Vergleich des derzeitigen Lebensabschnitts mit der Oberstufenzeit (z.B. freieres Leben, weniger Leistungsdruck, finanziell unabhängiger; Schwierigkeiten beim Übergang von der Schule zum Studium bzw. zum Beruf; Anforderungen der derzeitigen Ausbildung im Vergleich zur Oberstufe; Dauer bis zum Zurechtfinden im derzeitigen Tätigkeitsbereich; Diskussionshäufigkeit über fachliche Themen und über persönliche Themen mit Kollegen bzw. Kommilitonen und mit Vorgesetzten bzw. Dozenten; Vergleich der Kommilitonen bzw. Kollegen mit den Schülern (kritischer, politisch aktiver, konservativer, verantwortungsbewusster, sprachlich gewandter); Kontakthäufigkeit zu Eltern, Geschwistern, Freunden und Bekannten aus der Schulzeit, jungen Berufstätigen im Vergleich mit der Schulzeit; Wohnsituation; Ausbildung bzw. Studium macht mehr Spaß als Oberstufe; Auslandsstudium wünschenswert; Nachteile eines Auslandsstudiums.
Studenten wurden gefragt: Anforderungen im ersten Studiensemester; derzeitige Schwierigkeiten während des Studiums; wichtige Aspekte bei der Auswahl der Lehrveranstaltungen; Bereich der besuchten Lehrveranstaltungen; Beschreibung des eigenen Verhaltens im Studium; Vorgehen bei Nichtverstehen; Aspekte der Veranstaltungen im Hauptfach (Einbringen eigener Interessen, Pauken, Berücksichtigung interdisziplinärer Aspekte, Einflussnahme auf die Art der Leistungsnachweise, Streben nach guten Noten vorrangig, Thematisierung der gesellschaftlichen Folgen wissenschaftlicher Tätigkeit, Diskussionen über moralische und ethische Probleme von Wissenschaft, Ermutigung zur Kritik an der Lehrveranstaltung).
Wieder alle: Berufsentscheidung getroffen; Berufswunsch bzw. bereits ergriffener Beruf; persönliche Bedeutung ausgewählter Berufsaspekte; Beurteilung der Entwicklung gesellschaftlicher Aufstiegschancen; Einstellung zu Leistung und Wettbewerb (Skala); bessere Chancen für Akademiker auf dem Arbeitsmarkt; feste Vorstellungen oder Unsicherheiten im Hinblick auf: soziale Werte, Dringlichkeit sozialer Probleme, präferierte politische Ziele, eigene Fähigkeiten, worauf es im Leben ankommt, Bedingungen für gesellschaftlichen Erfolg, Ziele wissenschaftlichen Denkens, Bedeutung von Bildung); Bewertung der eigenen Kompetenz im Vergleich zur Gesamtbevölkerung bezüglich: parteipolitischer Ziele in der BRD; Vor- und Nachteile von Markt- und Planwirtschaft, Entwicklungsländer, Jugendkriminalität, Meinungsfreiheit in der Demokratie, wichtigste Reformen im Bildungswesen, Rolle der Wissenschaft, Humanisierung der Arbeitswelt, Gleichberechtigung von Mann und Frau, Möglichkeiten eigene politische Vorstellungen öffentlich zu vertreten); Wichtigkeit ausgewählter Lebensbereiche; Wichtigkeit ausgewählter Erziehungsziele.
Wissenschaft: Einstellung zu Wissenschaft und Wissenschaftlern (Skala); Einstellung zu ausgewählten Forderungen zu Wissenschaft und Forschung; Zweck wissenschaftlichen Denkens und Arbeitens (Wissenschaft kann gesicherte Erkenntnisse hervorbringen versus vorläufige Erkenntnisse, Erkenntnis um ihrer selbst willen versus im Dienste der Lösung praktischer Probleme); wichtigste Aufgaben von Wissenschaft (Rangfolge); präferierte Entscheidung eines Wissenschaftlers in ausgewählten Zweifelsfällen (Dilemmata); wichtigste Aufgaben der Universität (Rangfolge); besondere Verantwortung von Akademikern für die Allgemeinheit; Erwartbarkeit und Art der besonderen Eigenschaften und Fähigkeiten von Akademikern; höheres Einkommen, höheres Ansehen bzw. politischer Einfluss von Akademikern sind gerechtfertigt; Zuordnung ausgewählter Eigenschaften im Verhalten von Männern und Frauen und Einschätzung von deren Veränderbarkeit; Einstellung zur Berufsrückkehr einer Akademikerin nach der Geburt des ersten Kindes; moralisches Urteil am Beispiel eines Arztes, der dem Wunsch einer unheilbar krebskranken Patientin nach Sterbehilfe entsprach; Bewertung des Verhaltens des Arztes insgesamt als eher falsch oder richtig; Art des dargestellten Problems (z.B. rechtlich, moralisch).
Gesellschaft: Allgemeine Bewertung der Größe der sozialen Unterschiede im Land; empfundene Gerechtigkeit der sozialen Unterschiede im Land; soziale Schichteinteilung der Bevölkerung im Land anhand von vier Skizzen; Verringerung der sozialen Unterschiede ist möglich bzw. die Abschaffung realistisch; Gründe gegen die Abschaffung der sozialen Unterschiede; Meinung zu ausgewählten Aussagen: Gleichheit vor dem Gesetz besteht nur auf dem Papier, soziale Unterschiede führen zu Spannungen zwischen Oben und Unten in der Gesellschaft, Verbesserung der sozialen Lage eher aus eigener Kraft möglich, politische Richtung hängt von gesellschaftlicher Stellung ab, benachteiligte Schichten sind nicht energisch genug; Bedeutung ausgewählter Faktoren für gesellschaftlichen Aufstieg; Charakterisierung der Gesellschaft der BRD und der Universität als human, fortschrittlich, autoritär, reformbedürftig, unbeweglich, leistungsfähig; Machtverteilung im Land; gelungene Verwirklichung allgemeiner gesellschaftlicher Ziele in der BRD; Meinung zum Verhältnis der gesellschaftlichen Ziele materieller Wohlstand, individuelle Freiheit und soziale Gleichheit; Meinung zum Verhältnis der gesellschaftlichen Ziele Freiheit und Gleichheit; Meinung zum Staat.
Politik: Politikinteresse; Möglichkeiten politischer Partizipation; eigene Formen politischer Partizipation; Einstellung zu ausgewählten politischen Zielen; politische Selbsteinschätzung links-rechts im Vergleich mit den Kollegen bzw. Kommilitonen sowie im Vergleich mit der Zeit vor einem Jahr; Erhöhung der Lebensqualität versus Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung als wichtigste Aufgabe der Regierung, Allgemeinheit verlangt Bestrafung von Gesetzesverstößen versus Strafen nicht immer vorteilhaft, generelle Gewährleistung der freien Meinungsäußerung versus nur so viel wie sich mit Recht und Ordnung vereinbaren lässt, die Wahrheit finden nur diejenigen, die sich voll und ganz mit dem identifizieren, was sie untersuchen versus die gegenüber dem, was sie untersuchen, objektiv und distanziert sind, Menschen stets mit Achtung behandeln versus nur dann, wenn sie es verdienen (Tomkins Polarity Scale); Einstellung zu ausgewählten Aussagen: jeder Mensch braucht etwas, woran er glaubt, Kriege auch weiterhin Realität, Besitzstreben gehört zur Natur des Menschen, Gesellschaft verhindert Befriedigung menschlicher Bedürfnisse, Bedürfnis nach Unterordnung unter eine Autorität, Gewissen als Instanz für Gut und Böse, zu jemandem aufblicken gehört zum Wesen des Menschen, Kriege als Folge gesellschaftlicher und politischer Gegebenheiten; Einstellung zur Reform und Revolution im politischen System; Ambiguitätstoleranz; Wert eines Menschen nach Leistung versus Wert wird nicht erkannt trotz Bemühungen, Dinge geschehen einfach versus aktive Entscheidung, Verwirklichung eigener Pläne versus Abhängigkeit vom Zufall; Leben ist von eigenen Vorstellungen bestimmt; Bewusstsein über persönliche Qualifikationen (Allgemeinwissen, Kritikfähigkeit, Logisches Denken, Ordentlichkeit, Verantwortungsbewusstsein, Fähigkeit für leitende Position, Sachlichkeit und Unvoreingenommenheit); Selbstcharakterisierung anhand ausgewählter Eigenschaften; Ergebnisbericht gelesen; Bewertung des Ergebnisberichts.
