Ziel der PG ist das automatische Erstellen eines Pressespiegels für eine bestimmte Person (z.B. einen Politiker) oder eine bestimmte Firma aus dem Internet bzw. aus Datenbanken. Daraus sollen dann gezielt Antworten auf bestimmte Fragen extrahiert werden. Methoden zu einem solchen Intelligence Service werden untersucht und implementiert. Allerdings ist das Spektrum der Informationen für eine einzige Anfrage hierbei zu gross. Das Problem ist, die interessanten Daten zwischen den uninteressanten Daten herauszufinden. Dies ist das Problem des Information Retrieval. Der zu entwickelnde Intelligence Service soll natürlich über das Information Retrieval von Suchmaschinen hinausgehen. Das grundsätzliches Problem ist, dass Suchmaschinen nicht konkrete Antworten liefern. Vielmehr wird eine Auswahl an Dokumenten geliefert, die die Antwort zu gestellten Anfrage höchstwahrscheinlich enthält. Was man aber oft möchte, ist auf eine Frage wie: Welcher Bundeskanzler stellte als letztes das Misstrauensvotum? Antwort: Gerhard Schröder (zusammen mit der URL, auf der die Information gefunden wurde, zu erhalten.) Für solche Fragebeantwortung muss man nicht nur die relevanten Dokumente finden, sondern auch die relevanten Passagen,dies ist ein weiterer Punkt, der von Suchmaschinen nicht erbracht wird. Wenn die Dokumente durch eine Auszeichnungssprache (XML) annotiert sind, ist die Suche in den relevanten Dokumenten erleichtert, so dass gezielt etwa nach Investitionen, Erfolgen, neuen Produkten, Börsenzahlen gesucht werden kann. Die meisten Dokumente sind aber nicht annotiert. Man muss also algorithmisch nach Entitäten eines bestimmten Typs (z.B. Person, Ort, Firma) suchen. Das Gebiet, das sich mit der Erkennung der Entitäten eines inhaltlichen Typs in Texten befasst, ist die Named Entity Recognition (NER) und verwendet statistische Verfahren und solche des maschinellen Lernens bzw. Data Mining. Somit ist die NER ein weiterer Bereich, mit dem sich die PG befassen muss. Die Abfolge von Anfragen sollte jedoch automatisiert erfolgen, um ein allgemein nutzbares System zu scha en. Für Politiker bietet sich hierfür beispielsweise die Internetseite Bundestag.de an. Hier sind zu jedem Abgeordneten die jeweiligen Biographien hinterlegt. Zusätzlich zu diesen offensichtlichen Daten kann man jedoch auch noch die digital vorliegenden Drucksachen (z.B. Anträge) und Protokolle verarbeiten. Nach durchgeführter NER über diesen Dokumenten sollen dann konkrete Fragen beantwortet werden.
During the Cold War system conflict, both sides operated not only with their respective intelligence services, but also through intermediate associations. The Western intelligence services mobilized a wide range of anti-Communist "front organizations" from the right wing of the political spectrum, but also radical leftist fringe groups. For example, the Group of International Socialists (GIS), which reemerged its their council-communist origins in the Weimar Republic, operated across the sector border of West Berlin and within the GDR in order to destabilize the totalitarian regime. This occurred with the support of US agencies. However, due to the abduction of GIS' most important activist, Alfred Weiland, the Eastern intelligence services were able to infiltrate the GIS' cross-zonal connections, which led to the destruction of the oppositional networks within the GDR. The article highlights the special role that Weiland played as a confidant of the US intelligence agencies.
Diese Studie untersucht die Nachrichtendienstsysteme der Niederlande, Spaniens, Luxemburgs, Sloweniens, Belgiens, Deutschlands, Frankreichs und Österreichs. In den letzten zehn Jahren haben diese acht Staaten ihre Nachrichtendienste reformiert und grösstenteils neue nachrichtendienstliche Gesetze verabschiedet. Je nach Land hat dies zu neuen Diensten, Intelligence Communities oder Koordinations- und Aufsichtsmechanismen geführt. Zudem haben die jeweiligen Regierungen versucht, die Aufgabenprofile und die Kompetenzen der Nachrichtendienste den neuen sicherheitspolitischen Herausforderungen, Bedrohungen, Risiken und Gefahren anzupassen. Die Nachrichtendienste der acht Staaten wurden dabei auf folgende Aspekte untersucht und verglichen: Position in der Sicherheitsarchitektur, Aufgaben, Kompetenzen, Organisationsstruktur, Koordination, Aufsicht, Datenschutz sowie Budget und Grösse.
