Die verstärkte Nutzung regionaler Potenziale soll gerade im Zeitalter der Globalisierung insbesondere kleine und mittlerer Unternehmen in die Lage versetzen, im Wettbewerb zu bestehen. Doch obwohl viele politische Initiativen darauf abzielen, regionale zu initiieren, kooperiert momentan lediglich ein Drittel aller Unternehmen in der Investitionsgüterindustrie mit regionalen Partnerfirmen. In den neunen Bundesländern ist die Kooperationsneigung deutlich ausgeprägter als im Westen. In den alten und neuen Ländern sind regionale Kooperationen bislang eher Ausdruck der Schwäche, als dass auch in guten Ertragssituationen gezielt als Instrument genutzt würden.
Das derzeitige "Bündnis für Arbeit" ist ein Kooperationsversuch, bei dem eine gemeinsame Zielsetzung der Akteure nicht erkennbar ist. Wie könnte eine Kooperation mit einer gemeinsamen Zielsetzung aussehen? Dr. Arne Heise plädiert für einen "Makro-Dialog" zwischen Tarifparteien, Bundesregierung und Bundesbank.
Eine erfolgreiche Schulentwicklung hängt nicht nur von internen Faktoren ab. Durch die Einbeziehung ihres Umfelds und die Kooperation mit externen Akteuren und Arbeitsbereichen wie der Wirtschaft kann Schule weitere gewinnbringende Impulse erfahren. Unser Demokratie-Baustein zur "Kooperation zwischen Schule und Wirtschaft" informiert, in welcher Form der Unterricht und die Schüler/-innen hiervon profitieren können.
Das Thema liegt im Zentrum der gegenwärtigen wirtschaftsethischen Diskussion und hat eine nicht zu unterschätzende Bedeutung für die Weiterentwicklung und Perspektiven der Sozialen Marktwirtschaft. Es kann nur interdisziplinär behandelt werden. Daher erscheint es sinnvoll, zunächst die verschiedenen Perspektiven aufzuzeigen, die für die Überlegungen unverzichtbar sind. 1. Es geht zum einen um das Verhältnis von Ethik und Ökonomik. Auch in der Wirtschaftsethik, die sich die Integration beider Wissenschaften zum Ziel gesetzt hat, gibt es über diese Frage durchaus keine einhellige Auffassung. Hier ist besondere methodische Sorgfalt geboten; entsprechende methodologische Reflexionen müssen die Prinzipien der Argumentation offen legen. 2. Aufgrund der Entwicklung der modernen Wirtschaft sind innerhalb der Ökonomik die Volkswirtschaftslehre und die Betriebswirtschaftslehre gleichermaßen involviert: Erstere kommt vor allem als Ordnungs- oder Institutionentheorie vor, letztere als Organisationstheorie bzw. Managementlehre. 3. Da alles Handeln umweltabhängig bzw. umweltbezogen ist, können Handlungen, die phänomenologisch gleich erscheinen - z. B. kooperatives Handeln -, in verschiedenen historischen Situationen mit ihren unterschiedlichen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnungen systematisch völlig anders einzuschätzen sein. Daher sind Verhaltensweisen von Akteuren, insbesondere von Unternehmen, nur vor dem Hintergrund einer Theorie der modernen Gesellschaft angemessen zu diskutieren. 4. Als Folge ergibt sich daraus u.a., daß die Frage nach der Analogie von Unternehmenspolitik und Gesellschaftspolitik tendenziell negativ zu bescheiden ist. Zwar kann die Gesellschaftspolitik viel von einem Blick auf moderne Unternehmenspolitik lernen, aber die Tatsache, daß es in modernen liberalen Gesellschaften analog zu Unternehmenszielen so etwas wie gesamtgesellschaftliche Ziele nicht mehr geben kann, markiert einen fundamentalen Unterschied in Theorieanlage und Politik zwischen Unternehmen und Gesellschaft. Das Thema Gewinnmaximierung und Kooperation - Eine ordnungsethische Reflexion ist so umfassend, daß es in dem vorgesehenen