Die Dissertation vergleicht die unterschiedliche Perzeption der transatlantischen Beziehungen, insbesondere der deutsch-amerikanischen, nach dem 11. September 2001 in der Tagespresse diesseits und jenseits des Atlantiks. Ausgangspunkt dieser interdisziplinär angelegten, zeitgeschichtlich-medienwissenschaftlichen Untersuchung bildet die bis dato wohl größte Krise im deutsch-amerikanischen Verhältnis seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Denn hatte es zunächst so ausgesehen, als würden die Terroranschläge die transatlantischen Partner eher noch enger zusammenschweißen als zuvor – nicht von ungefähr hatte Bundeskanzler Gerhard Schröder den Amerikanern die "uneingeschränkte Solidarität" Deutschlands versichert –, so sollte sich dieser Schulterschluss binnen Jahresfrist ins Gegenteil verkehren. Der Streit um die amerikanische Irak-Politik, aber auch ein dezidiert anti-amerikanisch geführter Wahlkampf der rot-grünen Regierungsparteien im Spätsommer 2002 führten zu einem massiven gegenseitigen Vertrauensverlust, von dem sich die deutsch-amerikanischen Beziehungen bis zum Ende der zweiten Amtszeit Bushs nicht wieder erholen sollten. Als Quellengrundlage dienen die Kommentare der acht wichtigsten amerikanischen und deutschen Tageszeitungen, die mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse hinsichtlich ihres dem Leser vermittelten Bildes von den transatlantischen Beziehungen untersucht wurden. Eckdaten für die Untersuchung bilden der 12. September 2001 (der Tag nach den Anschlägen vom 11. September) sowie der 21. Januar 2009 (der Tag nach der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Barack Obama); die Auswahl der Tageszeitungen orientiert sich v.a. an deren Auflagenhöhe. Auf amerikanischer Seite sind dies die "New York Times", die "Los Angeles Times", die "Washington Post" und die "Chicago Tribune"; auf deutscher Seite die "Süddeutsche Zeitung", die "Frankfurter Allgemeine Zeitung", "Die Welt" sowie die "Frankfurter Rundschau". Im Zentrum der Analyse steht dabei die unterschiedliche Beurteilung der amerikanischen, bisweilen auch der deutschen Außenpolitik. Dabei wurde methodisch so vorgegangen, dass sämtliche Meinungsbeiträge in den jeweiligen Zeitungen für den veranschlagten Zeitraum durchgesehen und ausgewertet wurden. Durch diese Vorgehensweise konnten Zäsuren aus den Quellen selbst abgeleitet werden. Aus der summarischen Auswertung der einzelnen Meinungsbeiträge ließen sich die wesentlichen Argumentationslinien der untersuchten Zeitungen weitgehend rekonstruieren. In einem zweiten Schritt werden diese dann miteinander verglichen.:1. Einleitung 2. Deutsch-amerikanische Beziehungen seit 1945 2.1. Die Zeit der Besatzung und des Besatzungsstatuts (1945-1955) 2.2. Die Zeit der grundsätzlichen Übereinstimmung (1955-1990) 2.3. Die Zeit nach dem Ende des Ost-West-Konflikts (1990-heute) 2.4. Exkurs: US-Außenpolitik unter George W. Bush 3. Die Untersuchungsobjekte – deutsche und amerikanische Tageszeitungen im Kurzporträt 3.1. Die Süddeutsche Zeitung 3.2. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung 3.3. Die Welt 3.4. Die Frankfurter Rundschau 3.5. Die New York Times 3.6. Die Los Angeles Times 3.7. Die Washington Post 3.8. Die Chicago Tribune 4. Der Untersuchungsbereich – meinungsbetonte journalistische Darstellungsformen 4.1. Der Kommentar 4.2. Der Leitartikel 4.3. Die Kolumne 5. Zur inhaltsanalytischen Methodik 6. Amerikanische Außenpolitik und transatlantisches Verhältnis nach "9/11" im Kommentar führender Tageszeitungen beiderseits des Atlantiks – ein Vergleich 6.1. Phase 1: Von den Anschlägen des 11. September bis zum Jahresende 2001 6.2. Phase 2: Von der "Achse des Bösen" bis zum Beginn des Irak-Kriegs 6.3. Phase 3: Vom Irak-Krieg bis zu den ersten freien irakischen Parlamentswahlen Ende Januar 2005 6.4. Phase 4: Von den ersten freien Parlamentswahlen im Irak bis zu den Empfehlungen der "Iraq Study Group" Anfang Dezember 2006 6.5. Phase 5: Vom Baker-Hamilton-Bericht bis zum Ende der zweiten Amtszeit Bushs 7. Schlussbetrachtungen 8. Quellen- und Literaturverzeichnis 8.1. Quellenverzeichnis 8.2. Literaturverzeichnis 8.3. Abkürzungsverzeichnis
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Renate Kreile, ehemalige Professorin an der PH Ludwigsburg, ist eine ausgewiesene Kennerin des Mittleren und Nahen Ostens. Sie hat erfreulicherweise für alle, die sich selbständig in den Nahostkonflikt einarbeiten wollen, eine umfangreiche und multiperspektivische Literaturliste erstellt, deren Beiträge zur Lektüre empfohlen werden.Renate Kreile: Israel – Palästina, Krieg in Nahost: Literatur und LinksStiftung Wissenschaft und Politik: https://www.swp-berlin.org/fokusthema/krieg-in-nahost Asseburg, Muriel; Busse, Jan (2016): Der Nahostkonflikt. Geschichte, Positionen, Perspektiven. 1. Aufl. München: Verlag C.H. Beck (C.H. Beck Wissen, 2858). Asseburg, Muriel (2022): Palästina und die Palästinenser. Eine Geschichte von der Nakba bis zur Gegenwart. 2., aktualisierte Auflage, Originalausgabe. München: C.H. Beck (C.H. Beck Paperback, 6062). Bartov, Omer; Gunkel, Christoph (2023): Historiker über den Gazakrieg: »Israel wendet exzessiv und unverhältnismäßig Gewalt an«. Der Historiker Omer Bartov spricht von einem Apartheidsregime Israels im Westjordanland. Im Interview erklärt er, warum er diese Aussage nicht für antisemitisch hält und was im aktuellen Krieg seine größte Sorge ist. Ein Interview von Christoph Gunkel. In: DER SPIEGEL, 08.11.2023. Online verfügbar unter https://www.spiegel.de/geschichte/nahostkonflikt-der-historiker-omer-bartov-ueber-seine-kritik-an-israel-a-c85f0b5b-f880-4c8f-b139-5a66810b482f, zuletzt geprüft am 08.11.2023. Brenner, Michael (2023): Der Weg zum Staat. Vorgeschichte und Gründung Israels. Als Antwort auf den Antisemitismus Ende des 19. Jahrhunderts entstand mit dem Zionismus eine jüdische Nationalbewegung. Doch waren Zuwanderung nach und Aufbau in Palästina mit vielen Hürden verbunden. In: Aus Politik und Zeitgeschichte/APuZ (18-19), Artikel 28.04.2023, S. 10–16. Online verfügbar unter https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/israel-2023/520477/der-weg-zum-staat/, zuletzt geprüft am 07.11.2023. Brenner, Michael; Seidl, Claudius (2023): Geschichte von Israel: "Der Zionismus war eine Befreiungsbewegung". Ist Israel eine Kolonie, ein Unterdrückerstaat? Ein Interview mit dem Historiker Michael Brenner über Gründung und Geschichte des jüdischen Staates. