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Gewalt
In: Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie, Band 6, Heft 3, S. 147-148
ISSN: 1862-7080
Weltzivilgesellschaft und Gewalt: ordnungskonstitutive Gewalt im Zeitalter des globalen Politischen
In: Krieg und Zivilgesellschaft, S. 33-95
Welche Bedeutung haben Sicherheitsstrukturen für die globale zivilgesellschaftliche Gesellschaftsordnung? Wie kann ein Verhältnis zwischen weltumspannender Ordnungskonstitution, der Herausbildung globaler sozialer Bezüge und einer weitergehend "zivilen" Verfasstheit sozialer Weltsysteme im Rahmen der soziologischen Theoriebildung gefasst werden? Im Mittelpunkt einer solchen Fragestellung steht das Problem der globalen Gewaltbewältigung. Wenngleich eine Untersuchung zur "Weltzivilgesellschaft" nicht ausschließlich auf die Problematik der Gewaltbewältigung reduziert werden kann, so ist doch unübersehbar, dass eine einigermaßen friedliche und stabile soziale Ordnung ein wichtiges Merkmal zivilgesellschaftlicher Strukturen ist. Die Abwesenheit von Gewalt und Zwang erweist sich als wesentliches Bezugsproblem des Begriffs der Zivilgesellschaft, das in der Regel ungesehen bleibt, in dem Beitrag aber - im weltgesellschaftlichen Kontext - zum zentralen Thema gemacht wird. Der Beitrag betrachtet hierzu zunächst Gewalt und Gesellschaft in der soziologischen Theorie und beschäftigt sich anschließend mit der Zivilgesellschaft und der Ausdifferenzierung des Militärs. Nachdem der Beitrag den Begriff der Weltzivilgesellschaft eingeführt hat, wendet er sich aus systemtheoretischer Perspektive der Gewalt in der Weltzivilgesellschaft zu. Des Weiteren erfolgt eine Betrachtung der Globalisierung von Sicherheit sowie der militärischen Gewaltbewältigung in der Weltgesellschaft. Der letzte Abschnitt vor dem Problemausblick bezieht schließlich den Begriff des Politischen in die Diskussion um die Weltzivilgesellschaft mit ein. Hier lautet die zu behandelnde Fragestellung: Unterscheidet sich die globale Sicherheitsordnung von einem rein faktischen Machtsystem und ist diese durch ein Spannungsverhältnis zwischen Macht und Norm bestimmt? (ICB2)
Über Gewalt reden
In: Neonazismus und rechte Subkultur, S. 99-124
"Gewalt" ist gegenwärtig ein Modethema und ein Modebegriff, das Verhältnis zur Gewalt ist widersprüchlich. Vor diesem Hintergrund hinterfragt der Verfasser den "Kampf gegen die Gewalt". Dabei werden zum einen die Rolle des Staates, zum anderen die der moralischen Instanzen, speziell der Sozialpädagogen, behandelt. Ferner wurde anhand von Beobachtungen und Gruppendiskussionen ermittelt, welche große Bedeutung das Reden über Gewalt für Jugendliche hat. Dabei offenbaren sich der Unterhaltungswert von Gewalt und ihr Zusammenhang mit Schichtzugehörigkeit bzw. Bildungsniveau, Ausländerfeindlichkeit und vor allem mit Männlichkeitsriten. Der Verfasser unterscheidet die beiden rechten Haltungen des "Wohlstands-Chauvinismus" und des "Rechtspopulismus" bzw. des "Einzelkämpfers" und des "Gruppenschlägers" als "zwei Arten der männlichen Selbst- und Fremdverdinglichung". Damit ist der Gewaltbegriff auch ein "abstrakter Ausdruck der Abwertung von Handarbeit ..., die das derzeitige Stadium der 'Dienstleistungsgesellschaft' prägt". (pbb)
Die sprachlose Seite der Gewalt: von Gewalt betroffene Männer in der Beratung
