Der Schutz der Umwelt und eine darauf ausgerichtete (Umwelt-)Politik gehören zu den wichtigsten Zukunftsaufgaben der Menschheit. Wesentliche Ziele sind in diesem Zusammenhang die Realisierung eines integrierten Umweltschutzes, d. h. die Einbeziehung aller Politikbereiche, und die Orientierung am Leitbild der nachhaltigen Entwicklung. Politische Querschnittsaufgaben wie die Umweltpolitik sind im Gegensatz zu herkömmlichen Fachaufgaben jedoch grundsätzlich dadurch charakterisiert, dass sie nicht in der Federführung desjenigen Ressorts liegen, welches die Probleme bewältigen soll. Der Erfolg der Umweltpolitik wird vom Zusammenspiel der verschiedenartigsten Faktoren beeinflusst. Dazu zählen u. a. auch Aufgaben- und Organisationsstruktur auf der höchsten Ebene des politisch-administrativen Systems als zudem politisch gestaltbare Elemente. Unter Aufgaben- und Organisationsstruktur wird hierbei verstanden, wo Zuständigkeiten für die wichtigsten Aufgabenbereiche der Umweltpolitik angesiedelt sind und welche Beziehungen dieses System kennzeichnen. Trotz der Einrichtung eines eigenständigen Umweltministeriums, des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), sind umweltpolitische Kompetenzen auf der Ministerialebene des Bundes stark zersplittert. Aufgrund des Förderalismusprinzips und der geteilten konkurrierenden Gesetzgebung in Umweltfragen wirken neben der Bundesregierung auch die Bundesländer auf die deutsche Umweltpolitik ein. Ebenfalls nimmt in immer stärkerem Maße die Europäische Union als supranationale Organisation Einfluss auf die deutsche Umweltpolitik. Neben diesen speziellen Schwierigkeiten der deutschen Umweltpolitik bzw. Umweltadministration tritt ein generelles funktionelles, ökonomisches und politisches Staatsversagen im Verhältnis zur Gesamtwirtschaft und zur Verwaltung.
Der Schutz der Umwelt und eine darauf ausgerichtete (Umwelt-)Politik gehören zu den wichtigsten Zukunftsaufgaben der Menschheit. Umweltpolitik wird dabei verstanden als Gesamtheit aller Handlungen, die darauf abzielen, Umwelteingriffe zu vermeiden, zu vermindern und eingetretene Umweltschäden zu beseitigen. Wesentliche Ziele sind in diesem Zusammenhang die Realisierung eines integrierten Umweltschutzes, d. h. die Einbeziehung aller Politikbereiche, und die Orientierung am Leitbild der nachhaltigen Entwicklung. Politische Querschnittsaufgaben wie die Umweltpolitik sind im Gegensatz zu herkömmlichen Fachaufgaben jedoch grundsätzlich dadurch charakterisiert, daß sie nicht in der Federführung desjenigen Ressorts liegen, welches die Probleme bewältigen soll. Seit Etablieren der staatlichen deutschen Umweltpolitik vor rund 30 Jahren wurde zwar im Bereich der sichtbaren Umweltbelastungen viel erreicht. Der geforderten Querschnitts- und Präventionsaufgabe der Umweltpolitik wurde aber aufgrund staatlicher Strategie-, Regelungs- und Vollzugsdefizite nicht Rechnung getragen. Diese Kritik konkretisiert sich letztendlich im Begriff des umweltpolitischen Staatsversagens.
Thomas Sachse ; Zsfassung in engl. Sprache u.d.T.: Russian arms export policy in 1992 : scale, organizational structures, perspectives ; Inhaltsverzeichnis ; Volltext // Exemplar mit der Signatur: München, Bayerische Staatsbibliothek -- 4 Z 68.247-1993,1/10
Der Kommunikationsfluß in einem deutschen Großunternehmen. Benutzte Kommunikationsmittel und Charakterisierung der Büroarbeitsplätze der Befragten. Akzeptanz neuer Kommunikationstechnik durch Bediener und Nutzer.
Themen: Der Inhalt dieser Untersuchung ist identisch bzw. vergleichbar mit dem der ZA-Studien-Nr. 1360.
