In: Shofar: a quarterly interdisciplinary journal of Jewish studies ; official journal of the Midwest and Western Jewish Studies Associations, Band 20, Heft 1, S. 154-155
Die Studie beschäftigt sich mit den Entwicklungen im Erinnerungsdiskurs an die Judenvernichtung im kommunistischen Polen und der Rolle der Massenmedien (Fernsehen und Presse) als Orte der Aushandlung und der Kommunikation dieses Diskurses. Die Analyse fragt nach dem Zusammenhang zwischen einer staatlich gelenkten Gedenk- und Erinnerungskultur und deren Vermittlung durch die Medien, wobei in der Studie die Untersuchung von Kontinuitäten und Brüchen im "Meisternarrativ" von besonderer Bedeutung ist. Insbesondere massentaugliche Formate wie Spielfilme und Fernsehserien werden in der Studie auf ihre narrativen Konstruktionen sowie ihren Bilderhaushalt analysiert, die affirmativ oder anlehnend wirken konnten, und dabei entsprechende Reaktionen in der polnischen Gesellschaft hervorrufen konnten. So zeigt die Studie, dass das Massenmedium Fernsehen durch seine Stellung als Leitmedium sowohl als Hemmnis als auch als Impulsgeber für gesellschaftliche Auseinandersetzungen mit der Erinnerung an die Judenvernichtung dienen konnte. Die Studie konzentriert sich auf die Jahre 1968 bis 1989 und zeichnet Konjunkturen des Erinnerns und der Marginalisierung der Erinnerung nach, die von verschiedenen politischen, gesellschaftlichen sowie transnationalen Faktoren beeinflusst wurden, und ihren Niederschlag in den Medien fanden. Besonders im Mittelpunkt stehen hierbei die 1970er Jahre und die damit verbundene (erinnerungs)politische Neuausrichtung, die mit einer Marginalisierung einherging, sowie – beeinflusst durch transnationale Faktoren wie die Ausstrahlung der Serie "Holocaust" und des Dokumentarfilms "Shoah" – die Neu- bzw. Wiederentdeckung des Themas im letzten Jahrzehnt der kommunistischen Herrschaft über Polen.
In ihrem Buch zeichnet Tetyana Pavlush den Wandel der Holocaust-Reflexion in den evangelischen Kirchen in der Bundesrepublik und in der DDR. Zentral sind Fragen nach dem Anteil der Kirchen am gesamtgesellschaftlichen Lernprozess hinsichtlich des Holocaust und nach der Auswirkung der offiziellen Vergangenheitspolitik auf die kirchliche Erinnerung. Durch vergleichende Analyse der öffentlichen Kontroversen und Gedenktage erfasst die Autorin die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den kirchlichen Diskussionen auf beiden Seiten der innerdeutschen Grenze im engen Zusammenhang mit den politisch-gesellschaftlichen Faktoren. Die Auswertung der Stellungnahmen der Amtskirchen sowie der Arbeitsergebnisse von Kirchentagen und evangelischer Presse ergibt ein differenziertes und dynamisches Bild der kirchlichen Erinnerungsarbeit zwischen dem Ende der NS-Zeit und der Wiedervereinigung
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To date, debates about the identity and motives of perpetrators of German extermination policies have focused on the Einsatzgruppen (mobile squads of the Security Police and the Security Service), concentration camp personnel, and the Order Police. Martin Cüppers now presents the first systematic study of one of the best documented, yet least publicized set of units that participated in the murder of European Jews. He explores three Waffen-SS brigades and some smaller units under the Kommandostab Reichsführer-SS. In some respects, the book's title is misleading. It does not cover the military wing of the SS as a whole and, if anything, it demonstrates that the Kommandostab was of minor importance since it was never really in command of anything. Serving as a transmitter of information and as an organizational tool, it further declined in importance after early 1942. In addition, just as with other perpetrator units, the Waffen-SS brigades did not murder only Jews; the book does deal with the brigades' other victims though the book title does not suggest it.
