Die Gesundheitsberichterstattung liefert aktuelle und detaillierte Informationen über die Gesundheit der Bevölkerung. Sie ist damit eine wichtige Grundlage für die Gesundheitspolitik und für die Forschung mit dem Ziel der Verbesserung von Gesundheitsförderung, Prävention und Versorgung. Um die gesellschaftliche Vielfalt besser abbilden zu können, zielt das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Verbundprojekt AdvanceGender auf die geschlechtersensible und intersektionale Weiterentwicklung des Forschungsprozesses populationsbasierter Studien und der Gesundheitsberichterstattung ab. Die drei Teilprojekte widmen sich inhaltlich der Studienteilnahme, Datenanalyse und der Gesundheitsberichterstattung. Aus den Ergebnissen werden Empfehlungen für epidemiologische Studien und für die Gesundheitsberichterstattung entwickelt. ; Peer Reviewed
Bestehende Studien zur Lebenssituation geflüchteter Frauen verweisen auf eine Schlechterstellung dieser im Vergleich zu geflüchteten Männern. Dies wird vor allem durch familiäre Verpflichtungen, insbesondere Sorgearbeit für Kinder begründet. Anhand einer qualitativen, intersektionalen Forschung mit geflüchteten jesidischen Frauen, ehrenamtlichen Unterstützerinnen und Institutionenvertreterinnen in einer süddeutschen Mittelstadt ändert der Artikel den Blickwinkel. Eine geographische Analyse der Verhandlung von Zuschreibungen, die geflüchtete Frauen mit und ohne Kinder erleben, zeigt entlang von vier Räumen, dass Mutterschaft kontextabhängig unterschiedlich sichtbar wird und die eigene Handlungsmacht stärken kann. Der Artikel plädiert für eine differenzierte Sichtweise auf Mutterschaft im Ankommensprozess, die neben Herausforderungen auch eine greifbare Ressource darstellen kann, etwa als Zugang zu sozialen Kontakten und Institutionen.
Wie wirken Herrschaftsverhältnisse in gegenwärtigen kapitalistischen Gesellschaften? Wie lassen sich Ungleichheiten im Zusammenhang erforschen?Dieses Handbuch stellt mit der intersektionalen Mehrebenenanalyse ein vielseitig anwendbares Instrument für subjektzentrierte und praxisorientierte Sozialforschung im Rahmen einer intersektional-feministischen Gesellschaftsanalyse vor.Kathrin Ganz und Jette Hausotter führen Schritt für Schritt durch den Forschungsprozess: von der Konzeption über die Datenerhebung und -auswertung bis zu den Ergebnissen. Zudem werden die Potenziale der Methode für die intersektionale Praxisforschung ausgelotet.
Wie wirken Herrschaftsverhältnisse in gegenwärtigen kapitalistischen Gesellschaften? Wie lassen sich Ungleichheiten im Zusammenhang erforschen? Die Intersektionale Mehrebenenanalyse ist ein vielseitig anwendbares Instrument für subjektzentrierte und praxisorientierte Sozialforschung im Rahmen einer intersektional-feministischen Gesellschaftsanalyse. Die Autorinnen stellen die Theorie des Intersektionalen Mehrebenenansatzes vor und führen Schritt für Schritt durch den Forschungsprozess: von der Konzeption über die Datenerhebung und -auswertung bis zu den Ergebnissen. Zudem werden die Potenziale der Methode für die intersektionale Praxisforschung ausgelotet.
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Anfang Juli sprach Heike Mauer mit Vanessa E. Thompson über ihre Forschung zu Rassismus als einem gesellschaftlichen Verhältnis sowie der Notwendigkeit einer intersektionalen und postkolonialen Kritik...
Der Sammelband zeigt den Mehrwert intersektionaler und postkolonialer Ansätze für die feministische Forschung zu Macht und Herrschaft und diskutiert das Verhältnis beider Ansätze zueinander. Die Autor*innen demonstrieren, wie diese innovativen kritischen Ansätze aktuelle gesellschaftswissenschaftliche Debatten unter anderem zu Religion, Gefängniskritik, der Ethik biomedizinischer Forschung, dem Wohlfahrtsstaat oder ökologischen und studentischen Bewegungen im globalen Süden bereichern.; This edited volume shows the added value of intersectional and postcolonial approaches for feminist research on power and domination and discusses the relationship between the two approaches. The contributors show how these innovative critical approaches enrich current debates in political science on Islamic religion, incarceration, the ethics of biomedical research, the welfare state, and ecological and student movements in the global South, among others.