Rahmen nur in den Grundzügen bearbeitet werden kann; auf viele wertvolle Einzelheiten muß verzichtet werden. Das Thema steht in dem systematischen Zusammenhang von Weiterentwicklung und Perspektiven der Sozialen Marktwirtschaft: Da die Soziale Marktwirtschaft* nie bloß auf eine Wirtschaftsordnung, sondern immer auf die umfassende Ordnung der Gesellschaft zielte, erscheint eine Konzentration auf die konzeptionellen Fragen einer Theorie der Gesellschaft einschließlich ihrer normativen Grundlagen durchaus angemessen. Auch haben sich hinsichtlich der normativen Grundlagen und der ökonomischen Methodik in den vergangenen Jahrzehnten bedeutende theoretische Veränderungen vollzogen, so daß es jetzt an der Zeit erscheint, diese Veränderungen in einer ordnungsethischen Reflexion zusammenzutragen. Zu beginnen ist (1) mit der gesellschaftstheoretischen Grundlegung. In diese ist dann (2) die Ordnungsethik einzuzeichnen. In diesen Rahmen ist dann (3) das Handeln der Unternehmen in methodisch sorgfältiger Weise zu integrieren. Schließlich wird (4) das Verhältnis von Unternehmens- und Gesellschaftspolitik zu diskutieren sein, bevor (5) in einer methodologischen Reflexion das Verhältnis von Ethik und Ökonomik thematisiert werden soll. Der Versuch einer Zusammenfassung bildet (6) den Abschluß der Überlegungen.
China und Japan sind wirtschaftlich und politisch die wichtigsten Staaten in Ostasien. Ihre Entwicklung verläuft seit den 90er Jahren geradezu spiegelbildlich: Der wirtschaftliche und der damit verbundene politische Aufstieg Chinas kontrastiert mit wirtschaftlicher Stagnation und politischem Reformstau in Japan. Für Frieden, politische Stabilität und wirtschaftliche Entwicklung in Nordost- und Südostasien wird es immer wichtiger, ob das chinesisch-japanische Verhältnis in Zukunft eher durch Kooperation oder durch Rivalität und Konflikt geprägt ist. Die friedliche Beilegung von Konflikten - zum Beispiel der Nuklearkrise auf der koreanischen Halbinsel - ist ohne konstruktive Beteiligung Japans und Chinas unwahrscheinlich, und auch Ansätze zu einer stärkeren Regionalisierung erscheinen ohne einen der beiden Staaten nicht zukunftsträchtig. Angesichts seiner Bedeutung für die asiatisch-pazifische Region kann die weitere Entwicklung des japanisch-chinesischen Verhältnisses Deutschland und Europa nicht gleichgültig sein. Japan und China haben nach dem Ende des Kalten Krieges noch keine stabile Form für ihre Beziehungen gefunden. Während ihre wirtschaftliche Verflechtung immer enger wird, bleibt ihr politisches Verhältnis distanziert und birgt zahlreiche Konfliktpotentiale. Die Geschichte, insbesondere die japanische Okkupation von Teilen Chinas im Zweiten Weltkrieg, drängt sich immer wieder als Problem in die aktuellen Beziehungen. Entscheidend für ihr künftiges Verhältnis wird sein, ob beide Staaten den Willen und die Fähigkeit haben, nach Verhandlungslösungen zu suchen und dafür entsprechende - bilaterale oder multilaterale - Mechanismen einzurichten bzw. in Anspruch zu nehmen. Da beiden Regierungen die Bedeutung ihrer Beziehungen zueinander für die Gesamtregion bewußt ist, stehen die Chancen dafür nicht schlecht. (SWP-Studie / SWP)
