Darstellung der institutionellen Organisation und des Konfliktverhaltens der chilenischen Arbeiterbewegung und Übersicht über Fortschritte und Rückschläge in der Entwicklung der Arbeitsbeziehungen im industriellen Sektor bis zum Staatsstreich 1973
In: Panorama centroamericano. Pensamiento y acción, Heft 9, S. 41-49
ISSN: 1018-1822
Gemeinsame Erklärung der in Honduras legal arbeitenden Parteien zur Frage der zunehmenden innenpolitischen Gewalt. Im ersten Teil handelt es sich um eine soziologisch-politologische Ursachen- und Folgeanalyse: in erster Linie sei die soziale Diskriminierung breiter Bevölkerungsschichten verantwortlich für gewalttätiges Konfliktverhalten. Daher bedürfe es gemeinsamer nationaler Anstrengungen, für Abhilfe zu sorgen. Im zweiten Teil werden Exekutive, Legislative und Judikative sowie die sozialen Gruppen in Einzelappellen aufgefordert, sich künftig jeder Gewaltanwendung entgegenzustellen
"Das erste Jahrzehnt nordirischer Politik nach dem gewaltsamen Ausbruch des Konflikts Ende der sechziger Jahre war gekennzeichnet von wiederholten Bemühungen, im direkten Kontakt der Kontrahenten (der protestantischen Unionisten und der katholischen Nationalisten), beispielsweise durch das Modell der Machtbeteiligung der katholischen Minderheit bei der Regierung nordirischer Angelegenheiten (power-sharing), das Konfliktpotential zu begrenzen. Diese Politik scheiterte ebenso wie die wiederholten Anläufe zur Schaffung eines von beiden Konfliktpartnern akzeptierten nordirischen Parlaments (1973, 1975, 1982), das den 1972 aufgelösten Stormont ersetzen sollte. Das Versagen interner Lösungsmodelle veranlaßte die britische Regierung, nach Konfliktbegrenzungsstrategien auf der internationalen Ebene (durch Absprachen mit der Regierung der Republik Irland) zu suchen, zumal die Republik in den achtziger Jahren eine deutlich konziliantere Haltung gegenüber Nordirland entwickelte. Zum ersten Mal (New Ireland Forum 1984) wurden in der Republik bei allen politischen Parteien Alternativen zur Vereinigung des Nordens mit der Republik als Lösungsmöglichkeiten des Nordirlandproblems diskutiert. In Verhandlungen der britischen mit der irischen Regierung entstanden dauerhafte Kooperationsstrukturen beider Länder, und es kam zum Abschluß eines anglo-irischen Abkommens (1985), das der Republik ein begrenztes Mitspracherecht in nordischen Angelegenheiten gibt. Die eigentlich Betroffenen aber waren für interne, noch für auf der internationalen Ebene entwickelte Konfliktlösungsmodelle zu gewinnen. Die katholischen Nationalisten sehen sich weiterhin als diskriminierte Minderheit und fordern den Anschluß des Nordens an die Republik. Die protestantischen Unionisten fürchten um ihre Rechte, wenn der Republik Irland Einflußmöglichkeiten auf die nordische Politik gegeben werden. Das britische Krisenmanagement fand und findet bei keiner Seite Unterstützung, ja, es wird immer wieder für die sporadisch eskalierende Konfliktintensität verantwortlich gemacht." (Autorenreferat)
"Auf den ersten Blick läßt die Betrachtung der Kriegsstatistik seit 1945 eine begründete Hoffnung auf einen dauerhaften Weltfrieden kaum zu. Bei differenzierterer, 'lebensgeschichtlicher' Analyse des Staatenverhaltens wird indessen der Blick freigelegt auf bestimmte Segmente der Staatenwelt, in denen Frieden durchaus möglich zu sein scheint. Durch eine Vergewisserung der Traditionsstränge der politischen Theorie des Friedens, die letztlich auf die friedensrelevanten Aspekte von Internationaler Organisation und Herrschaftsform hinweist, wird die Perspektive auf die Bedingungen der Möglichkeit von Frieden weiter geschärft. Die sozialwissenschaftliche Forschung scheint diese theoretischen Annahmen auf den ersten Blick nicht erhärten zu können, sie hat aber in den letzten Jahren zumindest einen - von der politischen Philosophie schon früher postulierten - Zusammenhang bestätigen können: Zwischen liberal-demokratischen Staaten selbst kommt es nicht zu militärisch ausgetragenen Konflikten. Offenbar besteht zwischen Demokratien eine intrasystemar-spezifische Kriegshemmung, die durch eine ausgeprägte Kooperationsbereitschaft noch verstärkt wird. Gegenüber Staaten mit anderer Herrschaftsform zeigen Demokratien allerdings kein signifikant von Nichtdemokratien unterscheidbares Konfliktverhalten. Somit sind die hier vorgetragenen Befunde und Überlegungen keinesfalls dazu angetan, einer missionarischen Interpretation Vorschub zu leisten, sondern sie zielen auf eine zugleich selbstbewußte wie selbstkritische Prüfung des außenpolitischen Verhaltens liberal-demokratischer Staaten hin." (Autorenreferat)
Die Gewalt, insbesondere politische Gewalt, ist in Südafrika zunehmend Gegenstand hitziger Debatten und nur schwer objektiv zu analysieren. Ziel dieses Beitrags ist es, zu einer derartigen objektiven Analyse durch die Darstellung einer bestimmten Untersuchungstechnik beizutragen, die dem Objektivitätserfordernis nahekommt (Ursachen, Verursacher, Opfer, Ziele der Gewalt etc.). Zur Erläuterung werden Ergebnisse früherer Konfliktanalysen auf der Basis der hier vorgeschlagenen Methode dargestellt. (DÜI-Hlb)
In der soziologischen Theorie wird Macht oft so behandelt, als handele es sich eher um eine stabile Struktur oder eine individuelle Ressource als um eine dynamische Beziehung zwischen Menschen. Der Artikel prüft Drohungen als eine prototypische Methode, mit der soziale Macht ausgeübt wird. Konzeptionen des symbolischen Interaktionismus und der phänomenologischen Situationstheorie nutzend, wird die universale Tiefenstruktur der Drohungen identifiziert. Dies erlaubt eine Betrachtung, wie Bedeutung und Gebrauch von Drohungen in typischen sozialen Kontexten variieren: (1) in Konstellationen wechselseitiger Abschreckung; (2) in totalen und (3) legitimierte Herrschaftsverhältnissen; (4) in kooperativen Arbeitszusammenhängen und (5) in interpersonalen Beziehungen. Reaktionsmuster und Gegenmaßnahmen gegen die Macht der Drohungen werden diskutiert. (RWÜbers.)
The background to the internal armed conflict in the Philippines explains the breakdown of the 1986 peace initiatives and the difficulties involved in the period of transition to democracy. To enforce human rights and international humanitarian law is to take the essential first steps in the resolution of conflict. To institutionalize measures to resolve conflict underscores the importance of popular participation, democratic pluralism and the democratization of media and the electoral exercise. In the end, a lasting peace can be achieved by a strategy of self-reliant development based on justice. (DÜI-Sen)
In: World development: the multi-disciplinary international journal devoted to the study and promotion of world development, Band 18, Heft 9, S. 1231-1246