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Multilokalität als Theorem der Kulturanalyse: Akteurzentrierte Perspektiven der Kulturanthropologie
In: Multilokale Lebensführungen und räumliche Entwicklung: ein Kompendium, S. 35-41
Der kulturanthropologische Zugang zu Multilokalität fokussiert die Perspektive des handelnden Individuums, das zur Herstellung von sozialem Sinn sich ihm bietende Raumressourcen nutzt. In seiner theoretischen Herleitung und Ausformulierung wird der Begriff zu einem Instrument der Erfassung gesellschaftlicher Dynamik. Als Facette einer spätmodernen Lebensweise, die schichtenübergreifend unterschiedliche Altersund Interessengruppen umfasst, lässt sich multilokales Wohnen als Kulturtechnik sinnhaften Handelns beschreiben, die der Nutzung von Gegenwartsmöglichkeiten ebenso wie der Bewältigung ihrer Anforderungen dient. Alternierende, häufig transnationale Wohnpraktiken ermöglichen in diesem Sinne Handlungs- und Denkspielräume, die einen distanzierenden Ausgleich zu bindenden Alltagsanforderungen darstellen.
Kultur versus Politische Ökonomie?: Kulturanthropologie und der Diskurs über Globalisierung
In: Kulturelle Dynamik der Globalisierung: ost- und westeuropäische Transformationsprozesse aus sozialanthropologischer Perspektive, S. 91-118
Der Beitrag versucht, anhand der Gegenüberstellung zweier Großkategorien (Kultur versus Ökonomie) latente Widersprüche und Problembereiche in der Globalisierungsdebatte herauszuarbeiten und damit für theoretische Grundkonzepte sowie Begriffe der Kultur- und Sozialanthropologie nutzbar zu machen. Im ersten Schritt erfolgt eine kurze Erläuterung der wirtschaftlichen und politischen Hintergründe der gegenwärtigen Globalisierungsdebatte. Im Anschluss daran wird der sogenannte "cultural turn" in den Geistes- und Sozialwissenschaften als Vorbote und Begleiterscheinung der Globalisierungsdebatte näher betrachtet. Die damit verbundene generelle Aufwertung eines "cultural approach" wird kontrastiert mit fachinternen und interdisziplinären Revisionen des Kultur- und Identitätsbegriffes. Es geht dabei auch um die Herausarbeitung einer kulturellen Logik des Spätkapitalismus und um die Darstellung einer strukturellen Wertrevolution des kapitalistischen Systems, die - so die These der Autorin - in der vermehrten Suche nach kulturell definierten Differenzen und Prozessen ihren Ausdruck findet. Insgesamt werden die gegenwärtige Prozesse der Ökonomisierung kultureller Phänomene und vice versa Prozesse der Kulturalisierung ökonomischer Entwicklungen analysiert. In Anlehnung an Arbeiten von Bourdieu versucht die Autorin, mit der theoretischen Aufarbeitung der gegenwärtigen Logik des kapitalistischen Systems klarzulegen, dass eine veränderte Hegemonie kultureller Wertsetzungen im Kapitalismus gleichzeitig auch im Wissenschaftsdiskurs subjektive und objektive Termini hervorbringt. (ICA2)
Globalität und Weltbezug in der französischen Kulturanthropologie und der spanischen Erzählliteratur der Gegenwart
In: Figuren des Globalen, S. 105-128
Die soziale Organisation kultureller Differenz: zur Kritik des Ethnosbegriffs in der anglo-amerikanischen Kulturanthropologie
In: Nationales Bewußtsein und kollektive Identität: Studien zur Entwicklung des kollektiven Bewußtseins in der Neuzeit 2, S. 66-81
