Verhandlungsprozesse und Partizipation in Jugoslawien
In: Betrieb und Partizipation in Osteuropa, S. 73-97
Abstract
Die Folgen der Reformwelle, die sich mit der neuen Verfassung von 1974 für die jugoslawische Wirtschaft einstellten, werden dargestellt und aus entscheidungs- und partizipationstheoretischem Blickwinkel diskutiert. Im Mittelpunkt stehen folgende Reformmaßnahmen: (1) Dezentralisierung in den Unternehmen, (2) Dezentralisierung exekutiver, legislativer und budgetärer Rechte innerhalb des Föderalstaates, (3) Befriedigung gemeinschaftlicher Bedürfnisse im Rahmen selbstverwalteter Interessengemeinschaften, (4) Koordination individueller Handlungen durch Selbstverwaltungsabkommen und gesellschaftliche Vereinbarungen. Es wird gezeigt, daß in Jugoslawien eine Verhandlungswirtschaft existiert, die sich an Preisen orientiert. Resultate der Reformen von Verhandlungsprozessen sind vor allem: (1) eine Erhöhung der Autonomie der Individuen, (2) Förderung der Effizienz (außer bei Rückgriff auf inkorrekte Preise) und (3) Fortdauer verzerrter regionaler und sozialer Interessenrealisierung. (HA)
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