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Sonderforschungsbereich 186: Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf: institutionelle Steuerung und individuelle Handlungsstrategien: Arbeits- und Ergebnisbericht Juli 1991 - Juli 1993
Der Ergebnisbericht des Sonderforschungsbereichs der Förderperiode 1991-93 zeigt eine differenzierte Thesenbildung, basierend auf den Leitmotiven des Sfb186 mit folgenden Fragenkomplexen:
Wie bearbeiten die Institutionen des Arbeitsmarktes, der Berufsbildung, der familialen Reproduktion und der sozialstaatlichen Sicherung die sozialen Risiken: inwieweit haben sich ihre Normalitäts-Konzeptionen, Zuständigkeiten und Praktiken seit Mitte der 70er Jahre verändert?
Wird es zu Risikoumverteilungen oder zu einer Kumulation von Risiken bei bestimmten Sozialgruppen kommen und mit welchen gesellschaftspolitischen Konsequenzen?
Welche Möglichkeiten und Grenzen für eine Umgestaltung der männlichen und weiblichen Normalbiographie ergeben sich längerfristig aus neuen Lebensentwürfen, Risikolagen und deren institutioneller Bearbeitung?
Wie arrangieren sich die Individuen mit den Diskontinuitäten im Lebenslauf und den Friktionen zwischen institutionalisierten Lebenslaufmustern und individuellen Lebensentwürfen, und wie werden diskontinuierliche Statuspassagen von verschiedenen sozialen Gruppen bewältigt?
Der Sonderforschungsbereich begann seine zweite Förderungsperiode am 1. Juli 1991 mit neun Teilprojekten, zu denen im Verlaufe des Jahres 1992 zwei neue Teilprojekte stießen (A4 "Risikopassage Berufseintritt" und B5 "Späte Heirat"). Damit wurde das Untersuchungsfeld des Sonderforschungsbereichs durch die Themen Ehe/Partnerschaft und Arbeitsmarktrisiken von Hochschulabsolventen in den neuen Bundesländern ergänzt. In der zweiten Forschungsphase haben im Sonderforschungsbereich Wissenschaftler(innen) aus fünf Fachbereichen der Universität Bremen zusammen gearbeitet: Jura, Soziologie, Psychologie, Arbeitswissenschaft und Berufsbildung sowie Sozialpädagogik/Sozialpolitik.
Das Arbeitsprogramm wurde von den Teilprojekten und dem Arbeitsbereich Methodenentwicklung in zunehmender begrifflicher und theoretischer Abstimmung durchgeführt. Im Mittelpunkt standen die zweiten, teilweise auch dritten Erhebungswellen und eine von Konzeptentwicklung auf Zusammenhangsanalysen übergehende Datenauswertung und -analyse.
Durch die geleistete Forschungsarbeit konnten, insbesondere durch erhobene Längsschnittdaten, die Thesen der Erosion der Normalbiographie und der um sich greifenden Individualisierung von Lebensläufen differenziert werden. Die Art und Weise, wie biographische Akteure ihre Statuspassagen gestalten, wurde in den Untersuchungspopulationen durch retrospektive und/oder prospektive Designs untersucht. Es zeigte sich, dass zwischen den institutionalisierten Deutungsmustern des Lebenslaufs und den faktischen Handlungsweisen an Übergängen zwischen Lebensabschnitten und Institutionen ein Spannungsverhältnis besteht, das durch ein Spektrum biographischer Gestaltungsmöglichkeiten ausgefüllt wird. Die Datenanalysen bestätigen die generelle Annahme, dass die Wechselbeziehungen zwischen Akteuren, ihren sozialen Beziehungsnetzen und den institutionellen Handlungskontexten in Familie, Betrieben und Einrichtungen des Sozialstaats das Timing und den Ablauf von Statuspassagen zwischen den Institutionen des Lebenslaufs bestimmen.
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Deutscher Alterssurvey (DEAS): Instrumente der DEAS-Erhebung 2014
Dokumentation des Erhebungsdesigns und der Instrumente (CAPI und Drop-Off-Fragebogen) der DEAS-Erhebung 2014. Der Deutsche Alterssurvey (DEAS) ist eine Langzeitstudie zum Wandel der Lebenssituationen und Alternsverläufe von Menschen, die sich in der zweiten Lebenshälfte befinden. Grundlage sind bundesweit repräsentative Befragungen im Quer- und Längsschnitt von jeweils mehreren tausend Teilnehmern im Alter ab 40 Jahren. ; Documentation of the survey design and instruments of DEAS-survey year 2014. The German Ageing Survey (DEAS) is a longitudinal survey for the analysis of life situations and biographies of people in the second half of their lives. The data is based on nationally representative surveying (cross-sectional and longitudinal) of some thousand participants from the age of 40 onwards.
