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5386 Ergebnisse
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In: Zeithorizonte Bd. 1
World Affairs Online
In: Slavistic printings and reprintings 294
In: Edition Suhrkamp 103
Wie und wo entsteht kulturwissenschaftliches Wissen? Im Kopf? In der Bibliothek? Am Schreibtisch? Inspiriert von den Laborstudien der Science & Technology Studies ging das Autor*innen-Kollektiv des vorliegenden Buchs diesen Fragen nach. Aufgesucht wurden die persönlichen Schreiborte von Kulturwissenschaftler*innen verschiedener Disziplinen. In ihren Beiträgen eröffnen die Autor*innen vielfältige Perspektiven auf bislang kaum erforschte Praktiken kulturwissenschaftlicher Wissensproduktion. Hierdurch wird ein komplexes Zusammenspiel technisch-materieller, praktischer, medialer, sozialer, institutioneller, ökonomischer, politischer und ideeller Dimensionen in den Werkstätten kulturwissenschaftlichen Forschens freigelegt. Die Ergebnisse der interdisziplinär angelegten und kollaborativ erarbeiteten Studien liefern überraschende Einsichten und eröffnen weiterführende Forschungsfragen: ein Plädoyer für eine reflexive, kollaborativ-interdisziplinäre Wissenschaftspraxis. ; Friedolin Krentel: Von Laboratory Life zu Library Life: Skizzierung eines experimentellen Forschungsprojekts Arbeit und Räume Jennifer Ch. Müller: Arbeit – Macht – Sinn. Zur Entgrenzung von Arbeit im Wissenschaftsbetrieb Anna Rebecca Hoffmann: Library Life? Räume kulturwissenschaftlichen Arbeitens Dinge und Prozesse Sebastian Brand: Wissens-Dinge. Eine Phänomenologie des Wissen organisierenden Inventars im Library Life Alexander Friedrich: Medienwahl und Medienwechsel. Zur Organisation von Operationsketten in Aufschreibesystemen Tradition und Erfahrung Laura Meneghello: Wissenschaftliche Arbeit und Kreativität zwischen otium und negotium Christian Wilke: Werkzeug der Wissenschaft. Zur Rolle des impliziten Wissens in der wissenschaftlichen Textproduktion Exkurs Friedolin Krentel, Katja Barthel: Arbeiten im Voll-Zug. Ein praxeographischer Reisebericht Schlussbetrachtung Katja, Barthel et al.: Über gemeinsames Arbeiten in verteilten Schreibwerkstätten
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Die Mitglieder des Instituts haben im Berichtszeitraum durch ihre Arbeit auf vielfältige Art und Weise daran mitgewirkt, wie in den Vorjahren einerseits Angebote in die Region zu entwickeln und andererseits die Anstrengungen in Richtung Internationalisierung von Forschung und Lehre zu verstärken. Dabei konnte bestehende Kooperationen genutzt und neue Kooperationspartner gewonnen werden. [.] Darüber hinaus haben Mitglieder des Instituts durch eine rege Publikationstätigkeit (siehe nachfolgende Einzelberichte), vielfältige Vorträge, öffentliche Stellungnahmen, Interviews und Gespräche in Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen sowie im Rahmen von Gutachtertätigkeit für politische Institutionen im Berichtszeitraum dazu beigetragen, dass die Universität Bremen in und außerhalb der Region als Standort einer produktiven DDR- und Deutschlandforschung wahrgenommen wird.
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Der Aufsatz analysiert die 1867 herausgegebene Schrift "Austria Polyglotta" von Jan Evangelista Purkyně. Der aus Böhmen stammende Gelehrte beschäftigt sich anhand wissenschaftlich gesammelter Daten und mit Hilfe wissenschaftlicher Methodik mit der heute aktuellen Frage, wie das "Miteinander-Leben" in einer multilingualen Gesellschaft gestaltet werden kann, so dass sie durch den Druck der schon etablierten Sprach-Nationalismen nicht auseinanderbricht. Dabei verliert er aber auch das andere damit zusammenhängende Problem nicht aus den Augen: Wie wird dabei gegen die Nivellierung bzw. den Verlust von "nationalen Besonderheiten" gesteuert. Wie wird also eine nationale Identität in einem übergeordneten multikulturellen politischen Gebilde gewahrt? Der zentrale Schlüsselbegriff der Studie, wie schon der Titel verrät, ist die Sprachenproblematik und die damit verbundenen Fragen des Spracherwerbs. Die aus eigener Erfahrung resultierenden Ansichten Purkyněs können gerade heute anregend wirken.
