Kurze Schilderung der Ermordung des Hipparchos, Bruder des athenischen Tyrannen Hippas, durch die Verschwörer Harmodios und Aristogeiton. Thukydides kommt in seinem 6. Buch dann nochmals auf das Ereignis zu sprechen und berichtet ausführlich von der Tötung des Tyrannen.
Die Athener unternahmen gemeinsam mit der Stadtbevölkerung von Korkyra einen Vergeltungsschlag gegen die dortige Gebirgsbevölkerung, da diese im flachen Land geplündert und viel Schaden angerichtet hatte. Die Gebirgsfestung am Istone wurde erstürmt, die Männer gefangen genommen und auf die Insel Ptychia gebracht. Unter der Bedingung, nicht zu fliehen, durften sie am Leben bleiben. Durch eine List der Stadtbewohner, die ihnen über Mittelsmänner die Nachricht zukommen ließen, die Athener hätten vor, sie an das Volk von Korkyra auszuliefern, brachen sie den Vertrag, indem sie zu entkommen versuchten. Noch auf der Flucht wurden sie gefasst. So wurden sie allesamt an ihre eigenen Landsleute ausgeliefert und getötet. (s. Thuk. 4,46-48). Der Ursprung dieser Bürgerkriegsähnlichen Zustände auf Korkyra ist zwei Jahre vor diesen Ereignissen zu suchen, und zwar im Sommer 427 v.Chr., als die Parteikämpfe zwischen Oligarchen und Demokraten ausbrachen und das Volk entzweiten. Die einen wollten Verbündete der Athener bleiben, die anderen einen Anschluss an Korinth, welches die im Krieg um Epidamnos (435 v.Chr.) gefangenen Korkyrer zurückgegeben hatte. Dies führte zu blutigen Kämpfen, aus denen die Oligarchen letztendlich als Sieger hervorgingen. Mit der Vernichtung der Gebirgsbevölkerung endete der Bürgerkrieg auf Korkyra.
Nach der Niederlage bei Mantineia im Sommer 418 v.Chr. (s. Thuk. 5,46-75) war Argos gezwungen, das Bündnis mit Athen zu lösen und sich mit Sparta zu einigen. Der Vertrag wurde auf fünfzig Jahre abgeschlossen (s. Thuk. 5,79). Die Volksherrschaft in Argos kam zu einem Ende und ein den Spartanern freundlich gesinnter Adel wurde als Führungselite eingesetzt. Diese Neuerungen wurden nicht von allen Einwohnern begrüßt und so kam es im Winter 418/17 v.Chr. zur Revolte. Der Zeitpunkt war gut gewählt, denn die Spartaner veranstalteten zur selben Zeit das "Fest der nackten Knaben" und waren deshalb nur eingeschränkt reaktionsfähig.
Vermutlich aufgrund eines Götterspruches entschließen sich die Athener im sechsten Kriegsjahr zu einer Reinigung von Delos. Bereits Peisistratos hat dies getan, jedoch nicht vollständig. Neue Bestimmungen werden nun erlassen, die Gräber auf eine andere Insel verlegt und von nun an ein Vierjahresfest gefeiert. Hierbei kommt Thukydides auf eine Festversammlung aus früheren Zeiten zu sprechen. Der Hinweis auf die Bedeutung des Ioniertums fügt sich trefflich in die Politik Athens zu dieser Zeit, denn die Zugehörigkeit zu einer ethnischen Gruppe spielte beim Abschluss von Bündnissen zunehmend eine Rolle (siehe vor allem die Ereignisse der Sizilischen Expedition in den Büchern 6 und 7 des thukydideischen Geschichtswerkes).
Im Zuge der Ereignisse auf Sizilien 427 v. Chr. schildert Thukydides hier die Bündnisverhältnisse zwischen den sizilischen bzw. süditalienischen und den Städten auf dem griechischen Mutterland. Der Autor nennt hier die gemeinsame ethnische Zugehörigkeit der Leontiner und Athener als Argument für Bündnisse im Krieg (vgl. v. a. die Beschreibungen der Ereignisse vor und während der Sizilianischen Expedition, Buch 6 und 7, wo die Stammerwandtschaft in der Argumentation der Protagonisten eine große Rolle spielt). Eine gemeinsame ethnische Zugehörigkeit zählt auch bei Anaximen. 2,26 = Aristot. rhet. Alex. 1425a als eine legitimierende Maßnahme für militärische Auseinandersetzungen im Allgemeinen.
