Dem Athener Nikias gelang es 427 v.Chr. die Insel Minoa zu besetzen, wodurch Megaras` Hafen blockiert wurde (s. Thuk. 3,51; vgl. Plut. Nik. 6,4. Mor. 345 d). Bald darauf kam es in Megara zu einer demokratischen Revolution, was dazu führte, dass viele Aristokraten in die Verbannung geschickt wurden (s. Thuk. 3,68,3; 4,66). Ein Teil der Verbannten hatte Pagai besetzt, was bedeutete, dass Megara nun von beiden Häfen abgeschnitten war. In dieser Notsituation beschlossen die Megarer, sich Athen – mittels Verrat – zu unterwerfen. Es gelang jedoch lediglich die Einnahme der langen Mauern, die Stadt selbst konnte nicht genommen werden, da der Plan verraten worden war.
Im Sommer 412 v.Chr. kam es auf Samos zu einem von Oligarchen betriebenen Putschversuch, der jedoch vom Volk, unter Mithilfe athenischer Kontingente, vereitelt werden konnte. Zweihundert von den für den Aufstand Verantwortlichen wurden hingerichtet, die übrigen wurden in die Verbannung geschickt.
In Samos war es im Sommer 411 v.Chr. zu einem Putsch unter der Leitung der dort ansässigen Athener, der sog. Verschwörung der 300, gekommen. Ziel des Umsturzes war die Einführung einer Oligarchie. Im Zuge dieser Ereignisse wurde Hyperbolos von den athenischen Oligarchen ermordet. Dem Volk von Samos gelang es, mit Unterstützung der übrigen Athener unter Thrasybolos und Thrasylos, die Revolution niederzuschlagen und die Demokratie wiederherzustellen. Dreißig der dreihundert Verschwörer wurden bei den Kampfhandlungen getötet, die für den Putschversuch Verantwortlichen wurden verbannt.
Dieser Auszug aus der Kriegsrede der Korinther sollen jene zur Unterstützung des von Athen belagerten Poteidaia motivieren. Ein gewichtiges Argument ist hierbei das die Poteidaiaten und Korinther verbindende Element des Dorertums. Eine gemeinsame ethnische Zugehörigkeit als Argument für gemeinsames politisches bzw. militärisches Vorgehen findet sich v. a. in den Beschreibungen der Sizilischen Expedition (Bücher 6 und 7; Vgl. außerdem u. a. Thuk. 1,95,1-2;1, 107,2). Eine gemeinsame ethnische Zugehörigkeit zählt auch bei Anaximen. 2,26 = Aristot. rhet. Alex. 1425a als eine legitimierende Maßnahme für militärische Auseinandersetzungen im Allgemeinen.
Dieses Zitat des Melierdialoges, der den erfolglosen Versuch Athens im Jahre 419 v. Chr., Melos in den Attisch-Delischen Seebund zu zwingen, zum Inhalt hat, zeigt die Bedeutung der gemeinsamen ethnischen Zugehörigkeit von Lakedaimoniern und Meliern. Das gemeinsame Dorertum lässt Thukydides u. a. auch Brasidas (5,9,1-2) und Hermokrates (4,61,2-4) in ihren Reden als Argument für politische bzw. militärische Zusammenarbeit nutzen.
Nach dem Einmarsch der Peloponnesier in Attika im vierten Kriegsjahr fällt Lesbos, bis auf Methymna, von Athen ab. Dies soll zwar zu einem anderen Zeitpunkt geschehen, die Gegner Athens in Methymna und Tenedos beklagen sich jedoch bei den Athenern, dass die Sparta-freundliche Partei das im Zitat Erwähnte durchführe. Der erste Anklagepunkt weist auf einen politischen Synoikismos hin. Die Stammverwandtschaft der Boioter mit den Lesbiern ist darin begründet, dass die Boioter, wie Thukydides in 7,57,5 beschreibt, die Insel einst kolonisierten.
Nachdem die Athener aufgrund eines Hilfegesuches Segestas eine Intervention auf Sizilien beschlossen hatten, wird hier die Überfahrt der Athener beschrieben. Vor allem bei der Beschreibungen der Ereignissen um die Sizilische Expedition führt Thukydides immer wieder die Zugehörigkeit zu einer bestimmten ethnischen Gruppe als Kriterium für politische bzw. militärische Zusammenarbeit an (zuweilen in der Rede eines Protagonisten, wie etwa des Hermokrates, vgl. Thuk. 4,64,3-4), dies gilt zunächst v. a. für Dorer - zumindest unterstellen die Dorer den Ioniern eben kein derart motiviertes Handeln (vgl. Thuk. 4,61,2-4). Dass die Ionier es den Dorern in dieser Hinsicht aber gleichtun, zeigt nun u. a. diese Stelle.
