Militärische Lebenswelt und Identitätsbildung: zur Restriktivität militärischer Sozialisationsbedingungen
In: 23. Deutscher Soziologentag 1986: Sektions- und Ad-hoc-Gruppen, S. 650-654
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In: 23. Deutscher Soziologentag 1986: Sektions- und Ad-hoc-Gruppen, S. 650-654
In: Die Transformation der Streitkräfte im 21. Jahrhundert: militärische und politische Dimensionen der aktuellen "Revolution in Military Affairs", S. 249-269
Die USA haben mit der Transformation ihrer Streitkräfte zwar eine Revolution eingeleitet, aber sie haben nach Ansicht des Autors verkannt, dass sie damit eine Konterrevolution hervorrufen, die ihren strategischen Vorteil politisch wieder zunichte macht. Der strukturelle Unterschied bei der Innovationsfähigkeit von Staaten und nicht-staatlichen Akteuren führt zu einem Konfliktverhalten, wie es idealtypisch in der amerikanischen Sicherheitspolitik und den Kriegen in Afghanistan und im Irak zum Ausdruck kommt: Durch technologische Hochrüstung und die Aussicht auf einen schnellen Sieg werden die USA zu Militäreinsätzen verleitet, ohne sich über den politischen Zweck im Klaren zu sein. Die militärische Stärke der USA ist somit zugleich ihre politische Schwäche, und die militärische Schwäche der Aufständischen ihre politische Stärke. Auf diese Weise gewinnen die USA zwar Kriege, verlieren aber regelmäßig den Frieden. Der Autor entwickelt zur Erläuterung dieser These zunächst den Begriff der "militärischen Asymmetrie", der die Dialektik von Revolution und Konterrevolution in "Military Affairs" verdeutlicht. Er beschreibt anschließend die amerikanische Interventionsstrategie anhand der Planungen zur Transformation des Militärs und kontrastiert sie mit der Innovation nicht-staatlicher Akteure im Bereich der Guerilla-Kriegsführung und des Terrorismus. Er zeigt ferner am Beispiel des Irakkrieges, warum die Aufstandsbekämpfung der USA scheitert und der "New American Way of War" im Grunde der alte ist. (ICI2)
In: Kultur und Gesellschaft: gemeinsamer Kongreß der Deutschen, der Österreichischen und der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie, Zürich 1988 ; Beiträge der Forschungskomitees, Sektionen und Ad-hoc-Gruppen, S. 838-840
In: Handbuch Kriegstheorien, S. 298-309
Vertreter der These einer Revolution in Military Affairs (RMA) erhoffen sich im Gefolge neuer Informations- und Kommunikationstechnologien nicht weniger als eine veränderte Natur des Krieges. Der dichte Informationsaustausch zwischen immer leistungsfähigeren Sensoren und immer präziseren Waffensystemen soll den Nebel des Krieges verdrängen. Jener Seite, die ein solches Netzwerk aufbauen und erhalten könne, falle der Blick auf ein transparentes Schlachtfeld zu, in dem jeder Widerstand zwecklos sei. Die eigentliche Kriegsentscheidung findet daher nicht im physischen Kampf, sondern bereits im Kampf um Informationsdominanz statt. Ziel des Beitrags ist es, einige Kerngedanken der RMA-Theoretiker und ihrer Kritiker darzulegen. Dies geschieht anhand der Leitfragen, inwiefern eine lückenlose Informationsausstattung im Kriegsgeschehen erreichbar ist, und, sollte dies möglich sein, inwiefern sie den Kampf tatsächlich in einen einseitig beherrschbaren, gewissermaßen administrativen Akt transformieren kann. (ICB2)
In: Kriege als (Über)Lebenswelten: Schattenglobalisierung, Kriegsökonomien und Inseln der Zivilität, S. 260-273
