Ansätze einer Kultursoziologie des Sports
In: Kultursoziologie und Kulturgeschichte der Gegenwart Band 1
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In: Kultursoziologie und Kulturgeschichte der Gegenwart Band 1
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 31, Heft 3, S. 422-449
ISSN: 0023-2653
Der Aufsatz ist ein begriffsgeschichtlicher Beitrag zu den in Wissenschaft und alltäglicher Sprache vielschichtig und widersprüchlich gehandhabten Begriffen Kultur, Zivilisation und Alltag. Die Darstellung verfolgt zunächst diese drei semantischen Entwicklungslinien: 1. In der Begriffsgeschichte Kultur beginnt der Verfasser mit der Kulturauffassung der antiken Klassik. Der sprachliche und konzeptionelle Durchbruch des Begriffes Kultur im deutschen Sprachraum gelingt der Aufklärung. Er ist verknüpft mit politisch emanzipatorischen Hoffnungen. Der Anspruch dieses Kulturbegriffs konnte aber nicht gesamtgesellschaftlich, sondern nur sektoral in der bürgerlichen Kultur eingelöst werden. Damit änderte sich im 19. Jhd. der Blickwinkel von der Kulturkritik zur Gesellschaftskritik. Kultur wird hinsichtlich ihrer klassentrennenden und herrschaftsstabilisierenden Funktion durchleuchtet; die ehedem wegweisende Kulturidee sinkt in den neuen revolutionären Konzeptionen und in der bürgerlichen Kulturpraxis ab zu einer machtpolitisch gefärbten Folgekategorie. 2. Der Begriff Zivilisation wird bestimmt als Ausdruck des sozialhierarchischen Standesbewußtsein der Kultureigner, als Mittel zur differenzierenden Wertzuschreibung. Die Entwicklung des Begriffs wird verfolgt von den Römern übers Mittelalter bis zu den französischen Aufklärern. Im Begriff der Zivilisation als Gestaltungsmacht wird ein naturnotwendiges Prinzip gesehen, dem sich alles außerhalb der bürgerlichen Herrschaftssphäre zu unterwerfen habe. Deutsche Theoretiker blieben angesichts der mangelnden Vermittlung von Theorie und Praxis im Zivilisationsprozeß dem zivilisatorischen Fortschrittsoptimismus gegenüber skeptisch. Mit Marx und Engels wird der herrschaftsverdächtige Zivilisationsbegriff zu einer Ablehnungskategorie. 3. Das semantische Feld des Wortes Alltag wird aus dem Griechischen und Lateinischen übers Frühneuhochdeutsche bis ins Hochdeutsch der Neuzeit verfolgt. Diese Semantik wird derjenigen von Kultur und Zivilisation im 18. und 19. Jhd. gegenübergestellt. Für die Aufklärer war Alltag ein Ablehnungsbegriff, ein Sprachmittel zur Beschreibung der kulturlosen und niederen sozialen Realität. Im 19. Jhd. wandelten sich die der Alltagssemantik zugehörenden Worte aus dem Status von Ablehnungsbegriffen zu Modifikationsbegriffen, die auch auf die bürgerliche Kultur gerichtet sind. Unter dem Druck der soziokulturellen Verhältnisse, in denen eine restaurative Kultur und Zivilisation eine sozial gerechte Alltagskultur verhinderte, fand die systematische Forschung in der Alltag genannten Realität ihr vorrangiges Betätigungsfeld. Im abschließenden 4. Abschnitt werden unter dem Aspekt der Kategorien Kultur, Zivilisation und Alltag die kultursozialen Traditionen bei Max Weber und Georg Simmel erörtert. (HM)
In: Grundlagentexte Soziologie
In: Sozialtheorie
Die Kultursoziologie ist zu einem Brennpunkt der theoretischen und empirischen Öffnung der Soziologie geworden. Der Band lotet in einer Reihe von Studien die Potenziale einer solchen kulturwissenschaftlichen Neuorientierung der Soziologie aus.Mehrere Fragen stehen dabei im Mittelpunkt: Was kann das Konzept der Kultur als Beobachtungskategorie leisten? Inwiefern spielen "soziale Praktiken" für eine solche Kultursoziologie eine besondere Rolle? Wie lassen sich Subjektivierung und Identität im Rahmen einer Kultursoziologie der Moderne unter die Lupe nehmen? Welche Bedeutung erhält hier das Ästhetische? Schließlich: Wie kann die Kultursoziologie vom Poststrukturalismus profitieren?
In: Klassiker der Sozialwissenschaften
In: Klassiker der Sozialwissenschaften
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, S. 75-91
ISSN: 0023-2653
In: Neue soziale Bewegungen: Forschungsjournal, Heft 2, S. 110-117
ISSN: 0933-9361
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 45, Heft 4, S. 778-780
ISSN: 0023-2653
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 39, Heft 2, S. 255-277
ISSN: 0023-2653
Max Weber und Georg Simmel begannen ihre lange und wichtige Verbindung nicht später als in der Mitte der 90er Jahre des 19. Jahrhunderts. Beide entstammen dem intellektuellen Leben der oberen Mittelklasse in Berlin, wenn auch mit verschiedenen Ausgangspunkten: protestantische politische und moralische Kultur für Weber; die jüdische Erfahrung und die neue ästhetische Kultur des Modernismus für Simmel. Ungeachtet dieses Kontrasts sind Weber und Simmel grundsätzlich aufeinander zu beziehen, weil sie das Interesse an den Problemen der modernen Kultur teilten. Der historische Nachweis zeigt, daß sich dieses Interesse um die Bewertung von Nietzsches Bedeutung und um eine Kritik des "Psychologismus" entwickelte. Die Deutsche Gesellschaft für Soziologie, die zu gründen beide 1909 halfen, wurde dann zu einer wichtigen, wenn auch kurzen, Episode in dem Versuch, die Ziele der Soziologie als Kulturwissenschaft zu klären. Ihre Beziehung (und die Marianne Webers) zu der Debatte über die Aussichten für eine einzigartige "weibliche Kultur" illustrieren einen vernachlässigten Aspekt des kulturellen Problems. Ungeachtet ihrer unterschiedlichen Soziologien werfen Weber und Simmel eine ähnliche Frage über das "Schicksal unserer Zeit" auf, nämlich über die Natur des menschlichen Erlebens im "Zeitalter der subjektivistischen Kultur", und es ist diese Frage, die ihr Werk weiterhin bedeutend macht. (RWÜbers.)
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 31
ISSN: 0023-2653
In dem Band führen namhafte Soziologinnen und Soziologen in ihre Art, Kultursoziologie zu betreiben ein. Sie erläutern ihre theoretischen Prämissen, Untersuchungsfelder und Fragestellungen, sowie die ihrem Ansatz entsprechenden Methoden.Kultursoziologie wird in dem Band als plurales Vorhaben erkennbar. Die Beiträge leuchten ein kontroverses Spektrum aus, das von der phänomenologischen Soziologie und der philosophischen Anthropologie über die Perspektive einer ?erklärenden Soziologie?, die sich gleichwohl mit der Dimension des ?Sinns? auseinandersetzt, bis hin zu poststrukturalistischen, ethnomethodologischen und systemtheoretischen Ansätzen reicht.Kultursoziologie wird dabei nicht als Bindestrich-Soziologie begriffen, sondern als eine Soziologie, die sich auf die sinnhafte Dimension jeglicher sozialer Realität bezieht. Die Ansätze unterscheiden sich darin, wie sie diese Sinndimension zum soziologischen Untersuchungsgegenstand werden lassen