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung/FAZ.net, 10.11.2023. Online verfügbar unter https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/muslimisch-juedisches-abendbrot/geschichte-israels-historiker-ueber-zionismus-und-staats-gruendung-19301417.html Croitoru, Joseph (2023): Geschichte der Hamas: Herrschaft mit Geheimstrukturen. Wie die Terrororganisation 1987 gegründet wurde, sich vor wenigen Jahren ein überraschendes neues Programm gab und es nun zum Angriff auf Israel kam. In: Die Tageszeitung/taz.de, 21.10.2023. Online verfügbar unter https://taz.de/Geschichte-der-Hamas/!5965057/. Fechler, Bernd; Kößler, Gottfried; Messerschmidt, Astrid; Schäuble, Barbara (Hg.) (2006): Neue Judenfeindschaft? Perspektiven für den pädagogischen Umgang mit dem globalisierten Antisemitismus. Fritz Bauer Institut; Jugendbegegnungsstätte Anne Frank e.V. Frankfurt/Main, New York: Campus-Verl. (Jahrbuch … zur Geschichte und Wirkung des Holocaust, 2006). Hass, Amira (2003): Gaza. Tage und Nächte in einem besetzten Land. 2. Aufl. München: Beck. Hass, Amira (2006): Morgen wird alles schlimmer. Berichte aus Palästina und Israel. München: Beck. Hanloser, Gerhard (2023): Israel-Krieg an deutschen Schulen: Der muslimische Schüler als Verdachtsfall. In Berlin sorgen Palästina-Proteste für Furore. Nun sollen Schüler der Polizei gemeldet werden. Unser Autor hält das für eine Katastrophe. Ein Vor-Ort-Bericht. In: Telepolis vom 20. 10. 2023; online unter: https://www.telepolis.de/features/Israel-Krieg-an-deutschen-Schulen-Der-muslimische-Schueler-als-Verdachtsfall-9339343.html?seite=all (abgerufen 12. 11. 2023) Johannsen, Margret (2017): Der Nahost-Konflikt. Eine Einführung. 4., akt. Aufl. Wiesbaden: VS, Verl. für Sozialwiss; Springer VS (Lehrbuch). Krämer, Gudrun (2015): Geschichte Palästinas. Von der osmanischen Eroberung bis zur Gründung des Staates Israel. Lizenzausgabe. Bonn: Bundeszentrale für Politische Bildung (Schriftenreihe / Bundeszentrale für Politische Bildung, Band 1633). Lintl, Peter (2023): Israels antiliberale Koalition. Die neue Regierung verfolgt grundlegende Änderungen der staatlichen Ordnung und im israelisch-palästinensischen Konflikt. Berlin: SWP (SWP-Aktuell, 2023, Nr. 3 (Januar 2023)). Online verfügbar unter https://d-nb.info/1293393460/34. Lintl, Peter; Wolfrum, Stefan (2018): Israels Nationalstaatsgesetz. Die Regierung Netanyahu schafft Grundlagen für ein majoritäres System. [21.09.2018, 8 Seiten]. Berlin (SWP-Aktuell, 2018/A 50). Online verfügbar unter https://www.swp-berlin.org/publikation/israels-nationalstaatsgesetz. Lintl, Peter; Kiel, Viola (2023): Geschichte des Nahostkonflikts: "Im Moment hat niemand eine gute Vorstellung für den Tag danach". Lange haben Israelis und Palästinenser um Frieden gerungen, nun scheint er unerreichbar. Der Nahost-Experte Peter Lintl erklärt, wie der Konflikt dennoch enden könnte. In: Die Zeit/Zeit.de, 28.10.2023. Online verfügbar unter https://www.zeit.de/wissen/geschichte/2023-10/geschichte-nahostkonflikt-israel-palaestinenser-peter-lintl/komplettansicht?s=09, zuletzt geprüft am 05.11.2023. Meier, Christian; Tran, Quynh (2023): Siedler attackieren Beduinen: Die andere Gewalteskalation im Nahen Osten. Seit dem Überfall der Hamas eskaliert die Gewalt auch im Westjordanland. Radikale Siedler greifen vermehrt Beduinen in deren Dörfern an. Die Überfälle folgen einem Muster. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung/FAZ.net, 08.11.2023. Online verfügbar unter https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/hamas-angriffe-ziehen-eskalation-der-gewalt-im-westjordanland-nach-sich-19297306.html, zuletzt geprüft am 08.11.2023. Mendel, Meron (2023): Über Israel reden. Eine deutsche Debatte. 1. Auflage. Köln: Kiepenheuer & Witsch. Info online verfügbar unter https://d-nb.info/127062007X/04. Mendel, Meron; Cheema, Saba-Nur; Arnold, Sina (Hg.) (2022): Frenemies. Antisemitismus, Rassismus und ihre Kritiker*innen. Verbrecher Verlag. Erste Auflage. Berlin: Verbrecher Verlag (Edition Bildungsstätte Anne Frank, 3). Info online verfügbar unter https://d-nb.info/1257249479/04. Niehoff, Mirko (Hg.) (2016): Nahostkonflikt kontrovers. Perspektiven für die politische Bildung. Schwalbach/Ts.: Wochenschau Verlag. Ramadan, Dunja; Zekri, Sonja (2023): Hört uns zu: Viele Muslime fühlen sich in diesem Land so fremd wie nie. In: Süddeutsche.de (SZ), 05.11.2023. 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ŽIžek, Slavoj (2023): Slavoj Zizek nach Buchmesse-Rede: Es gibt keine gute Seite in diesem Krieg. Essay Die Rede von Slavoj Žižek auf der Frankfurter Buchmesse sorgt für Diskussion: Muss der Terror der Hamas im Kontext der Unterdrückung der Palästinenser gesehen werden? Der Philosoph hält daran fest: Wir müssen den Kontext des Bösen verstehen. In: Der Freitag/Freitag.de, 30.10.2023 (44). Online verfügbar unter https://www.freitag.de/autoren/slavoj-zizek/slavoj-zizek-nach-buchmesse-rede-es-gibt-keine-gute-seite-in-diesem-krieg, zuletzt geprüft am 06.11.2023.