Gemeinsame Kultur, "shared culture" oder das von einer Gruppe geteilte, sich in Produkten und Verhaltensmustern objektivierende Werte- und Normensystem galt und gilt auch heute zahlreichen Ethnologen als Grundlage ethnischer Identifikation. Ethnizität ist nur dort authentisch, wo sie aus dem Zusammenfallen einer (relativ) geschlossenen Sozialität und einer homogenen Kultur resultiert. Dieses in den Ethnowissenschaften vorherrschende Verständnis der sozialen Organisation kultureller Differenz ist freilich nicht unangefochten geblieben. Der vorliegende Beitrag referiert einige (vor allem amerikanische) kritische Ansätze, die den ethnowissenschaftlichen Konsens brechen und behaupten, daß die Zusammenhänge zwischen Kultur, Gesellschaft, sozialer Gruppe, Raum und kollektiven Identitätsbildungsprozessen doch komplexer sind als es der konventionelle Ethnos-Begriff nahelegt. Im Sinne eines "sozialen Konstruktivismus" gehen diese Ansätze davon aus, daß Ethnizität nicht sui generis aus den "objektiven" Parametern Nationalität, Herkunft oder äußerlichen Merkmalen entspringt, sondern als prozessual-unabgeschlossene Identität in diskursiven Aushandelvorgängen zwischen und in Gruppen entsteht. (pmb)
Über die kollektive Repräsentation des Lebens und des Sakralen: die Verknüpfung von Durkheim und Nietzsche in Geschichte und Gegenwart der Soziologie und Kulturanthropologie
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 4673-4683
"Wirft man einen genaueren Blick auf Durkheim und seine Schüler, so stellt man fest, dass diese nicht - wie vielfach vermutet - reine Antipoden lebensphilosophischen Denkens sind, sondern rationalitätskritische Elemente der Lebensphilosophie aufnehmen und soziologisch zu überwinden versuchen. Durkheims Begeisterung für Schopenhauer zum Beispiel ging soweit, dass er von Studenten 'Schopen' genannt wurde. Lebensphilosophische Motive finden sich ferner in der kollektiven Efferveszenz oder in den von Mauss beschriebenen Tauschformen des Potlatsch, die Züge des Dionysischen tragen. Noch deutlicher ist die Verbindung zwischen Lebensphilosophie und Durkheimscher Soziologie bei dem Durkheim-Schüler Robert Hertz, der ein begeisterter Leser von Friedrich Nietzsche ist. Es ist vor allem die von Hertz vorbereitete Verknüpfung von Nietzsche und Durkheim-Schule, die die theoretische Basis für die 'Sakralsoziologie' des 1937 von Bataille, Klossowski und den Mauss-Schülern Caillois und Leiris gegründeten Collège de Sociologie bildet. Diese verfolgen das Ziel, die vom Zivilisationsprozess zurückgedrängten, aber in den Tiefenschichten des Sozialen noch schlummernden Lebensenergien kollektiver Erregung, die die Durkheim-Schule lediglich in 'primitiven' Gesellschaften untersucht habe, für moderne Vergemeinschaftungsformen (politisch) nutzbar zu machen. Sie interessieren sich insbesondere für die in Durkheims Soziologie aufblitzenden vitalistischen Momente schöpferischer Lebensgestaltung, wie sie Nietzsche in seiner Geburt der Tragödie dem Dionysischen zugeschrieben hat. Auch die Zeitschrift des Collège, Acéphale, forciert eine 'Wiedergutmachung Nietzsches', um dessen Denken vor faschistischer Vereinnahmung zu retten. Damit nehmen sie nicht nur die Nietzsche-Rezeption postmoderner Theoretiker (wie Foucault, Deleuze) um Jahrzehnte vorweg, sondern legen auch die Grundsteine späterer soziologischer Theorien, die an Durkheim und Nietzsche anknüpfen, wie jüngst die umstrittene Soziologie Maffesolis. Der Vortrag wird die skizzierten Verbindungen zwischen der Durkheim- und Nietzsche-Rezeption in Geschichte und Gegenwart der Soziologie analysieren und vertiefen." (Autorenreferat)
Arbeiterkultur im 19. Jahrhundert: zur Problematik des Verhältnisses von Geschichtswissenschaft und Kulturanthropologie; 4. Bielefelder Arbeitstagung zur neueren Sozialgeschichte
