Am teilweise negativen Image der öffentlichen Verwaltung in Deutschland sind die Medien schuld! Dies wird zumindest in Teilen der verwaltungswissenschaftlichen Literatur behauptet. Durch ihre negative Berichterstattung über das (Fehl-)Verhalten von Beamten bzw. über die öffentliche Verwaltung insgesamt, bilden sich in den Köpfen der Bürgerinnen und Bürger Stereotypen, die im kollektiven Gedächtnis der Bevölkerung haften bleiben. Die in diesem Zusammenhang den Medien zugeschriebene Rolle ist zwar plausibel, empirisch aber nicht belegt. Der Beitrag fasst die wissenschaftliche Diskussion über öffentliche Verwaltung und Medienberichterstattung zusammen. Zudem wird der aktuelle Diskussionsstand anhand von Sekundäranalysen ergänzt, in denen Mediennutzung einerseits und Einstellungen zur Verwaltung andererseits miteinander verbunden werden. Der Untersuchungszeitraum umfasst nahezu 30 Jahre.
Auf der Basis nicht näher erläuterter oder zitierter "Untersuchungen bei jungen Werktätigen in Mageburg, Leipzig und Dresden" wird das Rundfunk- und Fernsehverhalten Jugendlicher unter dem Gesichtspunkt des "Einstrahlens westlicher Massenmedien" thematisiert. Es werden u.a. folgende Zahlen genannt: 50 Prozent der Jugendlichen in Leipzig und Magdeburg sahen täglich Sendungen des BRD-Fernsehens, weitere 41 Prozent ein- oder mehrfach wöchentlich (beim Rundfunk: 51 Prozent zu 38 Prozent); in Dresden liegen diese Zahlen wegen der mangelnden Reichweite deutlich niedriger. Es wird gefordert, die Jugendprogramme in der DDR auszudehnen und qualitativ zu verbessern, um die "Auseinandersetzung mit der bürgerlichen Ideologie" offensiver anzugehen. (psz)
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 1078-1094
"Kontext: Die Entwicklung der modernen Biowissenschaften lässt vormals feste Definitionen der Natur des Menschen brüchig werden. Entsprechend waren biowissenschaftliche Themen in der Vergangenheit oft Gegenstand öffentlicher Debatten. In diesen Debatten werden auch die Grenzen wissenschaftlicher Forschung neu justiert. Entsprechend versuchen unterschiedliche Akteure, darin zu Wort zu kommen und mit ihren Argumenten und Deutungen ihre Positionen zu begründen. Eines der massenmedial prominentesten bio-wissenschaftlichen Forschungsfelder war die Entschlüsselung des menschlichen Erbguts. Fragestellung: Wir haben den massenmedialen Diskurs über diese Humangenomforschung in Qualitäts-Tageszeitungen und im Internet in Deutschland, Österreich, Frankreich, den USA und England mit einer systematischen Inhaltsanalyse rekonstruiert. Dabei haben wir drei Dimensionen medialen Erfolgs unterschieden: In welchem Ausmaß gelingt es Akteuren, zu Wort zu kommen (Standing)? Welche Bewertungen der Humangenomforschung dominieren? Welche inhaltlichen Deutungsmuster werden zur Interpretation der Humangenomforschung und zur Untermauerung der Bewertungen verwendet (Framing)? Deskriptive Ergebnisse: Der Ländervergleich zeigt deutliche Gemeinsamkeiten. In allen Ländern konzentriert sich die Berichterstattung auf Ereignisse aus der Wissenschaft. Wissenschaftler, namentlich Humangenomforscher, und ihre politischen und wirtschaftlichen Unterstützer dominieren das Standing. Dementsprechend fallen auch die Bewertung des Themas und seine Deutung aus: Humangenomforschung wird eher positiv dargestellt, als wissenschaftliche Errungenschaft mit positiven medizinischen und wirtschaftlichen Effekten. Kurz: Die Verfasser finden eine länder- und medienübergreifende Hegemonie der Befürworter der Humangenomforschung. Erklärung: Sie haben über qualitative Interviews versucht, diese Hegemonie zu erklären. Dabei haben sie sich auf zwei Modelle für öffentliche Meinungsbildungsprozesse bezogen. Das Agenda