Pädagogik und Erziehungswissenschaft sind massgeblich an der Herstellung sozialer Normen bezogen auf Geschlecht, Sexualität, soziale Klasse, natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit sowie Gesundheit und Leistungsfähigkeit (Butler 2014: 183) beteiligt und stellen machtvolle Zusammenhänge dar, in denen gesellschaftlich wirksame Kategorien und Subjektpositionen erzeugt werden und hierdurch hegemoniale Verhältnisse reproduziert, aber auch potentiell verlagert werden können. Mit einem normativen Vorhaben, einen Beitrag zu mehr Chancengleichheit zu leisten, werden in pädagogischen Konstellationen Gruppen mit besonderen Bedarfen (bspw. 'Schüler*innen mit Migrationshintergrund') hervorgebracht (Mecheril & Shure 2015: 109). Diese Gruppen erscheinen als quasi natürlich und plausibilisieren die Forderung nach einem 'kompetenten Umgang' mit 'Anderen'. Erziehungswissenschaftliche Forschung ist an der (Re-)Produktion dieser kategorialen Ordnungen und an der Erzeugung des Wissens beteiligt, das pädagogische Praxis mit einem notwendigen Instrumentarium für die Verstetigung der Verhältnisse ausstattet. Die kategoriale Strukturierung des Feldes wird seit Jahrzehnten bezogen auf die Reifizierung von Differenz- und Machtverhältnissen problematisiert (vgl. bspw. Bojadzijev et al. 2014; Emmerich & Hormel 2013). Zugleich befindet sich diese Kategorienkritik in einem dilemmatischen Verhältnis zur Notwendigkeit der Kategorien (vgl. Bojadzijev et al. 2014), um Ungleichheiten und ungleiche Ressourcenverteilung erst benennen und angehen zu können. Vor dem Hintergrund dieses Dilemmas möchten wir in diesem Beitrag nach erziehungswissenschaftlich begehbaren Fluchtlinien suchen. Die Flucht verstehen wir dabei mit Deleuze und Guattari (1980) als aktiv-verändernde Suchbewegungen am Rande des Etablierten (Raunig 2016: 297), als ein politisches Anliegen (ebd.: 298) mit dem Potential, das entsprechende gesellschaftliche Feld – in unserem Fall das Pädagogische und Erziehungswissenschaftliche – konstituierend zu bewegen. Unsere Suche nach ...
Mit dem vorliegenden Essay möchte ich in erster Linie vorstellen, was eine intersektionale Disability History leisten kann, welche neuen Fragen sie generiert und welche (inter-)disziplinären Anschlussmöglichkeiten sie bietet. Dazu ist es zunächst notwendig, einen Blick auf die Genese der Forschungslandschaft zur Geschichte und Gegenwart von Behinderung zu werfen, da bereits seit einigen Jahrzehnten insbesondere das Verhältnis der Ungleichheitskategorien Behinderung und Gender beschrieben und untersucht wird. Anschließend wird der Einfluss der Intersektionalitätsforschung auf die Disability History vorgestellt, um zu diskutieren, welchen analytischen und theoretischen Mehrwert eine dezidiert intersektionale Herangehensweise an die (Zeit-)Geschichte von Behinderung bieten kann. Am Ende des Beitrags wird eine Auseinandersetzung mit den normativen Implikationen stehen, die sowohl die Intersektionalitätsforschung als auch die Disability History kontinuierlich begleiten. Eine intersektional angelegte Erforschung von Behinderung kann - so mein Argument - erstens zur Reflexion normativer Zwischentöne beitragen und zweitens das methodische Instrumentarium der historischen Ungleichheitsforschung insgesamt bereichern.
Dieser Beitrag thematisiert ungleiche Machtverhältnisse sowie Prozesse der Veränderung in der Wissensproduktion und -vermittlung, wofür Inklusion sowie Intersektionalität als analytische Werkzeuge dienen. Im Fokus steht dabei die Erziehungswissenschaft, die sich zwar bereits länger mit dem Zusammendenken sozialer Kategorien auseinandersetzt, weniger jedoch aus einer explizit intersektionalen und machtanalytischen Perspektive. Ausgehend von Entwicklungen in den Disability Studies sowie der Kritischen Migrationsforschung basiert unsere Argumentation für eine intersektionale Inklusion in Wissensproduktion und -vermittlung auf der Kritik dieser beiden Forschungsrichtungen an hegemonialen Ansätzen. Wir erachten insbesondere einen explizit feministischen Zugang als notwendig dafür, Inklusion und Intersektionalität zusammen zu denken. Der Beitrag zeigt auf, dass eine kritische Reflexion mehrdimensionaler Benachteiligungen und Privilegierungen nicht zuletzt im Kontext erziehungswissenschaftlicher Forschung und Lehre eine produktive Herausforderung ist.