In: Jahrbuch der historischen Forschung in der Bundesrepublik Deutschland : 1976/77, S. 73-76
How open are open cultural data? Some critical remarks on an ongoing discussion
In: Hamburger Journal für Kulturanthropologie, Heft 7, S. 113-117
The following address was given as the opening reception by Prof. Dr. Gertraud Koch, University of Hamburg, at the "Sharing is Caring - Hamburg Extension" conference on collaboration in the GLAM sector (galleries, libraries, archives, museums), a joint event by the Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg and the University of Hamburg, on April 20, 2017. For the video documentation see https://lecture2go.uni-hamburg.de/l2go/-/get/v/21392; for the conference's closing statement and documentation see: http://sharecare.nu/hamburg-2017/
"Culture of poverty": eine Spurensuche
In: Armut im modernen Wohlfahrtsstaat, S. 88-103
"Die Wiederaufnahme von Vorstellungen über eine intergenerationelle Verfestigung chronischer Armut und deren subkulturelle Bedingtheit verweist auf die ältere 'culture of poverty'-Diskussion in der amerikanischen Kulturanthropologie und Soziologie. In diesem Artikel wird die Genealogie dieser Argumente, werden ihre Kritiken und Rezeptionen erörtert, und zwar vor dem Hintergrund, daß hier ein in der 'Dritten Welt' entstandenes Konzept auf industriegesellschaftliche Verhältnisse angewendet worden ist. Die amerikanische 'underclass'-Diskussion sowie verwandte Argumente in der deutschen und europäischen sozialpolitischen Debatte stehen jedoch vor veränderten Möglichkeiten der Überprüfung und besseren Datengrundlagen, die eine differenzierte Verwendung von kulturtheoretischen Erklärungen bei Armutslagen erforderlich machen." (Autorenreferat)
Subkulturen - ein überholtes analytisches Konzept?
In: Kultur und Gesellschaft: Verhandlungen des 24. Deutschen Soziologentags, des 11. Österreichischen Soziologentags und des 8. Kongresses der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie in Zürich 1988, S. 587-599
Es wird der Frage nachgegangen, ob in Anbetracht der vielfältigen gesellschaftlichen Differenzierungsprozesse das Subkulturkonzept noch als ein analytisches Konzept beibehalten werden kann. Die ersten theoretischen Subkulturkonzepte tauchten in den 20er Jahren in der Kulturanthropologie und Soziologie der Vereinigten Staaten auf und führten zu der kritischen Frage nach der Relation dieser ausdifferenzierten Teilstrukturen, zur nationalen, dominanten oder Gesamtkultur, z. B. nach der Relation zwischen Kultur der Armutspopulation, der ethnischen Minderheiten und der Majorität der Bevölkerung. Es werden die Antworten der sozialwissenschaftlichen Analyse auf diese Frage resümierend wiedergegeben und diskutiert. Es werden einige Argumente angeführt (Ausdifferenzierung der Kultur, Individualisierung, konstruierte Wirklichkeit), die eher für die Aufgabe des Subkulturkonzepts sprechen. (GF)
Politik der Unterscheidung
In: Geschlechterverhältnisse und Politik, S. 262-287
