Das ambivalente Konfliktverhalten islamischer Bewegungen: ein Vergleich zwischen den Khudai Khidmatgars und der Hamas
In: Tübinger Arbeitspapiere zur internationalen Politik und Friedensforschung, 50
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In: Tübinger Arbeitspapiere zur internationalen Politik und Friedensforschung, 50
World Affairs Online
In: Die Friedens-Warte: Journal of International Peace and Organization, Band 82, Heft 2/3, S. 85-108
ISSN: 0340-0255
"Ausgehend vom Begriff des ökumenischen Bewusstseins untersucht der Artikel einen möglichen Zusammenhang zwischen den Denkkategorien religiöser Akteure und deren Konfliktaustrag. Hierfür werden zwei islamische Bewegungen miteinander verglichen, die sich beide in Besatzungssituationen befinden: die paschtunische Khudai Khidmatgars und die palästinensische Hamas. Der Untersuchung liegt die Erwartung zugrunde, dass 'universale' islamische Bewegungen zu gewaltfreiem Konfliktaustrag neigen, während 'exklusivistische' zu gewaltsamen Formen des Konfliktaustrags tendieren. Eine Inhaltsanalyse maßgeblicher Kommunikationsmittel beider Bewegungen sowie eine Darstellung ihres Konfliktaustrags bekräftigen schließlich diese Erwartung. Die Erklärungskraft der hier untersuchten Variable lässt sich allerdings noch nicht zufriedenstellend erfassen, weswegen der Artikel mit einigen Forschungsdesiderata für zukünftige Arbeiten schließt." (Autorenreferat)
In: Die Friedens-Warte: Journal of International Peace and Organization, Band 82, Heft 2-3, S. 85-108
ISSN: 0340-0255
Using the concept of ecumenical consciousness, this article investigates a possible connection between the modes of religious thought by religious actors & their conflict behavior. To this end, two Islamic movements are compared, that were/are both in a state of occupation: the Pathan Khudai Khidmatgars & the Palestinian Hamas. The underlying premise of the investigation is that "universal" Islamic movements prefer nonviolent forms of resistance, whereas "exclusivist" Islamic movements are prone to violence. This expectation is confirmed by an analysis of the means of communication in both movements & by an examination of their conflict behavior. The significance of the explanatory variable, however, requires further precision; hence the article includes some desiderata for future research. References. Adapted from the source document.
In: Schriften zum Prozessrecht, Bd. 202
Hauptbeschreibung Das Interesse an der ""Streitbeilegung ohne Urteil"" nimmt angesichts eines sich allgemein zurückziehenden Staates und aktueller Erkenntnisse zum Entscheidungs- und Konfliktverhalten wieder zu. Um neue Erfahrungen zu sammeln, können die Länder nach 15a EGZPO ein obligatorisches außergerichtliches Vorverfahren einrichten. Alexander Schreiber befasst sich mit den Problemen eines solchen Verfahrens in ihrer gesamten Bandbreite. Er hält eine konsensuale Konfliktlösung vielfach für möglich und chancenreich, weist aber darauf hin, dass ihr typischerweise keine.
Der vorliegende Band fasst die Ergebnisse des empirischen Forschungsprojektes Age Diversity Management zusammen, an dem zwischen 2005 und 2007 deutsche Unternehmen aller Branchen teilgenommen haben. Auf Basis eines interdisziplinären Forschungszugangs (Psychologie, Gerontologie, Betriebswirtschaftslehre) wurde untersucht, ob ältere und jüngere Mitarbeiter signifikante Unterschiede in der Ausprägung ihrer Handlungskompetenz (Problemlösefähigkeit, Motivation, Konfliktverhalten, Stressbewältigung, Gedächtnis und Kreativität) aufweisen. Neben den erstmalig in dieser Form untersuchten Unterschieden in der Handlungskompetenz jüngerer und älterer Mitarbeiter erlauben die Ergebnisse zwar keine vollständige Widerlegung, aber eine Neubewertung des Alters-Defizit-Modells für wichtige Teilaspekte altersgemischter Zusammenarbeit. Die gewonnenen Erkenntnisse stützen die These, dass ältere und jüngere Mitarbeiter ihren spezifischen Stärken entsprechend eingesetzt werden müssen. Aus den Projektergebnissen werden Empfehlungen für geeignete Formen altersgemischter Zusammenarbeit (z. B. in altersgemischten Lern-Tandems und Arbeitsgruppen) abgeleitet und Wege zu einer demographiefesten Personalarbeit aufgezeigt.
