Migranten - ausgegrenzt?
In: An den Rändern der Städte. Armut und Ausgrenzung., S. 258-285
Die Autoren thematisieren die soziale Lage von Migranten unter der Frage der sozialen Integration bzw. Ausgrenzung. Sie setzen sich zunächst mit dem Begriff der Ausgrenzung auseinander, welcher ihrer Meinung nach als eine Relation zwischen bestimmten sozialen Gruppen und der gesellschaftlichen Normalität, als mehrdimensional und als ein Prozess aufgefasst werden sollte. Um die Frage zu beantworten, inwieweit es in der Bundesrepublik Deutschland Anzeichen für Ausgrenzungsprozesse bei Migranten gibt, werten sie vorhandene Studien und Statistiken zur Situation auf dem Arbeitsmarkt, dem Wohnungsmarkt und im Bildungssystem aus. Anhand von Verlaufsdaten (Prozesscharakter) untersuchen sie, ob die Entwicklung in Richtung der Normalität der gesellschaftlichen Standards weist oder entfernt davon an den Rand der Gesellschaft (Relationalität). Nach ihren Ergebnissen hat sich nach einer Phase der Integration die Situation zumindest für Teile der Migrantenbevölkerung in der BRD seit Mitte der 1990er Jahre verschlechtert. Insbesondere wird es den Angehörigen der zweiten Generation der in Deutschland aufgewachsenen Migranten durch Diskriminierung, strukturelle Veränderungen auf den Arbeits- und Wohnungsmärkten und auch verschlechterten Bildungschancen zunehmend erschwert, ein Leben entsprechend den deutschen Standards zu führen. Die zukünftige Forschung sollte - so das Fazit der Autoren - an dieser Ambivalenz von subjektiver Integration und struktureller Ausgrenzung ansetzen. (ICI2). Die Untersuchung enthält quantitative Daten.