Im langen Schatten des Nationalsozialismus: faschistische Bewegungen in Chile zwischen der Weltwirtschaftskrise und dem Ende des Zweiten Weltkriegs
In: Editionen der Iberoamericana
In: Serie C, Geschichte und Gesellschaft 10
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In: Editionen der Iberoamericana
In: Serie C, Geschichte und Gesellschaft 10
In: Figurative Politik: zur Performanz der Macht in der modernen Gesellschaft, S. 155-189
"Auch der Historiker und Archäologe Wolfgang Christian Schneider behandelt das Problem der Darstellung und Visibilität der Macht aus einer in politologischen und soziologischen Diskursen oft vernachlässigten Perspektive: am Beispiel der nationalsozialistischen Architektur und Raumplanung. Inhaltlich schließt er damit an den Beitrag von Raab, Tänzler und Dörk über die Inszenierung von Vergemeinschaftung kurz nach der Machtergreifung Hitlers an, als das sozialistische Moment der Bewegung noch im Vordergrund stand. Im Zuge der Machtkonsolidierung setzte sich, so zeigt Schneider, schließlich ein elitäres Herrschaftsmodell durch. In den Planungen zur Umgestaltung Stuttgarts in die 'Stadt der Auslandsdeutschen' deckt er Widersprüche auf, die er mit der Transformation des nationalsozialistischen Gesellschafts- und Herrschaftsmodells und dessen Legitimation sowie der Konsolidierung der Macht in Zusammenhang bringt. Es deutet sich bereits ein Zerfall des 'Thingspielgedankens', und damit einer archaisierenden, rituellen Gemeinschaftsinzenierung an, die einem hierarchischen faschistischen Modell des Forums als Aufmarschplatz einer dem Führer unterworfenen Volksgemeinschaft weicht. Die Volksgemeinschaft ist nicht mehr aktiv am Ritual beteiligt, sondern als passiver Zuschauer einer geplanten Machtinszenierung unterworfen. Entsprechend konzipiert ist die architektonische Gestaltung, deren Leitidee sich sowohl in den Raumplanungen für das ganze Reich, wie in den Arbeitersiedlungen und Konzentrationslagern wiederfindet." (Textauszug)
Mit der "Machtergreifung" der Nationalsozialisten 1933 vollzog sich nicht allein ein Systemwandel von der ersten demokratischen Republik des Deutschen Reiches zum totalitären Führerstaat, sie markierte zugleich die, auch im internationalen Kontext, einzigartige Ausrichtung der Politik am Konstrukt "Rasse". "Rasse", "Volkszugehörigkeit" und damit biologische Abstammung des Einzelnen bildeten die Termini, die Ausgangspunkt, aber auch Zielvorgabe aller Politikfelder im "Dritten Reich" prägten. Staatlich sanktioniert, entschieden "Erbgesundheit" und "Rassereinheit" über eine Förderung der als "wertvoll" Erachteten und, im Falle von diagnostizierter "Minderwertigkeit", über Diskriminierung, Verfolgung und Vernichtung unerwünschter Bevölkerungsgruppen. Zur Legitimation dieser staatlichen Ausgrenzungspolitik verwiesen die Nationalsozialisten auf die "gesicherten Erkenntnisse" einer bereits bestehenden Wissenschaft: der Rassenhygiene. Diese sich in den 1890ern als naturwissenschaftliche Lehre und sozialpolitische Bewegung formierende Disziplin zielte auf eine nach wissenschaftlichen Erkenntnissen praktizierte staatliche Kontrolle über das generative Verhalten überindividueller Sozialstrukturen, in diesem Fall der Rasse, ab. Mit Berufung auf die Erkenntnisse der Vererbungswissenschaft (Genetik), stellten Rassenhygieniker die "Züchtung" bestimmter körperlicher und seelischer, als auf dem Weg der Fortpflanzung vererbbar betrachteter Eigenschaften – im Dienste einer umfassenden Optimierung des genetischen Bevölkerungsstandards – in das Zentrum