Astrid von Borcke ; Zsfassung in engl. Sprache u.d.T.: The KGB in Soviet foreign and security policy ; Volltext // Exemplar mit der Signatur: München, Bayerische Staatsbibliothek -- 4 Z 68.247-1992,33/37
Contrary to the careful refined image regarding the freedom of information and transparency, Sweden has practised extensive secrecy on important political fields. This does not only refer to problems relating to the politics of neutrality, but also concerning the surveillance of parts of the Swedish left by the intelligence services. In spite of numerous exposures and scandals which were made public through journalists and historical research, a serious revelation and examination of the system and methods of this observations has been long awaited. A wide debate in science and in the public is strongly needed – the public should not be left in the dark with the help of limited information of involved authorities and politicians, or restrictions to relevant material.
An a-political psychoanalysis as proclaimed by Ernest Jones in 1949 never existed. It neither existed during the times of Sigmund Freud nor in later years. Early collaboration with the military began in 1918 at the 5th Budapest Congress of the International Psychoanalytic Association (IPV). But the high hopes for the recognition of psychoanalysis by the military establishment at the end of World War I soon vanished, as Freud wrote rather disenchanted to Max Eitingon on April 6, 1919 (Freud in: Schröter 2005, p. 151). A revival of interest by the military-intelligence complex in psychoanalytic theory and practice began in autumn of 1941, just a few months prior to the Japanese attack on Pearl Harbor on December 7th. The Chicago Psychoanalytic Institute, under the aegis of Franz Alexander, played a key role in analyzing the state of morale of the American public on behalf of the first centralized intelligence service of the United States – the Office of the Coordinator of Information (COI), headed by William J. Donovan. By studying isolationist, fascist, and communist attitudes to understand underlying unconscious processes and eventually »cure« so-called »revolutionary« attitudes (i.e. isolationist, fascist, or communist attitudes), renowned members of the Chicago Institute such as Franz Alexander, Therese Benedek, or Michael Grotjahn began to collaborate with the US-intelligence community in the latter months of 1941. The planning and execution of the collaboration between the Chicago Institute and the US-intelligence community will be addressed briefly in the following article. ; Eine a-politische Psychoanalyse, wie sie Ernest Jones (A. Freud 1949) – einer träumerischen Wunscherfüllung gleich – zu belegen vorgab, existierte weder zu Zeiten Sigmund Freuds noch danach. Während eine erste, sich anbahnende militärische Zusammenarbeit der organisierten Psychoanalyse auf dem 5. Budapester Kongress der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung (IPV) 1918 durch das Ende des Ersten Weltkriegs jäh unterbrochen wurde – »Der junge Morgen, der für die Psychoanalyse angebrochen schien, hat sich sehr rasch wieder mit schwerem Gewölk umzogen« (Freud an Eitingon am 6. April 1919, in: Schröter 2005, S. 151) – bot der Zweite Weltkrieg für die IPA-akkreditierte American Psychoanalytic Association (APsaA) umso mehr Chancen eines Joint Venture mit militärisch-nachrichtendienstlichen Netzwerken. Eine Schlüsselposition in dieser Zusammenarbeit nahm das Chicago Psychoanalytic Institute unter Franz Alexander ein. Im Auftrag der APsaA führten renommierte AnalytikerInnen, wie z. B. Franz Alexander, Therese Benedek oder Michael Grotjahn ab Ende 1941 eine Studie zur Analyse und »Heilung« sogenannter »revolutionärer [d.h. isolationistischer, faschistischer und kommunistischer] Einstellungen«, von AnalysandInnen durch, deren Analyseaufzeichnungen schließlich einer Unterabteilung des ersten, von William J. Donovan geleiteten, US-amerikanischen Geheimdienstes Office of the Coordinator of Information (COI) überantwortet wurden. Wie es zu dieser Zusammenarbeit kam und wie diese im Einzelnen aussah, wird im Folgenden anhand ausgewählter Archivdokumente skizziert.