Die hier zitierte Passage ist ein Teil des von einem athenischen Schiff an Hafen von Syrakus Gerufenen und entstammt den Beschreibungen der Sizilischen Expedition. Damit sollte den Leontinern, die in Syrakus waren, sich jedoch als Verbündete der Athener betrachteten, Mut gemacht werden. Vor allem bei der Beschreibungen der Ereignissen um die Sizilische Expedition führt Thukydides immer wieder die Zugehörigkeit zu einer bestimmten ethnischen Gruppe als Kriterium für politische bzw. militärische Zusammenarbeit an (zuweilen in der Rede eines Protagonisten, wie etwa des Hermokrates, vgl. Thuk. 4,64,3-4), dies gilt zunächst v. a. für Dorer - zumindest unterstellen die Dorer den Ioniern eben kein derart motiviertes Handeln (vgl. Thuk. 4,61,2-4). Dass die Ionier es den Dorern in dieser Hinsicht aber gleichtun, zeigt Thuk. 6,46,2 wie auch die hier angeführte Stelle.
Im Zuge der Ereignisse auf Sizilien 427 v. Chr. schildert Thukydides hier die Bündnisverhältnisse zwischen den sizilischen bzw. süditalienischen und den Städten auf dem griechischen Mutterland. Der Autor nennt hier die gemeinsame ethnische Zugehörigkeit der Leontiner und Athener als Argument für Bündnisse im Krieg (vgl. v. a. die Beschreibungen der Ereignisse vor und während der Sizilianischen Expedition, Buch 6 und 7, wo die Stammerwandtschaft in der Argumentation der Protagonisten eine große Rolle spielt). Eine gemeinsame ethnische Zugehörigkeit zählt auch bei Anaximen. 2,26 = Aristot. rhet. Alex. 1425a als eine legitimierende Maßnahme für militärische Auseinandersetzungen im Allgemeinen.
Die Athener unternahmen gemeinsam mit der Stadtbevölkerung von Korkyra einen Vergeltungsschlag gegen die dortige Gebirgsbevölkerung, da diese im flachen Land geplündert und viel Schaden angerichtet hatte. Die Gebirgsfestung am Istone wurde erstürmt, die Männer gefangen genommen und auf die Insel Ptychia gebracht. Unter der Bedingung, nicht zu fliehen, durften sie am Leben bleiben. Durch eine List der Stadtbewohner, die ihnen über Mittelsmänner die Nachricht zukommen ließen, die Athener hätten vor, sie an das Volk von Korkyra auszuliefern, brachen sie den Vertrag, indem sie zu entkommen versuchten. Noch auf der Flucht wurden sie gefasst. So wurden sie allesamt an ihre eigenen Landsleute ausgeliefert und getötet. (s. Thuk. 4,46-48). Der Ursprung dieser Bürgerkriegsähnlichen Zustände auf Korkyra ist zwei Jahre vor diesen Ereignissen zu suchen, und zwar im Sommer 427 v.Chr., als die Parteikämpfe zwischen Oligarchen und Demokraten ausbrachen und das Volk entzweiten. Die einen wollten Verbündete der Athener bleiben, die anderen einen Anschluss an Korinth, welches die im Krieg um Epidamnos (435 v.Chr.) gefangenen Korkyrer zurückgegeben hatte. Dies führte zu blutigen Kämpfen, aus denen die Oligarchen letztendlich als Sieger hervorgingen. Mit der Vernichtung der Gebirgsbevölkerung endete der Bürgerkrieg auf Korkyra.