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German Ageing Survey (DEAS): Instruments of the Fifth Wave 2014
Documentation of the survey design and instruments of DEAS-survey year 2014. The German Ageing Survey (DEAS) is a longitudinal survey for the analysis of life situations and biographies of people in the second half of their lives. The data is based on nationally representative surveying (cross-sectional and longitudinal) of some thousand participants from the age of 40 onwards. ; Documentation of the survey design and instruments of DEAS-survey year 2014. The German Ageing Survey (DEAS) is a longitudinal survey for the analysis of life situations and biographies of people in the second half of their lives. The data is based on nationally representative surveying (cross-sectional and longitudinal) of some thousand participants from the age of 40 onwards.
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German Ageing Survey, Deutscher Alterssurvey (DEAS): Documentation of instruments and variables 1996-2011 ; German Ageing Survey, Deutscher Alterssurvey (DEAS): Documentation of instruments and variables 1996 - 2011
Die Variablendokumentation dient der Übersicht aller Variablen in Deutsch und in Englisch, die bisher in den vier Befragungswellen des Deutschen Alterssuryveys (DEAS) von 1996 bis 2011 erhoben wurden. Anhand einer Zuordnung der einzelnen Variablen in verschiedene Themenblöcke wird so eine übersichtliche Dokumentation der bisher verwendeten Variablen erreicht. Die Variablendokumentation soll dem DEAS-Datennutzer als Übersicht über alle abgefragten Variablen und Skalen der verschiedenen Wellen dienen. Damit soll der Zugang und der Vergleich von Variablen im Längsschnitt und mit anderen Datensätzen vereinfacht werden.Als Grundlage für die Erstellung dienten die einzelnen Fragebogen, wobei die dritte Welle im Jahr 2008 als Referenz genutzt wurde. Folgende Informationen werden in der Variablendokumentation abgebildet: Alle Items der Variablen werden in Deutsch und in Englisch aufgelistet, die jeweilige Codierung dieser sowie die dazugehörigen Variablennamen und die Information, wo sich diese Variable befindet (CAPI/Drop-off und Welle) werden in einer Tabelle ersichtlich. Items einer Skala, die umkodiert wurden, um der Richtung der Skala zu entsprechen, wurden mit einem (*) gekennzeichnet. Zudem sind Referenzen für die eingesetzten Skalen aufgelistet.Im zweiten Kapitel der Variablendokumentation befindet sich eine Übersicht über alle eingesetzten Skalen des DEAS. Neben Kurzinformationen zu der jeweiligen Skala wird weiterhin die Welle aufgeführt, in der sie Verwendung findet.Weiterhin befindet sich in Kapitel drei der Variablendokumentation eine Übersicht über die generierten Konstrukte. Die Konstrukte sind Variablen, die nicht direkt dem DEAS-Fragebogen entnommen sind, aber mit Hilfe abgefragter Variablen gebildet werden, um dem Nutzer bei bestimmten thematischen Fragestellungen die Datenarbeit zu erleichtern. Zudem gibt es Konstrukte, die dem DEAS aus anderen Datenquellen hinzu gespielt werden, um für bestimmte Fragestellungen eine tiefergehende Analyse zu ermöglichen. Die tabellarische Darstellung der Konstrukte basiert auf der Welle 2011 und enthält eine Beschreibung des Konstrukts sowie die dazugehörige Codierung. In der Kurzbeschreibung zu jeder Welle werden die Konstrukte und die benutzten Variablen genauer beschrieben. Diese können – ebenso wie die Codebücher – über die Webseite des Forschungsdatenzentrums des Deutschen Zentrums für Altersfragen heruntergeladen werden: https://www.dza.de/fdz.html ; This documentation of variables serves as an overview of all variables, which have been collected in the German Ageing Survey (DEAS) from 1996 to 2011, given in German and English. All variables are documented by assigning them to different thematic fields. This documentation provides a thorough overview over all collected variables and scales of the different waves.The single questionnaires served as basis for the compilation of this documentation, the third wave of the year 2008, however, has been used as reference. The following information can be found in this documentation: All items of the variables are listed in German and English. Their coding, the name of the variable and the information from which wave or in which instrument (CAPI or drop-off) the variable has been collected, is listed in a table. Items of scales which have been recoded to match the direction of the scale are marked with (*). Additionally, references for appliedscales are given at the bottom of the respective table.An