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Es war eines der größten Menschheitsverbrechen, die Judenvernichtung durch den Nazi-Staat, und der Name Auschwitz war das Synonym für dieses […] The post Auschwitz-Prozess: Aufklärung über eines der größten Menschheitsverbrechen – Vor 60 Jahren first appeared on Blog der Republik.
In: Totalitarismus und Demokratie: Zeitschrift für internationale Diktatur- und Freiheitsforschung = Totalitarianism and democracy, Band 3, Heft 1, S. 141-156
'Der Beitrag versteht sich als Plädoyer für eine kulturgeschichtliche Erweiterung der Totalitarismuskonzeption. Denn die Ergebnisse der neueren Holocaustforschung haben den Blick für tief in die deutsche Gesellschaft eingelassene Dispositionen geschärft, aus denen sich ein erheblicher Teil der erschreckenden Dynamik der Judenvernichtung speiste. Damit wird zugleich die Begrenztheit der Erklärungskraft eines in der Totalitarismusthese vorherrschenden Ansatzes offenbar, welcher totalitäre Herrschaft als eine von oben durchorganisierte Form totaler staatlicher Penetration begreift.' (Autorenreferat)
Kein anderes Ereignis im Zweiten Weltkrieg hat Pius XII. so herausgefordert wie die SS-Judenaktion unter seinem Fenster. Was damals geschah, verdichtet die ganze Problematik um das Schweigen des Papstes. Historisch ist umstritten, was Papst Pius unternommen hat, um die Juden Roms zu retten, welchen Zwängen er unterworfen war und was er über das Schicksal deportierter Juden wusste.Anhand zahlreicher Dokumente und Zeugenaussagen rekonstruiert die Studie die Vorgänge rund um die Razzia auf verschiedenen Ebenen. Sie fragt nach dem Kenntnisstand Pius XII. über die NS-Judenvernichtung und analysiert den Konflikt zwischen güterabwägendem Schweigen und Protest aus Gewissensgründen.Das Ergebnis wirft neues Licht auf die Rolle Pius XII. im Herbst 1943
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'Der Beitrag vergleicht zwei Fernsehdokumentationen zum Holocaust, die Anfang der sechziger und zu Beginn der achtziger Jahre für Sendereihen über die Zeit des Nationalsozialismus vom Süddeutschen Rundfunk produziert wurden. Interessant sind sowohl die inhaltlichen wie die formalen Unterschiede. Der Beitrag aus den 1960er Jahren unternimmt den Versuch, durch eine Vielzahl von Bildern und auch abfotografierten Texten den Umfang und die Brutalität der Judenvernichtung zu belegen. Dies geschieht im Stil eines insgesamt unübersichtlich gestalteten Kompilationsfilms. Roman Brodmanns Beitrag zu 'Auschwitz', der nach dem Erfolg der 'Holocaust'-Serie gedreht wurde, bleibt dagegen seltsam unentschieden zwischen den Ansprüchen an eine zuschauerorientiertere Gestaltung und vertrauten Elementen des Kompilationsfilms. Auch auf der Ebene der Interpretation des Geschehens bleibt eine Spannung, die einerseits Erklärungen für den Holocaust im Fremdenhass findet, insgesamt das deutsche Volk in Bezug auf seine Verantwortung aber auch zu entlasten versucht.' (Autorenreferat)
Konstantinos Kavoulakos, Oeffentlicher Gebrauch der Geschichtsschreibungund kollektive Identitaet. Ideologische und politische Aspekte des «HistorikerStreits)) in DeutschlandIn diesem Essay werden zunaechst die verschiedenen Straenge der Argumentationrekonstruiert, die waehrend des «Historikerstreits» um dieEinzigartigkeit der nationalsozialistischen Judenvernichtung entwickeltwurde. Der Historikerstreit wurde durch Habermas' polemische Kritikan den apologetischen Tendenzen der deutschen Geschichtsschreibungausgebest. Die sogenannten Revisionisten haben vom Anfang an versucht,den wissenschaftlichen Charakter ihrer Versuche die nationalsozialistischeVergangenheit Deutschlands