Der Kommunikationsfluß in einem deutschen Großunternehmen. Benutzte Kommunikationsmittel und Charakterisierung der Büroarbeitsplätze der Befragten. Akzeptanz neuer Kommunikationstechnik durch Bediener und Nutzer.
Themen: Das Gesamtprojekt teilt sich in eine Reihe unterschiedlicher Fragebögen auf, die jeweils unterschiedliche Bereiche der Bürokommunikation erfassen.
1.Rahmenbedingungen der Kommunikation: Abteilungszugehörigkeit; Funktion des Befragten; Anzahl der Personen im Arbeitsraum; erlernter Beruf; Sekretariat nebenan; Charakterisierung von Art und Umfang der Telefongespräche; Notizen; Störungen des Telefonverkehrs; Charakterisierung der ausgeführten Schreibarbeiten; Art der benutzten Schreibmaschine; Diktiergerätbenutzung; Angaben über Art und Umfang der hergestellten Fotokopien; Durchschläge; Reparaturanfälligkeit des Kopiergeräts; Art und Umfang der empfangenen und versandten Telex-Schreiben sowie Fernkopien; Art und Umfang von Haus- bzw. Briefpost; Laufzeiten und Art der erhaltenen Nachrichten; Charakterisierung der Geräuschentwicklung am Arbeitsplatz; subjektiv empfundene Belastung durch Geräusche, die durch die Kommunikationsmittel entstehen.
2.Technik im Büro: Beurteilung der "neuen Technik" im Büro (Skala) und der Fähigkeiten der Sekretärin, damit umzugehen; Einstellung zum Forschungsprojekt.
3.Arbeitssituationsbeschreibung: Allgemeine sowie auf die Situation des eigenen Arbeitsplatzes bezogene Charakterisierung der Arbeitsanforderungen und Charakterisierung des wünschbaren Arbeitsplatzes anhand der gleichen Skala.
4.erschiedene Arten des Informationsaustausches: Charakterisierung der verschiedenen Informationsaustauscharten (persönliches Gespräch, Telefonieren, Fernkopieren, Fernschreiben und Briefpost) anhand des jeweils gleichen "semantischen Differentials".
5.Wahl von Kommunikationsmitteln: Wichtigste Kriterien für die Wahl eines Kommunikationsmittels.
6.Kommunikationsbeziehungen: Charakterisierung der internen, der externen sowie der innerabteilungsgebundenen Kommunikationsbeziehungen nach Art und Häufigkeit; Charakterisierung der Gesamtheit des Informationsaustausches; hauptsächliche Kommunikationspartner.
7.Kommunikation mit Teletex: Art und Häufigkeit der Kommunikationen mit den einzelnen Funktionsbereichen des Unternehmens; örtliche Unterbringung dieser Funktionsbereiche; persönlicher Kontakt zu den Ansprechpartnern; perzipierte Verbesserungsmöglichkeiten für die innerbetriebliche Kommunikation; Hauptkommunikationspartner und Zweck der Kontaktaufnahmen; Entscheidungsfindung bei der Wahl des Kommunikationskanals (Skala); Ersetzbarkeit von Brief, Telefongesprächen und persönlichen Kontakten durch andere Kommunikationskanäle; perzipierte Auswirkungen durch die vorgenommenen organisatorischen Änderungen.
8.Aufgabenbeschreibung: Beschreibung der Aufgaben am Arbeitsplatz nach ihrer Vielfältigkeit, ihrer Abhängigkeit von Vorarbeiten, der Zusammenarbeit mit weiteren Mitarbeitern, der Auftretenshäufigkeit von Arbeitsspitzen, der Abwesenheit vom Arbeitsplatz, der Vertretungsregelung, der firmeninternen und firmenexternen Kontakte, den strukturellen Merkmalen des Aufgabengebietes und der Bürotätigkeit; Darstellung beispielhafter Einzelaufgaben.
9.Schreibaufträge: Einschätzung des Korrekturaufwands bei maschinenschriftlichen Schriftstücken; Fernschreiber- und Fernkopiennutzung; Hinderungsgründe bei der Nutzung des Teletex-Versuchsgerätes; Verwendung von Textautomaten oder Speicherschreibmaschinen; Bedienungssicherheit beim Teletexgerät; Anforderungen an eine Sekretärin; Zufriedenheit mit der Sekretariatsorganisation; Anforderungsprofil für die sinnvolle Nutzung eines Teletexsystems; eigene EDV-Anwendung.
