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Jean Baudrillard lässt sich auf seiner Reise durch das Land wie seine geistigen Vorfahren Crèvecoeur und Tocqueville von den gewaltigen Stadt- und Naturlandschaften zu philosophischen Reflexionen anregen. Auch bei ihm geht es um ihren Symbolwert für Amerika als verwirklichte Utopie. Doch stellt sich dieses Problem heute anders als vor zweihundert Jahren: Einst ging es um pursuit of happiness, um das optimistische Streben nach Glück innerhalb einer idealen Staatsform. Am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts sind in Amerika die politischen, materiellen und sexuellen Dimensionen der Freiheit in geradezu obszönem Ausmaß realisiert, so dass die Frage nunmehr lautet: "What are you doing after the orgy?" Sind wir an einem Ende der Geschichte angelangt? Baudrillard findet nach dem Bankrott aller großen gesellschaftstheoretischen Alternativentwürfe heute in Amerika wieder eine tabula rasa vor, die neuer Einschreibungen harrt. Und so ist für Baudrillard auch nicht mehr die fruchtbare Natur, sind nicht mehr die üppigen Prärien Amerikas Sinnbild und Symbol, sondern: seine Wüsten.

Verglichen mit dem Baugewerbe und Gesundheitswesen ist im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien die Internationalisierung am weitesten fortgeschritten. Dies gilt auch für Rekrutierung von Arbeitskräften. Bei der Personaleinstellung gibt es in dieser Branche zwischen den einzelnen Ländern weltweit nur unbedeutende Unterschiede. Während bei großen multinationalen Unternehmen vor allem der interne Arbeitsmarkt eine zentrale Rolle spielt, steht bei kleinen und mittleren Unternehmen die Auslagerung an Subunternehmer und der externe Arbeitsmarkt im Mittelpunkt. Als Migration innerhalb des internen Arbeitsmarktes sind dabei vor allem kurz- und mittelfristige Auslandsaufenthalte innerhalb eines organisatorischen Zusammenhangs zu verstehen. Rechtliche und bürokratische Hürden, Probleme im Zusammenhang mit der Anerkennung von Abschlüssen, aber auch soziale, sprachliche und kulturelle Differenzen stellen Barrieren für die Mobilität von Arbeitskräften im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien dar. Der Artikel basiert auf dem internationalen PEMINT-Projekt (The Political Economy of Migration in an Integrating Europe), welches statistische Daten zu Arbeitskräftemigration mit einem organisationstheoretischen Ansatz kombiniert. (IAB)

Auf dem Hintergrund seiner langjährigen Forschungserfahrungen führt der Autor eine kritische Auseinandersetzung mit den Befunden komparativer Forschung in den Sozial- und Geschichtswissenschaften und mit den vollzogenen Paradigmenwechseln. Er verdeutlicht anhand von einigen Beispielen aus seiner Arbeit "The Political Systems of Empires" (1963) den allmählichen Übergang von einer komparativen politikwissenschaftlichen Analyse zur Untersuchung zivilisationsspezifischer Politikformen. Er beschreibt seine dort entwickelten Fragestellungen, die Unterschiede zum struktur-funktionalistischen Ansatz und die Annäherung seiner Untersuchungsperspektive an zivilisationsvergleichende Verfahren im Rahmen seiner Arbeiten zu Modernisierungs- und Entwicklungsprozessen. Er diskutiert darüber hinaus die Bedeutung der achsenzeitlichen Zivilisationen für die zivilisationsvergleichende Untersuchung, die Dimensionen der mikrosoziologischen Dynamik und ein neues Verständnis von der Moderne. Seine Überlegungen möchten insgesamt die Konstruktionsprozesse von "Grenzen" in Zivilisationsstrukturen im Verhältnis zu verschiedenen institutionellen Bereichen, vor allem zu politischen Prozessen, deutlich machen. Der Anhang seines Beitrages enthält einige theoretische Anmerkungen zu den systemischen Eigenschaften von Gesellschaften bzw. von sozialen Systemen. (ICI2)

Finds that behaviour affecting health can be modified over time by education or other approaches. Short-term behavioural change is harder to achieve. It appears to have been achieved among some populations in maternal care, sexual behaviour to avoid AIDS, breastfeeding, and oral rehydration treatment. Such sequences of events are difficult to document and measure. Actual change may often be much greater than we can document. There is resistance to some suggested behavioural changes through scepticism or because the existing behaviour brings other perceived benefits. (Original abstract - amended)

Examines public opinion regarding a proposed affirmative action program based on disadvantage rather than on race or gender, drawing on data from a nationwide 1995 Los Angeles Times telephone survey of 1,099 registered voters. Results indicate that a disadvantage-based affirmative action program attracts no more support than does a traditional one. Those who support disadvantage-based affirmative action want it to be a supplement, not an alternative, to traditional affirmative action programs. Policy implications are discussed. 3 Tables, 1 Figure, 13 References. Adapted from the source document.