In diesem Interview spricht Anne Roth, Mitarbeiterin der Fraktion «Die Linke» im Bundestag, über ihre Arbeit im seit dem 3. April 2014 tagenden NSA-Untersuchungsausschuss, der die Kooperation bundesdeutscher Nachrichtendienste mit ausländischen Diensten, insbesondere der NSA, untersucht. Im Zentrum des Interviews stehen der manifeste Konflikt zwischen einer auf strengste Geheimhaltung aufgebauten Institution (BND) und der Wille des parlamentarischen Ausschusses, durch Aktenstudium und Befragung von Zeugen die Arbeit der Dienste offenzulegen. Angesprochen wird u. a. die Rhetorik der Zeugen, die Schwärzungen der Akten, die zeitliche Diskrepanz von rechtlicher und technischer Entwicklung, ob Metadaten persönliche Daten sind, sowie die utopische, aber rechtlich notwendige Unterscheidung zwischen deutschen und nicht-deutschen Daten. ; In this interview, Anne Roth, assistant to the parliamentary group «Die Linke» in the German Bundestag, talks about her work in the NSA inquiry commission which was initiated on 3 April 2014 to investigate the cooperation between German and foreign intelligence services, especially the NSA. The interview focuses on the manifest conflict between an institution that is built on secrecy (BND) and the will of the parliamentary inquiry commission to disclose the workings of the agencies through review of documents and questioning of witnesses. Addressed topics include the rhetoric of witnesses, the redacting of documents, discrepancies between legal and technical developments, whether metadata is personal data, and the utopian but legally necessary distinction between national and non-national (German) data.
Dave Tompkins Buch HOW TO WRECK A NICE BEACH: THE VOCODER FROM WORLD WAR II TO HIP-HOP über Medien der Spracherkennung, Nachrichtendienste, Krieg und Popkultur ist weit mehr als eine Geschichte des Vocoders vom 2. Weltkrieg zum Hip-Hop, als die es angekündigt ist. In der Verschränkung von Popkultur und militärisch-industrieller Forschung vertauscht Tompkins die Position eines medientechnischen Apriori gegen Aliens, Formanten und Transformanden. Tompkins Buch, das selbst, wie der Titel ankündigt, alle Formen akustischer Spiele treibt und übertreibt, ist zugleich ein Roman der Erinnerung an Stimmen, die, aus dem Nichts oder dem All kommend, die Kinderohren der siebziger und achtziger Jahre mit den außerirdischen Aspirationen der Labore vernähten. ; Dave Tompkins' book HOW TO WRECK A NICE BEACH: THE VOCODER FROM WORLD WAR II TO HIP-HOP on technologies of speech recognition, electroacoustic devices, intelligence services, war and pop culture is more than just a history of the vocoder from World Word II to Hip-Hop, as its title suggests. Exploring the intersecting and interfering fields of pop culture and military-industrial research Tompkins leaves the secure base of a media-technological a-priori to show how aliens, formants and transformants have participated in the making of our listening culture. Tompkins' book uses acoustic puns to project the ambiguity of its subject on the reader. It is both illuminative and irritating, a novel on the memory of acousmatic voices, on voices from nowhere, from outer space, from childhood memories of the seventies and eighties and from the laboratories.
In den letzten Jahren erregten Geheim- und Nachrichtendienste wie am laufenden Band die Gemüter der Öffentlichkeit. Vor allem im Jahr 2013 rückten die US-Geheimdienste in den Fokus der Medien durch die Enthüllungen von Edward Snowden und anderen sogenannten "Whistleblower".Damals wurde bekannt, dass auch in Österreich amerikanische Dienste Abhörstationen betrieben haben sollen. Diese Vorfälle weckten mein Interesse, um eine Diplomarbeit über geheimdienstliche Aktivitäten in Österreich zu schreiben und die Situation Österreichs im Kalten Krieg näher zu beleuchten. Die Forschungsfrage lautet daher: "Wie und zu welchen Zielen haben sich US-amerikanische-, aber auch sowjetische Geheimdienste in Österreich angesiedelt und haben österreichische Behörden mit fremden Diensten zusammengearbeitet?"Ein weiteres Hauptaugenmerk wird auf die Situation Österreichs in der Besatzungszeit im Spannungsfeld des Kalten Krieges von 1945 bis 1955 gelegt, in der sich die ausländischen Geheimdienste in Österreich eingenistet haben und Wien zur Welthauptstadt der Spionage wurde. ; In the last few years Secret Services attracted a lot of attention in public. In 2013 for example Edward Snowden who leaked classified information from the US Intelligence to the mainstream media, caused much attention. Also other so-called whistleblowers unveiled unbelievable facts. Snowdens disclosures made visible that Austria was involved in different spying affairs and that one central monitoring station of the US Intelligence Community is located in Austria. Undoubtedly, the US Intelligence Community and the Austrian intelligence agency have been working together successfully in the past.My research question is: "How and why did the US-Intelligence settle down in Austria?"Furthermore, I will analyse how the political situation of Austria looked like, during the Cold War from 1945 to 1955. These years are important because in this time the foreign Intelligence settled down in Austria. Vienna was getting spying metropolis of the world. ; vorgelegt von Sandra Seidl ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Zsfassung in dt. und engl. Sprache ; Graz, Univ., Dipl.-Arb., 2015 ; (VLID)485604
