Die Politik des Seins: Martin Heidegger
In: Ästhetik, S. 298-325
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In: Ästhetik, S. 298-325
In: Heidegger: Technik - Ethik - Politik, S. 215-228
In Heideggers "Beiträgen zur Philosophie" (1936-1938 entstanden) wird "eine große Abrechnung mit den Zeitläuften der dreißiger Jahre, mit der verkommenen Bewegung, mit dem Führer, der seiner eigentlichen Aufgabe untreu wurde und dem Geheiß des Seins nicht entsprach", gesehen. Der Autor skizziert die Auseinandersetzung Heideggers mit dem politischen System des Nationalsozialismus, wie sie ihren Ausdruck in den "Beiträgen" und in anderen Schriften gefunden hat. Hierzu wird auch auf zeitgeschichtliche Dokumente anderer Autoren (Löwith, Jaspers) zurückgegriffen. Zu Heideggers Politikverständnis wird im Anschluß an A. Schwan festgestellt: "Die das Staats-Werk Schaffenden und zwar als eine spezifische Grundform des Ins-Werk-Setzen der Wahrheit sind die geschichtsmächtigen Führer, die der Gefolgschaft des Volkes das Gesetz des Handelns aufprägen. Die Führer stehen selbst über dem Gesetz." Der Autor untersucht im weiteren die politischen bzw. nationalsozialistischen Aspekte in dem persönlichen Verhältnis Löwiths zu Heideggers, in Heideggers Hölderlin-Vortrag sowie in Heideggers Rektoratsrede. Heidegger vollzog in der Resignation angesichts der nationalsozialistischen Realität keine Abkehr oder Umkehr; er vollzog, "überhaupt keine Kehre, er brauchte dies nicht zu tun, ja er durfte es nicht, weil das abgründige, dem Geheiß des Seins hörige und deswegen unbeirrte Denken nur im Dienste der Seinsgeschichte steht." (ICD)
In: Hannah Arendt in Jerusalem, S. 338-346
In: Heidegger: Technik - Ethik - Politik, S. 257-267
Der Autor erörtert einige der wenigen Texte, in denen sich Heidegger ausdrücklich mit der Aufklärung befaßt; dies erfolgt zum einen im Kontext von Heideggers Philosophie, zum anderen hinsichtlich der Suche nach einem "Aus-Weg" aus der Moderne. Anhand einer Vorlesung aus dem Sommersemester 1919 wird zunächst der Zusammenhang von Aufklärung und historischem Bewußtsein dargelegt. Als weiterer Text wird Heideggers Vorlesung "Vom Wesen der menschlichen Freiheit" (1930) herangezogen, in dem sich Heidegger ausdrücklich auf die Aufklärung im Sinne eines Geschichtsbegriffs bezieht und die relative Bedingtheit des Denkens von den "wirklichen Mächten" herausstellt, was Heidegger an Kants "Kategorischem Imperativ" zeigt. Nach der sog. "Kehre" zeigt sich eine verschärfte Auffassung der Aufklärung bei Heidegger, wie an den Abhandlungen "Die Frage nach dem Ding" und "Was heißt Denken?" gezeigt wird. Heidegger gelangt hier zu einem tieferen Einblick in das Wesen der Aufklärung auf der einen, sowie zu einer nicht mehr sozialgeschichtlichen, sondern 'seinsgeschichtlichen' Deutung auf der anderen Seite." Dabei wird deutlich gemacht, daß für Heidegger nicht die Möglichkeit einer Selbstbestimmung der Vernunft fragwürdig ist, sondern, ihre Verabsolutierung in der neuzeitlichen Rationalität. Heideggers Kritik der Aufklärung ist vor allem eine Kritik des "totalitären" (sozialgeschichtlich, und heute vor allem "technisch" vielfach "erprobten") Wesens der Lichtmetaphorik. (ICD)
In: Heidegger: Technik - Ethik - Politik, S. 269-278