Dieser Beitrag thematisiert ungleiche Machtverhältnisse sowie Prozesse der Veränderung in der Wissensproduktion und -vermittlung, wofür Inklusion sowie Intersektionalität als analytische Werkzeuge dienen. Im Fokus steht dabei die Erziehungswissenschaft, die sich zwar bereits länger mit dem Zusammendenken sozialer Kategorien auseinandersetzt, weniger jedoch aus einer explizit intersektionalen und machtanalytischen Perspektive. Ausgehend von Entwicklungen in den Disability Studies sowie der Kritischen Migrationsforschung basiert unsere Argumentation für eine intersektionale Inklusion in Wissensproduktion und -vermittlung auf der Kritik dieser beiden Forschungsrichtungen an hegemonialen Ansätzen. Wir erachten insbesondere einen explizit feministischen Zugang als notwendig dafür, Inklusion und Intersektionalität zusammen zu denken. Der Beitrag zeigt auf, dass eine kritische Reflexion mehrdimensionaler Benachteiligungen und Privilegierungen nicht zuletzt im Kontext erziehungswissenschaftlicher Forschung und Lehre eine produktive Herausforderung ist.
In: Medien, Öffentlichkeit und Geschlecht in Bewegung: Forschungsperspektiven der kommunikations- und medienwissenschaftlichen Geschlechterforschung, S. 99-114
Die meisten Analysen zur Darstellung von Migranten in deutschen Medien berücksichtigen Fragen des Geschlechts wenig oder kaum. Der vorliegende Beitrag dagegen nähert sich dem komplexen Verhältnis von Geschlecht, Ethnizität und Medien. Vor dem Hintergrund, dass gerade eine geschlechtersensible Forschung sowohl gesellschaftliche Fragen differenziert und nachhaltig beantworten und ebenso zur vielfach geforderten Theorieentwicklung in der Kommunikationswissenschaft beitragen kann, werden die aktuell laufenden Forschungen des Projektes "Migrantinnen in audiovisuellen Medien" vorgestellt und diskutiert. Im Zentrum steht eine methodische und methodologische Reflexion anhand der empirischen Erhebungs- und Auswertungsschritte. Das an der Freien Universität Berlin durchgeführte Projekt verfolgt einen Mehrmethodenansatz und geht den Fragen der (De-) Konstruktion von Geschlecht sowohl mit qualitativen als auch mit quantitativen Methoden nach. Die Auseinandersetzung mit den theoretisch-methodologischen Anforderungen bei der Analyse des deutschen Fernsehprogramms steht im Mittelpunkt und so werden vor allem die Probleme der quantifizierenden Codierung und Identifikation von Migrantinnen erörtert. Diese Überlegungen werden mit ausgewählten Falldarstellungen illustriert und im Zusammenhang mit Überlegungen zur Konstruktion von Geschlecht und Ethnizität theoretisch reflektiert. (ICI2)
»Dort bin ich schwul, hier bin ich Ausländer ...« Dieser profunde Beitrag zur Erforschung der Mehrfachdiskriminierung in den städtischen liberalen Milieus der Mehrheitsgesellschaft untersucht binationale schwule Paare in Berlin, die zugleich mit Homophobie und Islamophobie konfrontiert sind. Zülfukar Cetin zeichnet die Geschichte und historische Entwicklung der Diskriminierung plausibel nach und zeigt, dass die Homophobie aus den Prämissen der Heteronormativität und den daraus folgenden Normalisierungsprozessen resultiert. Die Studie macht deutlich, dass die untersuchten Diskriminierungsbegriffe eng mit der Macht des Diskurses verbunden sind. Rezension »Das Buch setzt mit seiner beeindruckenden Analyse von Mehrfachdiskriminierungen wichtige Maßstäbe für zukünftige antirassistische queer studies in Deutschland.« Eva Kalny, Peripherie, 129 (2013) »Die Studie bietet [...] differenzierte Einblicke in konkrete Fälle von Mehrfachdiskriminierung, die typologisch auf das intersektionale Analysemodell bezogen werden.« David Christopher Stoop, Das Argument, 301 (2013) »Ist bereits der theoretische Teil der Arbeit sehr lesenswert, weil er einen sehr guten Überblick über den aktuellen Forschungsstand bietet, [...] liefert der praktische Teil der biographisch-narrativen Interviews eine ebenfalls sehr gute exemplarische Ausführung, von der anschließende Forschungsarbeiten profitieren werden.« Heinz-Jürgen Voß, Gender, 1 (2013) »Zum Thema Mehrfachdiskriminierung liegen bis heute vergleichsweise nur wenige wissenschaftliche Forschungen und theoretische Auseinandersetzungen vor - umso relevanter ist hier Çetins Beitrag.« Vina Yun, an.schläge, 7/8 (2012) »Eine vorzügliche qualitative intersektionale Untersuchung. [...] Çetins Arbeit ist ein wichtiger Schritt, Diskriminierungen und ihre Verschränkungen nachhaltig in den Blick zu bekommen und gesellschaftliche