Erst nachdem die KPD-Führung Anfang der 30er Jahre akzeptiert hatte, dass es der NSDAP gelungen war "ja sogar z.T. Arbeiter um sich zu scharen" (Rote Fahne, 29.06.1930) und einen Wahlerfolg nach dem anderen zu feiern, begann sie sich widerwillig der neuen innenpolitischen Herausforderung zu stellen. Bis zuletzt wurde die Notwendigkeit, sich mit der NSDAP zu befassen, grundsätzlich in Frage gestellt. Galt die Ausrichtung des antifaschistischen Kampfes auf die Nationalsozialisten, da sie die Kräfte in Nebenkriegsschauplätzen vergeuden würden, doch als kontraproduktiv. Einzige Aufgabe des Faschismus sei es schließlich, dem bedrohten Kapitalismus eine populäre Massenbasis und schlagkräftige Söldnertruppe zu verschaffen. Während die Funktionäre der NSDAP zu Marionetten in den Händen des Großkapitals degradiert wurden, erklärte sich die KPD-Führung den Anschluss von sozial deklassierten Kleinbürgern und Arbeitern, von denen in wirtschaftlichen Krisenzeiten ganz selbstverständlich ihre Linksradikalisierung erwartet worden war, mit deren gezielter Verwirrung durch eine pseudosozialistische Propaganda. Obwohl die KPD-Führung davon überzeugt war, dass mit der Liquidierung der Puppenspieler zugleich auch das Problem des Nationalsozialismus gelöst werde, meinte sie nicht auf Teile der vermeintlich revolutionären Anhängerschaft der NSDAP verzichten zu können. Diese Gruppen, von deren sozialistischen Sehnsüchten sie fest überzeugt war, sollten durch sozialpolitische Aufklärung in die Reihen der einzigen Arbeiterpartei geführt werden, die die soziale Befreiung erkämpft. Um die Fehlgeleiteten erreichen zu können, wurde als propagandistisches Einfallstor die "nationale Frage" und insbesondere die lautstarke Verurteilung nationaler Abhängigkeiten gewählt, was zu einer opportunistischen Anknüpfung an den vermuteten Zeitgeist führte. Neben gewalttätigen Auseinandersetzungen ist die Umwerbung des Wähler- und Mitgliederpotentials der NSDAP, wie die zwei Seiten einer Medaille, ein unabdingbarer Bestandteil ein und desselben Konkurrenzkampfes, im Zuge dessen der politischer Gegner zersetzt und zugleich die eigene Partei gestärkt werden sollte. Ideales Zugpferd für dieses Unterfangen war der durch den Ulmer Reichswehrprozess bekannt gewordene ehemalige Offizier Richard Scheringer. Der nationalsozialistische Hochverräter wechselte während seiner Haftzeit spektakulär die Fronten und setzt sich nun offensiv für die KPD und die bolschewistische Revolution ein. Die KPD reizte, nicht zuletzt aus Mangel an vergleichbaren Fällen, den Frontwechsel Scheringers propagandistisch aus. Sie stilisierte ihn zum Symbol und beispielhaften Vorbild eines geläuterten nationalsozialistischen Dissidenten, der durch Aufklärung (und logisch folgender Einsicht) überzeugt worden war. Unter der Ägide des parteieigenen Nachrichtendienstes wurde in Scheringers Namen die Zeitschrift "Aufbruch" herausgegeben, in deren Redaktion alle bürgerlich-nationalistischen Dissidenten, über die die KPD verfügte, zusammengefasst wurden. Der "Aufbruch" unterhielt als einzige KPD-Organisation Diskussionszirkel in verschiedenen Städten ("Aufbruch-Arbeitskreise"), die die Kontaktaufnahme zu wechselwilligen Nationalisten und Nationalsozialisten erleichtern sollten. Ihre Hauptaufgabe aber war die nachrichtendienstliche Auswertung der spärlichen Kontakte ins entgegengesetzte politische Lager. Eingangs der Arbeit wird, aus dem Blickwinkel des Konkurrenzkampfes um das selbe Wähler- und Mitgliederpotential, die Wahrnehmung und Beurteilung des erneuten Aufstiegs der NSDAP durch die KPD-Führung sowie ihre Reaktionen und die daraus folgende Generallinie untersucht. Im Anschluss wird der "Fall Scheringer" als exemplarischer Modellfall für die praktische Umsetzung untersucht. Der dritte Abschnitt der Arbeit widmet sich dem "Aufbruch" und den dazugehörigen Arbeitskreisen. Als Initiator und Träger wird kurz der Nachrichtendienst der KPD beschrieben. Neben der Schilderung der Entwicklung konzentriert sich die Darstellung auf die Strukturen des "Aufbruch"-Projekts und die Arbeitsweisen der unmittelbar beteiligten Protagonisten. Eine Inhaltsanalyse des "Aufbruchs" schließt diese Arbeit ab. ; Only after the KPD leadership had accepted in the early 30s that the NSDAP had succeeded in winning even Workers and celebrated one election victory after another, the officials reluctantly approached the new domestic political challenge. But the need to deal with the Nazi Party was constantly called into question. Focusing the anti-fascist struggle on the NSDAP was considered as a side issue and therefor counterproductive. The KPD leadership