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Das Konzept des demokratischen Rechtsstaates, bisher einigendes Fundament und Leitprinzip der europäischen Einigung, steht heute im Zentrum einer kritischen Debatte, die die Grundlagen des europäischen Friedensprojektes zu gefährden droht. Weltweit und insbesondere in Europa wächst die Sorge um den Erhalt der freiheitlich-demokratischen Werte. Populistische Bewegungen gewinnen an Einfluss, indem sie einfache Antworten auf die komplexen Herausforderungen unserer Zeit anbieten. Diese Bewegungen finden vor allem bei denjenigen Anklang, die sich inmitten des raschen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandels nach Sicherheit und Beständigkeit sehnen. Sie neigen dazu, sich Lösungen wie nationaler Abschottung und der Etablierung autoritärer Regime zuzuwenden, um ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln (vgl. Möllers 2018, S. 7).Seit der Flüchtlingskrise 2015 haben populistische Strömungen in verschiedenen europäischen Ländern an Zulauf gewonnen. Ungarn und Polen sind prominente Beispiele, in denen rechtsnationale bis rechtsradikale Parteien an die Macht gekommen sind. Diese Regierungen stehen im Widerspruch zu den Grundprinzipien der Europäischen Union, einschließlich der Achtung der Menschenwürde, der Demokratie, der Freiheit, der Gleichheit und der Rechtsstaatlichkeit. Der Umbau des Staatswesens in diesen Ländern zeigt sich insbesondere in der Einschränkung der Unabhängigkeit der Justiz, der Verfassungsgerichtsbarkeit und der Medien (Bundeszentrale für politische Bildung 2022).Besonders in Ungarn, wo seit Viktor Orbáns zweiter Amtszeit im Jahr 2010 ein schleichender Prozess des Demokratieabbaus zu beobachten ist, wird die Bedeutung der Medienregulierung für die demokratischen Strukturen und die politische Landschaft offensichtlich. Die vorliegende Arbeit widmet sich dieser Problematik und beleuchtet, wie die Regulierung der Medien in Ungarn demokratische Prozesse und die politische Szenerie des Landes beeinflusst.Die Arbeit beginnt mit einer grundlegenden Definition des Begriffs "Medien" und einer Erörterung ihrer primären, sekundären und tertiären Funktionen im politischen Raum. Anschließend wird die Nutzung der Medien als Instrument der Regierungskommunikation und als Mittel der Machtsicherung untersucht. Eine Analyse der aktuellen Medienlandschaft in Ungarn, einschließlich der Einschränkungen der Pressefreiheit, der Meinungsvielfalt sowie der Kontrolle und Einflussnahme der Regierung auf die Medienorgane, bildet den Kern der Arbeit.Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Medienregulierung in Ungarn gelegt. Die Auswirkungen dieser Medienregulierung auf die Demokratie in Ungarn werden untersucht, um zu verstehen, wie Veränderungen in der Medienlandschaft die Grundpfeiler der Demokratie beeinflussen - die Bedeutung der Medien für eine demokratische Gesellschaft, die Einschränkungen der Demokratie durch Regulierungen in der Medienlandschaft und die politischen Auswirkungen auf das demokratische System. Abschließend wird in einem Fazit reflektiert, inwiefern die Medienregulierung in Ungarn als symptomatisch für eine Verschiebung weg von demokratischen Idealen gesehen werden kann.Ziel der Arbeit ist es, ein Verständnis der komplexen Wechselwirkungen zwischen Medienregulierung und demokratischen Prozessen in Ungarn zu erlangen und damit einen Beitrag zur aktuellen Debatte über die Bedeutung liberaler demokratischer Werte in Europa zu leisten.Die Rolle der Medien in der PolitikDer folgende Abschnitt befasst sich mit der Rolle der Medien in der Politik. Im Mittelpunkt steht dabei die differenzierte Betrachtung der primären, sekundären und tertiären Funktionen der Medien. Mit Hilfe dieser Unterscheidung ist es möglich, ein tieferes Verständnis dafür zu entwickeln, wie Medien die politische Landschaft gestalten und beeinflussen. Durch die Analyse dieser Funktionen wird untersucht, wie Medien Öffentlichkeit herstellen, Informationen verbreiten, politische Akteure kontrollieren und zur politischen Sozialisation und Bildung beitragen. Dies ist von entscheidender Bedeutung, um die komplexen Wechselwirkungen zwischen Medien und Politik vollständig zu erfassen. Primär-, Tertiär- und SekundärfunktionDie Macht der Massenmedien, bestehende Machtstrukturen herauszufordern, darf nicht unterschätzt werden. Durch die Sammlung, Aufbereitung und Verbreitung von Informationen, Wissen und politischen Ansichten wird die öffentliche Meinung wesentlich beeinflusst (Wittkämper, S. 37). Bereits in der Frühen Neuzeit erkannten der Adel und die Kirche als damalige Machthaber die potenzielle Bedrohung, die von den Medien ausging. Sie reagierten schnell und führten nach der Entdeckung des Buchdrucks Zensurmaßnahmen ein, um die zu druckenden Inhalte vorzuprüfen und ihre Herrschaft zu sichern (Strohmeier 2004, S. 69).In der heutigen Zeit spielen die Medien eine zentrale Rolle bei der Gestaltung der politischen Realitäten, da sie in der Lage sind, die politische Macht entweder zu stärken oder zu untergraben (Strohmeier 2004, S. 69). Ziel der folgenden Ausführungen ist die Veranschaulichung des Einflusspotenzials der Massenmedien durch die Darstellung ihrer grundlegenden Funktionen.Gerd Strohmeier weist auf die Bedeutung der primären, der sekundären und der tertiären Funktion der Massenmedien hin. Die Primärfunktion besteht darin, Öffentlichkeit herzustellen, die entsteht, wenn direkte Kommunikationsformen bevölkerungsbedingt nicht ausreichen. Massenmedien ermöglichen eine schnelle und einfache Verbreitung von Nachrichten und füllen so diese kommunikative Lücke (Strohmeier 2004, S. 72).Die Kontrolle der politischen Akteure und die Verbreitung von Informationen gehören zu der Sekundärfunktion. Ziel ist die umfassende und verständliche Vermittlung von Inhalten und damit die Beeinflussung der Meinungsbildung. Zugleich haben Massenmedien die Aufgabe, das Verhalten der politischen Institutionen zu überwachen, Missstände aufzudecken und Kritik zu üben (Strohmeier 2004, S. 72f.).Die Tertiärfunktion der Medien umfasst drei wesentliche Aspekte. Erstens die Förderung der politischen Meinungs- und Willensbildung, zweitens die Integration und politische Sozialisation und drittens die Vermittlung politischer Bildung. Diese Aspekte unterstützen die Entwicklung der Persönlichkeit des Einzelnen und seine Integration in die Gesellschaft, fördern das Verständnis für das politische System und regen zur aktiven Teilnahme am politischen Leben an. Darüber hinaus haben die Massenmedien einen entscheidenden Einfluss auf die Art und Weise, wie über bestimmte Themen nachgedacht und gesprochen wird, oft ohne dass sich die Menschen der Beeinflussung ihrer Meinungen durch die Medien bewusst sind (Strohmeier 2004, S. 73f.).Medien als InstrumentIm nächsten Schritt unserer Analyse konzentrieren wir uns auf die Rolle der Medien als politisches Werkzeug. Dabei unterteilt sich unsere Betrachtung in zwei Schlüsselaspekte. Einerseits die Nutzung der Medien für Regierungskommunikation, durch die Regierungen ihre Botschaften vermitteln, und andererseits die Anwendung der Medien als Mittel zur Machtsicherung, wodurch Einfluss auf die öffentliche Meinung genommen und politische Macht gefestigt wird.Medien als Instrument für RegierungskommunikationDie strategische Nutzung der Medien durch die Regierung wird vor allem in Bezug auf den Einfluss der Mediengesetzgebung auf die Demokratisierungsprozesse und die Politikgestaltung in Ungarn untersucht. Durch die gezielte Verbreitung politischer