Im sechsten Kriegsjahr gründen die Spartaner die Kolonie Herakleia im Trachinischen, um die Trachinier und Dorier gegen die Otaier zu unterstützen. Ausschlaggebend für die Zusage der Unterstützung waren wohl auch die taktischen Vorteile, die sich die Spartaner gegenüber Athen in Folge dieser Koloniegründung erwarteten. In erster Linie scheint die gewährte Hilfe jedoch in der gemeinsamen ethnischen Zugehörigkeit begründet zu sein (ao auch in Diod. 12,59,4). Ein weiteres die Lakedaimonier und Trachis verbindendes Element stellt die Vergangenheit des Herakles und der Herakliden dar: Herakles findet nach seiner Flucht aus Kalydon Aufnahme bei dem dortigen König Keyx, der auch den Nachkommen des Heros Aufnahme gewährt, sie jedoch aufgrund der Bedrohung durch den übermächtigen Eurystheus ziehen lassen muss (vgl. Diod. 4,57,2-4). Die Neusiedler sollen wohl vor allem Dorer sein, aber auch andere Hellenen sind willkommen, ausgenommen Ionier und Achaier, so Thukydides hier. Letzteres erklärt sich vermutlich durch die Entstehungszeit der Stadt, dem Peloponnesischen Krieg. In dieser Auseinandersetzung spielt Stammeszugehörigkeit in der Argumentation der Konfliktparteien und ihrer Verbündeten immer wieder eine Rolle. Vor allem bei seinen Beschreibungen der Ereignisse vor und während der Sizilianischen Expedition (Buch 6 und 7) spricht Thukydides immer wieder von der Instrumentalisierung von Stammverwandtschaft bei Ioniern/Athenern (vgl. 6,6,1-2; 9,1; 46,2; 50,4; 82,2-3; 84,2-3) wie Dorern/Lakedaimoniern (vgl. 3,86,2; 4,64,3-5; 61,2-4; 6,6,2; 76,2-4; 80,3; 7,5,4; 57,1-58,3), was vor allem in Reden der Protagonisten Ausdruck findet.
Dieses Zitat entstammt den thukydideischen Schilderungen der Interventionen des athenischen Feldherren Demosthenes in Aitolien. Die Siedlungsweise der Aitoler soll offenbar ihre militärische Verwundbarkeit zeigen, ebenso die Darstellung der Bewaffnung. Diese Stelle ist stimmig mit den Behauptungen in Thuk. 1,5,3, wo der Historiograph meint, die Aitoler (sowie ozolische Lokrer und Akarnanen) stünden noch immer ständig unter Waffen, da diese hier ja nicht näher beschrieben werden. Im Gegensatz dazu gelten sie bei Homer (wie so viele andere) als μεγαθύμων (23,632-633). Als Hauptmasse der Aitoler werden hier die Eurytanen bezeichnet, die durch ihrer Charakterisierung als Fleisch roh verzehrende und eine kaum verständliche Sprache sprechend als unzivilisiert und wild dargestellt werden. Auch Aristot. frg. 8,508 (Rose) = Schol. Lyk. Alex. 799 erwähnt die Eurytaner sowie ihren eponymen Heros Eurytos, welcher in der Odyssee als exzellenter Bogenschütze beschrieben wird (8,224).
Christiane Kunst lässt in ihrer Sammlung antiker Quellen zum Themenbereich "Römische Wohn- und Lebenswelten" die Zeitgenossen selbst zu Wort kommen. Literarische Quellen und epigraphische Zeugnisse, die zweisprachig, lateinisch und deutsch, vorgelegt werden, vermitteln ein anschauliches Bild der antiken Stadt in ihren konkreten Wohn- und Lebensverhältnissen.