Der Autor erinnert einleitend daran, daß Heidegger schon vor Jahrzehnten darauf aufmerksam machte, daß der Diskurs der Moderne auf eine anthropologische Selbstdestruktion hinzuläuft, insofern der Mensch sich nicht mehr dem Sein abstandhaltend gegenüberstellt, sondern jegliches Andere sich zum "Gemächte" seines "Bestellens" verkürzt. Im weiteren geht der Autor den "Heidegger-Spuren" im bisher vorliegenden Werk Sloterdijks nach. Dabei stellt der Autor Sloterdijks Konzeption einer "philosophischen Gynäkologie" in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Gemeint ist eine psychophilosophische Durchleuchtung des "Zur-Welt-Kommens" als der Ort eines faktischen Weltabstandes, der zum apriorischen Raum des "In-der-Welt-Seins" eine genealogische Beweglichkeit hinzubringt. "Denn wie eine quasi-transzendentalphysiologische Bedingung für alle späteren, kosmischen Unterscheidungsurteile haftet an dem akosmischen Stadium der fötalen Weltlosigkeit das Nochnichtverschiedene." Der Autor entwickelt einige Aspekte dieses Existentials der "Geburtlichkeit" als existenzialer Modus der ontischen Welt-Anbindung. Weil der Geburtsakt ein Zur-Welt-Kommen und gleichzeitig ein Zur-Welt-Bringen ist, schließen sich in diesem Vorgang Natur und Kunst (Poiesis) ontologisch zusammen. Es ist darin jene Weise des Hervorbringens von Wahrheit veranschaulicht, der nicht bereits des Gesetz ihres Zusammenbrechens eingeschrieben ist. (ICD)
In: Heidegger: Technik - Ethik - Politik, S. 239-248
Die Überlegungen des Autors gehen von der aktuellen Diskussion um die Art von Heideggers Verbindung mit dem Nationalsozialismus aus. "Ihr Faktum kann nicht geleugnet werden, strittig ist nur das Wie." Dabei geht es um die Frage, inwieweit ein innerer Bezug zwischen Heideggers philosophischem Denken und seinem politischen Handeln besteht. Der Autor erörtert die damit verbundenen Fragen anhand des Wortes "Volk", das bei Heidegger von wesentlicher und oft unterschätzter Bedeutung ist. In einer Skizze wird der Bedeutungswandels des Begriffs von "Sein und Zeit" über die Rektoratsrede hin bis zu den Vorlesungen über Hölderlin und Nietzsche und den neuerdings erschienenen "Beiträgen zu Philosophie" dargestellt. Dabei zeigt sich, daß Heideggers Gebrauch des Wortes "Volk" weniger von phänomenologischen Notwendigkeiten als von ideologischen Vorurteilen bestimmt ist. Das Fehlen einer genaueren begrifflichen Bestimmung, das Ausbleiben der Reflexion auf die Unterschiede der Sozialformen von Gemeinschaft und Gesellschaft und die Verkennung der Bedeutung der Rechtsordnung für die Gemeinschaft sind jene offenen Stellen, in welche die Ideologie der Nazis in Heideggers Denken selbst eindringen konnte. (ICD)
In: Heidegger: Technik - Ethik - Politik, S. 229-237
Die im Titel angeführten Namen und die damit verbundenen philosophischen Perspektiven verweisen auf die vom Autor erörterten Ambivalenzen in Heideggers politisch-philosophischer Haltung. Um die historischen und begrifflichen Koordinaten der Nietzsche-Deutung Heideggers adäquat zu bestimmen, skizziert der Autor zunächst Heideggers Verbindung zu Alfred Baeumler. Baeumler stellt aus zwei Gründen die Schlüsselfigur für die Klärung der Einstellung Heideggers zum Dritten Reich dar. Zum einen bestand eine nahe persönliche Verbindung zwischen Heidegger und Baeumler, zum anderen lassen sich Gemeinsamkeiten in ihrer Nietzsche-Deutung aufzeigen. Baeumler formuliert in seiner Nietzsche-Deutung eine Konzeption des Willens zur Macht als Seinsgesetz, die sich als die eigentliche politische Legitimation des Dritten Reiches erweist. In dieser Konzeption artikuliert sich eine wissenssoziologisch klar definierbare Denkweise: die der positiven Metaphysik. "Die positive politische Metaphysik hat die Eigenschaft der Antihistorizität, der Antiwissenschaftlichkeit und der Eliminierung des politischen Spielfeldes zugunsten der Vorherrschaft metaphysischer Seinsgesetzlichkeit." Heideggers Nietzsche-Interpretation, so wird gezeigt, befriedigen auch die strengsten Kriterien der positiven politischen Metaphysik. Wie Baeumler interpretiert Heidegger Nietzsche als einen Philosophen des Willens zur Macht und versteht diesen als positive Grundlage eines Seinsgesetzes. (ICD)
In: Heidegger: Technik - Ethik - Politik, S. 115-132