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In: French politics, culture and society, Band 27, Heft 2, S. 84-141
ISSN: 1537-6370, 0882-1267
World Affairs Online
In: Medien
Inhaltsangabe: "Pornografie ist nicht konstruiert wie sexuelle Wirklichkeit. Das ist das Letzte, was sie abbilden will: sexuelle Realität, das, was sich tatsächlich abspielt. Kein Mensch würde das kaufen. Vielmehr ist sie konstruiert wie sexuelle Phantasien und Tagträume, so unwirklich, so größenwahnsinnig, so märchenhaft, so unlogisch und auch so stereotyp". Vor 30 Jahren hatte Pornografie, insbesondere der pornografische Film, gesellschaftspolitisch weniger wie von Gunter Schmidt in Henner Ertels Studie EROTIKA UND PORNOGRAPHIE behauptet den Anstrich des "Märchenhaften" als vielmehr des Realen. Jedenfalls für Pornografiegegner. Pornografische Filme seien die sexuelle Realität, so die These: Sie zeigten ihre Wirkungsweisen auf den Zuschauer direkt vom Gesehenen zum Gelebten. Die damaligen Diskurse ließen kaum Platz für nuanciertere Stellungnahmen oder wissenschaftlich fundierte Untersuchungen. Die in den 1970er Jahren von Alice Schwarzer und Andrea Dworkin angestoßene PorNO-Debatte zeichnete ein schlichtes Bild des Pornonutzers: Der Zuschauer war der Mann, die Wirkung war die Lust an der Macht über die Frau. Die Rolle der Frau bestand in der Lustbefriedigung des Mannes, der pornografische Film war Ausbeutung des weiblichen Geschlechts per se. Feministinnen und Konservative fanden in Eintracht zusammen unter dem Motto PorNO – Sag Nein zu Pornografie. Wie stellt sich die Situation heute dar? Sind Pornofilme im Post-PorNO-Diskurs inzwischen akzeptierten Medienrealität innerhalb der Populärkultur oder gesellschaftlich verwerflich? Diskurse sind jedenfalls nicht in der "Mottenkiste" der Medienhistorie verschwunden. Nach drei Jahrzehnten relativer Ruhe gewinnt das Thema wieder an Reiz für die Öffentlichkeit. Es ist ein erstarkendes Interesse festzustellen wie z.B. die von der EU-Kommissarin für Beschäftigung und Soziales, Diana Diamantopoulou, angestoßene Anregung, sexistische Darstellungen von Frauen in Werbung, Zeitungen und Fernsehen gesetzlich zu verbieten. Dies brachte ihr heftige Proteste der Medienbranche und Politik ein. Nach vehementer Kritik zog sich die Politikerin auf eine gemäßigte Form zurück. Die Diskussion hierüber ist noch nicht abgeschlossen. Nach den 1970er und 1980er Jahren aktiviert Alice Schwarzer gegenwärtig zum dritten Mal die PorNO-Kampagne über die Zeitschrift EMMA, deren Herausgeberin sie ist. Auch durch die Crossover-Filme – Unterhaltungsfilme mit pornografischen Elementen –, die in den letzten Jahren erschienenen Lektüren, die sich mehr oder minder pornografischer Sprache bedienen, um Pornografie abzubilden wie DER TANZ UM DIE LUST (Ariadne von Schirach), DIE BERLINER ORGIE (Thomas Brussig), HURE (Nelly Arcan), DAS SEXUELLE LEBEN DER CATHERINE M. (Catherine Millet), die Kino-Produktion "Destricted" als Auftakt zur KunstFilmBiennale im Filmforum des renommierten Museums Ludwig, indem internationale Kunststars Episoden von Pornografie zeigen sowie durch Erotik-Messen allerorten ist deshalb eine Fragestellung nach der medialen Akzeptanz der Rezipienten aktueller denn je. Aber wer sind sie, die Rezipienten pornografischer Filme und welche möglicherweise vielfältigen Wirkungsweisen zeigt das Genre heute auf die Zuschauer? Im Zuge dieser Fragestellung wird ebenfalls zu klären sein, ob die Debatte, die sich das erste Mal in den 1970er Jahre um Pornografie entzündete, heute noch im Bewussten oder Unbewussten der Rezipienten verankert ist und dort Wirkung auf ihr Konsumverhalten in Bezug auf