was convinced that the sole task of fascism is to gain the threatened capitalism a popular mass base and powerful mercenaries. While officials of the NSDAP were downgraded to puppets in the hands of high finance, the KPD leadership had expected that the socially declassed petty bourgeois and workers would turn during an economic crisis to the radical left. Their annexation to the Nazi Party was explained with their confusion by pseudo-socialist propaganda. Although the KPD leadership was convinced that with the liquidation of the puppeteers the problem of Nazism would be generally resolved at the same time, the officials were still willing to win parts of the supposedly revolutionary supporters of the Nazi Party. These groups, by their socialist aspirations, the officials were still convinced, had to be guided by socio-political education in the ranks of the KPD, the single workers' party that fights for true social liberation. To reach the misguided the "national question" was chosen as propaganda gateway. In the course of this strategy the repeated vociferous condemnation of national dependencies was an opportunistic attempt to connect with the suspected zeitgeist. As regarded the two sides of the same coin, the courtship of the voters and members of the NSDAP is in addition to violent confrontation an indispensable part of the same competitive struggle. The KPD tried to decompose the political opponent and strengthen the own party at once. Ideal leading force for this endeavor was the former Reichswehr officer and NSDAP fellow-traveller Richard Scheringer, who became generally known through the Ulm Reichswehr process. Scheringer, who had tried to win other officers for Nazism and to manipulate the Reichswehr, was convicted for treason. During his detention he spectacularly changed his allegiance and supported abruptly the Communist Party and the Bolshevik Revolution. Not least due to lack of comparable cases, the communists' propaganda exhausted Scheringers change of front. He became a symbol and exemplary model of a purified Nazi dissident, who had been convinced through enlightenment (and logically following insight). Under the aegis of the party's own intelligence service the KPD published in Scheringers name the magazine "Aufbruch" [i.e. decampment or departure]. For the editorial department the KPD concentrated all bourgeois nationalist dissidents who followed the Communist Party. The "Aufbruch" also maintained discussion circles in different cities. Their official task was to facilitate contact to change-willing nationalists and National Socialists. Their main task, however, was the intelligence analysis of the scanty contacts to the opposite political camp. The dissertation is examining the perception and evaluation of the rise of the Nazi party by the KPD leadership from the perspective of competition for the same potential of voters and members. It also describes reactions of the communist officials and the consequent general line. In the following the "case Scheringer" is examined as an exemplary model for the practical implementation. The third section of the work is devoted to the "Aufbruch" and the related working groups. As the initiator and provider the intelligence service of the KPD is also described. Besides the description of the development this part is focused on the structures of the "Aufbruch" project and the working methods of the involved protagonists. A content analysis of the "Aufbruch" concludes this work.
Im antiken Zeitalter waren die persische Staatspost und die römische Post, ein Kommunikationswesen, welches rein dem Herrscher verpflichtet gewesen war. Das Postwesen im Mittelalter hingegen hatte sich bereits strukturell aufgefächert und war diversen Institutionen verpflichtet. In der Neuzeit kam es schließlich zu einer wesentlichen Verbesserung und Vereinheitlichung des mitteleuropäischen Postsystems. Die Errungenschaften der ?industriellen Revolution? gestalteten im 19. Jahrhundert das gesamte Transport - und Postwesen in einer modernen Form. Transportmittel wie die Eisenbahn, oder technische Erneuerungen wie die telegrafische Nachrichtenübermittlung und die Benutzung des Morsecodes, verkürzten die Übertragungszeit von Nachrichten nachhaltig. Abseits der zivilen Entwicklung erlebte das Feldpostwesen, angelehnt an das staatliche Postwesen, dieselbe Entwicklung mit, wobei militärische Überlegungen im Vordergrund standen. Der oftmals vergessene logistische Aufwand betraf nicht nur die Versorgung der Soldaten, sondern hatte eminente strategische Gründe, die für den Ausgang von Konflikten wichtig waren. Ein funktionierendes Feldpostwesen konnte nicht nur die Psyche des einzelnen Soldaten stärken. Die schnelle Nachrichtenübermittlung durch Kurierdienste, Kundschafter oder Informanten konnte für Konflikte entscheidenden Charakter haben. Gleichgültig, ob den zivilen oder militärischen Anforderung entsprechend, war das Postwesen auch im 20. Jahrhundert den technischen Veränderungen unterworfen. Im Nachrichtenzeitalter