ihrer Programmatik. Ziel der vorliegenden Dissertation ist weder eine Analyse der Genese der Rassenhygiene im "Dritten Reich" noch eine isolierte Darstellung der Rassenpolitik der Nationalsozialisten, sondern die Entwicklung der wechselseitigen Beeinflussung von Rassenhygiene und Rassenpolitik, um so eine Antwort auf die Frage nach den Ursachen der Radikalisierung der Rassenpolitik geben zu können. Zugleich impliziert die genannte Zielsetzung, Akteure und Inhalte der Rassenhygiene in ihrer Beziehung zur staatlichen Rassenpolitik des "Dritten Reiches" zu untersuchen, Divergenzen und Parallelen aufzuzeigen sowie Art und Umfang der Funktionalität der Rassenhygiene für die nationalsozialistische Rassenpolitik zu analysieren. Ergänzend geht es darum, die Veränderungen der Rassenhygiene unter dem Einfluss der nationalsozialistischen Politik, d.h. die Aufwertung dieser Disziplin und ihre Radikalisierung bzw. Ideologisierung einer systematischen Betrachtung zu unterziehen. Der Studie liegt der Anspruch zugrunde, die gegenseitige Instrumentalisierung von Rassenhygiene und Rassenpolitik zu beleuchten, um einen Beitrag sowohl zur Aufhellung der nationalsozialistischen Durchdringung der Wissenschaft wie zur Analyse der Gefährdung durch Inhumanität im Gewande scheinbarer Wissenschaftlichkeit zu leisten. Darüber hinaus soll mit dieser Dissertation ein Beitrag zur Kontroverse um die Zielgerichtetheit des Weges zu "Euthanasie" und "Endlösung der Judenfrage" geleistet werden.
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In: Wege zur Bürgergesellschaft: Gewalt und Zivilisation in Deutschland Mitte des 20. Jahrhunderts, S. 17-46
Ziel des Verfassers ist es, auf systemische Aspekte von Gewalt in der deutschen Geschichte aufmerksam zu machen. Hier geht es um Konturen destruktiver Sozialität im Prozess der Modernisierung. Der Verfasser arbeitet für das Deutschland des beginnenden 20. Jahrhunderts ein vom westlichen Standard abweichendes Muster von Mentalität und politischer Kultur heraus. Im Gegensatz zum politischen Individualismus der westlichen Demokratien bildet sich in Deutschland ein durch Unsicherheit und Ressentiment geprägtes Gemeinschafts-Phantasma heraus. An die identitären Störungen, das kollektive Selbstwertdefizit sowie die latenten Feindbilder, die Mentalität des "unsicheren Deutschlands", die "antizivilisatorische Allianz" konnte die nationalsozialistischen Bewegung erfolgreich anknüpfen. In der "nivellierten Mittelstandsgesellschaft" der Bundesrepublik repräsentieren Relikte von nationalsozialistischem Bewusstsein und kleinbürgerlicher Konsens ein gesamtdeutsches Erbe zwischen einer Mentalität des Unpolitischen und einer individuellen Interessenorientierung nach westlichem Typus. (ICE2)
In: Die Revolutionierung des Alltags: zur intellektuellen Kultur von Frauen im Wien der Zwischenkriegszeit, S. 101-119
Die Verfasserin gibt zunächst einen Überblick über die Lebensgeschichte Oda Olberg-Lerdas und unterstreicht deren antifaschistisches Engagement. Sie wendet sich im Folgenden dem Bereich der Rassenhygiene und Eugenik und deren Rezeption durch die sozialistische Bewegung zu. Neben Oda Olberg bezieht sie sich dabei auf Karl Kautsky und Ludwig Gumplowicz. Olberg verbindet dabei den Bereich der Rassenhygiene (und das sogenannte "Degenerationsproblem") mit einer sozialistischen Milieutheorie. In Bezug auf den Antisemitismus folgt Olberg der die Determination des Ökonomischen betonenden marxistischen Analyse und unterschätzt die Gefährlichkeit des modernen Antisemitismus, vor allem in seiner nationalsozialistischen Variante. (ICE)