overview over all scales used in the DEAS questionnaires can be found in the second chapter. Next to short information, the wave in which it has been used is given.Chapter three contains a summary of all derived variables that were generated to make analyses for specific thematic problems or questions easier. Some of these variables were generated from questions that had been used in the DEAS questionnaire. Other derived variables were added to the data from other sources in order to facilitate in-depth analyses in specific thematic fields. The short description of every wave of the DEAS describes all derived variables more closely. These – as well as the codebooks – can be downloaded from the website of the Research Data Centre of the German Centre of Gerontology at: https://www.dza.de/en/fdz.html
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Deutscher Alterssurvey (DEAS): Instrumente der DEAS-Erhebung 2011 ; German Ageing Survey (DEAS): Instruments of the Fourth Wave 2011
Dokumentation des Erhebungsdesigns und der Instrumente (CAPI und Drop-Off-Fragebogen) der DEAS-Erhebung 2011. Der Deutsche Alterssurvey (DEAS) ist eine Langzeitstudie zum Wandel der Lebenssituationen und Alternsverläufe von Menschen, die sich in der zweiten Lebenshälfte befinden. Grundlage sind bundesweit repräsentative Befragungen im Quer- und Längsschnitt von jeweils mehreren tausend Teilnehmern im Alter ab 40 Jahren. Die DEAS Befragung des Jahres 2011 ist eine reine Panelbefragung, in der frühere Teilnehmer erneut befragt wurden.
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German Ageing Survey (DEAS): Instruments of the Fourth Wave 2011
Documentation of the survey design and instruments of DEAS-survey year 2011. The German Ageing Survey (DEAS) is a longitudinal survey for the analysis of life situations and biographies of people in the second half of their lives. The data is based on nationally representative surveying (cross-sectional and longitudinal) of some thousand participants from the age of 40 onwards. Solely a panel survey was conducted in 2011 meaning that previous participants have been surveyed again. ; Documentation of the survey design and instruments of DEAS-survey year 2011. The German Ageing Survey (DEAS) is a longitudinal survey for the analysis of life situations and biographies of people in the second half of their lives. The data is based on nationally representative surveying (cross-sectional and longitudinal) of some thousand participants from the age of 40 onwards. Solely a panel survey was conducted in 2011, meaning that previous participants have been surveyed again.
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Deutscher Alterssurvey: Die zweite Lebenshälfte. Erhebungsdesign und Instrumente der dritten Befragungswelle ; German Ageing Survey (DEAS): The second half of life. Research Instruments of the Third Wave
Dokumentation des Erhebungsdesigns und der Instrumente (CAPI und Drop-Off-Fragebogen) der DEAS-Erhebung 2008. Der Deutsche Alterssurvey (DEAS) ist eine Langzeitstudie zum Wandel der Lebenssituationen und Alternsverläufe von Menschen, die sich in der zweiten Lebenshälfte befinden. Grundlage sind bundesweit repräsentative Befragungen im Quer- und Längsschnitt von jeweils mehreren tausend Teilnehmern im Alter ab 40 Jahren. ; Documentation of the survey design and instruments of DEAS survey year 2008. The German Ageing Survey (DEAS) is a longitudinal survey for the analysis of life situations and biographies of people in the second half of their lives. The data is based on nationally representative surveying (cross-sectional and longitudinal) of some thousand participants from the age of 40 onwards.
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German Ageing Survey (DEAS): The second half of life. Research Instruments of the Third Wave
Documentation of the survey design and instruments of DEAS-survey year 2008. The German Ageing Survey (DEAS) is a longitudinal survey for the analysis of life situations and biographies of people in the second half of their lives. The data is based on nationally representative surveying (cross-sectional and longitudinal) of some thousand participants from the age of 40 onwards. ; Documentation of the survey design and instruments of DEAS survey year 2008. The German Ageing Survey (DEAS) is a longitudinal survey for the analysis of life situations and biographies of people in the second half of their lives. The data is based on nationally representative surveying (cross-sectional and longitudinal) of some thousand participants from the age of 40 onwards.