Botschaften und Entscheidungen interagieren Regierungen direkt mit der Bevölkerung, was nicht nur die Verbreitung von Informationen fördert, sondern auch die öffentliche Meinung prägt und politische Unterstützung generiert.Um den Rechtspopulismus zu verstehen, ist es notwendig, sich mit Cas Muddes Definition des Populismus auseinanderzusetzen, der Populismus als eine Ideologie betrachtet, die die Gesellschaft in zwei homogene und antagonistische Gruppen teilt: "das reine Volk" gegenüber "der korrupten Elite", wobei Politik als Ausdruck des allgemeinen Volkswillens verstanden wird (Mudde 2004, S. 543). Die Tendenz, dass rechtspopulistische Parteien seit den 1980er Jahren Wahlerfolge erzielen und sich etablieren, zeigt sich nicht nur in westeuropäischen, sondern auch in jungen Demokratien Osteuropas, einschließlich Ungarns (Geden 2006, S. 17f.).Rechtspopulisten positionieren sich als Vertreter der "schweigenden Mehrheit" in direktem Gegensatz zu den politischen und kulturellen Eliten und privilegierten Minderheiten, denen sie die Verfolgung partikularer Interessen vorwerfen (Geden 2006, S. 20f.). Ihre politische Rhetorik ist durch Vereinfachung und Komplexitätsreduktion gekennzeichnet, wobei sie sich organisatorisch von den etablierten Parteien abgrenzen, etwa durch die Zusammenarbeit mit außerparlamentarischen Gruppen, die Initiierung von Volksentscheiden oder die Präsenz charismatischer Führungspersönlichkeiten (Geden 2006, S. 22).Ein zentrales Element rechtspopulistischen Denkens ist der "Ethnopluralismus", der besagt, dass sich ethnisch und kulturell homogene Völker nicht vermischen sollten, was eine inhärente Ungleichheit der Völker suggeriert und kulturelle Begegnungen als konfliktträchtig ansieht (Bruns et al. 2015, S. 12f.).Im spezifischen Kontext Ungarns unter der Führung von Viktor Orbán zeigt sich die kritische Rolle dieser Medienstrategien. Die Regierung Orbán hat Medienregulierung bewusst eingesetzt, um ein medienfreundliches Umfeld für regierungsnahe Nachrichtenquellen zu schaffen und gleichzeitig den Raum für kritische Stimmen einzuschränken (Mudde 2004, S. 543). Dies schränkt nicht nur die Vielfalt und Freiheit der Medien ein, sondern hat auch tiefgreifende Auswirkungen auf demokratische Prozesse, indem es die Möglichkeiten für eine offene politische Debatte einschränkt.Diese strategische Nutzung der Medien für die Regierungskommunikation verdeutlicht die Doppelnatur der Medien in der Politik. Einerseits als Kanäle für die transparente Kommunikation politischer Inhalte und andererseits als Instrumente der Machtkonsolidierung, die die demokratischen Grundlagen untergraben können. Diese Dynamik ist entscheidend für das Verständnis der politischen Situation in Ungarn und der Rolle, die die Medienregulierung dabei spielt (Geden 2006, S. 17f.).Detlef Grieswelle betont in "Politische Rhetorik: Macht der Rede, öffentliche Legitimation, Stiftung von Konsens" die bedeutende Rolle der Rhetorik in der Politik. Rhetorik dient nicht nur der Durchsetzung und Legitimation von Macht, sondern auch der Kontrolle und Repräsentation von Interessen, was ihre Bedeutung als Instrument politischer Führung und Einflussnahme unterstreicht (Grieswelle 2000, S. 33). In diesem Zusammenhang ist die rhetorische Strategie des ungarischen Ministerpräsidenten von besonderer Relevanz, da mit ihr versucht wird, politische Legitimität für diese Vision zu schaffen und die Unterstützung der Bevölkerung zu gewinnen (Bruns et al. 2015, S. 12f.).Medien als Werkzeug zur Sicherung von MachtUm zu verstehen, wie die Medien zum Machterhalt beitragen, ist die Rhetorik von rechtspopulistischen Figuren wie Viktor Orbán besonders aufschlussreich. Orbán nutzt plakative und skandalträchtige Kommunikationswege, um mediale Aufmerksamkeit zu generieren die nicht nur seine Präsenz in der Öffentlichkeit stärkt, sondern auch eine Mobilisierung seiner Anhängerschaft bewirkt (Schnepf 2020, S. 5). In seinen politischen Reden kehren bestimmte rhetorische Muster immer wieder, darunter die Verwendung von Antagonismen, die eine Konfliktsituation erzeugen, insbesondere durch die Gegenüberstellung von "Elite" und "Volk". Dabei wird das "Volk" als unterdrückt dargestellt, während die rechtspopulistische Partei als volksnah inszeniert wird (Mudde 2004, S. 543). Eine charakteristische Einfachheit in den Botschaften rechter Parteien wird von Bischof und Senninger hervorgehoben. Je weiter rechts eine Partei steht, desto einfacher ist ihr Programm (Bischof/Senninger 2018, S. 484). Solche Diskurse verwenden prägnante und leicht verständliche Formulierungen für ansonsten komplexe politische Sachverhalte, suggerieren einfache Lösungen und nutzen Dramatisierungen und Metaphern. Insbesondere werden Migrant*innen durch metaphorische Vergleiche abgewertet (Hogan/Haltinner 2015, S. 533) und es wird auf die Bedrohung der nationalen Identität durch ethnische Minderheiten und Migrant*innen angespielt, ein Vorgehen, das Ruth Wodak als "politics of fear" beschreibt (Wodak 2015, S. 2).Diese Elemente rechtspopulistischer Rhetorik finden sich in Orbáns Äußerungen deutlich wieder, wie einige seiner Reden und Interviews exemplarisch zeigen. Besonders deutlich wird dies in seiner Darstellung von Migration als Bedrohung für das ungarische Volk, wobei er einen alarmistischen Ton anschlägt, um die migrationskritische Haltung der Regierung zu untermauern und ein Klima der Angst zu erzeugen: "Europa wird von einer beispiellosen Masseneinwanderung bedroht. (...) Wir sprechen heute von Hunderttausenden, nächstes Jahr werden es Millionen sein, ein Ende ist nicht in Sicht" (Orbán, zitiert nach Mendelski 2019, S. 8). Orbáns Wortwahl, in der er von der "Wahrheit" spricht, verdeutlicht seine Überzeugung von der Legitimität seiner Politik, wobei er durch Übertreibungen wie "Millionen", "massive Integration" oder "unerwartetes Ausmaß" eine Atmosphäre der Panik schafft.In einer Rede anlässlich seiner Vereidigung als Ministerpräsident präsentierte Orbán seine Vision einer Demokratie, die er als "christdemokratisch im 21. Jahrhundert" bezeichnete und damit ein stark von christlichen Werten geprägtes Bild nationaler Identität entwarf, das traditionelle Familienbilder bevorzugt und Homosexualität ausgrenzt. Diese Ausführungen zeigen, wie Orbán die Medien nutzt, um seine politische Botschaft zu verstärken und wie er die Medien als Instrument zur Sicherung seiner Macht einsetzt, indem er sich einer Rhetorik bedient, die sowohl mobilisiert als auch polarisiert, um seine Position zu festigen und Herausforderungen zu kontrollieren.Analyse der aktuellen Medienlandschaft in UngarnDer folgende Teil der Arbeit befasst sich mit der aktuellen Medienlandschaft in Ungarn. In der ersten Amtszeit Orbáns zwischen 1998 und 2002 gab es kaum Eingriffe in die Pressefreiheit, was auf mehrere Faktoren zurückzuführen ist. Da Ungarn in dieser Zeit noch auf den EU-Beitritt hinarbeitete, vermied Orbán bewusst Auseinandersetzungen mit der Europäischen Union über Fragen der Pressefreiheit. Dies änderte sich jedoch in der darauffolgenden Amtszeit ab 2010 drastisch: Ein neues Gesetz wurde eingeführt, das staatlichen Stellen die Einflussnahme auf die Medien ermöglichte und deren Regulierung legitimierte. Fortan nutzte die Regierung Orbán die Medien gezielt für ihre politischen Ziele.Einschränkungen der Pressefreiheit und Meinungsvielfalt in UngarnDas Beispiel Ungarns zeigt den Übergang von einem Demokratisierungsprozess zu einem schleichenden Verlust demokratischer Strukturen. Ursprünglich galt Ungarn aufgrund seiner