Building-Modell geht davon aus, dass Medieninhalte durch das bestimmt werden, was Redaktionen von medienexternen Akteuren erhalten. Das medien-konstruktivistische Modell betrachtet die mediale Öffentlichkeit als von Journalisten konstruiertes Bild einer Realität. Sie können zeigen, dass sich die gefundene Hegemonie wohl v.a. durch die Aktivität extramedialer Akteure erklären lässt: durch die unterschiedliche Ressourcenausstattung der befragten Akteure und durch ihre unterschiedlich ausgeprägte Präferenz dafür, sich überhaupt in die Debatte einzumischen. Literaturhinweis: Gerhards, Jürgen und Schäfer, Mike Steffen (2006): Die Herstellung einer öffentlichen Hegemonie: Humangenomforschung in der deutschen und der US-amerikanischen Presse. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften." (Autorenreferat)
Die Diskussion über die Feinstaubregelung der EU-Richtlinie 1999/30/EG ist ein prototypisches Beispiel für den Verlauf einer öffentlichen Debatte über europäische Gesetzgebungsverfahren. In diesen öffentlichen Auseinandersetzungen geht es nicht nur um das jeweilige Sachthema, sondern auch um die Definition von Verantwortung für gesetzliche Regelungen und deren Folgen. Die beteiligten Akteure weisen sich einander Schuld für Entscheidungen und Versäumnisse im politischen Prozess zu und attribuieren sich wechselseitig die Verantwortung für entstandene Problemlagen. Und sehr häufig schneidet in diesem Prozess des öffentlichen Aushandelns von Schuldigen die EU nicht gut ab. Das hier vorgestellte Forschungsprojekt untersucht zum einen die Verteilung von Verantwortungsattributionen in der massenmedialen Berichterstattung, klärt also, ob und in welchem Ausmaß die EU in der öffentlichen Darstellung tatsächlich "immer schuld" ist. Dazu werden Annahmen über mögliche Ursachen einer solchen systematischen Benachteiligung der EU in der Auseinandersetzung um Schuldzuschreibungen getestet. Der vorliegende Beitrag skizziert den theoretischen Hintergrund, die zentralen Hypothesen und die Methode des von der DFG geförderten Projekts. Die Autoren sind noch nicht in der Lage, Ergebnisse des Projekts zu präsentieren, konzentrieren sich aber stattdessen auf die Darstellung der Hypothesen und des entwickelten methodischen Instrumentariums. Ziel des Projekts ist es, anhand einer quantifizierenden Inhaltsanalyse von zwei deutschen und zwei britischen überregionalen Tageszeitungen im Zeitverlauf von 1994 bis 2003 die Zuschreibungsmuster in und durch die Medien zu untersuchen. (ICD2)
"Anhand einer Inhaltsanalyse, die den Diskurs über Mitbestimmung in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der Süddeutschen Zeitung sowie der tageszeitung für den Zeitraum von 1998 bis 2007 rekonstruiert, wird die Frage untersucht, inwiefern die deutschen Massenmedien selbst als autonome politische Akteure in der Auseinandersetzung um Mitbestimmung eine Rolle spielen. Dabei werden drei Diskursdimensionen berücksichtigt: die Themenwahl (das Agenda-Setting), die Auswahl von Sprechern (das Standing von Akteuren) und die Verwendung von Deutungsrahmen (das Framing von Themen). Insgesamt sprechen die Ergebnisse der Inhaltsanalyse dafür, dass Massenmedien im Diskurs über Mitbestimmung zum Teil eine aktive politische Rolle spielen. Zwar scheinen für das Agenda-Setting im Untersuchungszeitraum eher generelle Nachrichtenfaktoren maßgeblich gewesen zu sein. Doch sowohl das Standing der verschiedenen Akteursgruppen als auch die Deutungsrahmen und Handlungsempfehlungen weisen zum Teil Differenzen zwischen den untersuchten Zeitungen auf, die nur als Ausdruck unterschiedlicher politischer Positionen erklärbar sind." (Autorenreferat)