Männer reden über Dinge und Sachverhalte. Frauen reden über sich selbst und setzen sich in Beziehung. So einfach, so plakativ lassen sich Erfahrungen aus fast zwanzig Jahren Beratung mit Paaren akzentuieren. Dahinter steckt jedoch die Frage nach kulturell geprägten Geschlechterbildern. Wann ist ein Mann ein Mann? Männerbilder werden mit den Attributen der Machbarkeit, der Funktionalität oder der Opferbereitschaft verbunden. In gewalttätigen Auseinandersetzungen gelten Männer als Täter. Die männlich betroffene Seite bleibt weitgehend unsichtbar. Männer leiden sprachlos. Erfahrene Verletzungen werden abgespalten. Hier beginnt die Spurensuche der männlichen Gewaltbetroffenheit. An Beispielen wird deren Janusköpfigkeit in der Verbindung von Täter- und Opferseiten gezeigt. Wie kann in der Beratung mit dem Spannungsfeld von Männlichkeit und Gewalt umgegangen werden? In diesem Buch wird der Umgang mit dem geheimnisvollen Bündnis männlicher Macht und Ohnmacht in der Beratung diskutiert. Es ist an Personen gerichtet, die ihre professionelle Expertise im Themenfeld der Beratung im Kontext Sozialer Arbeit und Therapie erweitern und spezifische Kenntnisse rund um die Themen Gewalt und Männlichkeit erwerben möchten
Gewalt
In: Flensburger Hefte - Buchreihe 133 = 2016,3
Gewalt in Familien
In: Kindliche Lebenswelten, Bildung und innerfamiliale Beziehungen, S. 187-240
In der vorliegenden Expertise referiert die Autorin über das Thema Gewalt in der Familie. Gewalt in Familien bezieht sich insgesamt auf das konkrete Zusammenleben, auf die Beziehung der Geschlechter (Frau und Mann) und der Generation (Eltern und Kinder), deren Beziehungen strukturiert werden durch die Bedürfnisse der einzelnen Individuen und ihre Deutungsmuster und gegenseitigen Erwartungen. Gewalt in Familien bedeutet auch, daß die gemeinsame Matrix der Familie nicht mehr auffindbar ist und die Familienmitglieder sich nicht aufeinander beziehen können. Ausgehend von dieser These wird zunächst der Begriff Gewalt in der Familie definiert und interpretiert. Anschließend wir ein Überblick über den Stand der empirischen Forschung über Gewalt in familialen Beziehungen gegeben. Hierbei wird insbesondere ein Augenmerk auf Gewalt gegen Frauen und Bewältigungsstrategien der Frauenbewegung gelegt, divergente Erklärungsansätze zur Gewalt in der Familie gegeben, Folgen von Mißhandlungen und sexuellem Mißbrauch von Mädchen, Frauen und Jungen sowie andere familiale Gewaltbeziehungen dargelegt. Desweiteren werden Prävention, soziale Einrichtungen und Programme vorgestellt, die Familienmitgliedern zugute kommen, denen Gewalt angetan wurde. (psz)
Topologie der Gewalt
In: Batterien N. F., 008
Es gibt Dinge, die nicht verschwinden. Zu ihnen gehört auch die Gewalt. Die "Gewaltaversion" (Jan Phillip Reemtsma) zeichnet nicht die Moderne aus. Die Gewalt ist proteischer als man denkt. Sie verändert nur ihre Erscheinungsform. Heute zieht sie sich in subkutane, subkommunikative, kapillare und neuronale Räume zurück und nimmt eine mikrophysische Form an, die auch ohne die Negativität der Herrschaft oder Feindschaft ausgeübt wird. Sie verlagert sich vom Sichtbaren ins Unsichtbare, vom Brachialen ins Mediale und vom Frontalen ins Virale. Nicht offene Angriffe, sondern Ansteckungen sind ihre Wirkungsweisen. Hans "Topologie der Gewalt" zeichnet vor allem jene Transformation des Gewaltgeschehens, die sich als der Wandel von der Dekapitation (vormoderne Gesellschaft der Souveränität und des Blutes) über die Deformation (moderne Disziplinargesellschaft) bis hin zur Depression (heutige Leistungs- und Müdigkeitsgesellschaft) vollzieht. Das Buch "ist eine geistreiche Erörterung des Systems, das der Selbstausbeutung zugrunde liegt. In der Freiheit, stets und ständig alles tun und zugleich aber auch alles lassen zu können, identifiziert Han die moderne Gewalt, die er als eine "Gewalt der Positivität" beschreibt. Sie steht der Gewalt der Negativität, der Einschränkung und Begrenzung, wie sie die archaischen und vormodernen Gesellschaften geprägt hat, konträr gegenüber" (taz). "Die Darstellung ist facettenreich und bleibt angenehm dicht an der Oberfläche der Erscheinungen, die Diktion ist kein für den unbelasteten Leser unverständliches Soziologendeutsch" (titel-magazin.de)