Die "Reichsfrauenführerin" Gertrud Scholtz-Klink – Zur Wirkung einer nationalsozialistischen Frauenkarriere in Verlauf, Retrospektive und Gegenwart Gertrud Scholtz-Klink war von 1934 bis 1945 die ranghöchste Frau des Nationalsozialismus. Wenngleich mit geringer politischer Entscheidungsbefugnis ausgestattet, unterlag ihr als "Reichsfrauenführerin" eine wesentliche Funktion: die Integration von Frauen in das nationalsozialistische System. Bei der vorliegenden Untersuchung handelt es sich um eine exemplarisch-biographische Analyse, die in drei verschiedenen Perspektiven – Verlauf, Retrospektive und Gegenwart – mit politiksoziologischen Fragestellungen die Wirkung Scholtz-Klinks illustriert. Von zentraler Bedeutung ist dabei die Frage nach der vermeintlichen Harmlosigkeit, die das äußerliche Bild einer sozial-karitativen Arbeit der nationalsozialistischen Frauenorganisationen präsentiert. Zudem steht der Eklektizismus nationalsozialistischer Ideologie mit der Frage im Zentrum, welche linken und feministischen Fragmente von Scholtz-Klink aufgegriffen werden und wie diese der eigenen rechten politischen Agitation zugeführt sind. Die Untersuchung zum Verlauf ihrer Karriere, die sich auf ihre Reden und Zeitschriftenaufsätze als "Reichsfrauenführerin" stützt, verdeutlicht unter einem politiksoziologischen Blickwinkel Funktionsmechanismen, die das Nazi-Regimes zur Integration von Frauen entwickelt. Scholtz-Klink ruft Frauen kontinuierlich und penetrant zum Dienst an Familie und Volk auf und offeriert ihnen im Gegenzug die Zugehörigkeit zum nationalsozialistischen Volkskollektiv. In diesem Dienstaufruf agiert sie deutlich wahrnehmbar gegen drei politisch-ideologische Gefährdungen, die das Nazi-Regime zwecks Sicherung der Frauenloyalität ausmachen musste: 1.) sozialistische Ideen in Kreisen proletarischer Frauen, 2.) Emanzipationsansprüche bürgerlicher Frauen und 3.) die christliche Religionsbindung des Gros der Frauen. Die Untersuchung zur Retrospektive speist sich – im differenzierenden Abgleich zur entsprechenden zeithistorischen Forschung – aus Stellungnahmen, die Scholtz-Klink nach der faschistischen Diktatur in Deutschland über den Nationalsozialismus allgemein (u.a. Krieg und Genozid) und ihre Karriere darin insbesondere (u.a. nationalsozialistische Gleichschaltung der Frauenverbände) artikuliert. Neben anderem stellt ein umfangreiches Verhörprotokoll, das Teil ihrer sogenannten "Entnazifizierungsakte" ist, einen Fundus diesbezüglicher Aussagen dar. Der grundlegende Befund dieser Retrospektive lautet: Scholtz-Klink blendet Terror, Tod und Vernichtung der nationalsozialistischen Herrschaft in einer Weise aus, die in politisch-historischer Perspektive als exemplarisch für weite Teile der deutschen Bevölkerung gewertet werden kann: der Krieg wird als Schicksalsschlag begriffen, die eigene erfahrene Not (die der >arischengutenVorbild< Gertrud Scholtz-Klink verwiesen.
BASE
In: Campus-Forschung 866
In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Band 54, Heft 4, S. 639-672
ISSN: 2196-7121
Vorspann
Der Name Himmler wird gemeinhin mit der SS in Verbindung gebracht wie überhaupt mit dem nationalsozialistischen Terrorapparat, mit dem Holocaust und dem ideologischen Kern der NS-Bewegung. Weniger bekannt ist dagegen, dass Himmler – neben vielem anderen – auch noch den Posten des Reichsinnenministers übernahm, wenn auch erst spät, im Jahr 1943. Welche Folgen ergaben sich aus dieser Zäsur und vor allem: welche Konsequenzen hatte das für dieses Ressort?