Die Rolle visueller Medien für die Repräsentation des preußischen Herrscherhauses erschöpfte sich nicht darin, Bilder oder Skulpturen auf Bestellung ausführen zu lassen - sie konnte sich auch und vielleicht sogar wirksamer darin manifestieren, dass der preußische Herrscher sich demonstrativ den Interessen des Kunstpublikums seiner Zeit annäherte. Als ein so zu verstehender politischen Akt kann der Ankauf eines Gemäldes Caspar David Friedrichs ("Morgen im Riesengebirge") 1812 durch Friedrich Wilhelm III. interpretiert werden. Dieser Ankauf wurde nicht etwa durch Agenten, sondern durch den König persönlich in der Berliner Akademieausstellung vorgenommen, nachdem bereits zuvor 1810 zwei Gemälde ("Der Mönch am Meer", "Abtei im Eichenwald") aus der Berliner Akademieausstellung durch das Königshaus gekauft worden waren. Der Souverän diskutierte bei dieser Gelegenheit öffentlich über das Gemälde, er stellte einen Bezug zwischen seiner Person und den Gemälden her. Der preußische Herrscher trat dabei nicht nur als Kunstkritiker auf, sondern ging auch das Risiko ein, sich als Privatperson unangemessen öffentlich zu enthüllen. Es ging um die Identifizierung eines visuellen Mediums, in dem eine potentiell gemeinsame (Natur)Erfahrung des Souveräns und "seines" Volks vermeintlich Bild geworden war. Im Schein des Mediums konnte ein ideologischer Zusammenhang Gestalt gewinnen: eine vermeintlich durch Erfahrung vermittelte Gemeinsamkeit des Herrschers mit dem von ihm faktisch ohne die Legitimation durch irgendeine Erfahrung Beherrschten. Für dieses historische Verständnis des Mediums als politisch wirksame Instanz war es nicht notwendig, dass die Medien bestimmte Inhalte transportierten - bereits in ihrer abstrakten, doch nur je konkret zu Stande kommenden vermittelnden Kraft lag die Potenz, politische Kollektive zu konstruieren und die sogenannten "nationalen Identitäten" herauszubilden. In einer Allianz frühromantischer Medientheorie und offizieller Politik in Preußen könnte ein durch die Kunstgeschichte noch nicht ausreichend wahrgenommener Grund für die unter modernen Bedingungen erstaunlich langfristige Wirksamkeit gerade der preußischen Herrschaftsinszenierung.
Auf beiden Seiten des Atlantiks entstehen bzw. erweitern sich Handelsblöcke, die jeweils auf ein wirtschaftliches Zentrum ausgerichtet sind: die EU auf der östlichen und die USA auf der westlichen Seite. Handelspolitisch stehen die Blöcke unter dem Dach der Welthandelsorganisation WTO; dies soll Abschottung bzw. Antagonismus verhindern. Welche aktuellen Entwicklungen gibt es auf beiden Seiten? Wo liegen die Querverbindungen und Schnittstellen zwischen den regionalen Handelsblöcken? Welche Konflikte bestehen zur Zeit in den transatlantischen Handelsbeziehungen?
Die Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke in der Bundesrepublik Deutschland (AKSB) führt seit 1988 das Projekt "Zusammen lernen" durch, an dem mehrere ihr angehörende Träger - Akademien, Heimvolkshochschulen, Jugendbildungsstätten - mitwirken. Ziel des aus Mitteln des Bundesjugendplans und der Stiftung Deutsche Jugendmarke" geförderten Vorhabens ist es, Möglichkeiten und Grenzen der Zusammenarbeit von außerschulischer Jugendbildung in freier Trägerschaft und Schule auf dem Gebiet politischer Bildung aufzuzeigen. Das Gutachten soll die sich bei dieser Kooperation ergebenden rechtlichen Probleme klären. Nach Maßgabe der ihm zugrunde liegenden Vereinbarung werden folgende Fragen untersucht: die Freistellung von Schülern für die Teilnahme an Seminaren der außerschulischen Bildung, die Aufsichtspflicht während der Seminare und die Rechtsstellung der die Schüler begleitenden Lehrer. Die Studie erörtert die für die gymnasiale Oberstufe und die Fachoberschule maßgebliche Rechtslage in den elf Bundesländern; sie trägt hierbei den unterschiedlichen Gegebenheiten von öffentlichen und (katholischen) Privatschulen Rechnung. (DIPF/ Orig.)