politischen Fortschritte und wirtschaftlichen Stabilität in den späten 1990er und frühen 2000er Jahren als Vorbild unter den EU-Beitrittskandidaten. Nach dem Fall der kommunistischen Einparteienherrschaft (1949-1989) und der Etablierung einer parlamentarischen Demokratie (ab 1990) unternahm das Land erhebliche Anstrengungen, um eine demokratische Staatsform zu etablieren. Wichtige Reformen dieser Zeit schufen unter anderem eine klare Trennung der Staatsgewalten (Legislative, Exekutive, Judikative) und die neue Verfassung verankerte Prinzipien wie Rechtsstaatlichkeit und Unabhängigkeit der Justiz (Ismayr 2002, S. 310ff.).Seit 2010 hat Viktor Orbán mit seiner Fidesz-Partei jedoch einen politischen Kurs eingeschlagen der den zuvor eingeleiteten Demokratisierungsprozess nicht nur gestoppt, sondern in einigen Bereichen sogar rückgängig gemacht hat. Ein 2010 verabschiedetes Mediengesetz, das es staatlichen Stellen erlaubt, die Medien zu überwachen und bei Verstößen zu sanktionieren, markiert einen Wendepunkt in der Einschränkung der Pressefreiheit und ist ein zentraler Faktor im Demokratieabbau des Landes (Bajomi-Lazar 2018, S. 273ff.). Freedom House hebt hervor, dass von allen Kriterien zur Bewertung des Zustands von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit gerade die Pressefreiheit in Ungarn die dramatischsten Einbußen zu verzeichnen hat (Bajomi-Lazar 2018, S. 273).Die ungarische Medienlandschaft hat sich seit der Regierungsübernahme durch Orbán und Fidesz sukzessive verändert. Die Regierung kontrolliert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, die staatliche Nachrichtenagentur Magyar Tavirati Iroda sowie einen erheblichen Teil der privaten Medien, die sich im Besitz von Orbán nahestehenden Personen befinden. Im Rahmen einer umfassenden Umstrukturierung wurden 570 leitende Angestellte der Rundfunkanstalten durch der Fidesz-Partei loyale Mitarbeiter ersetzt (Bajomi-Lazar 2018, S. 275f.).Für die regionale Berichterstattung sind seit Sommer 2017 ausschließlich unternehmerfreundliche Medien zuständig. Mit der Schließung einiger kritischer Zeitungen, darunter die überregionalen Blätter Nepszabadsag und Magyar Nemzet, ist die kritische Berichterstattung landesweit nahezu zum Erliegen gekommen. Zudem werden Journalisten, die sich kritisch über Orbán und seine Regierung äußern, nicht selten auf "schwarze Listen" gesetzt, eine Praxis, die offensichtlich darauf abzielt, Kritiker einzuschüchtern (Bajomi-Lazar 2018, S. 280).Kontrolle und Einflussnahme der Regierung auf MedienorganeEin neues Medienpaket mit Änderungen des Medien- und Pressegesetzes trat am 01.01.2011 durch die Regierung Orban in Kraft. Dieses sorgte damals europaweit für Schlagzeilen. Die Rechtsstaatlichkeit des Gesetzes wurde von der EU-Kommission angezweifelt. Auf einige Aspekte soll im Folgenden kurz eingegangen werden.Die Unabhängigkeit der Medien wurde durch das Mediengesetz erheblich geschwächt. Das Mediengesetz sah unter anderem ein Verbot bestimmter Äußerungen vor und legte eine Registrierungspflicht für alle Medien fest. Es drohte die Löschung und der Entzug der rechtlichen Möglichkeit, in Ungarn zu publizieren, wenn der Registrierungspflicht nicht nachgekommen wurde. Dies galt auch für Medienunternehmen, die außerhalb Ungarns in anderen Staaten der Europäischen Union (EU) tätig waren.Die Aufsicht über die Medien wurde nicht mehr von verschiedenen Behörden, sondern von einem einzigen Medienkontrollgremium ausgeübt. Das Medienkontrollgremium war für die Verhängung von Geldstrafen bei "politisch unausgewogener Berichterstattung" (Möllers 2018, S. 47) zuständig. Hinzu kam, dass viele Journalistinnen und Journalisten, die für den staatlichen Rundfunk arbeiteten, entlassen wurden und beispielsweise privaten, regierungskritischen Medien erschwert wurde, eine Rundfunklizenz zu erhalten. Die EU konnte durch die Androhung eines Vertragsverletzungsverfahrens zumindest eine Änderung der "EU-Ausländer betreffenden Aspekte" (Möllers 2018, S. 47) erreichen.MediengesetzgebungNoch bevor Ungarn seine neue Verfassung verankerte, stand die Regierung aufgrund der Verabschiedung eines restriktiven Mediengesetzes unter Beschuss. Das Gesetz, welches im Januar 2011 in Kraft trat, beschränkt deutlich die Freiheit der Medien und Presse (Salzborn 2015, S. 76). Das Hauptziel dieser Maßnahme ist die Dominanz der Regierung Orbáns über das Mediengefüge. Zu diesem Zweck wurde die Nationale Kommunikations- und Medienbehörde ("KESMA") ins Leben gerufen. Diese Behörde und der Medienrat erhielten erweiterte Befugnisse zur Überwachung und Lizenzierung von Medienangeboten. Unter anderem ist die Nationale Kommunikations- und Medienbehörde verantwortlich für die Vergabe von Sendelizenzen und übernimmt Aufgaben im Bereich des Verbraucher- und Wettbewerbsschutzes. Eine der Hauptaufgaben des Medienrates ist die Gewährleistung einer Berichterstattung (Bos 2021, S. 38). Neben der Neustrukturierung des Medienwesens führte die Regierung ein Fördermodell ein, das regierungsnahe Medien durch staatliche Werbeverträge finanziell unterstützt.Nach den Wahlen im Jahr 2014 erwarben Unternehmer, die der Regierung nahestehen, zunehmend Medien der Opposition, die anschließend in die neu geschaffene "Mitteleuropäische Presse- und Medienstiftung" eingebracht wurden (Bos 2021, S. 38). So schaffte es die Regierung Orbán, einflussreiche Medien der Opposition zu marginalisieren oder vollständig vom Markt zu nehmen. Ebenso wurden Online-Nachrichtenplattformen in das System eingegliedert (Bos 2021, S. 39).Samuel Salzborn kritisiert insbesondere den rechtlichen Charakter des neuen Mediengesetzes, das vage Generalklauseln beinhaltet, welche sich auf unbestimmte Konzepte wie "gute Sitten" berufen. Diese Klauseln sind offen für Interpretationen und ermöglichen damit eine gewisse Willkür. Die Definition dessen was als "gute Sitte" gilt kann staatlich bestimmt und gegen kritische Berichterstattung eingesetzt werden, was deren Sanktionierung zur Folge haben kann (Salzborn 2015, S. 77).Auswirkungen der Medienregulierung auf die Demokratie in UngarnNachdem im vorangegangenen Kapitel die aktuelle Medienlandschaft in Ungarn dargestellt wurde, widmet sich der folgende Abschnitt den Auswirkungen der Medienregulierung auf die demokratische Verfasstheit Ungarns. Anhand konkreter politischer Maßnahmen der ungarischen Regierung wird untersucht, wie die Visionen Orbáns umgesetzt wurden. Darüber hinaus wird analysiert, inwiefern die rechtspopulistische Politik die Qualität der ungarischen Demokratie beeinflusst und verändert hat.Bedeutung der Medien für die demokratische GesellschaftIm Zentrum der Debatte um die Rolle der Medien in der demokratischen Gesellschaft Ungarns steht die Transformationspolitik Viktor Orbáns und seiner Fidesz-Partei, die seit ihrem Regierungsantritt eine umfassende Kontrolle über die Medienlandschaft ausüben. Die Regierung nutzt diese Kontrolle strategisch als Instrument der Regierungskommunikation, um eine fast ausschließlich positive Berichterstattung über ihre Handlungen und Entscheidungen sicherzustellen. Regierungskritische Stimmen finden kaum Gehör, stattdessen wird Kritik systematisch unterdrückt und negative Nachrichten werden in einem für die Regierung vorteilhaften Licht dargestellt. Die gezielte Durchführung von Desinformationskampagnen, die Bajomi-Lazar als "Propaganda" bezeichnet, ist ein weiterer Baustein dieser Medienpolitik (Bajomi-Lazar 2018, S. 280f.).Die Verpflichtung von Arthur J. Finkelstein, einem erfahrenen Kampagnenstrategen aus den USA, durch