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Untersuchung der Geschosswirkung in der sehr frühen Phase unter besonderer Berücksichtigung der Hochgeschwindigkeitsmunition ; Study of bullet effects at a very early stage with special consideration of high-speed ammunition
Im Institut für Rechtsmedizin Göttingen wurde an den Grundlagen der Zielballistik von Hochgeschwindigkeitsmunition gearbeitet. Der Entstehungsmechanismus der exponentiell steigenden Energieverluste in wasserreichen ballistischen Zielen war bislang unklar. Für die vorliegende Arbeit wurden bildgebende Verfahren auch für die Untersuchung von Energieabgabemechanismen in feuchten Zielmedien eingesetzt.Mittels dreier Gewehre (Kaliber .223 Rem, .222 Rem und .22lr) wurden verschiedene Materialien im Geschwindigkeitsbereich von 125 bis 1575 m/s beschossen. Verladen wurden Vollmantelspitzgeschosse, massive Messinggeschosse und selbst hergestellte Geschosse. Beschossen wurden ballistische Gelatine, Wasser, flüssiger Stickstoff, Hartschaumplatten, Rigips und Melonen. Die frühen Wechselwirkungen zwischen Ziel und Geschoss wurden mittels Hochgeschwindigkeitskamera (zeitliche Auflösung 10 ns) und Glasfaserhydrophon (Ansprech-Anstiegszeit 6,5-7,5 ns) gleichzeitig messend verfolgt. Die Energieabsorption der Geschosse in der frühen Phase wurde aus den Kurzzeitaufnahmen ermittelt. Zusätzlich wurde die Endgeschwindigkeit der Geschosse mittels Lichtschranke und ballistischen Pendels bestimmt, wenn das Ziel durchschlagen wurde.Die Energieverlustkurven werden im Hinblick auf die Schallgeschwindigkeit der unterschiedlichen Materialien verglichen und diskutiert. Es ergaben sich sehr schnell Hinweise auf Geschosswirkungen, die in dieser Form überhaupt noch nicht erforscht waren. Dazu zählen insbesondere die Ausbreitung von Über- und Unterdruckwellen und das Aufschwingen von Gasblasen abseits des Schusskanals. Die Untersuchungen sollten insbesondere dem Studium erosiver Effekte von Kavitationserscheinungen dienen. ; The basics of target ballistics of high-speed ammunition were worked on at the Institute for Forensic Medicine Göttingen. The formation mechanism of the exponentially rising losses of energy in ballistic targets that were abundant in water has been unclear until now. For this work imaging methods have also been used in order to examine energy emission mechanisms in humid targets.At a speed range between 125 to 1575 m/s various materials were shot at with three rifles (calibre .223 Rem, .222 Rem and .22lr). They were loaded with full metal jackets, massive brass bullets and self-made bullets. Ballistic gelatine, water, liquid nitrogen, rigid foam boards, plaster boards and melons were shot at. The early interactions between the target and the projectile have been observed with high-speed cameras (temporal resolution 10 ns) and glass fibre hydrophones (reaction and rise time 6,5-7,5 ns) that took their measures simultaneously. The energy absorption of the projectiles at an early stage was calculated from the short-term pictures. In addition, when the target was hit, the terminal velocity of the projectiles was determined by means of a light barrier and a ballistic pendulum.The graphs depicting the loss of energy are compared and discussed with regard to the speed of sound of the different materials. Very soon there were indications of bullet effects that have not yet been examined in this form at all. Among those are the spreading of excess and negative pressure waves and the soaring up of gas bubbles off the bullet canal. In particular, these examinations are supposed to support the study of erosive effects of cavitation phenomena.
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Die zweite Welle des Alterssurveys. Erhebungsdesign und Instrumente ; The Second Wave of the German Ageing Survey (DEAS): Research Instruments
Dokumentation des Erhebungsdesigns und der Instrumente (CAPI und Drop-Off-Fragebogen) der DEAS-Erhebung 2002. Der Deutsche Alterssurvey (DEAS) ist eine Langzeitstudie zum Wandel der Lebenssituationen und Alternsverläufe von Menschen, die sich in der zweiten Lebenshälfte befinden. Grundlage sind bundesweit repräsentative Befragungen im Quer- und Längsschnitt von jeweils mehreren tausend Teilnehmern im Alter ab 40 Jahren. ; Documentation of the survey design and instruments of DEAS survey year 2002. The German Ageing Survey (DEAS) is a longitudinal survey for the analysis of life situations and biographies of people in the second half of their lives. The data is based on nationally representative surveying (cross-sectional and longitudinal) of some thousand participants from the age of 40 onwards.