Ausgehend vom Begriff der Sorge wird Heideggers Phänomenologie des Handelns entwickelt und in Beziehung zum Praxisbegriff der griechischen Philosophie gesetzt. Als fundamentaler Charakter der Sorge verweist die "praxis" auf die "physis" und gründet sich im "ethos". Hieran anschließend wird in einer Analyse des Phänomens "Wohnen" verdeutlicht, daß die Identität zwischen dem Sein des Daseins und dem Wohnen aus dem Wohnen geradezu das dem Menschen eigene "ethos" macht. Hervorbringen, Bauen etc. verweisen auf etwas, das unbestimmbar und unbegreiflich bliebe, wenn sich in diesen Handlungen das "ethos" des Menschen erschöpfen würde. Die Analyse wird deshalb um den Begriff der "techne" erweitert. "In der techne zusammengebunden, sind das Hervorbringen, das Bauen, das Herstellen sämtlich Manifestationen eines poiein, das zuletzt in der poiesis der physis ruht." Diese Überlegungen zu Heidegger werden mit Aristoteles' Praxisbegriff vertieft. "Praxis" kann nicht allein auf den Bereich des Menschlichen eingeschränkt werden, sondern bezieht sich auf die gesamte physis, sofern es zum Wesen der physis gehört, Prinzip der Bewegung und also von Leben zu sein. Da aber physis für Heidegger der ursprüngliche Name des Seins ist, enthält die praxis in ihrer Struktur die Weise, in der das Sein selbst "am Werk" ist. Der Sorge, "die die höchste menschliche praxis ist, entspricht das Sein, indem es in ihr die Weise seines Handelns widerscheinen läßt." (ICD)
In: Heidegger: Technik - Ethik - Politik, S. 99-113
Der Autor verfolgt in seinem Beitrag drei Ziele: Erstens geht es darum, die jeweilige Kritik an der traditionellen Metaphysik bzw. deren Destruktion in ihrer jeweiligen Herkunft bei beiden Denkern zu orten. Zweitens geht es um die aus dieser Metaphysikkritik herrührenden grundsätzlichen Kritik an der Entwicklung von Wissenschaft, Technik und Zivilisation unseres Jahrhunderts. Drittens geht es um jenen Bereich, der bei beiden Denkern, wenn auch aus verschiedenen Intentionen, dem Schweigen anheimfällt: die Ethik. Bei seiner Darstellung konzentriert sich der Autor insbesondere auf Wittgensteins Äußerungen zur Ethik. Weil eine Grenzproblematik des Subjekts hinsichtlich der Welt besteht und das Subjekt nicht innerhalb der Welt angesiedelt sein kann, kann auch das Problem des Lebens für Wittgenstein nicht durch eine Theorie gelöst werden, sondern nur durch den Vollzug des Lebens selbst. Wo Wittgenstein die Frage nach der Ethik letztlich mit der Frage nach dem Sinn des Lebens zusammenbringt und auf den nicht mehr sagbaren Daseinsvollzug verweist, gelangt Heidegger zum "Wohnen" als dem Grundzug des Verhältnisses zum Sein, woran sich das besinnliche Denken gegenüber dem rechnenden Denken zu orientieren habe. Heideggers Beharren auf einem besinnlichen Denken und Wittgensteins Aufweis, daß die Ethik den entscheidenen Bereich des Philosophierens umfaßt, bedeuten beides eine Absage an die Herrschaft eines bestimmten Rationalitätsideals im Bereich der Ethik. (ICD)
In: Heidegger: Technik - Ethik - Politik, S. 59-65
Allgemein wird mit Staunen reagiert, wenn von einer Geschlechtlichkeit im Denken Heideggers die Rede ist, denn er spricht kaum einmal über den Mann oder die Frau, geschweige denn von einem Ich oder Du. Seine Sprache, seine ureigenste Art des Ausdrucks ist subjektloser Natur. Die Autorin spürt die verborgenen geschlechtlichen Implikationen in Heideggers Bestimmung des Denkens und des Seins auf. "Denken ist nicht frei, in einer Weise sogar hörig, wie der Sohn der Mutter." Das mütterliche Sein, so wird mit Heidegger ausgeführt, ist ständig präsent; west den Denker an, wird zu seinem Schicksal. Er ist umhüllt von einer ständig anwesenden Mutter, die ihm seine Tätigkeit befiehlt, das Denken nämlich. Seiendes