In: Sozialwissenschaftliche Konflikttheorien: eine Einführung, S. 143-164
Der Institutionalismus ist ein allgemeiner Oberbegriff für Theorien der Internationalen Beziehungen, die ein ganz spezifisches positives Verständnis von den Chancen von Kooperation in einem anarchischen internationalen System teilen und den Institutionen - wie z.B. den internationalen Organisationen - eine besondere Bedeutung beimessen. Der Begriff des Institutionalismus wird in der vorliegenden Einführung für die mit der Kritik am Neorealismus einsetzende Theorieentwicklung im Rahmen der Regimeanalyse verwendet. Ausgehend von einer Definition des Konfliktbegriffs werden die konflikttheoretischen Komponenten institutionalistischer Ansätze herausgearbeitet, die sich auf die Konfliktbearbeitung und den geregelten Konfliktaustrag durch Institutionalisierung von Kooperation beziehen. Für das Verhältnis von Konflikt und Gewalt wird auf die Friedensleistung internationaler Institutionen hingewiesen. Eine exemplarische Konfliktanalyse wird ferner am Beispiel der UNESCO-Krise vorgenommen, die sich von der Mitte der 70er Jahre bis Ende der 80er Jahre um die herrschende internationale Informations- und Kommunikationsordnung drehte. Dargestellt werden die Konfliktparteien, Konfliktgegenstände und Positionsdifferenzen sowie der Konfliktaustrag und das Konfliktverhalten in der UNESCO-Erklärung. Abschließend werden die wichtigsten Kritikpunkte am Institutionalismus beschrieben. (ICI2)
In: Die Transformation der Streitkräfte im 21. Jahrhundert: militärische und politische Dimensionen der aktuellen "Revolution in Military Affairs", S. 249-269
Die USA haben mit der Transformation ihrer Streitkräfte zwar eine Revolution eingeleitet, aber sie haben nach Ansicht des Autors verkannt, dass sie damit eine Konterrevolution hervorrufen, die ihren strategischen Vorteil politisch wieder zunichte macht. Der strukturelle Unterschied bei der Innovationsfähigkeit von Staaten und nicht-staatlichen Akteuren führt zu einem Konfliktverhalten, wie es idealtypisch in der amerikanischen Sicherheitspolitik und den Kriegen in Afghanistan und im Irak zum Ausdruck kommt: Durch technologische Hochrüstung und die Aussicht auf einen schnellen Sieg werden die USA zu Militäreinsätzen verleitet, ohne sich über den politischen Zweck im Klaren zu sein. Die militärische Stärke der USA ist somit zugleich ihre politische Schwäche, und die militärische Schwäche der Aufständischen ihre politische Stärke. Auf diese Weise gewinnen die USA zwar Kriege, verlieren aber regelmäßig den Frieden. Der Autor entwickelt zur Erläuterung dieser These zunächst den Begriff der "militärischen Asymmetrie", der die Dialektik von Revolution und Konterrevolution in "Military Affairs" verdeutlicht. Er beschreibt anschließend die amerikanische Interventionsstrategie anhand der Planungen zur Transformation des Militärs und kontrastiert sie mit der Innovation nicht-staatlicher Akteure im Bereich der Guerilla-Kriegsführung und des Terrorismus. Er zeigt ferner am Beispiel des Irakkrieges, warum die Aufstandsbekämpfung der USA scheitert und der "New American Way of War" im Grunde der alte ist. (ICI2)
Konflikte sind ein natürliches Phänomen menschlichen Zusammenlebens. Dies gilt auch für die komplexen Handlungssysteme Schule und Unternehmen. Verdrängte oder destruktiv bearbeitete Konflikte zwischen Menschen können Beziehungen stark belasten und Energien absorbieren, die für andere Tätigkeiten effizienter eingesetzt werden könnten. Verbale und körperliche Gewalt sind nicht selten die Folgen des menschlichen Unvermögens Konflikte konstruktiv zu regeln. Nicht die sozialen Konflikte sind das Problem, sondern die Art und Weise wie Menschen mit ihnen umgehen. Konfliktfähigkeit ist eine berufliche Handlungskompetenz und ein zentrales Bildungsziel im Hessischen Schulgesetz. Die Vermittlung von Konfliktfähigkeit setzt eine entsprechende Qualifizierung der Lehrenden voraus. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie Konfliktkompetenz in der Lehrerausbildung erworben und in der Schule vermittelt werden kann, um Konflikte konstruktiv zu bearbeiten. In der Dissertation wird diesbezüglich der seit Anfang der 90er Jahre zunehmend an deutschen Schulen praktizierte Ansatz der Mediation auf seinen berufspädagogischen Nutzen untersucht. Mediation, wie sie in dieser Arbeit verstanden wird, ist eine Grundhaltung und ein strukturiertes Verfahren zugleich. Eine oder mehrere allpartei¬liche Personen vermitteln außergerichtlich zwischen zwei Konfliktparteien, wenn diese nicht in der Lage sind, selbst ihren Konflikt zu regeln. Mediatoren helfen den Strei¬tenden eine selbstbestimmte und konsensorientierte Einigung zu erarbeiten. Der Konflikt wird zu einer sozialen Lernsituation. Das für die berufspädagogische Arbeit favorisierte ganzheitliche Lehr-Lernkonzept der transformativen Mediation basiert auf einem humanistischen Menschenbild und versucht das Konfliktverhalten der Beteiligten durch die Förderung der Selbstbestimmung und des Einfühlungsvermögens zu verbessern.