Die vorliegende Parlamentsstudie hat zum Ziel, die Ergebnisse der sozialistischen Jugendpolitik der SED zu analysieren. Untersucht wurde die Entwicklung wesentlicher Seiten des sozialistischen Klassenbewußtseins der Jugend sowie ihre gesellschaftliche Aktivität. Hierzu wurden ca. 10.000 junge Arbeitnehmer und Studenten zum Einfluß der Massenmedien auf die Bewußtseinsentwicklung mittels standardisiertem Fragebogen 1975 schriftlich befragt. Die Ergebnisse der Untersuchung unterstreichen "die große Rolle, die die sozialistischen Massenmedien bei der Entwicklung des sozialistischen Bewußtseins junger Werktätiger spielen". Ein großer Teil der Lehrlinge informiert sich weniger häufig im politischen Bereich als Studenten und im Beruf Stehende. Mit Nachrichten und politischen Sendungen der DDR werden vorwiegend "die ideologisch gefestigten Jugendlichen erreicht". Musik-und Unterhaltungssendungen der DDR werden durch die Mehrzahl der Jugendlichen empfangen. Die Jugendsendung "rund" des Fernsehens der DDR erreicht jeden zweiten Jugendlichen. Die Rolle der Massenmedien für die ideologische Entwicklung und Erziehung wird dadurch unterstrichen, daß ca. 80 Prozent der jungen Arbeitnehmer "überzeugende Antworten" aus Presse, Funk- und Fernsehen auf ihre politisch-ideologischen Fragen erhalten. Es wird auch festgestellt, daß der Einfluß der Sender der BRD unter der Jugend nicht zugenommen hat. Die Häufigkeit des Empfangs von Westsendern ist in erster Linie von der ideologischen Grundposition der Jugendlichen abhängig. "Im Kampf gegen Einflüsse des Gegners kommt der klassenmäßigen Erziehung, der offensiven ideologischen Arbeit unter der Jugend die entscheidende Bedeutung zu." (psz)
Titelblatt und Inhaltsverzeichnis Einleitung 1.Das Konzept Öffentlichkeit 2.Die Eigenschaften und Bedingungen medialer Öffentlichkeiten 3.Europäische Öffentlichkeit 4.Das Internet als eine neue Informations- und Kommunikationstechnologie 5.Online-Öffentlichkeiten 6.Online-Öffentlichkeit durch Suchmaschinen 7.Online-Öffentlichkeit durch Hyperlinks 8.Demokratisierung und Europäisierung online? Anhang Literatur Erklärung ; In modernen demokratischen Gesellschaften ist massenmediale Öffentlichkeit die zent-rale Vermittlungsinstanz zwischen politischem System und Bürgern. Damit erlangen die Medien im Hinblick auf das vielfach konstatierte Öffentlichkeitsdefizit der EU eine besondere Bedeutung. Den nationalen Medien wird in diesem Zusammenhang jedoch häufig vorgeworfen, hauptsächlich über nationale Themen und Akteure zu berichten und dabei die europäische Ebene zu vernachlässigen. Auch wird kritisiert, dass die Medien bevorzugt über ressourcenstarke, prominente oder politisch einflussreiche Ak-teure berichten würden, was dem demokratietheoretisch elementaren Anspruch eines gleichberechtigten Zugangs zu Öffentlichkeit entgegenstehe. Vor diesem Hintergrund erscheint das Internet als ein von seiner genuinen Struktur her transnationales Medium geradezu prädestiniert, die Entstehung einer europäischen Öffentlichkeit zu befördern. Zusätzlich könnte der inhärente nicht-hierarchische Charakter der Internettechnologie die Entwicklung zu demokratischeren Formen von massenmedialer Öffentlichkeit ein-leiten und somit zu einer stärkeren Legitimation des politischen Prozesses auf nationa-ler als insbesondere auch auf europäischer Ebene führen. Auf empirischer Ebene wur-de das Internet bisher meist nur als eine Ansammlung einzelner, unvermittelt neben-einander stehender Webseiten untersucht. Diese eingeschränkte Betrachtungsweise kann das Potential des Internet, wirklich neue Formen von Öffentlichkeit herauszubil-den, jedoch nur sehr begrenzt erfassen. In dieser Arbeit wird spezifiziert, welche neuen Formen von Öffentlichkeit im ...