Die Unterscheidung von "sex" und "gender" suggeriert eine klare Trennungslinie von Natürlichem und Kulturellem, die das verdichtete deutsche Wort "Geschlecht" nicht markiert. Diese sprachliche Trennlinie wurde seit den 60er Jahren zum Ausgangspunkt einer - stark von der Kulturanthropologie bestimmten - intensiven Debatte, die nun unter anderen Vorzeichen auch die gegenwärtige Diskussion prägt: Ist "sex" eine Naturkategorie, die in der dimorphen Körperlichkeit des Menschen verankert ist, oder selbst bereits Resultat einer Sicht, die ein anthropologisches Kontinuum dichtomisiert und damit erst dimorphisiert? Wird ein biologisch vorgebener "sex" durch Sozialisation und Enkulturation zu "gender" - oder ist "sex" immer schon "gender", wie Judith Butlar im Anschluß an Foucault und den ethnomethodologischen Ansatz meint? Der vorliegende Beitrag prüft diese Fragen in der gegenwärtigen theoretischen Debatte zur Geschlechterdifferenz und -differenzierung. Das Erklärungspotential der verschiedenen Ansätze wird vergleichend eingeschätzt. (pmb)
"Die lange Stunde Null": Exogene Vorhaben und endogene Kräfte im gesellschaftlichen und politischen Wandel nach 1945
In: Die lange Stunde Null: gelenkter sozialer Wandel in Westdeutschland nach 1945, S. 7-26
Die "Stunde Null" ist ursprünglich eine Konzeption der amerikanischen Besatzungspolitik, die mit der Schließung, Stilllegung oder Indienstnahme fast sämtlicher Institutionen Deutschlands ein Moratorium für einen Neubeginn schaffen wollte. Für die Sozialwissenschaften stellt die "Stunde Null" immer noch ein Forschungsdefizit dar. Forschungsfragen richten sich etwa auf die Rolle demokratischer Deutscher, die Besatzungspolitik, den Übergang zum selbständigen deutschen demokratischen Regieren und den Machtübergang in der Wirtschaft sowie auf die Bedeutung kultureller "legacies" der deutschen Vermächtnisse. Das spezielle Augenmerk des vorliegenden Sammelbandes richtet sich auf die Übergangsphase des Systemwechsels. Der Transformationsprozess wird als "Ritualprozess" im Sinne der Kulturanthropologie verstanden. Das habitualisierte "Ritualsystem" der Normenkultur der "langen Stunde Null" des Jahres 1945 und der folgenden 15 Jahre stellt die Systemkomponente im Prozess des Systemwechsels dar, der maßgeblich durch strategiefähige Akteure mitgestaltet wird. Zwei Spielarten der Akteurtheorie (Principal-Agent, Challenge-Response) machen das tatsächliche Handeln der Akteure und die Handlungsmöglichkeiten der Akteure des Systemwechsels nach 1945 verständlich. (ICE)
Online - Offline: Persistenz - Auflösung - Rekombination - alte und neue Grenzen und Differenzen in der Nutzung neuer Informations- und Kommunikationstechnik ; ein Überblick zum Forschungsstand in der kulturwissenschaftlichen Internet-Forschung
In: Grenzen & Differenzen: zur Macht sozialer und kultureller Grenzziehungen ; 35. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde Dresden 2005, S. 627-637
Der Beitrag skizziert den aktuellen Forschungsstand zur Nutzung und zu den soziokulturellen Auswirkungen des Internets. Dabei gliedern sich die Ausführungen in folgende maßgebliche Forschungsgegenstände: (1) Verflüssigung, Deterritorialisierung und Hybridisierung im Zuge der Diffusion des Internet und die Antworten der Kulturanthropologie, (2) Virtual Reality versus Kultur der realen Virtualität sowie (3) Grenzen und Differenzen hinsichtlich der Macht sozialer wie kultureller Grenzziehungen. Die volkskundlich-kulturwissenschaftliche Forschung richtet bei der Untersuchung der Nutzung und Produktion von Netzkommunikation den Blick auf bestimmte internetbezogene Subkulturen, Bilder und Diskurse im Hinblick auf die im Entstehen begriffene Informationsgesellschaft. In diesem Zusammenhang werden die Grenzen und Differenzen zwischen virtuellem und physikalischem Raum, also zwischen Real Life und Virtual Life bzw. Virtual Reality immer wieder thematisiert. Dies gilt sowohl für disziplinär relevante Bereiche wie das Museum als auch die populäre Kultur. Dabei geht es im Falle netzbasierter Kommunikation nicht nur um die Aneignung und den Gebrauch einer neuen Technik, sondern auch um die Erscheinung eines Mediums, das zugleich als eine Erweiterung des sozialen Raumes im Sinne von Technosociality interpretiert wird, wenn etwa die Übertragung von sozialen Regeln der realen auf die virtuelle Welt als Forschungsproblem identifiziert wird. (ICG2)