Der Beitrag analysiert die Rolle von privaten militärischen Unternehmen (PMCs) und ihre steigende Bedeutung bei Gewaltkonflikten. Dabei handelt es sich um Firmen, die ihr Geld mit militärischen Dienstleistungen aller Art verdienen: (1) Kampfeinsatz und operative Unterstützung, (2) militärische Beratung und Training, (3) Waffenlieferung und -wartung, (4) Informationssammlung und -aufbereitung sowie (5) logistische Unterstützung. Die Ursachen für die gestiegene Nachfrage nach den Leistungen der PMCs umfassen drei Entwicklungstrends: (1) das Ende des Ost-West-Konflikts, (2) den Siegeszug des neo-liberalen Ordnungsmodells und (3) die Veränderungen in der Art der Kriegsführung. Nach einer Diskussion der Argumente für und gegen die Teilnahme von PMCs an Gewaltkonflikten, die von normativ-moralischen Einwänden bis zu praktischen Effektivitätserörterungen reicht, plädiert der Autor dafür, diese Entwicklung nicht länger zu ignorieren und die Aktivitäten dieser Firmen international zu regulieren, von einem Verbot jedoch abzusehen. (ICG2)
In: Kultur und Gesellschaft: gemeinsamer Kongreß der Deutschen, der Österreichischen und der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie, Zürich 1988 ; Beiträge der Forschungskomitees, Sektionen und Ad-hoc-Gruppen, S. 854-857
In: Kultur und Gesellschaft: gemeinsamer Kongreß der Deutschen, der Österreichischen und der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie, Zürich 1988 ; Beiträge der Forschungskomitees, Sektionen und Ad-hoc-Gruppen, S. 842-844
In: Die Zukunft der Rüstungskontrolle, S. 341-353
Rüstungskontrolle kann ihre Bedeutung als sicherheitsbildendes Instrument nur dann bewahren, wenn sie sich angesichts der gewandelten sicherheits- und militärpolitischen Rahmenbedingungen weiterentwickelt. Die wichtigste Herausforderung in diesem Zusammenhang stellt die "Revolution in Military Affairs" (RMA) mit ihrer Entwicklungsdynamik auf militärtechnologischem, organisatorischem und strategischem Gebiet dar, wie sie in Afghanistan und im Irak bereits umgesetzt worden ist. Die RMA reflektiert zwar technologische Entwicklungstrends, ist im Kern jedoch ein Ergebnis politischer Zielsetzungen. Die RMA soll die militärische Überlegenheit der USA sicher stellen, der Vielfalt neuer Bedrohungen global begegnen und eine Antwort auf die gewandelte Struktur des internationalen Systems geben. Gleichzeitig produziert die RMA neue sicherheitspolitische Probleme und wirkt sich direkt auf die Effektivität der bestehenden Rüstungskontrollarchitektur sowie auf den Erfolg künftiger Regelungen aus. Daraus resultiert die Notwendigkeit einer Einhegung der RMA. Hierzu müssten sich die Bezugsgrößen der Rüstungskontrolle ändern. Zumindest für die USA steht allerdings eine an gemeinsamer Sicherheit orientierte Steuerung von Rüstung gegenwärtig nicht mehr auf der Tagesordnung. (ICE2)
In: 23. Deutscher Soziologentag 1986: Sektions- und Ad-hoc-Gruppen, S. 646-649
In: Gesellschaften im Umbruch: Verhandlungen des 27. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Halle an der Saale 1995, S. 191-209
"Moderne Organisationen und Gesellschaften befinden sich im Umbruch zu wissensbasierten Systemen. Neben die traditionellen Infrastrukturen der Macht und des Geldes tritt mit zunehmendem Gewicht Wissen als Operationsbedingung und als notwendige Steuerungsressource. Kern des folgenden Textes sind drei Argumente: 1. Nicht aus Gründen der Vernunft, sondern aus Gründen nationaler Wettbewerbsfähigkeit schreitet die Wissensbasierung moderner Organisationen und Gesellschaften voran. 2. Das Kollektivgut der wissensbasierten Infrastruktur betrifft das unabdingbare Kontroll- und Steuerungswissen, welches die Politik braucht, um verantwortlich über Themen zu entscheiden, die aufgrund ihrer Wissensabhängigkeit Bürger gefährden. 3. Wissensbasierung und Wissensmanagement von Organisationen schaffen einen neuen Typus der intelligenten Organisation. Die Nutzung dieser Intelligenz hängt von der Interferenz personalen und organisationalen Lernens ab. Ich erläutere diese drei Argumente und ziehe dann in Teil 4 erste Schlußfolgerungen für das Problem der reflektierten Modernität." (Autorenreferat)
