Aufsatz(elektronisch)1992

Deutsche "Euthanasie"-Politik in Polen während des Zweiten Weltkriegs

In: Psychologie und Gesellschaftskritik, Band 16, Heft 2, S. 5-13

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Abstract

Der Beitrag befaßt sich anhand der Vernichtungsmaßnahmen im besetzten Polen mit dem Zusammenhang von Euthanasie und therapeutischer Effizienz in der NS-Psychiatrie. Damals galt die Ermordung von psychisch Kranken in Polen als Auftakt für die Säuberung der psychiatrischen Krankenhäuser im Reich und Vorbild gleichermaßen für die spätere Judenvernichtung. Für die Polen bedeutete dieser im Auftrag der Psychiatrie ausgeführte Mord doppelte Diskriminierung, denn sowohl Polen wie auch psychisch Kranke galten wegen ihres Erbgutes und der Rasse als Untermenschen. Der Beitrag referiert die Ergebnisse der Hauptkommission zur Untersuchung der deutschen Verbrechen in Polen zu den Krankenmorden und befaßt sich mit den Hintergründen, Funktionen und Instrumenten der Aktion T-4 und die Auswirkungen der offiziellen Euthanasie-Politik im besetzten Polen. Gedacht als 'Reformaktion' der Psychiatrie, im Rahmen derer chronisch Kranke endlich von ihrem dumpfen Anstaltsdasein befreit würden, wurde diese 'Modernisierung' besonders im besetzten West- und Nordpolen durchgeführt, das 'ins Reich' eingegliedert werden sollte. (ICH)

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