Geschlecht und Gewalt: Einleitung
In: Gewalt und Geschlecht: sozialwissenschaftliche Perspektiven auf sexualisierte Gewalt, S. 23-34
Gewalt ist besonders im Hinblick auf das Thema "Gewalt und Geschlecht", auch im Sinne von Johan Galtung, möglichst breit zu fassen. Besonders deutlich wird das bei den beiden Schlüsselkonzepten "sexualisierte Gewalt" und "epistemische Gewalt", wie die Verfasserin mit einem Fokus auf deren Bedeutung in den einzelnen Beiträgen des Sammelbandes darlegt. Anschließend erfolgt eine Zusammenfassung kultur- und sozialanthropologischer Ansichten zum Themenfeld Gewalt im Hinblick auf ihre besondere Relevanz für eine Beschäftigung mit geschlechtsbezogener Gewalt. Den Schluss bildet ein kurzer Überblick über die Einzelbeiträge des Sammelbands "Gewalt und Geschlecht", den dieser Aufsatz einleitet. (ICE2)
"Dichte Beschreibung": eine Ethnographie von Modalitäten, Figurationen und Verflechtungszusammenhängen von Gewalt
In: Gewalt - interdisziplinär, S. 133-172
Geleitet von dem Tatbestand, dass Gewalt allgegenwärtig ist und es stets sein wird, solange die Gattung Mensch existiert, gibt der Aufsatz einen thematisch breit gefächerten Überblick über dieses Phänomen in der Wissenschaft, der Literatur, dem Sport, der Kunst und der Architektur bzw. der Stadtgestaltung. Damit setzt der Autor die Gewalt in unterschiedliche Kontexte, Bedingungsgefüge, Interdependenzbeziehungen und prozessuale Verläufe. Auf diese Weise soll die Sensibilität für Modalitäten und Figurationen der Gewalt geschärft werden, und deren Eigentümlichkeit der Omnipräsenz, der Eigendynamik und der 'Entgrenzung der menschlichen Gewaltverhältnisse' verstehbarer gemacht werden. Hinsichtlich des Facettenreichtums von Gewalt werden eingangs eine fehlende einheitliche Definition sowie die häufig aussageschwachen Ursachenerklärungen bemängelt. Der aktuelle wissenschaftliche Diskussionstand um das Gewaltphänomen wird vor allem in der Kulturanthropologie und der Soziologie repräsentiert. Dabei gehen die Forscher sowohl den Gründen als auch der Art und Weise der Gewalttat nach. Des weiteren wird der Wandel in der Definition von Gewalt untersucht, indem gefragt wird, wann Gewalttaten in der dominanten kulturellen Deutung ihren Skandalcharakter verlieren. Orientiert an diesen Kernfragen, unternimmt der Autor einen Streifzug durch die wissenschaftliche Literatur und lässt unter anderem Nedelmann, von Trotha, Geertz, Sofsky und Danto zu Wort kommen. Als Fallbeispiel der soziologischen Betrachtung von Gewalt und all seiner weitreichenden Verknüpfungen wird anschließend der Erste Weltkrieg analysiert. Diese Betrachtung leitet zudem zweiten Teil des Beitrages über, in dem der Autor der Frage nachgeht, wodurch die Habitualisierung von Gewaltausübung, die Gewöhnung an Leid begünstigt wird. Im Mittelpunkt des Interesses stehen dabei sowohl die Bedeutungssysteme der Alltagskultur in Form der Architektur bzw. der Stadtgestaltung und des Sports wie auch Objektivationen in den Bereichen der Kunst, der Literatur und des Films. Auch an dieser Stelle skizziert der Autor einen Überblick, der Th. Mann, Musil, Speer, Kirchner, Schlemmer, Riefenstahl, Trenker und weitere kreative Akteure nennt. (ICG2)