muß in einer Art Andacht geehrt werden; nur so ist die bedrohliche Mutter zu besänftigen. Während sich Denken als Hörigkeit zeigt, offenbart sich im Wesen der Technik die Gebärtätigkeit. Mittels Technik bzw. Gestell soll das Geburtstrauma, die ehemals verspürte Todesangst, das Eindrücken des Kopfes durch den Geburtskanal, eingedämmt werden. "Zeigt sich im Wesen der Technik ein Verarbeitungsversuch menschlicher Geburtserfahrung, der im Wiederholungszwang sich verfängt, so wäre die diesem entspringende Gefahr zu bannen durch bewußte Wiederaufnahme traumatischer Erfahrungen." Dies erfordert eine stärkere Berücksichtigung des Mutter-Fetus-Konflikts als Hintergrund der Leib-Geist-Entwicklung und des männlichen Ursprungsdenkens. (ICD)
In: Heidegger: Technik - Ethik - Politik, S. 193-204
Der Autor untersucht das Problem "Heidegger und der Nazismus" unter dem allgemeinen Aspekt der Beziehung zwischen Philosoph und Wirklichkeit. Dabei wird von Heideggers Auffassung vom Wissen als "Versagen und schöpferische Urkraft" aber auch als "höchste Verwirklichung echter Praxis" ausgegangen. Gefragt wird, wie beide Aussagen zur Deckung zu bringen sind. Mit Leben und Werk des griechischen Denkers Thales wird zunächst ein ganz spezielles Verhältnis des Philosophen zur Wirklichkeit erörtert (Thales und die Magd aus Thrakien, Thales und die Vorhersage der Sonnenfinsternis, Thales und der Handel mit Oliven). Hinsichtlich des "Falls Heidegger" wird festgestellt: "Was man insgesamt als seinen 'politischen Fehler' des Jahres 1933 bezeichnet, war strenggenommen kein politischer Fehler, denn der Denker Heidegger hatte es seit je verabsäumt, politisch zu denken." Es war auch kein philosophischer Fehler, wie im weiteren deutlich gemacht wird. Im Anschluß untersucht der Autor das ontologische Argument und dessen Ambivalenz hinsichtlich der Theorie. Einerseits gilt die Theorie wenig gegenüber dem Wirklichen, andererseits erwartet man gerade von ihr einen Schutz gegen die schmerzlichen Widerfahrnisse der Geschichte. Abschließend wendet sich der Autor den unterschiedlichen politischen Reaktionen von Husserl und Heidegger zu. (ICD)
In: Ideologie und gesellschaftliche Entwicklung in der DDR: achtzehnte Tagung zum Stand der DDR-Forschung in der Bundesrepublik Deutschland 28. bis 31. Mai 1985
Seit etwa 1977/78 läßt sich in der DDR eine verstärkte Auseinandersetzung mit der sog. spätbürgerlichen Philosophie lebensphilosophisch-existenzialistischer Provenienz beobachten, die gegenüber früheren Pauschalaburteilungen neue Konturen aufweist. Im vorliegenden Aufsatz wird dieses am Beispiel der aktuellen Nietzsche- und Heideggerrezeption verdeutlicht, deren Brisanz durch einen kurzen Rekurs auf die marxistische Rezeptionsgeschichte beider Philosophen veranschaulicht wird. Maßstab der Beurteilung ist die Vielfalt möglicher marxistischer Lesarten. Seit Beginn der siebziger Jahre ist eine Akzentverschiebung in der Heideggerkritik der DDR zu beobachten. Wie stark die Impulse Nietzsches und Heideggers auf die junge Intelligenz der DDR sind, läßt sich vielleicht an dem publizistischen Gegenaufgebot der marxistisch-leninistischen Philosophie seit 1978 ablesen. Betrachtet man die literaturtheoretische Nietzscherezeption, so zeigt sich, daß es keinesfalls nur um formal-ästhetische Belange, sondern um eine Ästhetik des Widerstandes geht, die unweigerlich in Kollision mit der marxistisch-leninistischen Ästhetik geraten muß. Die skizzierten Aspekte der Nietzsche- und Heideggerrezeption lassen präzise Schlußfolgerungen nicht zu. Immerhin aber scheint der Parteimarxismus einer weiteren Konfrontation nicht ausweichen zu wollen, ja es scheint so, als wäre eine breitere Diskussion erwünscht. (SJ)
In: Politikwissenschaft als Kritische Theorie: Festschrift für Kurt Lenk, S. 195-214