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Seit 2015 ist das Thema "Geflüchtete in Europa" stets aktuell und viel diskutiert. Eine in politischen Diskussionen und der Forschung vernachlässigte Personengruppe stellen geflüchtete Frauen dar. Obwohl diese aufgrund von Mehrfachdiskriminierung oft Probleme haben, sich in den Arbeitsmarkt in den Zielländern zu integrieren, bekommen geflüchtete Frauen in dieser Hinsicht wenig Aufmerksamkeit. In der vorliegenden Masterarbeit wird untersucht, aufgrund welcher Diskriminierungskategorien geflüchtete Frauen beispielsweise aus Syrien oder Afghanistan beim Zugang zum österreichischen Arbeitsmarkt benachteiligt werden und wie die verschiedenen Kategorien miteinander interagieren. Zudem werden Maßnahmen zusammengetragen, welche zu einer Verbesserung der Gleichbehandlung von geflüchteten Frauen bei Bewerbungsverfahren führen können. Um die Forschungsfragen zu beantworten, wurden fünf semi-strukturierte, leitfadengestützte Interviews mit ExpertInnen auf dem Gebiet der Betreuung und Beratung von Geflüchteten, im Besonderen mit geflüchteten Frauen, geführt. Die Ergebnisse der ExpertInneninterviews weisen darauf hin, dass geflüchtete Frauen aufgrund ihres Geschlechts und der oft damit verbundenen Betreuungspflichten für ihre Kinder, ihres äußeren Erscheinungsbildes, ihres Namens und ihrer Sprache beim Zugang zum Arbeitsmarkt diskriminiert werden. Dabei kommen in den meisten Fällen mehrere dieser Merkmale zusammen und führen in Kombination zu umso schlechteren Chancen für die Frauen auf einen adäquaten Arbeitsplatz. Als Maßnahmen wurden beispielsweise die Aufklärung und Sensibilisierung der Gesellschaft sowie innerhalb der Unternehmen oder die Verbesserung der Kinderbetreuungsangebote aus den Interviews extrahiert. ; Since 2015 the subject of refugees is topical in Europe and much discussed. A group of people which is especially neglected in political discussions and in the research are women refugees. Although they often struggle with integration into the labor market of their target countries due to multiple discrimination, they receive little attention. This master thesis examines the categories of discrimination, which cause disadvantages for women refugees, for example from Syria or Afghanistan, when trying to access the Austrian labor market and how the various categories interact with each other. In addition, measures are introduced that can lead to an improvement in the equal treatment of women refugees in application procedures. To answer the research questions, five semi-structured, guided interviews were conducted with experts in the field of care and counselling of refugees, in particular women refugees. The results of the expert interviews indicate that women refugees face discrimination in their access to the labor market because of their gender and the often-associated caring responsibilities for their children, their outward appearance, their name and their language. In most cases, several of these characteristics come together and, in combination, lead to even less opportunities for women to find an adequate job. Possible measures for the improvement of labor market integration of women refugees, such as educating and sensitizing society and companies, or improving childcare services for example, were extracted from the interviews. ; Arbeit an der Bibliothek noch nicht eingelangt - Daten nicht geprüft ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Karl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2019 ; (VLID)3369477