10.Telefongespräche während einer Dienstreise: Charakterisierung von Grund und Inhalt von Telefongesprächen, die während einer Dienstreise mit dem eigenen Unternehmen geführt werden mußten; Erfolg des Gesprächs.
11.Briefpost: Detaillierte Beschreibung von Briefpartner, Briefinhalt und äußerer Form eines erhaltenen Briefes.
12.Ankommender Telefonanruf: Charakterisierung eines Telefonanrufs nach Telefonpartner, Anrufgrund, Wichtigkeit, Dauer und Inhalt des Gesprächs; Teletexfähigkeit des Partners.
13.Postversand: Charakterisierung des Briefpartners, der Angaben im Brief sowie der formalen und inhaltlichen Ausstattung des Briefes.
14.Abgehender Telefonanruf: Charakterisierung des Telefonanrufs nach Telefonpartner, Wichtigkeit, Dauer, Grund und Inhalt des Gesprächs.
15.Gespräch: Charakterisierung eines stattgefundenen Gesprächs nach Hauptanlaß, Gesprächsdauer, Gesprächspartner sowie Grund für die Wahl dieses Kommunikationsmittels.
16.Zählbogen-Informationsaustausch: Erfassung aller aufgabenbezogenen Informationsaustausche nach Kontakthersteller, Kommunikationsweg, Beschäftigungsort des Kommunikationspartners und Dringlichkeit.
17.Arbeitsplatzbeschreibung: Beschreibung der Arbeitsanteile zum Schreiben von Briefen, für den Postausgang, zur Bearbeitung des Posteingangs, für Fernschreiben, für Fernkopien und Telefonieren.
18.Bürotechnik: Einstellung zur Technisierung der Büroarbeitswelt (Skala).
19. Arbeitsbeanspruchung: (Dieser Fragebogen wurde an die Sekretärinnen gerichtet) Charakterisierung der Arbeitsbelastung der Streßsituationen im Büro; Überlastung; Eiligkeit von Schreibaufträgen; Arbeitsunterbrechungen; Wunsch nach mehr Selbständigkeit; Einstellung zur Technisierung der Büroarbeitswelt; empfundene Doppelbelastung als Frau.
20.Nur an Sekretärinnen, die am Feldversuch mit Textautomaten teilnahmen: Genügend Einarbeitungszeit; Unterstützung durch Vorgesetzten bei der Einführung; Nutzungsgründe für den Textautomaten sowie für die Schreibmaschine; allgemeine Charakterisierung des Textautomaten (semantisches Differential); Vor- und Nachteile von Textautomaten; Beurteilung der Schulung am Gerät.
21.Zeitbudget: Detaillierte Erfassung des Zeitbudgets von Sekretärinnen und Charakterisierung des Schriftguts nach Erstellung, Versendung und Art (Sekretärinnenfragebogen).
22.Arbeitsbeanspruchung: Charakterisierung der eigenen Stimmungslage anhand eines semantischen Differentials.
23.Auswirkungen der Veränderungen an Sekretärinnen: Art der Änderungen durch den Einsatz des neuen Gerätes; Charakterisierung der Arbeit am Versuchsgerät; Beschreibung der Sekretariatsorganisationen; Schriftguterstellung und Folgen des Versuchsgeräts; Nachrichtenverkehr mit dem Ausland; Beurteilung von Telex, Telefax und Telefon; Führen einer Ablage; Charakterisierung der Arbeitssituation (Skala); kritische Situationen und Meinungsverschiedenheiten im Zusammenhang mit der Aufstellung des Versuchsgeräts; Charakterisierung der Schulung und Einarbeitung; Vertretungsregelung; Anforderungsprofil an Sekretärinnen, die die neueren Bürotechniken beherrschen; Ausbildung.
24.Akzeptanz: Charakterisierung des Büroarbeitsplatzes und der durch die Teilnahme am Versuch entstandenen Verbesserungen bzw. Verschlechterungen (Skala); Einstufung von Sekreträrinnentätigkeit nach ihrer Beliebtheit und der Prägung des eigenen Arbeitsplatzes; eigene und Ansprüche der Vorgesetzten an die Qualität der Schreibarbeiten; allgemeine Beurteilung des Versuchsgeräts und der Arbeit an diesem Gerät; Entscheidungskriterien für die Benutzung alternativer Kommunikationskanäle.