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Globalization, domestic politics, and social spending in Latin America: A time-series cross-section analysis, 1973-97
In: World politics: a quarterly journal of international relations, Band 53, Heft 4, S. 553-587
ISSN: 0043-8871
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Erhebungsdesign und Instrumente der ersten Welle des Alterssurveys ; The First Wave of the German Ageing Survey (DEAS): Research Design and Instruments
Dokumentation des Erhebungsdesigns und der Instrumente (CAPI und Drop-Off-Fragebogen) der ersten DEAS-Erhebung 1996. Der Deutsche Alterssurvey (DEAS) ist eine Langzeitstudie zum Wandel der Lebenssituationen und Alternsverläufe von Menschen, die sich in der zweiten Lebenshälfte befinden. Grundlage sind bundesweit repräsentative Befragungen im Quer- und Längsschnitt von jeweils mehreren tausend Teilnehmern im Alter ab 40 Jahren. ; Documentation of the survey design and instruments of the first DEAS survey year 1996. The German Ageing Survey (DEAS) is a longitudinal survey for the analysis of life situations and biographies of people in the second half of their lives. The data is based on nationally representative surveying (cross-sectional and longitudinal) of some thousand participants from the age of 40 onwards. ; Die Dokumentation wird als Forschungsbericht 61 der Forschungsgruppe Altern und Lebenslauf zum Download im PDF-Format angeboten und enthält 125 Seiten. ; The documentation (Research Report No. 61 of the Research Group on Ageing and the Life Course) is available as a PDF file and contains 125 pages.
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Kaluzas Pflichtlektüren: Köche des Kremls – eine Geschichte Russlands auf 12 Tellern. Reportage von Witold Szabłowski
Blog: DPI-Blog
Russlands Küche gilt nicht. Sie ist im allgemeinen westlichen Bewusstsein nicht präsent. Mit Polen assoziiert man vage Pierogi, ähnliche Pielmieni mit der Ukraine, ähnlich wie der in Ostdeutschland früher echt populärer Soljanka-Eintopf. Aber Russland?Witold Szabłowski, polnischer Journalist mit Koch-Erfahrung in Skandinavien, schaut den Russen in die Töpfe. Dabei zeichnet er russische, sowjetische und wieder russische Geschichte in zwölf Topf-Geschichten, die Personen, Regionen oder Ereignissen zugeordnet werden. Er beschränkt sich aber nicht etwa auf übliche Gastro-Literaturtipps, ganz im Gegenteil, die angegebenen Rezepte sind nicht immer "zum Probieren" gedacht, vielmehr geht es um die Geschichten hinter den Töpfen oder vor den Herdplatten. Und wer steht dort? Natürlich Köche und andere Kreml-Vertraute oder die man dafür hält, die ihre Lebensgeschichten erzählen.Eine übliche Rezepte-Sammlung zum Nachahmen oder um sie als Geschenk-Kochbuch herauszugeben wäre nur im ersten Fall der Zarenküche lohnend, denn viele könnte es heute noch interessieren, wie die Speisen am damaligen Zarenhof schmeckten. Klar hatte der Zar einen Hofstaat zu ernähren, in der Küche des Winterpalasts arbeiteten immerhin mehr als 150 Angestellte, davon haben zehn nur für den Zaren gearbeitet, seine Familie und die Privatgäste. Vier Köche waren mit dem Backen und Braten beschäftigt, vier weitere mit Suppen. Darüber hinaus gab es eine Menge "Praktikanten", die alle Bereiche durchlaufen mussten. An einem gewöhnlichen Tag aß die Familie zum Frühstück z.B. eine Spargelsuppe, einen Hummer, Gänsefleisch, Selleriesalat und Kaffee. Zu Mittag tischte man Graupensuppe (mit Sauergurken, Möhren und Erbsen) auf, dazu Kartoffelpuffer mit Lachspaste, Roastbeef, gebratene Hähnchenbrust, Birnen in Sherry und Kuchen mit Preiselbeeren und Zuckerguss. So gesehen aß die Zarenfamilie zwar ausgesucht, aber insgesamt eher bescheiden. Das alles wissen wir von Alexandra L., der Urenkelin eines Angestellten des letzten Zarenkochs, die die Geschichte Ivan Charitonows hütet und dem polnischen Journalisten Witold Szabłowski zum ersten Mal verrät. Charitonow war der erste und der letzte Russe als Zarenkoch