Viktor Orbán unterstreicht den gezielten Einsatz der Medien zur Meinungsbildung. Das Phänomen der Verbreitung von teilweise oder vollständig gefälschten Nachrichten ist zwar kein Alleinstellungsmerkmal der ungarischen Medienlandschaft, die offene Zurschaustellung dieser Praktiken durch die ungarische Regierung ohne den Versuch, ihre Aktivitäten zu verschleiern, stellt jedoch einen klaren Bruch mit demokratischen Normen dar (Bajomi-Lazar 2018, S. 281).Diese Entwicklung wirft grundsätzliche Fragen nach den Auswirkungen der Medienregulierung auf die Demokratie in Ungarn auf. Die Einflussnahme auf die Medien und die damit einhergehende Unterdrückung pluralistischer Diskurse hat unmittelbare Folgen für die demokratische Gesellschaft. Indem die Medien als verlängerter Arm der Regierungskommunikation fungieren und kritische Berichterstattung marginalisiert wird, werden demokratische Grundwerte wie Meinungsvielfalt und Pressefreiheit massiv untergraben. Die strategische Manipulation der Medienlandschaft durch die Regierung Orbán verdeutlicht die Herausforderungen vor denen die Demokratie in Ungarn steht und unterstreicht die zentrale Rolle der Medienfreiheit als Grundpfeiler einer lebendigen und funktionierenden demokratischen Gesellschaft. Einschränkung der Demokratie durch Regulierungen in der MedienlandschaftDie Regulierung der Medienlandschaft in Ungarn durch Viktor Orbán und seine Fidesz-Partei hat weitreichende Folgen für die Demokratie im Land. Durch die systematische Übernahme und Anpassung der Medien an ihre Vorstellungen, insbesondere durch die Besetzung der Führungspositionen in den wichtigsten Medienorganisationen mit Verbündeten der Regierung, haben sie die Medien zu einem Instrument der Machtsicherung gemacht. Die Aufhebung der Unabhängigkeit der Medien ermöglicht es der Orbán-Regierung, die Berichterstattung vollständig für ihre politischen Ziele zu instrumentalisieren. Es dominiert eine einseitige Berichterstattung, die den Bürgern vor allem in den ländlichen Regionen wenig Spielraum lässt die Authentizität und Richtigkeit der präsentierten Nachrichten zu überprüfen. Die Bürger Ungarns stehen vor der Herausforderung, dass sie kaum Zugang zu alternativen Perspektiven oder kritischen Stimmen haben, was sie quasi dazu zwingt, den regierungsgesteuerten Nachrichten Glauben zu schenken (Bajomi-Lazar 2018, S. 281/282).Diese Einschränkung der Medienfreiheit und die Manipulation der Informationslandschaft durch die Regierung Orbán untergraben grundlegende demokratische Prinzipien, indem sie den freien Zugang zu Informationen einschränken und eine fundierte öffentliche Meinungsbildung verhindern. Durch die gezielte Meinungsmache und die Abschottung gegenüber kritischen Debatten werden die natürlichen demokratischen Kontrollmechanismen geschwächt und die Bevölkerung als Kontrollinstanz der Regierung faktisch entmachtet. Die Strategie, die Macht über die Medien zu festigen und dafür zu sorgen, dass keine Gegenmeinungen an die Öffentlichkeit gelangen oder Widerstand gegen politische Entscheidungen leisten können, ist ein deutliches Zeichen für den Missbrauch von Medienmacht zur Festigung autoritärer Strukturen.Diese Entwicklungen in Ungarn verdeutlichen die zentrale Bedeutung einer unabhängigen und pluralistischen Medienlandschaft für den Erhalt einer gesunden Demokratie. Die Einschränkung der Pressefreiheit und die gezielte Manipulation der Medien durch die Regierung stellen eine ernsthafte Bedrohung für die demokratischen Prozesse und die politische Freiheit im Land dar. Politische Auswirkungen auf das demokratische System UngarnsDie politischen Auswirkungen der Regulierung der Medien auf das demokratische System in Ungarn sind tiefgreifend und haben zu einer Verschlechterung der Qualität der Demokratie im Land geführt. Diese Veränderungen spiegeln sich in verschiedenen internationalen Indizes wider, die die demokratische Stabilität Ungarns bewerten. Der "Freedom in the World Index" von Freedom House stuft Ungarn als "teilweise frei" ein, da die Fidesz-Partei die Kontrolle über unabhängige Institutionen erlangt hat, was zu einer Schwächung der Aktivitäten von Oppositionellen, Journalisten, Universitäten und NGOs geführt hat (Freedom House 2021). Der "Nations in Transit Index" bezeichnet Ungarn sogar als "Transitional or Hybrid Regime" mit einem Wert von 49 von 100 Punkten, wobei 100 Punkte für eine funktionierende Demokratie stehen (Freedom House 2021b). Der Bertelsmann Transformationsindex beschreibt Ungarn als "defekte Demokratie", in den demokratischen Institutionen zwar existieren, aber eingeschränkt und ineffektiv sind (Bertelsmann Stiftung 2020, S. 13).Deutlich verschlechtert hat sich zudem die Platzierung Ungarns in der Rangliste der Pressefreiheit von "Reporter ohne Grenzen", wo das Land nur noch auf Platz 92 von 180 Ländern rangiert und die Situation der Pressefreiheit als problematisch eingestuft wird (Reporter ohne Grenzen 2021). Der "Rule of Law Index" des World Justice Project weist Ungarn den niedrigsten Wert in Osteuropa zu, weltweit liegt es auf Platz 60 von 128 (World Justice Project 2020).Diese Indizes und Bewertungen zeigen, dass die von Viktor Orbán vorangetriebene politische Transformation direkte negative Auswirkungen auf die Qualität der Demokratie in Ungarn haben. Einige Autoren wie Attila Ágh sprechen von der "ungarischen Krankheit" als antidemokratischer Herausforderung für die EU und beschreiben das Land als "worst case scenario" einer "elected autocracy" (Ágh 2015, S. 4, S. 16). János Kornai sieht in der Entwicklung seit Orbáns Amtsantritt eine Abkehr von Demokratie und Errungenschaften des Systemwechsels Ende der 1980er, einen "U-Turn" (Kornai 2015, S. 1). Samuel Salzborn identifiziert eine transformatorische Entwicklung hin zu einer Diktatur, bedingt durch rechtliche Veränderungen und eine zunehmende Ethnisierung der Innenpolitik (Salzborn 2015, S. 81).Andere Forscher sprechen von einem "hybriden Regime" und positionieren Ungarn in einer Grauzone zwischen Demokratie und Autokratie. András Bozóki und Dániel Hegedüs betonen, dass hybride Regime eine eigenständige Kategorie darstellen, die weder als Unterform der Demokratie noch der Diktatur zu verstehen ist (Bozóki/Hegedüs 2018, S. 1183). Attila Antal betont, dass das Orbán-Regime seine politische Anhängerschaft gezielt repolitisiert und den Rest der politischen Gemeinschaft depolitisiert hat (Antal 2017, S. 18).SchlussfolgerungDas Phänomen des Demokratieabbaus, beobachtet nicht nur in Ungarn, sondern weltweit und innerhalb Europas, unterstreicht eine kritische Herausforderung für die demokratische Ordnung vieler Staaten. Die systematische Einschränkung der Presse- und Meinungsfreiheit in Ungarn seit Viktor Orbáns zweiter Amtszeit im Jahr 2010 zeichnet ein beunruhigendes Bild der Degradierung demokratischer Werte, das weit über die Grenzen Ungarns hinausreicht und die europäische Gemeinschaft insgesamt betrifft (Möllers 2018, S. 7; Ismayr 2002, S. 309ff.).Die zentrale Rolle der Medien in einer Demokratie, hervorgehoben durch ihre vielfältigen Funktionen wie die Schaffung von Öffentlichkeit, Informationsvermittlung, Kontrolle der Macht, soziale Integration und Bildung, unterstreicht die Bedeutung der Medienfreiheit für das Funktionieren einer demokratischen Gesellschaft (Strohmeier 2004, S. 69ff.). Die Kontrolle über die Massenmedien zu haben bedeutet, einen entscheidenden Einfluss darauf zu besitzen, welche Informationen die Bevölkerung erhält und wie sie die politische Realität wahrnimmt.Ungarns Entwicklung seit 2010 