Im sechsten Kriegsjahr gründen die Spartaner die Kolonie Herakleia im Trachinischen, um die Trachinier und Dorier gegen die Otaier zu unterstützen. Ausschlaggebend für die Zusage der Unterstützung waren wohl auch die taktischen Vorteile, die sich die Spartaner gegenüber Athen in Folge dieser Koloniegründung erwarteten. In erster Linie scheint die gewährte Hilfe jedoch in der gemeinsamen ethnischen Zugehörigkeit begründet zu sein (ao auch in Diod. 12,59,4). Ein weiteres die Lakedaimonier und Trachis verbindendes Element stellt die Vergangenheit des Herakles und der Herakliden dar: Herakles findet nach seiner Flucht aus Kalydon Aufnahme bei dem dortigen König Keyx, der auch den Nachkommen des Heros Aufnahme gewährt, sie jedoch aufgrund der Bedrohung durch den übermächtigen Eurystheus ziehen lassen muss (vgl. Diod. 4,57,2-4). Die Neusiedler sollen wohl vor allem Dorer sein, aber auch andere Hellenen sind willkommen, ausgenommen Ionier und Achaier, so Thukydides hier. Letzteres erklärt sich vermutlich durch die Entstehungszeit der Stadt, dem Peloponnesischen Krieg. In dieser Auseinandersetzung spielt Stammeszugehörigkeit in der Argumentation der Konfliktparteien und ihrer Verbündeten immer wieder eine Rolle. Vor allem bei seinen Beschreibungen der Ereignisse vor und während der Sizilianischen Expedition (Buch 6 und 7) spricht Thukydides immer wieder von der Instrumentalisierung von Stammverwandtschaft bei Ioniern/Athenern (vgl. 6,6,1-2; 9,1; 46,2; 50,4; 82,2-3; 84,2-3) wie Dorern/Lakedaimoniern (vgl. 3,86,2; 4,64,3-5; 61,2-4; 6,6,2; 76,2-4; 80,3; 7,5,4; 57,1-58,3), was vor allem in Reden der Protagonisten Ausdruck findet.
Nach dem katastrophalen Ausgang der Sizilischen Expedition gab es in Athen einige Politiker (allen voran Peisandros), die den Sturz der Demokratie und die Einführung eines oligarchischen Regimes ("Rat der 400") befürworteten. Auf diesem Wege sollte auch die Rückkehr des wegen Mysterien- und Hermenfrevels zum Tode verurteilten Alkibiades ermöglicht werden. Der athenische Demagoge Androkles, der in seiner Funktion als Ratsherr die Anklage gegen Alkibiades geführt hatte, wollte dessen Heimkehr verhindern, was ihn schließlich das Leben kostete. Im Sommer des Jahres 411 v.Chr. wurde er von den Umstürzlern ermordet.
Nach dem katastrophalen Ausgang der Sizilischen Expedition gab es in Athen einige Politiker (allen voran Peisandros und Antiphon), die den Sturz der Demokratie und die Einführung eines oligarchischen Regimes ("Rat der 400") befürworteten. Auf diesem Wege sollte auch die Rückkehr des wegen Mysterien- und Hermenfrevels zum Tode verurteilten Alkibiades ermöglicht werden. Die Umstürzler erreichten die Einsetzung "der Vierhundert", indem sie sich – einer jeder mit einem Dolch ausgestattet und insg. 120 Männern zur Unterstützung – vors Rathaus stellten und den Ratsmitgliedern, die gerade zum Bohnenlos versammelt waren, befahlen, freiwillig hinauszugehen. Die Mitglieder des Rates erhielten ihr übliches Taggeld und verließen das Gebäude ohne Widerstand. So ging der Putsch größtenteils ohne Gewalt vonstatten (s. Thuk. 8,68-70). Der Spartaner Agis, der nicht daran geglaubt hatte, dass der Umsturz friedlich ablaufen würde, war mit seinen Truppen vor die Mauern Athens angerückt, in der sicheren Hoffnung, dass sich die Stadt in den Wirren eines es befände und er somit leichtes Spiel hätte, dieselbe einzunehmen. Die Athener widersetzten sich jedoch hartnäckig seinen Angriffen und so entschloss er sich zum Rückzug.
In Samos war es im Sommer 411 v.Chr. zu einem Putsch unter der Leitung der dort ansässigen Athener, der sog. Verschwörung der 300, gekommen. Ziel des Umsturzes war die Einführung einer Oligarchie. Im Zuge dieser Ereignisse wurde Hyperbolos von den athenischen Oligarchen ermordet. Dem Volk von Samos gelang es, mit Unterstützung der übrigen Athener unter Thrasybolos und Thrasylos, die Revolution niederzuschlagen und die Demokratie wiederherzustellen. Dreißig der dreihundert Verschwörer wurden bei den Kampfhandlungen getötet, die für den Putschversuch Verantwortlichen wurden verbannt.
Detaillierte Beschreibung der Bürgerkriegs-ähnlichen Zustände auf der Insel Korkyra im Sommer 427 v.Chr., hervorgerufen durch politische Konflikte zwischen den Oligarchen und Demokraten. Dies führte zu blutigen Parteikämpfen, aus denen die Oligarchen letztendlich als Sieger hervorgingen (s. Thuk. 3,70-84).