World Affairs Online
Gewalt und Moderne
In: Transit: europäische Revue, Heft 23, S. 53-72
ISSN: 0938-2062
Gegenstand der vorliegenden Reflexionen ist die Gewalt gegen ganze Gruppen von Menschen, z.B. in Gestalt des Genozids oder ethnischer Säuberungen. Die Tatsache, dass uns diese Art von Gewalt in unserer zivilisierten Epoche so häufig begegnet, ist tief beunruhigend, und das dramatischste Beispiel aus der letzten Zeit ist der 11. September 2001. Wie erklärt sich die ständige Wiederkehr der Gewalt? Handelt es sich um Relikte aus früheren Epochen oder um Rückfälle in vormoderne Zeiten? Beunruhigend ist nicht nur, dass solche Gewalt überhaupt auftritt, sondern auch, dass sie zur Eskalation neigt, dass sie oftmals mit einer Rhetorik der Säuberung einhergeht und meist ein rituelles Element enthält. Die metaphysischen Bedeutungen von Gewalt verweisen z.B. auf eine "Reinigung" und auf ein "heiliges Töten" in archaischen Gesellschaften, aber auch auf die religiös legitimierten Formen von Revolution und Terror in der Moderne. Neben Demokratie und Verteilungsgerechtigkeit kann die Bereitschaft zum Verzicht auf Genugtuung helfen, die fatale Dialektik der Gewalt zu überwinden. Eine solche Haltung verweigert sich den beschriebenen Mechanismen und sie ist - obwohl sie religiösen Traditionen verpflichtet ist - nicht an einen persönlichen religiösen Glauben gebunden. (ICI2)
Gewalt verstehen
In: Zur Gewaltsoziologie von Georges Bataille, S. 35-49
Der Beitrag setzt sich vor dem Hintergrund von Georges Batailles Gewalttheorie mit der Frage auseinander, wie Gewalt zu verstehen ist und warum Menschen zur Grausamkeit und zur Tötung von anderen Menschen fähig sind. In der soziologischen und historiographischen Literatur lassen sich drei Varianten der Rationalisierung von Gewalt identifizieren: (1) Die Menschheit entwickelt sich von der Gewalt weg, deshalb kann die Gewalt nur als eine "heilbare" Abweichung vom richtigen Weg verstanden werden (Elias); (2) Die Gewalt potenziert sich in der Moderne, weil der moderne Mensch nicht mehr Bestandteil göttlicher Ordnungen ist, sondern sich selbst zum Maßstab wird (Bauman); (3) Gewalt wird in komplexen gesellschaftlichen Systemen unsichtbar, sie ist als strukturelle Gewalt in das System eingebaut und äußert sich in ungleichen Machtverhältnissen und folglich in ungleichen Lebenschancen (Galtung, Schroer). - Was immer die Gewalt sonst noch sein mag - in allen Versuchen ihrer Rationalisierung ist sie eine Folge: eine Folge fehlender Triebhemmung, mangelnder Vernunft oder Bildung, eine Folge moderner Ideen, eine Folge von Unterdrückung oder Ungleichheit. Der Beitrag setzt sich mit den Gewaltdiskursen auseinander, verweist auf die Einwände zu den Rationalisierungen und diskutiert Motive, Ursachen und Rechtfertigungen für Gewalt sowie die Auswirkungen dieser auf die Opfer. Abschließend erfolgen Anmerkungen dazu, was sich aus den Überlegungen für die (zeit-)historische Gewaltforschungen sagen lässt. (ICA2)
Gewalt und Medien
In: Internationales Handbuch der Gewaltforschung., S. 639-675