1998 und 2000 fanden zwei virtuelle Konferenzen im Bereich der Politik und politischen Bildung statt. Die Zielgruppe, die dabei den Weg ins Netz fand, kam aus dem Bereich Erwachsenenbildung und politische Bildung und hatte meist keine oder wenig Erfahrungen mit der Nutzung der kommunikativen Dienste des Internet. Ein explizites Ziel der beiden Veranstaltungen mußte daher die einfache Bedienbarkeit sein. Eine besondere Herausforderung lag zudem darin, die Personen, die sich deutschlandweit zu den beiden virtuellen Veranstaltungen angemeldet hatten, innerhalb der Tagungsdauer zu einer aktiven Diskussion zu motivieren. Aus den Erfahrungen mit den beiden Veranstaltungen können Hinweise auf die Gestaltung virtueller Konferenzen abgeleitet werden. Neben der Definition einer virtuellen Konferenz und ihrer Einordnung zwischen anderen Kooperations- und Kommunikationsformen im Netz, werden in diesem Beitrag die beiden Konferenzen vorgestellt und ein Fazit sowie einige Gestaltungstipps davon abgeleitet.
Südostasien hat die Krise von 1997/98 überwunden, ohne zu den Wachstumsraten der frühen 90er Jahre zurückzukehren. Die Binnennachfrage ist bislang in den meisten Ländern Südostasien nur unzureichend entwickelt, ausländische Investoren orientieren sich zunehmend an China und erst in jüngster Zeit verheißt die Erholung der amerikanischen Wirtschaft ein erneutes Anziehen regionaler Exporte. Die Reaktionen auf diese Lage reichen von einer stärkeren Binnenorientierung einzelner Volkswirtschaften bis zu dem Versuch, mit Hilfe bi- oder multilateraler Arrangements am China-Boom zu partizipieren. Nicht abgeschlossene nation building-Prozesse und divergierende nationale Interessen, die sich in unterschiedlichen Antworten auf die erwähnten Probleme manifestieren, verhindern jedoch eine Vertiefung der regionalen Kooperation. Aufgrund dieser institutionellen Defizite kann die ASEAN auf den dramatischen Wandel des regionalen Umfelds nur unzulänglich reagieren. Vieles deutet daraufhin, dass das umfassende Kooperationsangebot der VR China und deren häufig proklamierte Verpflichtung zur "Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten" bei den meisten ASEAN-Staaten mehr Widerhall findet als die Politik der USA, deren Ausweitung des Kampfes gegen den internationalen Terrorismus auf Südostasien die dort vorhandenen Konflikte eher vergrößert als verringert. Den ohnehin unvermeidlichen nationalen Souveränitätsverlust werden die Mitgliedsländer der ASEAN nur durch eine beschleunigte Integration auffangen können. Einer zügigen Umsetzung dieser Erkenntnis stehen jedoch die Interessen mächtiger Rentier-Eliten und zahlreicher populistischer Politiker entgegen. Angesichts dieser Situation müssen sich konkrete Empfehlungen darauf beschränken, die bilaterale und interregionale Zusammenarbeit demokratiefördernd zu konditionieren. (SWP-Studie / SWP)
Vor dem Hintergrund theoretischer Erwartungen über die leistungssteigernden Wirkungen von Kooperationen sowie verbreiteter empirischen Einschätzungen zu Kooperationsbarrieren in den neuen Bundesländern werder zwischenbetriebliche Kooperationen wirtschaftspolitisch aktiv gefördert. Wodurch ist das Kooperationsgeschehen in Ostdeutschland charakterisiert? Wie verbreitet sind Kooperationen, und welchen Effekt haben sie auf die betriebliche Leistungsfähigkeit? Der vorliegende Beitrag diskutiert diese Fragen auf der Grundlage einer aktuellen Breitenerhebung im Ost-West-Vergleich sowie von Fallstudien. "Der Beitrag diskutiert die Kooperationsaktivitäten und ihre Effekte für die Leistungsfähigkeit von Betrieben in den neuen Bundesländern. Hintergrund sind die theoretischen Erwartungen über die leistungssteigernden Wirkungen von Kooperationen sowie die verbreiteten Einschätzungen zu Kooperationsbarrieren in den neuen Bundesländern; beides führt zu einer aktiven wirtschaftspolitischen Unterstützung von Kooperationen. Entgegen verbreiteten Erwartungen sind Kooperationen zwischen ostdeutschen Betrieben keine Seltenheit, und kooperierende Unternehmen sind nicht durchgängig leistungsfähiger als nicht-kooperierende Betriebe. Offenbar, so die Schlussfolgerung, ist zu wenig darüber bekannt, unter welchen Bedingungen sich die leistungssteigernden Effekte zwischenbetrieblicher Kooperationen einstellen."