In: Die Neue Rechte - eine Gefahr für die Demokratie?, S. 95-105
Der Verfasser konstatiert eine Tendenz zur Übersystematisierung neurechten Denkens und zur Reduzierung dieses Denkens auf eindeutige politische Positionen, die zum Teil auf das Selbstbild der Neuen Rechten zurückgeführt werden kann. Das neurechte Projekt der Intellektualisierung und das Ziel der kulturellen Hegemonie bedeuten die Einbeziehung des kulturellen Bereichs. Welche komplexen und widersprüchlichen Interaktionen sich dabei ergeben, zeigt der Verfasser anhand von drei Themenbereichen: der Kulturalisierung der Politik, der Bewältigung der nationalsozialistischen Vergangenheit und des Nationalismus. Hier werden interne Probleme und Prozesse der Neuen Rechten sichtbar, die die Vielschichtigkeit und Widersprüchlichkeit dieser Bewegung sichtbar werden lassen. (ICE2)
In: Religiöser Pluralismus und Toleranz in Europa, S. 69-77
Die faschistischen Bewegungen in Europa und insbesondere der Nationalsozialismus in Deutschland bieten die negativen Lehrstücke dafür, wie eine antipluralistische Einheitsideologie, als Herrschaft praktiziert, zu Ausgrenzung, Verfolgung und Vernichtung von nichtkonformen und unerwünschten Minderheiten führt. Das propagierte "Recht durch Stärke", auf allen relevanten religiösen, ethnischen, politischen, sozialen und kulturellen Feldern durchgesetzt, ist das Gegenmodell zu Pluralismus und Toleranz schlechthin. Die NS-Propagandistin Leni Riefenstahl hat die monumentale Demonstration der Gleichschaltung von Menschen in der totalen Negierung pluralistischer Ideale auf Zelluloid verewigt. Der vorliegende Beitrag analysiert die im Wesen faschistischer Ideologie und nationalsozialistischer Herrschaft liegende Intoleranz, gegründet auf die Abwehr von Humanismus und Individualität, in den Erscheinungsformen einer "Ästhetik der faschistischen Regime". (ICA2)
In: Vom Funktionieren der Funktionäre: politische Interessenvertretung und gesellschaftliche Integration in Deutschland nach 1933, S. 37-75
Gegenstand der Untersuchung sind die Kreisleiter der NSDAP auf dem Gebiet des Deutschen Reiches in den Grenzen von 1937. Der Verfasser untersucht Lebenswege und Mentalitäten der Kreisleiter, ihre Stellung innerhalb der NSDAP und charakteristische Merkmale, die Funktionäre in einer faschistischen Partei im Vergleich mit anderen Gruppen von Funktionären auszeichnen. Die Kreisleiter zeichneten sich durch ein homogenes Profil hinsichtlich ihrer sozialen Herkunft (Mittelschicht) und ihrer politischen Sozialisation (Propaganda für die NSDAP) aus. Sie agierten in einem dichten Netz persönlicher, charismatisch strukturierter Beziehungen (klientelistische Gaucliquen). Ihre Funktion als Parteipropagandisten wurde nach der Machtergreifung durch die Übernahme staatlicher und kommunaler Befugnisse überlagert. Insofern sind sie ein wichtiges Moment der Bürokratisierung einer charismatischen Bewegung. Darüber hinaus blieben sie Dreh- und Angelpunkt einer spezifisch nationalsozialistischen Gewalt gegen sogenannte Regimegegner. Diese Gewaltpraxis sowie ein ausgeprägter Sozialpopulismus sind die entscheidenden Charakteristika des NS-Funktionärs. (ICE2)
In: Politisch-kulturelle Zugänge zur Weimarer Staatsdiskussion, S. 135-161
Der Beitrag thematisiert exemplarisch am Werk Hans Freyers die rechts-konservativen bzw. rechts-revolutionären Lesarten der Verhältnisbestimmungen von Recht, Kultur, Staat und Ethik. Dabei wird nicht nur gezeigt, dass Freyer mit zwei Konzepten arbeitet, die sich diametral widersprechen, nämlich einem Begriff der ursprünglichen und dezisionistischen Schöpfung des Staates einerseits und einem letztlich metaphysisch begründeten Geschichtsverlauf andererseits. Darüber hinaus lässt sich in den Werken Freyers insgesamt eine verästelte Bewegung verzeichnen, in der ein zunächst staatstragender wie staatszentrierter Kulturbegriff zugunsten eines nebulösen und inhaltsleeren Volksbegriffes verabschiedet wird. In dieser Verschiebung und letztlich Auflösung von Zurechnung wie Zurechenbarkeit vollzieht sich der Aufstieg eines immer stärker nationalsozialistisch geprägten Volksbegriffes. Das politisch richtige Handeln bemisst sich für Freyer am Konzept des Volkes, dessen Begriff aber inhaltlich nicht aufgefüllt werden kann, weil er sich für ihn wesentlich aus dem schöpferischen Begründungsmodell ergibt. (ICA2)