Die Dissertation beschäftigte sich mit einem Modewort unserer Zeit, das nach der Infiltrierung von breiten gesellschaftlichen Schichten und werbewirtschaftlich agierenden Subjekten auch in der Politik und der Politikwissenschaft Einzug gehalten hat. Typisch ist jedoch eine – länderspezifische, aber nicht unbedingt länderübergreifende – Hegemonie von unreflektierten und Verwirrung stiftenden Bezugnahmen, die weder der Sache angemessen sind noch zur wissenschaftlichen Illuminierung beisteuern helfen. Mit der Untersuchung des Event-Marketings fiel die Wahl auf einen Teilbereich der politischen Kommunikation, der durch ungewöhnlich scharfe Konfliktlinien bestimmt ist, die im Kampf um Aufmerksamkeit, Wählerstimmen und Prestige durch die determinierenden Faktoren Macht und Geld zu erklären sind. Ein intransparentes Agglomerat aus Politikern, Medienvertretern, PR-Beratern und Wissenschaftlern sorgt für eine Kakophonie, die die Sicht auf Erkenntnis versprechende Analysen verstellt. Vordergründig sollten länderspezifische Eigenheiten herausgearbeitet werden, auf deren Basis schwerpunktmäßig folgende forschungsleitende Intentionsstränge standen: 1.) Was ist überhaupt ein Event und wie lässt sich dieses im Event-Marketing einordnen? 2.) Welche Prämissen müssen angepasst werden, um einen Transfer auf die politische Kommunikation zu bewerkstelligen. 3.) Wie unterscheiden sich die Konzepte und Begriffe in den beiden deutschsprachigen Ländern und in Frankreich? 4.) Wie hoch ist die Medienresonanz für Events zur Zeiten inländischer Wahlkämpfe? 5.) Kann Medienresonanz auch für ausländische Wahlkampfevents gemessen werden oder stehen generelle Berichterstattungen im Vordergrund? Durch vier unterschiedliche Analyseeinheiten, die sowohl jede auf ihrem Terrain Aufschluss bringen sollte als auch in toto einen gesamtheitlichen Erkenntnisgewinn versprach, gelang es, das Event-Marketing von verschiedenen Richtungen aus zu umkreisen und dingfest zu machen: ; La thèse avait pour objet un mot à la mode, de notre temps, qui après avoir infiltré de larges couches de la so-ciété et de nombreux agents du secteur publicitaire, a fait également son retour dans la politique et dans les sciences politiques. Ce qui frappe néanmoins, c'est la prédominance de prises de positions non réfléchies et déconcertantes qui non comptant d'être inadaptées au propos, ne contribuent aucunement à un éclairage scienti-fique. L'analyse du marketing événementiel s'est concentrée sur une sous-partie de la communication politique, ca-ractérisée par d'âpres conflits, qui, dans le combat mené pour gagner l'attention du public, les voix des électeurs et le prestige, s'expliquent par les facteurs déterminants du pouvoir et de l'argent. Un agglomérat opaque d'hommes politiques, de représentants des médias, de conseillers en relations publiques et de scientifiques est à l'origine d'une cacophonie entravant la perspective d'analyses porteuses de nouvelles connaissances. Dans un premier temps, l'objectif a été de mettre en valeur les spécificités propres à chaque pays, sur lesquelles se fondent les perspectives de recherches suivantes, énumérées point par point : 1.) qu'est-ce qu'un «event» et comment se positionne-t-il au sein du marketing événementiel ? 2.) comment adapter les prémisses pour permettre un transfert dans la communication politique ? 3.) quelles sont les différences de projets et de concepts identifiables entre les deux pays germanophones et la France ? 4.) quelle est l'importance de la résonance médiatique des «events» pendant les périodes de campagnes électorales nationales (2002 et 2003)? 5.) la résonance médiatique des «events» tenus pendant les campagnes politiques à l'étranger peut-elle être, elle aussi, mesurée ou les couvertures médiatiques d'ordre général ont-elles la primauté ? Moyennant quatre éléments d'analyse différents qui chacun, dans son domaine, doit fournir des informa-tions et permettre également, au final, d'aboutir à un ensemble de nouvelles connaissances, on a pu cerné et appréhendé le marketing événementiel sous plusieurs angles : Partie théorique 1.) Dérivation linguistique incluant des influences étrangères, en Allemagne, en Suisse et en France. 2.) Analyse de pertinence et transfert dans le système de communication politique. Partie empirique 1.) Analyse empirique de la résonance médiatique d'un point de vue quantitatif et qualitatif. 2.) Demande standardisée d'avis d'experts.