Nach einer kurzen Begriffsbestimmung von Gewalt nennt der Autor eingangs die Gewaltqualitäten in den Medien, als da wären der Einsatz körperlicher und psychischer Gewaltmittel, Gewalt gegen Sachen und die strukturelle Gewalt. Die Gewaltqualitäten präsentieren sich in den medialen Darstellungen entweder als reale Gewalt in Nachrichten und Reality-TV oder als fiktionale Gewalt in Serien und Filmen. Anschließend folgt eine Untersuchung der Gewaltangebote im Fernsehen sowie deren Nutzung unter Rückgriff auf empirisches Datenmaterial zu deutschen Fernsehsendern. Die allgemeine Wirkannahme in Bezug auf die Nutzung medialer Gewaltangebote umfasst folgende Thesen: (1) Katharsisthese, (2) Inhibitionsthese, (3) Stimulationsthese, (4) Habitualisierungsthese, (5) Imitationsthese und (6) These der Wirkungslosigkeit von Mediengewalt. In einem weiteren Schritt werden zunächst die spezifischen Wirkungen der Nutzung von fiktionalen Gewaltangeboten dargestellt. Gemäß der Auswertung der Befunde lassen sich zwei Wirkdimensionen medialer Gewaltdarbietungen unterscheiden: "einmal die Steigerung der Gewaltbereitschaft und zum anderen die Auslösung von Ängsten sowie deren Perpetuierung im Sinne einer bedrohlichen Umweltwahrnehmung". Die Analyse der Wirkungen der Nutzung realer medialer Gewaltangebote thematisiert die Bad-News-Orientierung der Medien, die Instrumentalisierung der Medien durch gewaltbereite Gruppierungen, die Scary-World-Hypothese, differenzielle Wirkungen der Medienbotschaften bei den Rezipienten, Nachahmungstaten und schließlich die Rolle der "Meinungsmacher". Zum Schluss diskutiert der Autor eine Reihe von Änderungs- und Einflussmöglichkeiten auf den Medienkonsum (speziell von Kindern und Jugendlichen), wie z. B. gesetzgeberische, (außer-)schulische, infrastrukturelle und familienbezogene Maßnahmen sowie die Verantwortung der Medien. (ICG).
Der Prozess der Gewalt
In: Gewalt - interdisziplinär, S. 173-184
Der Aufsatz befasst sich (kritisch) mit der vielseitigen Erforschung und Erklärung von Gewaltprozessen. Geleitet von der Vorstellungskraft, erfindet der Mensch immerzu neue Gewaltformen, ist er zu einer Gewaltentgrenzung fähig. Es liegt aber keineswegs an der vermeintlichen Wolfsnatur der Gattung Mensch, dass die Gewalt kein Ende findet. Schließlich handelt es sich bei dem Gewaltphänomen nicht nur um Aggressivität und Angriffslust, sondern auch um Gehorsam und Kalkulation. In diesem Zusammenhang wird auch die Annahme zurückgewiesen, dass die Täter mancher Gräueltaten von besonders fanatischer Überzeugung oder intensiven Impulsen getrieben worden sein. Diese Intuition widerspricht der puren Logik, da Menschen aus ein und demselben Motiv ganz verschieden Verhaltensweisen an den Tag legen. Das Spektrum der vermeintlichen Ursachen ist vielschichtig und reicht von sozialer Deprivation, ethnischen Gegensätzen und Gruppenzwang bis zur Depression. Nach Ansicht des Autors kann der eine oder andere Tatbestand die jeweiligen Tatumstände beeinflussen. Wie aber beeinflussen die Umstände die Tat? Je höher die Erklärung ansetzt, desto kleiner erscheinen die beunruhigenden Tatsachen. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass trotz der Einzeltaten Gewalt in den allermeisten Fällen ein sozialer Prozess ist. Die vordringlichste Aufgabe ihrer Erforschung ist daher nicht die Ermittlung vermeintlicher Ursachen, sondern die anthropologisch-strukturalistische Deskription des Gewaltprozesses selbst. Geleitet wird diese Betrachtungsweise durch die Fragen 'Was fördert den Gebrauch der Freiheit zur Gewalt?', 'Wie geschieht die Überschreitung der Grenze?', 'Wie entfaltet sich Gewalt in den sozialen Wechselwirkungen?' und 'Wie verwandelt der Gewaltprozess Menschen in Täter?'. Als geeignete Untersuchungsgegenstände nennt der Verfasser das soziale Verfahren des Rituals, den Befehl im Kontext eines hierarchischen Sozialsystems, den Aktionsmodus des Fanals, die Habitualisierung der Gewalt, die demonstrative Gewalt, die Bedeutung des Feuers als Waffe des Mobs sowie die Person des Exzesstäters. (ICG2)