sind Flexibilität und ständige Anpassung an neue Entwicklungen gefordert. Das zeitgenössische Feldpostwesen hat nunmehr das Ziel Feldpostsendungen aus Konfliktregionen oder Übungsplätzen in die jeweiligen Heimatorte zu transportieren. Wirtschaftlichkeit und Schnelligkeit sind Prämissen, die nicht nur für die zivile Post, sondern auch für das Feldpostwesen beim österreichischen Bundesheer gelten. ; This thesis observes the development of the Austrian military field post installation as well as the military outpost service within the Austrian international U.N. missions. Another main part of this paper tries to analyse Austrian postal service development in connection with the world history of communication in terms of the genesis of official and private news services throughout the centuries. A macro historical review is followed by a national description of Austrian postal history, while regional history is always seen within den greater framework of the European Union. At the heart of the thesis national developments are looked at along civilian and military lines. Inventions like telegraphic installations and the use of the Morse code meant a quicker delivery of important intelligence and a shortening of waiting periods. Contemporary history shows an even faster development of new communication technology in which tools of communication have found their way into everyday life.Like in the overall history of the development of communication transfer, local Austrian progress ran along the same civilian military lines. The Austrian military was naturally affected by worldwide leaps of technology developments and tried to incorporate new techniques into their organisation. Transferring intelligence and soldiers? messages were the most important tasks in times of war and peace. Not only securing troop safety throughout intelligence but also to keep the soldiers? morale up by keeping the contact to their families and loved ones were highest assignments for the High Command. Especially regarding Austria? s UN mission, a functioning postal field service was important to keep up the contact between soldiers and their families at home. A well shaped and functioning courier service has always been important while conducting freedom missions or in times of war. ; vorgelegt von Alois Titelhardt ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Graz, Univ., Dipl.-Arb., 2009 ; (VLID)207372
Der italienische Ministerpräsident Giulio Andreotti bestätigte im August 1990 öffentlich die Existenz eines antikommunistischen, paramilitärischen Netzwerkes in Italien. Wenige Monate später veröffentlichte eine Untersuchungskommission des Schweizer Parlaments einen Bericht, welcher das Bestehen einer klandestinen Widerstandsorganisation in der Schweiz enthüllte. Auch für die jüngere Geschichte Österreichs bestätigen zahlreiche Quellen den Aufbau von Strukturen, deren Zweck die Vorbereitung auf eine Offensive des Warschauer Paktes darstellte. Derartige verdeckten Organisationen sind im Militärjargon als Stay-Behind-Netzwerke bekannt: Im Kleinkrieg ausgebildete, irreguläre Truppen sollten sich von einer gegnerischen Streitmacht überrollen lassen, um hinter den feindlichen Linien Aufklärung und Sabotage zu betreiben. Bereits kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs unternahmen westeuropäische Geheimdienste in Kooperation mit der amerikanischen CIA Bemühungen, sich für die Eventualität eines sowjetischen Angriffs zu rüsten und solche Stay-Behind-Netzwerke in Westeuropa zu installieren. Im Zuge der Enthüllung dieser Untergrundorganisationen wurde in Italien publik, dass die paramilitärischen Strukturen auch genutzt wurden, um im Sinne geopolitischer Interessen der NATO Einfluss auf die Innenpolitik zu nehmen. Einleitend gibt die vorliegende Arbeit mittels einer Erörterung des Konzeptes Stay-Behind im Kontext des Zweiten Weltkriegs Aufschluss über die Funktion dieser Form der unkonventionellen Kriegführung. Anschließend bietet eine historische Darstellung der Errichtung solcher Netzwerke in Österreich, Italien und der Schweiz die Grundlage einer chronologischen Betrachtung jener medialen Veröffentlichungen, welche die Wechselwirkung zwischen den Reaktionen der Medien, dem Druck der Öffentlichkeit und den darauffolgenden Handlungen der Staaten veranschaulichen und ein exaktes Bild jener Geschehnisse vermitteln, die zur Aufdeckung der klandestinen Netzwerke führten. ; In August 1990, Italian Prime Minister Giulio Andreotti confirmed the existence of an anti-communist, paramilitary network in Italy. A few months later, an investigative commission of the Swiss parliament published a report disclosing a clandestine resistance organization on the states territory. Extensive evidence suggests that efforts in creating structures to prepare for a potential invasion of the Warsaw Pact were made in post-war Austria as well. In military terminology, those secret organizations are known as Stay-Behind-Networks. In case of war, irregular troops trained in guerrilla warfare were