und dies auch zum Schluss der Zarenära, nachdem der letzte Franzose den Petersburger Hof in den Wirren des Weltkriegs und der Revolution verließ. Von da an ging es mit dem imperialen Menü eher abwärts, die Familie musste zwar nicht hungern, bis es in Jekaterinburg, wohin die Bolschewiki sie verbannt hatten, dann so schlecht war, dass Charitonow auf der Straße um Nahrungsmittel für den Zaren betteln musste. Nach Aussagen aus der Umgebung des Zaren hat ihn die Oktoberrevolution ziemlich wenig interessiert, erbost war Nikolaus II. nur wegen der Plünderung und Zerstörung der Kellervorräte an Wein und ausgesuchten Alkoholika. Der Koch und der Butler gehörten zum Zaren wie die engsten Familienmitglieder, das erkannten die Bolschewiki auch so an und ließen die beiden gleich nach dem Zaren töten, erst danach die Zarin, ihre Zofe und die Kinder. Nachdem die Leichname übereinander in eine Grube geworfen wurden, war es nach der Exhumierung (erst 1990, nach dem Fall der UdSSR) unmöglich, die Gebeine Nikolaus II. und die seines Kochs Charitonows eindeutig zu identifizieren. "So liegt der Koch mit dem Zaren in einem Sarg, symbolisch, nicht wahr?", fragt Alexandra Z.Die russische Küche hatte es von nun an unter den Kommunisten schwer. Bis zum Fall der Sowjetunion hatte das beinahe 200 Millionen Menschen zählende "Volk" immer mit einem Ernährungsproblem zu kämpfen, die verstaatlichten Betriebe (Kolchosen und Sowcosen) fielen in der Produktivität so rasant zurück, dass Geschäfte eigentlich zu keiner Zeit genügend Ware angeboten, um den Menschen einen Essgenuss zu bieten. Von nun an durften nur einige Wenige über üppige Tische verfügen – im ganzen Land wurde die Ernährungssituation zum Politikum. Schuld daran waren die politischen Vorgaben – die rücksichtslose Kollektivierung, die Wegnahme des Saatguts, die Verbannung der Bauern aus der Ukraine nach Sibirien, die Veruntreuung in den staatlichen Betrieben, die räuberische Naturausbeutung und die politisch bedingte Verteilungspolitik, genauso wie z. B. der Getreideexport zu Hungerszeiten.Dabei aßen die kommunistischen Revolutionäre wenig, wie Lenin zum Beispiel, der sein Leben lang über Magen- und Verdauungsprobleme klagte. Auch Stalin war kein Gourmet, ihm reichten schon einfache Speisen wie Graupen mit Buttermilch. Erst mit der Zeit holte er Köche aus seiner georgischen Heimat in den Kreml samt den südländischen Sorten von Obst und Gemüse, wie in Russland bis dahin eher unbekannte Zucchini, Tomaten, Auberginen oder Paprika. Bei Lenin soll das Weißbrot an seiner gesundheitlichen Misere schuld gewesen sein. Die Uljanows, so die Erzählung, folgten der bürgerlichen Weißbrot-Mode, die im Schwarzbrot enthaltenen Mineralien und Ballaststoffe hatten sie aber kaum durch andere Speisen ergänzt und so waren Magenprobleme vorprogrammiert. Lenins Mutter, eine Wolga-Deutsche, achtete dabei auf Sauberkeit und vor allem auf Pünktlichkeit und Regelmäßigkeit bei der Ernährung. So soll Wladimir Ilitsch ärgerlich geworden sein, wenn Gäste sich verspäteten und dadurch feste Mahlzeiten verschoben werden mussten. Er war kein Snob, aß, was man ihm auftischte, es ist nicht überliefert, was und ob ihm irgendetwas mal besonders schmeckte. Nach der Revolution wohnte Lenin in Gorki bei Moskau, um seine Gesundheit aufzubessern. Dort hatte er eine eigene Köchin mit Namen Schura. In der Sowjetunion durfte man nicht davon sprechen, dass Lenin eine Köchin hatte, offiziell kochten seine Schwester oder seine Frau Nadeschda Krupska.Auch Stalin hatte zunächst kein Händchen für die Küche. Auch fürs Aufräumen nicht. Als er, vom Zaren wegen revolutionärer Umtriebe nach Sibirien verbannt, eine Hütte mit Swerdlow und Kamenew teilte, zeigte sich schnell, dass er nicht vorhatte, etwa wie alle anderen im Wechsel zu kochen, geschweige denn zu spülen. Nur für die Jagd konnte er sich erwärmen. Später in Moskau, schon als Funktionär und Parteisekretär, aß er tagein tagaus in der Kreml-Mensa. Aber es sollte anders kommen, was Szabłowski