Das Institut für Mobilitätsforschung verfolgt in seiner Arbeit das Ziel, zu größerer Transparenz und Objektivität des Themas Mobilität beizutragen. Abgeleitet aus dieser Zielsetzung zeigt der vorliegende Sammelband der gleichnamigen internationalen ifmo-Konferenz künftige Entwicklungen, Auswirkungen und Herausforderungen im Zusammenhang mit ausgewählten Internetanwendungen auf und diskutiert diese kontrovers. Folgende Aspekte stehen hierbei im Mittelpunkt: Aufzeigen des "state of the art" und der Prognosen für die Zukunft in Bezug auf die Nutzer und Nutzungsintensität in Deutschland und der USA; Diskussion der individuellen und gesellschaftlichen Auswirkungen die dieses noch relativ neue Phänomen mit sich bringt; Versachlichung der Diskussion der zu erwartenden verkehrlichen und umweltrelevanten Effekte anhand spezifischer Anwendungsbereiche der virtuellen Mobilität sowie Identifizierung von weiterem Forschungsbedarf und Aufzeigen von Handlungsoptionen/-chancen. TOC:Von der Online- Nutzung zur Verhaltensänderung: Ein Vergleich zwischen Deutschland und den USA.- Spezifische Anwendungsbereiche und ihre verkehrlichen und umweltrelevanten Auswirkungen.- Mobilitäswirkungen von Distance Learning, Telearbeit und E- Government.-

Paul, J. J.: Historical setting. - S. 1-59. Ryavec, K. E.: Geographic and demographic setting. - S. 61-116. Heitzman, J.: Religious life. - S. 117-178. Thrasher, A. W.: Language, ethnicity, and regionalism. - S. 179-230. Jacobson, D.: Social systems. - S. 231-293. Rogers, J. D. ; Worden, R. L.: Character and structure of the economy. - S. 295-378. Bhargava, A.: Agriculture. - S. 379-428. Echeverri-Gent, J.: Government and politics. - S. 429-506. Sismanidis, R. D. V.: Foreign relations. - S. 507-560. Ganguly, S.: National security. - S. 561-621

Roper, J.: Nuclear non-proliferation threats in Europe. S. 2-6. Merlini, C.: Nuclear non-proliferation threats from outside Europe. S. 7-15. Murray, J.: Nuclear power and fuel cycle policies in Europe. S. 16-23. Fischer, D.: Nuclear safeguards and new verification approaches in Europe. S. 24-32. Müller, H.: Sticks and carrots. S. 33-39. Sanders, B. ; Simpson, J.: How could Europe strengthen the NPT? S. 40-45. Heisbourg, F.: A European role in regions of proliferation concern. S. 46-51. Adeniji, O.: Wneh Europe closes ranks. S. 52-56

Der Beitrag geht über eine institutionenökonomische Interpretation der 'theory of the firm' das Glass Ceiling-Phänomen neu an. Gemeint ist die Umstellung ökonomischer Organisationstheorie vom Management "knapper Ressourcen" auf ein Management der "Kooperation von Personen". Wenn man Organisationen ressourcenökonomisch untersucht, werden die Kompetenz-Differenziale der Geschlechter neu thematisiert. Glass Ceiling ist wesentlich ein Effekt unsicherer Produktivitätszuschreibungen: Weil Frauen nicht in der Führung beobachtet werden können, werden ihnen Defizite zugeschrieben, unter denen sie von jetzt an beobachtet werden. Wenn aber Frauen über ihnen zugewiesene Kompetenzen Karrieren beginnen, wird die Frage der Eignung an beide Geschlechter gerichtet: Was können Männer nicht, was Frauen können? Erst hier beginnt der Gender-Wettbewerb zweiter Ordnung. Die Ausführungen zeigen, dass der "Gender-Kooperationslevel" ein Maß für Flexibilität und Modernität von Organisationen ist, die höhere Kooperationspotenziale haben als konkurrierende Organisationen. Man beginnt zu lernen, dass die Eigenschaften von Frauen und Männern in Organisationen möglicherweise organisationsspezifische Eigenschaften sind, keine geschlechtsspezifischen. Eine solche organisationsspezifische Eigenschaft ist die Gender-Kooperationskomponente: ein bedeutsames Element für corporate integrity. (ICA2)