In: Primat der Ökonomie?: über Handlungsspielräume sozialer Politik im Zeichen der Globalisierung, S. 283-310
Der Verfasser fragt nach den Versprechungen und Enttäuschungen, den Hoffnungen und Erfahrungen, die mit dem American Dream verbunden waren. Er charakterisiert den American Dream als demokratische Version einer industriegesellschaftlichen Utopie. Die mit dieser Utopie einhergehenden Versprechungen sind brüchig geworden: das Versprechen des Reichtums, der Gleichheit, der Freiheit und der Sicherheit. In Europa sind mit der Marktgesellschaft im Grundsatz die gleichen Versprechungen verbunden, das traditionell geringere Vertrauen in die Marktwirtschaft führte hier jedoch zu einer anderen Reaktionsform auf technologischen Wandel und Globalisierung. In den USA stehen sich extrem polarisierte Auffassungen der beiden großen Parteien in der Wirtschafts- und Sozialpolitik gegenüber. Das amerikanische und das europäische Modell unterscheiden sich auf drei Ebenen: Institutionen, Qualifikationen, Mentalitäten. Die schwindenden Faszination des American Dream, so das Fazit des Verfassers, hinterlässt nur Ratlosigkeit. (ICE)
In: Antiamerikanismus: zum europäisch-amerikanischen Verhältnis zwischen Ablehnung und Faszination, S. 83-100
Die vorliegenden Überlegungen zum "American Dream" gehen von folgender Tatsache aus: Obgleich man heute eher geneigt ist, für den Dialog zwischen Amerika und Europa die Differenzen und Unstimmigkeiten zwischen diesen beiden Kulturen herauszuarbeiten, ist es doch offensichtlich, dass auf der Ebene der Populärkultur ein fast nahtloser Austausch existiert: In der deutschsprachigen Literaturszene wird aus kaum einer anderen Literatur so viel übersetzt wie aus der amerikanischen; internationale Kinos sind vom Hollywood-Mainstream dominiert, wie auch US-Fernsehserien einen nachhaltigen Eindruck auf Kleider, Gesten und Sprache nicht nur im amerikanischen Alltag hinterlassen. Der Beitrag zeigt demgegenüber, dass das spezifisch Amerikanische der Träume häufig übersehen wird. Dieses Übersehen wird am Beispiel von James Mangolds Film über Johnny Cash, "Walk the Line" (2005), näher analysiert. Vor dem kulturell-historischen Hintergrund dieses Films wird auf das spezifisch religiöse Verständnis des "American Dream" von Liebe, Glück und dem "persuit of happiness" näher eingegangen. (ICA2)
In: Die Transformation der Streitkräfte im 21. Jahrhundert: militärische und politische Dimensionen der aktuellen "Revolution in Military Affairs", S. 289-299
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 3909-3921
"Seit dem Ende des Kalten Krieges sind spezifische Verschiebungen der Wertvorstellungen in Bezug auf Sicherheit, Krieg und Frieden festzustellen. Dies betrifft insbesondere die Aspekte Bedrohungswahrnehmung und (Un-)sicherheitsempfinden der Menschen. Des weiteren sind Anzeichen einer Transformation der kollektiven Identitäten in ganz Europa feststellbar, die offenbar mit der veränderten Situation des Sicherheitskontextes zu tun haben. Diese gehen weg von einer rein national konstruierten Identität, hin zu zusammengesetzten Formen, die sich entlang des 'global-lokal' Kontinuums (Robertson) zu materialisieren scheinen. Seit der Erklärung des Krieges gegen den Terror, den Kriegen in Afghanistan und im Irak haben sich schließlich neuerliche Akzentverschiebungen in der öffentlichen Meinung zu Fragen der Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik ergeben. Der Beitrag geht diesen Akzentverschiebungen nach, dabei werden aktuelle Daten aus Befragungen verschiedener Subkulturen innerhalb der deutschen Gesellschaft herangezogen und auf die Frage hin interpretiert, ob hierbei weiter fortschreitende wertemäßige Fragmentierungen der Gesellschaft oder eher Tendenzen zur Annäherung der Einstellungen und Meinungen der Menschen zu beobachten sind." (Autorenreferat)