25.Allgemeine Charakterisierung einer elektrischen Schreibmaschine, der Textbearbeitung, der Versendungs- und Empfangsmöglichkeiten beim "Fernbrief" der "gelben Post" des Fernkopierers, des Telex und des Telefons.
Demographie: Schulbildung; Berufsausbildung; Ausübung (in Jahren) des derzeitigen Berufes (klassifiziert); Ausübung (in Monaten) des derzeitigen Arbeitsplatzes (klassifiziert).
Moderne Armeen werden in der heutigen Zeit immer wieder in internationalen Krisengebieten eingesetzt. Sehr oft gilt es dabei ein größeres Gebiet, in welchem gegnerische Einheiten überall und ohne Vorwarnung auftauchen können, zu überwachen. Die eigenen Mittel und die Anzahl der eigenen Truppen ist dabei beschränkt und es gilt, sie optimal einzusetzen. Um die Wirkung des Einsatzes der Truppen zu maximieren ist daher nicht nur die Verteilung, sondern auch eine geeignete Hierarchie wichtig. Es wurde daher mit GRAMS ein Modell entwickelt und implementiert, mit welchem sich Hierarchien in solch einem Einsatzgebiet abbilden und analysiseren lassen. In einem zweidimensionalen Einsatzraum gehören eigene Einheiten verschiedenen Plattformen an, verhalten sich entsprechend ihrer Aufgaben und reagieren entsprechend auf die Identifizierung von Gegnern. Im Abschluss dieser Arbeit werden erste Ergebnisse aus Experimenten aufbereitet und interpretiert.
Seit mehreren Jahren bestimmen veränderte Zielsetzungen in Europa den politischen Handlungsrahmen in der Organisation der Wasserwirtschaft und folgen dem Trend zu stärker ökonomisch und ökologisch ausgerichtetem Handeln. So fordert die Europäische Wasserrahmenrichtlinie u.a. die Umsetzung einer flussgebietsorientierten Bewirtschaftung der Oberflächengewässer und des Grundwassers innerhalb bestimmter Fristen. Derzeitige Modernisierungskonzepte der Wasserwirtschaft fokussieren im Wesentlichen die Organisationsstrukturen kommunaler Aufgabenträger und deren Unternehmen, nicht aber eine Veränderung der umfassenden politischen und verwaltenden Organisationsstrukturen zur Steuerung der operativen Ebene. Die angestrebte Modernisierung wird daher insbesondere in kleinteiligen und komplexen, so genannten fragmentierten Organisationsstrukturen mit einer ausschließlich auf Unternehmen fokussierten Betrachtung nicht erreichbar sein. Diese kaum erforschten Strukturen bieten aufgrund der bestehenden Intransparenz und Komplexität der zahlreichen Organisationselemente vielfältige Ansatzpunkte für Optimierungsmöglichkeiten. Den entsprechenden Stand der Forschung bilden nur grundlegende Ansätze zur Betrachtung des Zusammenwirkens von Akteuren in Organisationsstrukturen sowie entsprechende Optimierungsansätze der Organisations- und Managementtheorien. Sie beziehen sich meist nur auf Unternehmen allgemein. Es fehlen derzeit umfassende und transparente Darstellungen der komplexen Organisationsstruktur der Wasserwirtschaft. Zielsetzung der vorliegenden Arbeit ist es, eine ganzheitliche Modernisierung insbesondere fragmentierter Wasserwirtschaftsstrukturen voranzutreiben. Es soll eine Steigerung der gesamten Leistungsfähigkeit sowohl der politischen, der verwaltungs- als auch der unternehmensbezogenen Organisationsstrukturen in der Wasserwirtschaft erreicht werden. ; During recent years, changing political objectives have determined the organizational framework of the European water sector. Economic and ecological ideas have become even more important than they were in the past. As a result, the European Water Framework Directive now requires a river basin-oriented approach to manage surface and ground water within a defined period of time. Current approaches to modernize the water sector focus on the organizational structures of municipal authorities and their companies. They do not strive to change the political and administrative organizational structures, which govern at the operating level. Therefore the desired modernization of small and complex - so called 'fragmented' organizational structures will not come true. These fragmented structures are rarely investigated, although they offer a variety of opportunities to optimize a highly non-transparent and complex system, which has many organizational elements. The approach presented in this dissertation provides an opportunity to modernize these fragmented organizational structures in the water sector. A comprehensive political, administrative and company-oriented organizational framework will be presented. This framework will allow a transparent overview of all the important players, including their specific activity spectra. Results of an analysis of international organizational models of the water sector are presented, together with an empirical study in Thuringia, Germany. This provides the key elements of a comprehensive collaboration in these fragmented organizational structures. Finally, a decision-making support instrument for federal authorities' decision-makers is demonstrated, enabling them to qualify changes in organizational structures. It will also provide an opportunity to fulfill the current ambitious objectives of politicians in the water sector.