Medien, hier insbesondere der DVD-Nutzung, zeigt. Oder ist es nicht vielmehr so, dass die PorNO-Debatte anachronistisch anmutet, ein in die Jahre gekommener Diskurs, weil die Rezeption pornografischer Filme zu Beginn des 21. Jahrhunderts längst akzeptierte Medienrealität geworden ist, die keinerlei öffentlicher Auseinandersetzung mehr bedarf, da sie längst zum alltäglichen Unterhaltungsfaktor wie Thriller, Science-Fiction oder Humor gehört? Wolfram Körner erklärt in seinem Buch EROTISCHES IM ALLTAG: "Im Fernsehen und in Zeitschriften gehören nun Beiträge zu sexuellen Problemen und zur Erotik zum üblichen Programm.". Ariadne von Schirach geht davon aus, dass alles Pornografie sei. Diese Thesen werden im Zuge der Analyse zur Rezeption pornografischer Filme einer kritischen Betrachtung zu unterziehen sein. Grundlage der Arbeit ist die Frage, welche Lesarten, Vergnügen und Rollenverständnisse Rezipienten heute hinsichtlich pornografischer Filme zeigen und ob bzw. in welcher Form sich Änderungen, aber eben auch gleich gebliebene Tendenzen zu den vorangegangenen Jahrzehnten ergeben. Die Basis des Vergleichs schaffen dazu die Debatten der 1970er Jahre und die Studie EROTIKA UND PORNOGRAPHIE von Henner Ertel. Gang der Untersuchung: Um eine adäquate Arbeitsbasis für die Analyse zu schaffen, wird der Begriff des pornografischen Films zunächst definiert sowie juristisch eingeordnet (Kapitel 2). Darüber hinaus wird die historische Entwicklung des pornografischen Films mit seiner Bedeutung für die jeweiligen Jahrzehnte bis heute verfolgt. Die theoretische Grundlage der Analyse bilden die Cultural Studies. Die Wahl fiel auf die Cultural Studies, weil sie nicht den Blick auf einzelne Forschungselemente der Kommunikationswissenschaft richten, sondern kontextuelle Bezüge zwischen etwa Kommunikator (Produzent) und Rezipient (Konsument) herstellen (Kapitel 3). Das Forschungsinteresse besteht aus der Ermittlung des Vergnügens, dem Wissen um (historische) Diskurse und dem Rollenverständnis eines Rezipienten, welche in Kapitel 4 als Fragestellungen konkretisiert werden. Anhand des ausgewählten Films wird eine qualitative Untersuchung mit fokussierten Leitfadeninterviews von vier Frauen und vier Männern durchgeführt: Kapitel 5 legt die Methodik der Arbeit dar. Kapitel 6 analysiert die acht Interviews. Die Zusammenführung und Rekapitulation der Fragestellung und das Ergebnis der Rezipienten-Analysen sind dem Fazit in Kapitel 7 zu entnehmen. Die vollständigen Interviews sind dieser Arbeit als gesonderter Anhang beigefügt. Diskurse und Diskussionen, nicht zuletzt die PorNO-Debatte, zogen Auseinandersetzungen nach sich, die sich in unzähligen schriftlichen Quellen niederschlugen. Diese bedürfen naturgemäß einer Einschränkung. In der vorliegenden Arbeit sind die diskursiv einflussreichsten sowie die spärlich gesäten wissenschaftlich-fundierten Analysen genannt und werden entsprechend des Themas bearbeitet. Eine qualitative Arbeit gerade auf Grundlage der Cultural Studies liefert Hinweise auf die Bedeutungszusammenhänge der Rezipienten und Tendenzen hinsichtlich pornografischer Filme heute, in deren Verlauf sich weitere Fragestellungen für zukünftige Analysen ergeben. Diese zukünftigen Analysen werden sich neuen Gegebenheiten anpassen müssen, da die vorliegende Arbeit lediglich aktuelle Bezüge und Ergebnisse liefern kann. Zur besseren Lesbarkeit ist auf eine weibliche Form wie z.B. "Darstellerinnen und Darsteller" oder "DarstellerInnen" verzichtet worden, gleichwohl sind jeweils Frauen und Männer gemeint. An dezidierten Stellen, die eine Unterscheidung nötig machen, werden sie allerdings entsprechend gekennzeichnet.