unter der Fidesz-Regierung ist besonders alarmierend, da sie zeigt, wie gezielt Propaganda eingesetzt wird, um die Regierungsperspektive zu stärken und oppositionelle Stimmen effektiv zum Schweigen zu bringen. Die offene Ausführung dieser Maßnahmen und das scheinbare Desinteresse der Regierung, ihre Aktionen zu verbergen, verdeutlichen eine besorgniserregende Gleichgültigkeit gegenüber demokratischen Standards (Bajomi-Lazar 2018, S. 281f.). Trotz der Transparenz dieser Aktivitäten hat die Europäische Union bisher wenig Einfluss auf eine positive Veränderung nehmen können, was den Demokratieabbau in Ungarn weiter vorantreibt.Die Situation in Ungarn ist nicht isoliert zu betrachten, sondern stellt ein ernstes Problem für die EU dar, da es die konstitutionellen und demokratischen Grundlagen der Gemeinschaft untergräbt. Die aktuellen Entwicklungen in Ungarn sind ein Warnsignal und erfordern eine dringende und koordinierte Reaktion auf europäischer Ebene, um die Demokratie zu schützen und zu fördern. Die Frage, wie die Medienregulierung in Ungarn die demokratischen Prozesse und die politische Landschaft des Landes beeinflusst, lässt sich klar beantworten: Sie führt zu einer erheblichen Einschränkung der Demokratiequalität, indem sie die freie Meinungsäußerung untergräbt, die politische Pluralität einschränkt und die Kontrollfunktion der Medien schwächt.Die Hoffnung liegt nun darauf, dass die internationale Gemeinschaft und europäische Institutionen wirksame Maßnahmen ergreifen, um die demokratischen Prinzipien in Ungarn zu stärken und einen weiteren Demokratieabbau zu verhindern. Die Bewahrung der Medienfreiheit und die Sicherstellung einer pluralistischen und unabhängigen Medienlandschaft sind essenziell für die Aufrechterhaltung einer lebendigen und gesunden Demokratie, nicht nur in Ungarn, sondern in allen demokratischen Staaten. LiteraturverzeichnisÁgh, Attila. 2015. 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The content is solely the responsibility of the authors and does not necessarily represent the official views of the funders. Data for this research was provided by MEASURE Evaluation, funded by the United States Agency for International Development (USAID). Views expressed do not necessarily reflect those of USAID, the US Government, or MEASURE Evaluation. The Palestinian Central Bureau of Statistics granted the researchers access to relevant data in accordance with licence no. SLN2014-3-170, after subjecting data to processing aiming to preserve the confidentiality of individual data in accordance with the General Statistics Law-2000. The researchers are solely responsible for the conclusions and inferences drawn upon available data. ; Background Assessments of age-specific mortality and life expectancy have been done by the UN Population Division, Department of Economics and Social Affairs (UNPOP), the United States Census Bureau, WHO, and as part of previous iterations of the Global Burden of Diseases, Injuries, and Risk Factors Study (GBD). Previous iterations of the GBD used population estimates from UNPOP, which were not derived in a way that was internally consistent with the estimates of the numbers of deaths in the GBD. The present iteration of the GBD, GBD 2017, improves on previous assessments and provides timely estimates of the mortality experience of populations globally. Methods The GBD uses all available data to produce estimates of mortality rates between 1950 and 2017 for 23 age groups, both sexes, and 918 locations, including 195 countries and territories and subnational locations for 16 countries. Data used include vital registration systems, sample registration systems, household surveys (complete birth histories, summary birth histories, sibling histories), censuses (summary birth histories, household deaths), and Demographic Surveillance Sites. In total, this analysis used 8259 data sources. Estimates of the probability of death between birth and the age of 5 years and between ages 15 and 60 years are generated and then input into a model life table system to produce complete life tables for all locations and years. Fatal discontinuities and mortality due to HIV/AIDS are analysed separately and then incorporated into the estimation. We analyse the relationship between age-specific mortality and development status using the Socio-demographic Index, a composite measure based on fertility under the age of 25 years, education, and income. There are four main methodological improvements in GBD 2017 compared with GBD 2016: 622 additional data sources have been incorporated; new estimates of population, generated by the GBD study, are used; statistical methods used in different components of the analysis have been further standardised and improved; and the analysis has been extended backwards in time by two decades to start in 1950. Findings Globally, 18·7% (95% uncertainty interval 18·4–19·0) of deaths were registered in 1950 and that proportion has been steadily increasing since, with 58·8% (58·2–59·3) of all deaths being registered in 2015. At the global level, between 1950 and 2017, life expectancy increased from 48·1 years (46·5–49·6) to 70·5 years (70·1–70·8) for men and from 52·9 years (51·7–54·0) to 75·6 years (75·3–75·9) for women. Despite this overall progress, there remains substantial variation in life expectancy at birth in 2017, which ranges from 49·1 years (46·5–51·7) for men in the Central African Republic to 87·6 years (86·9–88·1) among women in Singapore. The greatest progress across age groups was for children younger than 5 years; under-5 mortality dropped from 216·0 deaths (196·3–238·1) per 1000 livebirths in 1950 to 38·9 deaths (35·6–42·83) per 1000 livebirths in 2017, with huge reductions across countries. Nevertheless, there were still 5·4 million (5·2–5·6) deaths among children younger than 5 years in the world in 2017. Progress has been less pronounced and more variable for adults, especially for adult males, who had stagnant or increasing mortality rates in several countries. The gap between male and female life expectancy between 1950 and 2017, while relatively stable at the global level, shows distinctive patterns across super-regions and has consistently been the largest in central Europe, eastern Europe, and central Asia, and smallest in south Asia. Performance was also variable across countries and time in observed mortality rates compared with those expected on the basis of development. Interpretation This analysis of age-sex-specific mortality shows that there are remarkably complex patterns in population mortality across countries. The findings of this study highlight global successes, such as the large decline in under-5 mortality, which reflects significant local, national, and global commitment and investment over several decades. However, they also bring attention to mortality patterns that are a cause for concern, particularly among adult men and, to a lesser extent, women, whose mortality rates have stagnated in many countries over the time period of this study, and in some cases are increasing. ; Research reported in this publication was supported by the Bill & Melinda Gates Foundation, the University of Melbourne, Public Health England, the Norwegian Institute of Public Health, St. Jude Children's Research Hospital, the National Institute on Aging of the National Institutes of Health (award P30AG047845), and the National Institute of Mental Health of the National Institutes of Health (award R01MH110163). ; Peer reviewed