supposed to be intentionally overrun by invading conventional enemy forces in order to then operate behind enemy lines, focusing on reconnaissance and sabotaging hostile infrastructure. Shortly after the Second World War, several Western European intelligence services started to collaborate with the American CIA for the purpose of installing Stay-Behind-Networks as a counter measure for the eventuality of a Soviet attack. Upon discovery of clandestine structures in 1990, the Italian public found out that these networks, against their initial purpose, were used to influence domestic politics in favour of geopolitical interests held by the North Atlantic Treaty Organization. To begin with, this paper discusses the concept of Stay-Behind-Networks in context of the Second World War to provide insight into the function of this form of unconventional warfare. Subsequently, a description of anti-communist structures in Austria, Italy and Switzerland follows, which serves as the foundation for a chronological observation of media publications, outlining the interrelation between media reactions, pressure from the public and subsequent actions by the respective governments, providing a detailed illustration of the events leading to the disclosure of these clandestine networks. ; vorgelegt von Stefan Waldhauser ; Zusammenfassungen in Deutsch und Englisch ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Karl-Franzens-Universität Graz, Diplomarbeit, 2017 ; (VLID)2116979
Die vorliegende Diplomarbeit geht der Frage nach, wie und warum Wien zu einer Drehscheibe der internationalen Geheim- und Nachrichtendienste wurde. Dass bei diesem Thema die Quellen nicht offen liegen, liegt auf der Hand. Ein eigenes Kapitel zu Beginn behandelt dieses Problem. Auch Begrifflichkeiten und Definitionen müssen behandelt werden, ehe das Kernthema behandelt werden kann. Dazu gehört ein geschichtlicher Abriss, welcher zeigt, dass eine historische geheimdienstliche Tradition in Wien bereits einer der wesentlichen Faktoren für Wiens Vorreiterrolle ist. Eine für Österreich und die Geheimdienste besondere Zeit ist die Besatzung des Landes durch die Alliierten nach dem Zweiten Weltkrieg. Während das Land langsam wieder aufgebaut wurde, waren die Geheimdienste bereits in kürzester Zeit vor Ort. Der Kalte Krieg führte in Österreich sogar sehr früh zu einem politischen und geheimdienstlichen Paradigmenwechsel. Doch Österreich war nicht nur Bühne sondern auch Akteur. Österreicher verdienten sich als Informanten und waren auch Opfer. Vor allem die sowjetische Strafjustiz in Österreich verfolgte die feindlichen Spione. Dies sollte sich erst mit dem Staatsvertrag Österreichs 1955 ändern. Bereits kurz nach dem Staatsvertrag mussten Österreich und seine Dienste bereits die erste Bewährungsprobe bestehen. 1956 kam es zu einem Aufstand in Ungarn, später folgte der Prager Frühling 1968. In beiden Fällen erwies sich Österreich als sehr gut informiert. Doch war die schiere Anzahl der Agenten und Spione in Wien nie vorteilhaft für die Walzerstadt. Einerseits kann die Strafverfolgung als sehr weich bezeichnet werden und zweitens war in keinem anderen Land das Personal der Botschaften derart aufgebläht. Interessanterweise blieben diese Agenten und Spione des Kalten Krieges auch nach Ende 1991 weiterhin in Wien. Bis heute lässt sich eine sehr hohe Agentendichte feststellen. Somit ist dieses Thema kein rein historisches sondern betrifft die Menschen auch heute noch. ; In my diploma thesis I will try to find out which reasons made Vienna such an important hub for international espionage during the cold war and why this city is even sometimes called ?spycapital?. Before beginning, there are several problems with archival restrictions. There is a single chapter processing just this problem. Later on, historical traditions are processed. Even before the twenthiest century Vienna was a favourite playground for spies. But the spy cases where at their culmination after World War II. Austria was occupied by the Allied Forces. Austria was divided into four zones, one for the United States, one for the United Kingdom, one for France and one for the Soviet Union. But in Vienna on the contrary to the rest of the country and also to Berlin, there was a fifth one, an international zone. So the Austrian case differed from the German one. During the occupation there was a changing in the paradigms. In Austria the Cold War startet very early and the intelligence services startet their own clandestine war. Austria was a border country beetween the blocks. Vienna was also called the ?shooting gallery? at that time. Austria was not just the arena, Austrians also were actors. They were informants and sometimes also victims. During the occupation, the Soviet forces arrested many Austrians and killed at least 104 of them after they had been condemned guilty. After 1955 Austria became a sovereign state again. The never ending neutrality offered good conditions for spies serving in Austria. They used especially Vienna as a gate, as a springboard into the East and West. One year after the ?Staatsvertrag? there was the Hungarian revolution and in the year 1968 there was the ?Prager Frühling? revolution. Two crises on the border of Austria. As the law regulations had never been really strict spies wanted to work in Austria. Even after the Cold War 1991 those spies refused to leave Vienna. They are still there, but nowadays there are new targets. ; vorgelegt von Wolfgang Lackner ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Zsfassung in engl. Sprache ; Graz, Univ., Dipl.-Arb., 2011 ; (VLID)213364