Der Vortrag skizziert die Geschichte der deutschen Romanistik, gibt einen kurzen Überblick über den Stand 2003 im Bereich der Französischen Philologie und resümiert die fachlichen Herausforderungen im deutsch-französischen sowohl kulturellen wie politischen Kontext. Anschließend folgen drei Vorschläge zur Veränderung der Schulausbildung und Universitätslehre auf der Basis eines breiten Kulturverständnisses: 1. Einführung eines neuen allgemeinverbindlichen Schulfaches "Europa-Kunde" ("Connaissances de l'Europe"), das europaweit in Ergänzung oder Kooperation mit dem Fach Geschichte gelehrt werden sollte, 2. die systematische Ergänzung der traditionellen Literatur- und Sprachwissenschaft durch Kurse zu den deutsch-französischen Kulturbeziehungen, 3. die Ergänzung des traditionellen romanistischen Lehrkanons durch Seminare aus dem Bereich des Kulturmanagements.
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In: Psychologie und Gesellschaftskritik, Band 29, Heft 1, S. 9-31
Gegenstand des Aufsatzes sind die Disability Studies und ihr Stellenwert für den deutschsprachigen Diskurs zu und über Behinderung. Zunächst erfolgt ein kursorischer Überblick über die Disability Studies in Deutschland. Nach einer Skizze des in den Rehabilitationswissenschaften vorherrschenden 'individuellen' Behinderungsmodells wird das 'soziale Modell von Behinderung' als Paradigma der internationalen Disability Studies vorgestellt und einer Kritik unterzogen. Die Anmerkungen beziehen sich insbesondere auf die postulierte Dichotomie von impairment und disability; außerdem wird die körpertheoretische Naivität des Ansatzes kritisiert. Des Weiteren wird die Problemorientierung des Modells kritisch beleuchtet. In einem zusätzlichen Schritt wird ein 'kulturelles Modell von Behinderung' skizziert. Die Disability Studies werden als interdisziplinäre Forschungsrichtung der Sozial- und Kulturwissenschaften gekennzeichnet, an deren theoretischer Fundierung im internationalen Diskurs bereits seit den 1980er Jahren gearbeitet wird, die jedoch im deutschsprachigen Raum gerade erst begonnen hat.
In: Trajekte
Das Erbe ist ein unabdingbares und zugleich unabgegoltenes Problem der Moderne.Stefan Willer untersucht die Wissensgeschichte moderner Erbekonzepte zwischen Recht, Biologie und Kultur und rekonstruiert einzelne literarhistorische Erbfälle zwischen 1889 und 1949. Erbe und Moderne - diese Verknüpfung ist so naheliegend wie widersprüchlich. Naheliegend ist sie mit Blick auf die neuere Kultur- und Wissenschaftsgeschichte, handelt es sich doch beim Erbe um einen Schlüsselbegriff zur Bestimmung von Eigentum, Eigenschaften und Eigenheiten im Spannungsfeld von Recht, Biologie und Politik. Widersprüchlich erscheint die Konjunktion zwischen Erbe und Moderne hingegen angesichts der Tendenzen zur Bewahrung, Stabilisierung und Kontinuitätsstiftung, die immer dort ins Spiel kommen, wo etwas bereits Bestehendes aus der Vergangenheit in die Zukunft transferiert werden soll.