In der vorliegenden Zusatzstudie werden Besonderheiten des Lesers der Zeitschrift "Jugend und Technik" (JT) erfaßt. Untersucht wurden die Zusammensetzung der Leser, ihre politisch-ideologische Einstellung, die Teilnahme der JT-Leser an der übrigen Massenkommunikation sowie Probleme der politischen Information. Desweiteren wurden Probleme der Information über Fragen der Wissenschaft und Technik, die Resonanz des Beitrages "Kiewer Kybernetiker", der Information über Kunst und Literatur und des Marxismus-Leninismus hinterfragt. Die Untersuchung hat ergeben, daß der JT-Leser dem durchschnittlichen Teilnehmer an der Massenkommunikation unter den Jugendlichen gleicht. Der JT-Leser ist besonders an Sachinformationen interessiert, die er auch aus anderen Medien bezieht. Weibliche und männliche Jugendliche unterscheiden sich in der Rezeption dieser Zeitschrift. Der Leser von JT erwartet Informationen, die er durch andere Medien nicht beziehen kann. Es wird auch festgestellt, daß die Leser der JT sich stärker den Sendern der Bundesrepublik Deutschland zuwenden. "Eine Möglichkeit, dieser Tendenz zu begegnen, besteht darin, die Form der sachlichen, interessanten und spannenden Informationen auf alle Gebiete der Zeitschrift konsequent anzuwenden; diese Form insbesondere bei der Gestaltung politisch-ideologischer Themen ist zu berücksichtigen." (psz)
Obwohl die Massenmedien, davon insbesondere das Fernsehen, allem Anschein nach eine zentrale Stellung im Leben der heutigen Schüler einnehmen, hat man bis jetzt in Deutschland und der Schweiz kaum wissenschaftlich untersucht, warum sie die Massenmedien so intensiv nutzen und mit welchen Folgen. Die Diskussion um Einfluss und Funktionen der verschiedenen Medien auf die Jugendlichen im Spannungsfeld der Sozialisationsinstanzen Schule, Familie und Kameraden wird vielmehr vorwiegend von engagierten Laien geführt, die entsprechend ihrer Aktivität für Schule, Kirche, Politik, Wirtschaft oder für den Medienbereich selber von Vorurteilen nicht frei sind und überdies allzuoft einseitig nur das Leitmedium Fernsehen anvisieren. Von den Eltern wiederum werden die Massenmedien aufgrund alltagsweltlicher Vorstellungen über direkte Medienwirkungen oft negativ bewertet; auf den eigenen Medienkonsum wollen und können sie aber nicht verzichten und laufen so Gefahr, auf ihre Kinder unglaubwürdig zu wirken. Für Pädagogen und Lehrer als Vertreter des offiziellen Bildungssystems mit entsprechenden Normen und Wertvorstellungen stellen schliesslich die Medien insofern eine Bedrohung dar, als diese alternative oder sogar gegensätzliche Sozialisationsinhalte anbieten, die dem Schüler zudem oft attraktiver scheinen als der Schulstoff. Weil also insgesamt das eigene Verhältnis zu den Massenmedien ambivalent ist, fordert man denn auch von der Wissenschaft immer wieder Verhaltensanweisungen und praktische Rezepte, ja, verlangt von ihr eine klare Auskunft bezüglich der globalen Frage: Sind die Medien gut oder schlecht für die Schulkinder? ; Although the mass media, especially television, seem to occupy a central position in the lives of today's schoolchildren, there has so far been little scientific research in Germany and Switzerland on why they use the mass media so intensively and with what consequences. The discussion about the influence and functions of the various media on young people in the field of tension between the socialisation instances of school, family and comrades is rather conducted mainly by committed laypersons who are not free of prejudices according to their activity for school, church, politics, economy or for the media sector itself and who, moreover, all too often one-sidedly target only the leading medium of television. Parents, on the other hand, often evaluate the mass media negatively due to everyday ideas about the direct effects of the media; however, they do not want to and cannot do without their own media consumption and thus run the risk of appearing untrustworthy to their children. Finally, for educators and teachers as representatives of the official education system with its corresponding norms and values, the media pose a threat in that they offer alternative or even contradictory socialisation content that often seems more attractive to the pupil than the school material. Because one's own relationship to the mass media is ambivalent, science is repeatedly called upon to give instructions and practical recipes, and even to provide clear information on the global question: Are the media good or bad for schoolchildren?