Der Artikel […] zeigt am Beispiel der Mathematiklehrerausbildung, wie internationale Vergleichsstudien dazu beitragen können, die Vielschichtigkeit im Zusammenspiel von Strukturen der Lehrerbildung und Ausbildungsresultaten darzulegen. Das Ergebnis der Analyse scheint zunächst wenig überraschend: Länder, in denen die Fachausbildung kurz ist, wo lokal stark differenzierte Curricula existieren und der Lehrerberuf ein geringes Ansehen hat, schneiden schlecht ab. Überraschend ist jedoch, dass für die Qualität der Lehrerbildung im weltweiten Vergleich der Human Development Index allein kein zuverlässiger Indikator ist, denn Länder mit einem hohen Lebensstandard weisen nicht unbedingt positive Zustände der Lehrerbildung auf, während sich unter Ländern mit einem niedrigen Lebensstandard solche mit einem unerwartet guten Gesamtbild der Lehrerbildung finden. […] Einleitend werden kurz die Untersuchungsanlage von TEDS-M und die Kernergebnisse dieser Studie vorgestellt, um den Referenzrahmen zu verdeutlichen, vor dem diskutiert wird. Anschließend erfolgt die Identifikation der overachiever und underachiever, bevor die beiden Ländergruppen daraufhin analysiert werden, in welchen Strukturen die Lehrerausbildung organisiert ist. Abschließend werden die wichtigsten Erkenntnisse mit Folgerungen für bildungspolitische Entscheidungen zusammengefasst. (DIPF/Orig.)
Trotz der Internationalisierung der Finanzmärkte variieren in Deutschland und Frankreich die Beziehungen zwischen Kreditinstituten und kleinen bzw. mittelständischen Unternehmen (KMU). Während in Deutschland das 'Hausbanksystem' mit längerfristigen Beziehungen zwischen Banken und KMU dominiert, wird in Frankreich das Verhältnis als 'Lieferanten (Fournisseur)-Beziehung' von Finanzprodukten klassifiziert. Wie lassen sich diese Unterschiede erklären? In der vorrangig empirisch ausgerichteten Arbeit werden in einem ersten Schritt die jeweiligen Kontextbedingungen (Staatliche Regulierungen, öffentliche Förderung, Strukturen der Finanzsysteme und der Unternehmen) untersucht. Im Mittelpunkt der Studie steht dann aber die Analyse der Organisations- und Arbeitsstrukturen sowie der Personaleinsatzstrategien in den Kreditinstituten der beiden Länder. Die Organisations-, Arbeits- und Personalstrukturen tragen in mehrfacher Hinsicht zur Aufrechterhaltung der Hausbank- bzw. Fournisseur-Beziehung zwischen Banken und KMU bei. In Deutschland signalisiert die Einbeziehung betriebswirtschaftlicher Aspekte in die Kreditentscheidung eine größere Fachkompetenz, der interne Aufstieg gewährleistet mehr betriebliche Praxiserfahrung und die längere Verbleibdauer der Kundenberater ermöglicht eine längerfristige, persönliche Betreuung. In Frankreich hingegen wirkt die Ausrichtung der Kreditentscheidung auf finanzielle Informationen, die Rekrutierung sehr junger, vorwiegend bankfachlich qualifizierter Hochschulabsolventen der Entwicklung einer dauerhafteren, partnerschaftlicheren Beziehung zu KMU ebenso entgegen wie der häufige Betreuerwechsel und die damit verbundenen Informationsverluste. Für Bankmanager, Politiker und Wissenschaftler heißt dies: Trotz der in beiden Ländern im Zuge der Binnenmarktintegration zu beobachtenden Reorganisation des Bankensektors bestehen kaum Anzeichen für eine Konvergenz. Die Komplexität der institutionellen und innerorganisatorischen Bedingungen zeigt vielmehr, daß der Übertragbarkeit länderspezifischer Modelle der Beziehung zwischen französischen Banken und KMUs enge Grenzen gesetzt sind. ; Despite the internationalization of financial markets the relations between banks and small and medium-sized enterprises (SMEs) are very different in France and Germany. In Germany the 'Hausbank' system with long-term relations between banks and SMEs is dominant, whereas in