Der Volksbefreiungskampf in Jugoslawien
In: Europäischer Widerstand im Vergleich: die internationalen Konferenzen Amsterdam, S. 192-210
Der Beitrag gibt einen Überblick über den Widerstand gegen die faschistische Okkupation Jugoslawiens im Zweiten Weltkrieg. Zunächst wurden Vorgeschichte und Voraussetzungen aufgezeigt, insbesondere die Politik der Besatzungsmächte (Drittes Reich, Italien, Bulgarien und Ungarn), sowie Fragen der Kollaboration. Es wurde darauf verwiesen, daß es vorwiegend nur organisierte Formen des Widerstandes gab: die Tschetniki-Bewegung (D. Mihailovic) und die Volksbefreiungsbewegung der Kommunistischen Partei (Tito), die sich auf breiteste Volksmassen in allen jugoslawischen Gebieten und aus allen Schichten der Gesellschaft stützen konnte. Die Darstellung des Widerstandes ging besonders auf das wichtigste Kampfinstrument dieser Bewegung ein: die Partisanen- bzw. Volksberfreiungsarmee. Wie zusammenfassend festgestellt wurde, baute die Volksbefreiungsbewegung in ihrem unerbittlichen Kampf gegen die Besatzungsmächte und ihre Helfer eine ganze Armee auf, eine eigene erfolgreiche Verwaltung und einen neuen Staat, der von den Allieerten schon im Kriege anerkannt wurde; die politische Struktur, die den Befreiungskampf siegreich beendet hatte, spielte auch beim Wiederaufbau der Wirtschaft und bei der Sozialisierung der Produktionsmittel eine führende Rolle. Keiner anderen revolutionären oder zumindest radikalen Widerstandsbewegung im Zweiten Weltkrieg gelang es, so wurde angemerkt, ihre Ziele so vollständig zu verwirklichen. (HRS)