In: Gender Studies
Erlebte und erzählte Biographie ist ein tradierter Gegenstand der Geschichts- und Sozialwissenschaften sowie der Wissenschafts- und Kunstgeschichte; sie ist Objekt der Begierde von ForscherInnen und steht im Fokus des kulturwissenschaftlichen Methodenstreits. Verhandelt werden dabei die folgenden zentralen Fragen: Was ist Leben? Was ist Identität? Was ist ein Subjekt? Was ist ein Autor/eine Autorin?Der Band sucht nach Antworten auf diese Fragen aus der Perspektive der neueren Gender Studies. Dabei wird in den Beiträgen das Bedürfnis nach biographischer Arbeit im Sinne von Empowerment und Veränderung kontrastiert mit der reflexiven, dekonstruierenden Differenzierung der Biographie von Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen.
"Kulturwissenschaft aus dem Geist der Fundgrube: Mit so akribischer wie ansteckender Neugier erkundet Thomas Macho in seinem Buch "Vorbilder" den Kitzel der Prominenz – eine unterhaltsame, überbordende und originelle Erzählung von den Ursprüngen unserer Entertainment-Kultur... Es ist streng genommen keine echte Monographie, sondern, wie der Autor selbst gleich zu Beginn gesteht, eine erweiterte und überarbeitete Sammlung von Aufsätzen aus den vergangenen Jahren, die als Beiträge zu einer "historischen Bild-Anthropologie" verstanden werden wollen. Machos Denk- und Erzählstil ist dabei so gewöhnungsbedürftig wie überwältigend. Die Lektüre der 17 Kapitel des Buches ist eine wilde, am Ende fast 500 Seiten lange Entdeckungsreise mit einem besessenen Kulturwissenschaftler, einem manischen Indizienjäger, dem kein Winkel der Geschichte zu entlegen ist und kaum ein Detail auf seinem Weg vernachlässigenswert erscheint... Ganz ähnlich wie Sloterdijk und dem kürzlich verstorbenen Berliner Kulturwissenschaftler Friedrich Kittler merkt man auch dem 1952 in Wien geborenen Macho an, dass er sich gegenüber der etablierten akademischen Kunstgeschichte und Kulturwissenschaft noch immer – und aus guten Gründen – als radikaler Außenseiter begreift... Die schlechte Seite dieses konfrontativen Außenseitertums Machos ist, dass ein gigantischer Aufwand nötig ist, wenn man nicht auf dem Plateau allgemein geläufiger Übereinkünfte stehen kann und will. Dabei als Leser den Überblick zu behalten, ist manchmal nicht ganz leicht bis unmöglich, zumal man den Eindruck nicht los wird, dass der Autor nicht immer besonderen Wert darauf gelegt zu haben scheint, alle seine Fäden selbst in der Hand zu behalten. Im Vergleich zu manch halsbrecherischen Spekulationen Sloterdijks und den notorisch irrwitzigen Assoziationsketten Kittlers allerdings sind Thomas Machos Überlegungen und kulturhistorische Funde in einem guten Sinn grundsolide. Also nie wirklich esoterisch, sondern immer das Ergebnis einer scheinbar unerschöpflichen Entdeckerlust... Es heißt, man sei lange unterwegs, wenn man nicht wisse, wohin man wolle. Aber wo ist das Problem, wenn man dabei so unglaublich viel erfährt, von dem man zuvor gar nicht wusste, wie aufregend man es finden würde? Kein Autor dürfte den Satz, dass der Weg das Ziel sei, zuletzt ernster genommen haben als Thomas Macho. Was für ein Glück" (SZ)