Migranten und Urbanität
In: Herausforderung Integration: städtische Migrationspolitik in der Schweiz und Europa, S. 133-142
Abstract
Der Verfasser kritisiert, dass die positiven und produktiven Aspekte ethnischer Koloniebildung häufig ignoriert werden. Er sieht eine bestimmte Vorstellung von urbaner Integration als ursächlich dafür, dass die räumliche Konzentration von ethnischen Minderheiten als negativ gewertet wird. Der Verfasser stellt Simmels Konzept der städtischen Kultur und der zivilisatorischen Qualitäten von Urbanität - auf die sich eine Stadtpolitik berufen kann, die die Integration des Fremden zum Ziel hat - die Vorstellung von Robert Park zur Integration in der multikulturellen Stadt gegenüber. Parks zentrales Denkmodell ist der funktionale Zusammenhang zwischen Segregation und Gemeinschaftsbildung. Segregation und Desegregation erscheinen so als alternative Integrationsmodi unter unterschiedlichen Voraussetzungen. Individuelle Integration ist der typische Weg der Einheimischen, die Gemeinschaftsbildung der typische Weg vieler ethnischer Minderheiten. (ICE)
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