unter ein neues Licht zustellen, zu verteidigen. Habermas arbeitete dagegen die politische Motivedes Revisionismus heraus. Die Historisierung der nationalsozialistischenVergangenheit ist kein blosses wissenschaftliches Anliegen. Sie moechtevielmehr der Stiftung eines vereinheitlichen Geschichtsbildes und daherder Staerkung einer konventionellen nationalen Identitaet dienen, dienach Auschwitz fuer die Deutschen nicht mehr moeglich zu sein schien. Der Geschichtsrevisionismus richtet sich gegen das kritische Geschichtsbewusstsein,das Hand in Hand mit einer postkonventionellen kollektivenIdentitaet geht. Zentraler Kern dieser Identitaet koennen nun nur nochdie universalistischen Prinzipien eines ((Verfassungspatriotismus» sein.In seinen Beitraegen machte uns Habermas darauf aufmerksam, dassunsere Einstellung gegenueber einer ambivalenten nationalen Vergangenheitund unsere Entscheidungen fuer die Zukunft zusammenhaengen. ; Konstantinos Kavoulakos, Oeffentlicher Gebrauch der Geschichtsschreibungund kollektive Identitaet. Ideologische und politische Aspekte des «HistorikerStreits)) in DeutschlandIn diesem Essay werden zunaechst die verschiedenen Straenge der Argumentationrekonstruiert, die waehrend des «Historikerstreits» um dieEinzigartigkeit der nationalsozialistischen Judenvernichtung entwickeltwurde. Der Historikerstreit wurde durch Habermas' polemische Kritikan den apologetischen Tendenzen der deutschen Geschichtsschreibungausgebest. Die sogenannten Revisionisten haben vom Anfang an versucht,den wissenschaftlichen Charakter ihrer Versuche die nationalsozialistischeVergangenheit Deutschlands unter ein neues Licht zustellen, zu verteidigen. Habermas arbeitete dagegen die politische Motivedes Revisionismus heraus. Die Historisierung der nationalsozialistischenVergangenheit ist kein blosses wissenschaftliches Anliegen. Sie moechtevielmehr der Stiftung eines vereinheitlichen Geschichtsbildes und daherder Staerkung einer konventionellen nationalen Identitaet dienen, dienach Auschwitz fuer die Deutschen nicht mehr moeglich zu sein schien. Der Geschichtsrevisionismus richtet sich gegen das kritische Geschichtsbewusstsein,das Hand in Hand mit einer postkonventionellen kollektivenIdentitaet geht. Zentraler Kern dieser Identitaet koennen nun nur nochdie universalistischen Prinzipien eines ((Verfassungspatriotismus» sein.In seinen Beitraegen machte uns Habermas darauf aufmerksam, dassunsere Einstellung gegenueber einer ambivalenten nationalen Vergangenheitund unsere Entscheidungen fuer die Zukunft zusammenhaengen.
Der Beitrag befaßt sich anhand der Vernichtungsmaßnahmen im besetzten Polen mit dem Zusammenhang von Euthanasie und therapeutischer Effizienz in der NS-Psychiatrie. Damals galt die Ermordung von psychisch Kranken in Polen als Auftakt für die Säuberung der psychiatrischen Krankenhäuser im Reich und Vorbild gleichermaßen für die spätere Judenvernichtung. Für die Polen bedeutete dieser im Auftrag der Psychiatrie ausgeführte Mord doppelte Diskriminierung, denn sowohl Polen wie auch psychisch Kranke galten wegen ihres Erbgutes und der Rasse als Untermenschen. Der Beitrag referiert die Ergebnisse der Hauptkommission zur Untersuchung der deutschen Verbrechen in Polen zu den Krankenmorden und befaßt sich mit den Hintergründen, Funktionen und Instrumenten der Aktion T-4 und die Auswirkungen der offiziellen Euthanasie-Politik im besetzten Polen. Gedacht als 'Reformaktion' der Psychiatrie, im Rahmen derer chronisch Kranke endlich von ihrem dumpfen Anstaltsdasein befreit würden, wurde diese 'Modernisierung' besonders im besetzten West- und Nordpolen durchgeführt, das 'ins Reich' eingegliedert werden sollte. (ICH)