in Stalins Heimat Gori von Iwan Aliachnow, dem Nachkommen einer georgischen Gastronomenfamilie erfährt. Iwans Stiefvater Alexander Egnataschwilli war ein umtriebiger Unternehmer in der kurzen wirtschaftsliberalen Zeit der 1920er Jahre gewesen (der sogenannten NEP-Ära). Er führte in Tiflis mehrere Restaurants und eine Weingroßhandlung. Den wirtschaftlichen Erfolg legte er seiner aus Thüringen stammenden Nachbarin Liliana zu Füßen, die er aber erst nach dem Tod ihres Mannes ehelichen konnte. Alex kannte auch "Keke", Stalins Mutter, die in jungen Jahren bei seinem Vater als Köchin aushalf. Iwan beteuert, dass Alexanders Leben nicht spannender hätte sein können - im guten wie im schlechten Sinne. Nach der neuen Parteidevise nach dem Ende der NEP-Politik sollten alle Privatunternehmer durch Steuern drangsaliert werden. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Alex kam wegen Steuerschulden ins Gefängnis, von wo er von "Keke" gerettet wurde. Kurze Zeit danach ging er mit Liliana nach Moskau. Stalin empfing ihn freundlich und gab ihm eine Anstellung als Chef eines Partei-Erholungsheimes auf der Krim. Später übertrug er ihm die Leitung seiner Datscha in Kunzewo bei Moskau, wo Alex auch für ihn kocht. Stalin aß damals einfach, zu seinem 50. Geburtstag tischte er z.B. "nur" eine rustikale Sauerkrautsuppe mit Kalbsfleisch auf. Irgendwann fragte er Stalin, ob ihm die georgische Küche nicht fehlen würde. Szabłowski schreibt: "Der Wechsel der Küche brachte Stalin viel Freude". So kamen Farbe und Vitamine auf dem Tisch des Diktators.Aber der Parteichef hatte seine tagtäglichen Marotten und Phobien. Eine davon war die Angst, vergiftet zu werden. So wurde Alex, der selber zwar immer weniger kochte, zum "Versuchskaninchen", der Stalins Mahlzeiten kostete. Alle Nahrungsmittel wurden vor Ort, d.h. in Kunzewo angebaut, ebenfalls wurden dort alle zum Verzehr bestimmten Nutztiere gezüchtet, Fische kamen aus dem eigenem Teich. Iwan Alichanow erzählte Szabłowski noch die Geschichte seiner unglücklichen Mutter Liliana, die um nichts in der Welt Alex und die Sowjetunion verlassen wollte, als dieser sie vor dem deutsch-sowjetischen Krieg warnte und sie nach Deutschland schicken wollte. Liliana geriet als Deutsche in den Sog "antifaschistischer" Propaganda und einer allgemeinen Anti-Spion-Psychose. Und selbst Alex, Stalins Koch und Vertrauter, konnte ihr nicht helfen… eine dramatische, tragische Geschichte.An Dramatik sind jedoch einige weitere Fragmente, welche die Zeit des Hungertodes in der Ukraine und des Zweiten Weltkriegs behandeln, nicht zu übertreffen. Nicht erst seit dem aktuellen Getreideabkommen mit der Ukraine weiß man, was es bedeutet, wenn Russland der Welt mit Hunger droht. Schon früher wurde dort nämlich mit Nahrungsmitteln Politik gemacht. Die Welt merkte davon wenig oder wollte sich damit nicht befassen. Linke Intellektuelle besuchten die Sowjetunion in den 1930er Jahren, die Allermeisten davon waren von den schnellen Errungenschaften der jungen Sowjetmacht begeistert. Die andere Seite der Medaille – dass es sich bei den Erfolgen um Sklavenarbeit im Gulag-System handelte, wollten diese Menschen nicht wissen. So gehören die Kapitel über Kollektivierung der Landwirtschaft in der Ukraine, die zum Raub der Lebensmittelreserven und Saatgut und zur Verbannung der "Kulaken" nach Sibirien führte, zu den dramatischen Momenten der in der Regel verschwiegenen Geschichte des Sowjetstaates. Über den "Holodomor" durfte man in der Sowjetunion nicht sprechen und auch der Westen war nicht interessiert, brauchte dieser Stalins UdSSR doch zunächst als Verbündeten im Kampf gegen Hitler-Deutschland. Damals starben Millionen Ukrainer auf den ertragsreichsten landwirtschaftlichen Gebieten der Welt. Der Hungertod war auch im Zweiten Weltkrieg im Osten Europas allgegenwärtig. Ohne die Nahrungsmittelhilfe der verbündeten Amerikaner ist der schnelle Vormarsch der Roten Armee 1944 wohl nicht denkbar… Und dennoch mussten viele Städte im Krieg