In: Geisteswissenschaft
Aus der Einleitung: Ganze 12 Jahre währte das tausendjährige Reich. Keine andere deutsche Staatsform bestand für so kurze Zeit. Selbst die Weimarer Republik existierte 14 Jahre (Der staatenlose Deutsche Bund von 1815 bis 1871 insgesamt 56 Jahre, das zweite deutsche Kaiserreich von 1871 bis 1918 47 Jahre, die DDR von 1949 bis 1990 41 Jahre, die BRD seit 1949 mittlerweile 55 Jahre u.a.). Kein Staat hingegen war radikaler, totalitärer und rücksichtsloser als das Dritte Reich. Dass die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) überhaupt als einzige politische Partei in Deutschland agieren konnte, lag u.a. auch an der hohen Begeisterung junger Menschen. Der Nationalsozialismus war eine extrem junge Bewegung, welche es schaffte, mittels der Erlebniskultur (Lagerfeuerromantik, Kameradschaft und Gemeinsinn), die Jugend für ihre Ideologie und Weltanschauung zu begeistern. Die Ursprünge der Wandervogelbewegung (Ausflüge in die Natur) wurden von reaktionär-bürgerlichen Kreisen, nicht zuletzt von den Nationalsozialisten, mit großem Erfolg weitergeführt. Die Jugend war der Motor der nationalsozialistischen Erziehung. Die Weimarer Republik mit ihren Kompromissen, ihren Debatten und Streitigkeiten besaß für viele Jugendliche keinen Reiz. In dem Nationalsozialismus sahen die Jugendlichen eine Gegenbewegung zu den bestehenden Ansichten und Meinungen. Die Möglichkeiten, welche die Nationalsozialisten den Jugendlichen, und gerade der männlichen Jugend, in Form der Technik, des Sports und vor allem des Militärs boten, waren zu dieser Zeit einmalig. Doch letztlich war es das Ziel der NSDAP, die Jugend auf den Krieg vorzubereiten. Dieses Thema: "Die paramilitärische Erziehung der Jugend durch die Hitlerjugend" soll in dieser Diplomarbeit dargestellt werden. Eine Erörterung zur Widerstandsbewegung soll in dieser Diplomarbeit nicht bearbeitet werden. Vier Grundfragen, die dieser Arbeit zugrunde liegen sind u.a.: Was sind die Motive, einen Krieg zu glorifizieren? Wie sah die paramilitärische Ausbildung der Jugend in der Hitlerjugend aus? Wie wurde die Jugend auf den Krieg vorbereitet? Wie sah der Kriegseinsatz der Hitlerjugend aus?
In: Studien zur Zeitgeschichte Band 63
München und der Nationalsozialismus - eine Beziehung, die nicht nur für Thomas Mann oder Oskar Maria Graf ein offenes Rätsel war. Mathias Rösch geht ihm aus einer neuen Perspektive nach: Er stellt die Parteibasis der NSDAP in den Mittelpunkt und findet Antworten auf viele Fragen: Wer engagierte sich in der Münchner NSDAP? Warum dominierten 1925-1928 Krise und Stagnation? Wie finanzierten sich der gewaltige Organisationsapparat und die Propaganda? War dieser Apparat überhaupt notwendig für den Erfolg? Wie wirkte sich der innerparteiliche Streit aus? Warum leistete sich eine aktivistische Partei eigentlich ein so reges Vereinsleben? Wie reagierten Gesellschaft und Politik auf den Erfolg der NSDAP und deren Aggressivität? Der Autor kommt zu dem Ergebnis, dass München vor 1933 nicht die "Hauptstadt der Bewegung" war. Mathias Rösch ist Projektleiter und Referent bei der Weißen Rose Stiftung in München. Aus der Presse: "Das Ergebnis ist eine Studie, wie sie die NS-Forschung in Deutschland noch nicht gesehen hat. Detailfreudig und gut lesbar, übersichtlich strukturiert und mit einem hervorragenden Anhang ausgestattet, bietet Mathias Rösch in "Die Münchner NSDAP 1925-1933" ehrliche historische Information." Daniel Möglich, in: Die Berliner Literaturkritik vom 23.01.2003
In: Schriften des Historischen Kollegs
In: Kolloquien 56
Wolfgang Hardtwig machte Utopie und utopische Ideen zur Leitfrage seines im Historischen Kolleg versammelten Kolloquiums. Aus dieser ungewöhnlichen Perspektive erhellen die Beiträge das Verhältnis von Deutungskultur und politischer Herrschaft in der Zwischenkriegszeit. Architekturpläne der Weimarer Zeit kommen hier ebenso zum Tragen wie Zionismus, sozialistische Ideenwelten, nationalsozialistische Rassenutopien und anderes