Im Mittelpunkt der Dissertation steht die Entwicklung der deutschen Frage im Sport bis zu und bei den Olympischen Spielen 1972 in München. Die zeitgeschichtliche Untersuchung stellt die wechselseitigen Einflüsse von Sport und Politik in den Vordergrund. Für die deutsch-deutsche Sportgeschichte und die Geschichte der Sportverbände beider Staaten war diese Phase, in der um Anerkennung, Alleinvertretung und die sportliche Vormachtstellung gekämpft wurde, von entscheidender Bedeutung. Die gesamte Sportpolitik der DDR orientierte sich an dem außen- und deutschlandpolitischen Konzept der SED, während in der Bundesrepublik die Problematik der Zwei-Staaten-Lösung zu einer wachsenden Auseinandersetzung der Politik mit dem Sport führte. Im Zuge dieser Auseinandersetzung standen sich die Interessen der Sportfunktionäre und der Politiker der Bundesrepublik zum Teil diametral entgegen, in anderen Fällen gingen Regierung und Sportorganisationen eine Allianz ein. Die Vergabe der Olympischen Spiele an München und die eigenständige Teilnahme einer Mannschaft aus der DDR stellten für beide deutsche Staaten schließlich eine besondere Herausforderung dar. Während die Regierung der DDR einerseits auf sportlichen Erfolg und damit eine regelmäßige Präsentation ihrer Staatssymbole im Land des Klassenfeindes und eine entsprechend negative Darstellung der Bundesrepublik bedacht war, sorgte sie sich um die Zuverlässigkeit der Bürger. Mit hohem Aufwand betrieb sie eine gezielte Auslese und Vorbereitung aller nach München reisenden Sportler, Touristen, Journalisten, Künstler, Studenten und Schüler. Für die Bundesregierung auf der anderen Seite boten die Spiele eine willkommene Gelegenheit, der Welt das "moderne Deutschland" zu zeigen. Die Teilnahme der Mannschaft der DDR war jedoch bis 1968 ein kaum zu überwindendes Hindernis – schließlich waren ihre Staatssymbole in der Bundesrepublik verboten. Akten der Sportorganisationen und Regierungen beider Staaten, des Internationalen Olympischen Komitees sowie des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR und des Bundesnachrichtendienstes bilden die Grundlage der Analyse, die sich nach einer eingehenden Darstellung der sportpolitischen Entwicklungen nach 1949 besonders den Olympischen Spielen 1972 in München widmet. ; The central theme of the doctoral thesis is the development of the German question in the field of sports up to and at the 1972 Summer Olympics in Munich. The contemporary-historical study places special emphasis on the reciprocal influences of sports and politics. This period, in which both German states fought for recognition, sole agency, and supremacy in sports, was of crucial importance to the East-West German sport history and the history of their respective sports associations. The sports policy of the GDR was generally aligned to the foreign and German policy concepts of the SED, whereas in West German politics, the problematic situation of the two-state solution led to an increasing interest in sports. Over the course of this discussion, the varied interests of sports officials and politicians were at times diametrically opposed to one another while at others sports organisations and the administration formed an alliance. The IOC's vote for Munich in 1966 and the independent participation of a national team of the GDR were a significant challenge for both German states. On the one hand, the government of the GDR was concerned about successful perfomances in sports and thus a continuous presentation of the symbols of its state and a corresponding negative image of West Germany, while on the other hand it worried about its citizens' reliability. The GDR made a huge effort to deliberately select and prepare all the athletes, tourists, journalists, artists, students and pupils that travelled to Munich. The West German government regarded the Games as a welcome opportunity to present the "modern Germany" to the world. However, until 1968 the participation of the independent team of the GDR seemed to be an insurmountable obstacle – after all the symbols of the German Democratic Republic were banned by law in West Germany. Files and documents of the sports organisations and governments of both German states, of the IOC as well as the respective intelligence services form the basis of this study, which, following a detailed investigation of the sports-political developments after 1949, focuses especially on the 1972 Summer Olympics in Munich.