Der modische Neologismus"Ent-Sorgung" suggeriert die Möglichkeit, die Menschen in den entwickelten Industriegesellschaften durch den Wohfahrtsstaat gänzlich "von Sorgen befreien" zu können. Der vorliegende Beitrag prüft die (fragwürdige) Seriosität dieses utopischen Konzepts. Anhand Heideggers Auslegung des "Daseins" wird die Bedeutung der "Sorge" knapp rekapituliert. Der Autor geht der Frage nach, ob Angst als "Grundbefindlichkeit" des Menschen von jeher für die Menschen gilt oder ob es sich nicht um ein historisches, relativ spätes Phänomen in der Entwicklung der europäischen Menschheit handelt. Dabei tritt die Suche nach "Sicherheit" (nach Befreiung von quälender Ungewißheit und Sorge) als ein Merkmal des neuzeitlichen, bürgerlichen Individuums in den Blick. Der abschließende Teil geht der Problematik der Einstellung zur eigenen Endlichkeit (Sterblichkeit) nach, wie sie in dem verbreiteten Wunsch nach individueller Unsterblichkeit und in der Flucht vor dem Anblick des Todes und menschlicher Hinfälligkeit in der westlichen Zivilisation zutage tritt. (ICE)
In: Heidegger: Technik - Ethik - Politik, S. 77-88
Der Autor unternimmt es, den späten, "den vielfach als kraus und unverständlich geltenden Heidegger mit dem Cassirerschen Begriff der symbolischen Form zu konfrontieren." Dies geschieht zum einen in der Absicht, um den späten Heidegger für die "rationale" Transzendentalphilosophie zu retten, zum anderen, um diese für eine unverstellte Phänomenologie des gegenwärtigen Zeitalters zu öffnen und ihr methodenskrupulöses Denkgebäude aufzubrechen. In einem ersten Schritt werden Heideggers Begriffe "Gestell" und "Geviert" unter der Optik "symbolischer Formen" betrachtet. Dabei wird deutlich, daß die Rückübersetzung von Gestell und Geviert in symbolische Formen eine transzendentalphilosophische Rekonstruktion Heideggers darstellt. In einem zweiten Schritt wird sodann Cassirers Symbolbegriff aus der Perspektive der Heideggerschen Begriffe "Seinsgeschichte" und "Ereignis" beleuchtet. Die Überlegungen führen nicht zu einer Heidegger-Cassirer-Synthese, sondern zu einer Phänomenologie der Differenz. "Indem Heidegger den Königsweg der gesicherten Vernunft verläßt, landet er zuweilen auf Holzwegen. Die Parallel-Lektüre mit Cassierer verdeutlicht jedoch die reflexive Unterlage der Heideggerschen Ontologie und zeigt, daß die 'Seinsgeschicke' weder Offenbarungen sind noch voluntaristische Konstruktionen, sondern kontingent-geschichtlich sich ereignende und verändernde Vermittlungen Mensch-Welt, eben - symbolische Formen." (ICD)
Explores the ontology of digital domains & their politics, drawing on a variety of secondary literature. The notion that cyberspace is best understood in spatial terms is criticized because it tends to privilege a single, spatial ontology that unduly narrows the multitude of potential configurations of digital domains. The essence of computer networks is the fact that they enable instant retrieval & processing of encoded signs, rather than reproduce space. Cyberspace is understood as an invocational domain in which data may be invoked through simple commands. Thus, the ontology of the digital domain is made up of the multiple ways in which addressability is made possible. Drawing on the work of Martin Heidegger (1977), it is argued that the significance of this invocational ontology of the digital domain lies in the fact that it requires rearrangement of the culture & society around it. That which cannot be invoked in the digital domain falls outside its purview. To the extent that digital domains encroach on larger areas of social life, aspects of society not encodable begin to drop out of the ontology of the real world. 23 References. D. Ryfe