World Affairs Online
In: Europäische Zeitschrift für Berufsbildung, Band 40, S. 92-113
"Auf dem Arbeitsmarkt werden heute sozioemotionale Kompetenzen sehr geschätzt. Viele Autoren versichern sogar, dass diese Art von Kompetenzen dazu beiträgt, die Beschäftigungsfähigkeit zu erhöhen. In der Regel vergessen jedoch die Bildungseinrichtungen, dass sie es sind, die die Verantwortung dafür tragen, diese Kompetenzen zu vermitteln. Für die meisten Arbeitsstellen werden nicht nur spezielle fachspezifische Kenntnisse und Fähigkeiten gefordert, sondern auch ein gewisser Grad an sozialen und emotionalen Kompetenzen, die den Mitarbeiter dazu befähigen, im Team zu arbeiten, bei auftretenden Schwierigkeiten sich selbst zu motivieren, zwischenmenschliche Konflikte zu lösen oder mit einem hohen Stressfaktor zurechtzukommen. Diese sozioemotionalen Kompetenzen können am besten durch Erfahrung, angemessenes Training und in der Praxis erworben werden. Aus diesem Grund ist das Betriebspraktikum die einmalige Gelegenheit für den Tutor, den Studierenden und den jungen Hochschulabsolventen bei der Entwicklung ihrer sozioemotionalen Kompetenzen zu unterstützen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
In: The journal of conflict resolution: journal of the Peace Science Society (International), Band 52, Heft 5, S. 737-764
ISSN: 0022-0027, 0731-4086
World Affairs Online
In: Die Friedens-Warte: Journal of International Peace and Organization, Band 82, Heft 2/3, S. 109-135
ISSN: 0340-0255
"Religiöse Konzeptionen spielen in Konflikt- und in Friedensprozessen oft eine große Rolle. Meistens bilden Akteure und Institutionen den Analyserahmen, während systemische Operationslogiken außerhalb der Betrachtung bleiben. Anhand des Buddhismus auf Sri Lanka soll das Potenzial des systemischen Zugangs expliziert werden. Konflikte werden ausgelöst, weil die friedensrelevanten Subsysteme Politik und Religion unterschiedlichen Operationslogiken und Zielen folgen. Einmal ausgelöst entwickeln Konflikte die Tendenz, dauerhaft zu werden, da es sich bei ihnen um hoch integrierte Sozialsysteme handelt. In Sri Lanka entsteht ein exklusiver, ethnisch-buddhistischer Nationalstaat, der die Minderheiten ausgrenzt. Unruhen, Pogrome und schließlich ein 25-jähriger Bürgerkrieg sind die Folge. Verschiedene Friedensinitiativen bleiben ergebnislos, weil die Funktionslogiken der beiden Teilsysteme bisher einen Friedensschluss verhinderten, obwohl an verschiedenen Punkten immer wieder ihr 'friedliches' Anknüpfungspotential deutlich wird." (Autorenreferat)
In: Third world quarterly, Band 28, Heft 3, S. 555-570
ISSN: 0143-6597
World Affairs Online
In: Totalitarismus und Demokratie: Zeitschrift für internationale Diktatur- und Freiheitsforschung = Totalitarianism and democracy, Band 4, Heft 2, S. 375-389
ISSN: 1612-9008
"Der Verfasser stellt in seinem Beitrag Erklärungsansätze dafür vor, wie und warum Menschen in die genannten Rollen kommen. Zunächst entwarf man Täterprofile von grausamen, von Grund auf bösen Menschen einerseits und von leicht verführbaren Bürgern andererseits, die von einer dämonischen Clique hinters Licht geführt werden konnten. Zwischen den 60er und 90er Jahren machten dann Sozialpsychologen und Historiker auf experimentellem Wege oder durch historische Rekonstruktionen die Entdeckung, dass es sich bei den Tätern um 'ganz normale Menschen' handelte, die sich in bestimmten Situationen wie Bestien verhielten. Die Situation löste Reize aus, die Menschen dazu brachten, eine Rolle einzunehmen, die man ihnen zuvor kaum zugetraut hätte. 'Täter', aber auch 'Opfer', 'Zuschauer' und 'Opponenten' werden durch ihr Verhalten in bestimmten Situationen auf unterschiedliche Weise 'belohnt'. Angesichts solcher Befunde sollte man sich darüber im Klaren sein, welche genetischen und sozialen Faktoren menschliches Verhalten bestimmen und welche komplexen neurobiologischen Prozesse aktuellem menschlichem Verhalten vorausgehen. Vor diesem Hintergrund wird die Frage gestellt, inwieweit traditionelle humanistische oder christliche Menschenbilder mit den naturalistischen Funktionsweisen des Menschen kompatibel sind. Oder ist es an der Zeit, eine modifizierte Anthropologie zu formulieren, die menschlichen Motivationen und Verhaltensdispositionen besser entspricht?" (Textauszug)