hungern, über die Versorgung der Flüchtlinge und der nach Sibirien Vertriebenen machte sich die Sowjetmacht nur allzu wenig Gedanken, wie an anderer Stelle, etwa bei Wiktor Krawtschenko, einem sowjetischen Dissidenten, nachzulesen ist. Und über den Hunger in der Ukraine erzählt der Film von Agnieszka Holland "Mr. Jones", der allerdings in Deutschland kaum Erfolg hatte.Und was geschah nach dem Krieg? Auch da blieb die sowjetische Landwirtschaft hinter den Erwartungen der Gesellschaft, aber auch im Vergleich zu vielen anderen Ländern zurück. Für die festlich hergerichteten Tafeln im Kreml hatte das keine allzu große Bedeutung, wie Viktor Belajew, einer der erfahrensten Chef-Köche im Kreml berichtet. Er kochte für Breschnew, Gorbatschow, Jelzin und Putin, dabei kannte er die Geheimnisse der Kreml-Küchen wie kein anderer. Belajew teilt die dortigen Köche in "allgemeine" und "personengebundene". So hatten die hohen Persönlichkeiten in Staat und Partei ihren eigenen Koch, der vom KGB abgeordnet war. Mit dem Ableben "seines" Prinzipals oder im Falle dessen politischen Karriereknicks waren sie ebenfalls verpflichtet zu gehen. Viktor war ein "allgemeiner" Koch, der bei großen Empfängen in der Breschnew-Ära tätig war, auch für den polnischen Parteiführer Edward Gierek. In Moskau gab es damals keine exotischen Früchte oder Gemüse, viele ausländische Gäste brachten eigene Köche und Vorräte mit. "Das Einzige, was die Polen mitbrachten, das waren die Würste, solche hatten wir in der Sowjetunion nicht!", so Viktor im Gespräch mit Szabłowski. Mit Wehmut erinnert er sich an die üppig ausstaffierten Tafelrunden bei Breschnew: "Die Kreml-Tische – das ist eine Geschichte für sich, es gab eine ganze Dekor-Philosophie, damit waren auch -zig Leute beschäftigt. Das Wissen, das sich seit der Zarenzeit mehrte, hatte damals seinen Zenit erreicht. Auf den Tischen standen hübsch dekorierte Störe, versilberte Schüsseln mit schwarzem und rotem Kaviar, Krabbensalat, alle Arten von Fleisch und Fisch", so Belajew. Merkwürdig dabei war irgendwie doch die Anknüpfung an die "Dekadenz" der Zarenzeit, da doch die Parteifunktionäre Chruschtschow und Breschnew aus kleinen ukrainischen Dörfern bzw. Kleinstädten stammten. Nach offiziellen Anlässen wurden sie dann noch von ihren "persönlichen" Köchen bekocht und nicht selten mit einfachen Stampfkartoffeln mit Buttermilch beglückt.Szabłowski geht noch weiter – über die Ära Gorbatschow, der die übertriebene Üppigkeit Kremlscher Ess- und Trink-Rituale wieder abschaffte, über den alkoholkranken Jelzin bis hin zu Putin und dessen Großvater Spiridon, der Koch in einem Sanatorium gewesen sein soll. Dieser hätte sein Fach noch zu Zarenzeiten absolviert, so Putin in einem Zeitungsgespräch in den 1990er Jahren, kurz bevor er zum ersten Mal für das Amt des Präsidenten kandidierte. Später soll sein Großvater bei Lenin in Gorki und in einer Stalin-Datscha gekocht haben, aber beweisen lässt sich das nicht. Szabłowski merkt, dass das Thema schwierig ist und bekommt als Antwort von einem seiner Gesprächspartner: "Wenn der Präsident sagte, dass sein Großvater hier arbeitete, dann bin ich sicher, dass solche Nachweise bald ans Tageslicht kommen", sagte er, der anonym bleiben will. Anonym bleiben? Ja, in Putins Russland gilt nach wie vor die Devise, dass man lieber zu wenig als zu viel sagt.Und dennoch liest sich das Buch prächtig, da der Autor ein Meister seines Fachs ist und bleibt. Es gelingt ihm auch noch, Frauen zu finden, die nach der Katastrophe von Tschernobyl dort für die Rettungsmannschaft kochten, oder Frauen, die in Afghanistan in der Armee-Mensa tätig waren.Kaluzas Pflichtlektüren befassen sich meistens mit polnischen Büchern, die ich gerne auf Deutsch sehen würde, bei diesem Buch ist es anders, es ist soeben übersetzt worden und es wird gerade gedruckt! Das spannende (Koch)-Buch erscheint zur Frankfurter Buchmesse im Katapult Verlag, die Übersetzung besorgte Paulina Schulz-Gruner, ich wünsche dem Buch viel Erfolg!