Die vorliegende Studie versteht sich als ein interdisziplinär, mentalitätsgeschichtlich und kulturwissenschaftlich ausgerichtetes Projekt anglistischer Spurensuche. Der Verfasser untersucht retrospektiv die Entstehung eines neuen Menschenbilds, das des Homo oeconomicus, welches nach gängiger Meinung in Adam Smiths "The Wealth of Nations" (1776) seine Etablierung fand und bis heute einflußreich ist. Als Homo oeconomicus gilt ein Menschentypus, der stark von individualistischen, rationalen Vorstellungen beherrscht ist und sich an den Prinzipien von Selbstbereicherung, Eigennutz und Profitmaximierung orientiert. Der Verfasser deckt auf, wie die britische Literatur und Publizistik zur Formung dieses Menschenbilds beitrug bzw. alternative, eher am Gemeinwohl ausgerichtete Weltsichten vertrat. Die Auswahl der Texte beinhaltet typische Beispiele von Autoren wie Langland, Chaucer, Marlowe, Shakespeare, Jonson, Bacon, Bunyan, Lillo, Defoe, Mandeville, Pope, Swift und Smollett. Kontrastiv und ergänzend werden zahlreiche weniger bekannte subliterarische und expositorische Texte beachtet

Die vergleichende Bildungsforschung (Vergleichende Erziehungswissenschaft - VE) ist in der Zeit des heutigen Wandels völlig neuen Anforderungen ausgesetzt. Eine gewisse Wende zu mehr Empirie, neue Allianzen mit Disziplinen wie Kulturvergleich und "international education planning" sind nur einige Aspekte der Reaktion der VE. Allerdings bleibt das Desiderat mehr explizit vergleichender Arbeiten und mehr theoretisch- methodischer Reflexion. Nach den krisenhaften 1990er Jahren scheint es ein neues Selbstvertrauen zu geben, das sich sowohl quantitativ - deutlich gestiegene Zahl von comparative education-Kursen in vielen Universitäten weltweit - als auch inhaltlich in einer besonders in den angelsächsischen Ländern lebhaften Diskussion niederschlägt. Gefordert wird hier, die neuen Bedingungen einer gesteigerten Komplexität und Transkulturalität in theoretischen Modellierungen der VE zu berücksichtigen und der entsprechende "state of the art" wird anhand zweier prominenter Beispiele sowie anhand eigener Anmerkungen hierzu diskutiert. (DIPF/Orig.).

Teeple, Gary: Globalization and the retrechment of women's rights as human rights. - S. 45-57. Flores Moreno, Claudia: Movilización popular, género y el discurso de "Educación para Todos": el caso de UPREZ, Estado de México. - S. 58-66. Cavalcanti, Sônia Maria Ribeiro Simon: La transformación de nuestras almas. La larga marcha de las mujeres brasileras. - S. 67-79. Uranga López, Lourdes: Mujer mexicana, campesina e indígena: especificidad de los derechos genéricos y nuevos niveles de percepción y acción. - S. 80-85. Marriman, Sharon: Street Children in Brazil. - S. 86-94

Murshed, S. M.: Conflict, civil war and underdevelopment: an introduction. - S. 387-394. De Soysa, I.: Paradise is a bazaar? Greed, creed, and governance in civil war, 1989-99. - S. 395-416. Buhaug, H. ; Gates S.: The geography of civil war. - S. 417-434. Skaperdas, S.: Warlord competition. - S. 435-446. Mehlbum, H. ; Moene, K. O. ; Torvik, R.: Plunder and protection inc. - S. 447-460. Azam, J. P. ; Hoeffler, A.: Violence against civilians in civil wars: looting or terror? - S. 461-486. Addison, T. ; Murshed, S. M.: Credibility and reputation in peacemaking. - S. 487-502