Die Arbeit ist eine kritische Reflexion der transnationalen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Raumentwicklung in Europa. In ihrem Mittelpunkt steht die handlungsorientierte EU-Gemeinschaftsinitiative INTERREG, deren Ergebnisse und Methodik im Kontext von Struktur- und Raumentwicklungspolitik beleuchtet werden. Die Reflexion bezieht sich beispielhaft auf den Nordseeraum, lässt aber verallgemeinerbare Schlüsse zu. Sie erfolgt zu einem Zeitpunkt, in dem Erfahrungen mit zwei halben Programmperioden in der transnationalen Ausrichtung von INTERREG vorliegen und in dem, nach Vorlage des Dritten Kohäsionsberichtes, wichtige Entscheidungen für die nächste Förderperiode 2007-2013 vorbereitet werden. Diesen kommt eine besondere Bedeutung dadurch zu, dass sie erneut für mehrere Jahre, aber diesmal für die im Jahre 2004 deutlich größer gewordene Gemeinschaft die kohäsions-, struktur- und raumentwicklungspolitischen Grundlagen bereiten werden.Zu Beginn werden die EU-Strukturpolitik als Fundament von INTERREG und die Zusammenarbeit in den Grenzräumen benachbarter Mitgliedstaaten als Ausgangspunkt für die transnationale Kooperation dargelegt. Im Mittelpunkt der Arbeit steht jedoch die transnationale Ausrichtung von INTERREG, zunächst als INTERREG IIC (1997-1999), dann als INTERREG IIIB (2000-2006). Am Beispiel des Nordseeraumes untersucht der Verfasser das Zusammenspiel zwischen den Vorgaben der EU-Kommission und ihrer inhaltlichen und administrativen Umsetzung in diesem Kooperationsraum. Verfahren und Probleme der Projektauswahl werden ebenso analysiert wie Methoden und Schwierigkeiten der Evaluierung und Indikatorenbildung. Die wesentlichen Änderungen beim Übergang von INTERREG IIC zu IIIB werden herausgearbeitet und es werden Vergleiche zu anderen Kooperationsräumen gezogen. Der Verfasser analysiert den Einfluss politischer Organisationen und Netzwerke - auch im Vergleich zum Ostseeraum - und geht auf die Bedeutung neuer Ansätze wie der europaweiten Zusammenarbeit im Rahmen von INTERRREG IIIC und des auf methodischen Erfahrungsaustausch orientierten Instrumentes InterAct ein. Als Beispiele für die Arbeitsweise und den Einfluss der Projekte werden die beiden für das Integrierte Küstenzonenmanagement bzw. für die Tourismusentwicklung bedeutsamen Projekte NORCOAST und Nordseeradweg untersucht und bewertet. Neben der Einordnung der transnationalen Zusammenarbeit in den Gesamtkontext europäischer Raumentwicklungspolitik als Dach (Europäische Raumordnungs-ministerkonferenz - EMKRO/CEMAT, Europäisches Raumentwicklungskonzept - EUREK und europäische Raumbeobachtung - ESPON) des handlungsorientierten EU-Programms INTERREG wird ein dem Stand von Mai 2004 entsprechender Ausblick auf die Neugestaltung der Strukturpolitik unter dem Gesichtspunkt der europäischen Kooperation vorgenommen. Die Arbeit schließt mit einer zusammenfassenden Würdigung der Stärken und Schwächen der EU-Gemeinschaftsinitiative INTERREG IIC/IIIB und leitet daraus Empfehlungen für die Fortführung der transnationalen Kooperation in einer größer gewordenen Europäischen Union ab. Die Vorschläge beziehen sich auf instrumentelle Konzentration und Vereinfachung, administrative Verschlankung, Maximierung des transnationalen Outputs, Verbesserung der Projektauswahl und Programmbewertung, Steigerung der Wirksamkeit der transnationalen Kooperation und auf eine Öffnung für die europaweite Zusammenarbeit, darunter an erster Stelle - aufgrund der Erweiterung - die Ost-West-Kooperation, ohne dabei die Nord-Süd-Kooperation außer Acht zu lassen.
Nordostasien gehört zu den wenigen Regionen der Welt, in denen kompetitive Strukturen kooperative Ansätze überlagern, wobei teils vitale Interessen von Groß- und Atommächten involviert sind. Wichtigster Faktor in dieser dynamischen Gleichung ist die Entwicklung der Volksrepublik China zu einer großen oder fragmentierenden, einbindbaren oder nicht einbindbaren Macht. Vor diesem Hintergrund kommt die traditionelle Sicherheitsarchitektur der Region, bestehend aus der militärischen Präsenz der USA und ihren bilateralen Allianzen mit Japan und Südkorea, auf den Prüfstand. Die Studie unternimmt eine Bestandsaufnahme der ökonomischen und politischen Transformationsprozesse in Nordostasien und versucht, Wechselwirkungen zwischen wirtschaftlichem und politischem Wandel, sowie zwischen Transformation, Kräftegleichgewicht und kooperativen Ansätzen zu identifizieren. Sie gelangt unter anderem zu folgendem Ergebnissen: Chinas mittelfristiger Aufstieg zur kooperativen Großmacht ist keineswegs ausgemacht. Einhergehend mit einer anhaltenden Schwäche der Pekinger Führung, könnten sich die Widersprüche zwischen transformatorischem und legitimatorischem Imperativ als unvereinbar erweisen. In der Taiwan-Straße macht die bisher von Washington praktizierte strategische Ambiguität in dem Maße weniger Sinn, in dem der Status quo aufgrund gegenläufiger Entwicklungen in China und Taiwan an Attraktivität verliert. Japans Außen- und Sicherheitspolitik sieht sich zunehmend mit dem Dilemma konfrontiert, daß es bereits im Rahmen der Allianz mit den USA in eine aktivere Rolle gedrängt wird, in der Konflikte mit den meisten regionalen Nachbarn vorprogrammiert sind. Auf der koreanischen Halbinsel werden weder Kim Dae-chungs "Sonnenscheindiplomatie" noch George Bushs härtere Linie zu einem tragfähigen Entspannungsprozeß führen, denn Nordkorea verbindet mit diesem zu Recht den eigenen Untergang. Angesichts der zahlreichen regionalen Unwägbarkeiten und mangels seriöser Alternativen dürfte Pax Americana in Nordostasien für die nächsten zwanzig Jahre ...
Die terroristischen Anschläge von New York und Washington werden langwährende und teils schwerwiegende Auswirkungen auf die Entwicklung Südostasiens haben. Zum einen wurden seit dem 11. September 2001 Zusammenhänge zwischen Separatismus, politischem Islam, Terrorismus und anderen nichtmilitärischen Risiken deutlich. Zum anderen erwiesen sich sowohl die Nationalstaaten als auch zwischenstaatliche Arrangements bisher als unfähig, diesem Phänomen wirksam zu begegnen. Die Folge war eine mehr oder minder enthusiastische Beteiligung an der "internationalen antiterroristischen Koalition", vielfach in Gestalt intensivierter nachrichtendienstlicher und / oder militärischer Kontakte zu den USA. Washington seinerseits zeigte nun wieder mehr Toleranz für autoritäre Regime und Tendenzen. Die Krise traf die Region an der Schwelle zu einer neuen Rezession. Der Rückgang der weltweiten Nachfrage nach Produkten der Elektro- und Elektronikindustrie hatte vielfach zu stagnierendem Wachstum und zunehmender Arbeitslosigkeit geführt. Angesichts ihrer hausgemachten Probleme waren weder Japan noch China in der Lage, die Rolle des regionalen Wirtschaftsmotors zu übernehmen. Nichtsdestotrotz lieferten sich Peking und Tokyo einmal mehr einen Kampf um die Führungsrolle in der ostasiatischen Gesamtregion. Den Sieg in der ersten Runde konnte die Volksrepublik mit ihren Plänen für eine ASEAN-China-Freihandelszone für sich verbuchen. Bis zur Initialphase dieses und anderer Projekte werden allerdings mindestens zehn Jahre vergehen. Während dieser Zeit bleibt Südostasien (wie Ostasien insgesamt) wirtschafts- und sicherheitspolitisch in hohem Maße auf die USA angewiesen. (SWP-Studie / SWP)