France the relationship is characterized as one of 'suppliers' (fournisseur) of financial products. How are these differences explained? This empirical study examines first the contextual conditions: regulation, public measures, and the structures of finance systems and firms. Next, and at the centre of this study, the paper analyses the organization and work structures and the personnel policies in the credit institutions in both countries. The organizational, labor and personnel structures contribute in many regards to the reproduction of the 'Hausbank' respectively 'fournisseur' relationship. In Germany, the integration of micro-economic criteria in credit decisions implies a larger professional competence, internal career tracks assure more firm-level practical experience, and the longer tenure of the customer advisor allows for longerterm, personal consultancy. In France, in contrast, the concentration on financial information in credit decisions, the recruitment of very young high school graduates with a primarily bank-oriented education, as well as the frequent changes of customer advisors and the concurrent loss of information, work against a long-term, partner-like relationship with the SME. For bank managers, politicians and social scientists this implies therefore that, despite the reorganization of the banking sector in both countries as a consequence of European integration, there are hardly any signs of convergence. The complexity of the institutional and internal characteristics demonstrates instead that the transferability of national models of relationships between banks and SMEs has very strict limits.
Theoretischer Hintergrund und Fragestellung Bei der Erforschung der individuellen moralischen Urteilskompetenz wurde zunehmend die Frage verfolgt, more about welche organisationalen Merkmale, buy Interaktionspraktiken und Interventionen in Institutionen sich fördernd bzw. hemmend auf die Genese von Kompetenzen und Handlungsorientierungen, die ethisch angemessenem Handeln zugrunde liegen, auswirken (z.B. Lempert, 2009; Oser & Althof, 2001; Power, Higgins, & Kohlberg, 1989)
Die Pflege wird in all ihren Facetten beleuchtet. Der Begriff Care und Carework wird aus wissenschaftlicher Komponente betrachtet und in Zusammenhang mit Care Politiken und Regime des Wohlfahrtsstaates gebracht. Zusätzlich wird die österreichische Pflegeorganisation, mit speziellen Blick auf die oberösterreichische Langzeitpflege, untersucht und die jeweiligen Pflegesettings dargelegt. Es werden die Probleme einer ineffizienten Koordination und Organisation von Pflegeleistungen herausgearbeitet und im Anschluss Maßnahmen für eine bessere Pflegeorganisation beschrieben. In diesem Zusammenhang wird als Lösung eine innovative Organisationsstrukutr vorgestellt: das Community Nurse Concept. Dieses Pflegekonzept wird detalliert beschrieben und aufgearbeitet. Zusätzlich wird das Konzept der Primärversorgungszentren beschrieben, das international hoch angesehen ist. ; eingereicht von Julia Holzinger, BScN ; Universität Linz, Masterarbeit, 2021 ; (VLID)5920461
Das liberale US-amerikanische Sozial- und Wohlfahrtssystem gilt im weltweiten Vergleich als nicht besonders gut ausgebaut. Trotz der Trennung von Kirche und Staat nahmen religiös basierte Non- Profit-Organisationen, sogenannte Faith-based Organizations (FBOs), stets eine feste Rolle im Sozialwesen der Vereinigten Staaten von Amerika ein. Inzwischen gehören christlich motivierte Hilfsorganisationen, wie die unter Lutheran Social Services zusammengefassten lutherischen Hilfsorganisationen, zu den größten institutionalisierten Hilfegebern in den USA und tragen damit maßgeblich zur Ausgestaltung des Sozialwesens bei. Im Rahmen dieser Arbeit werden zwei forschungsleitende Fragen gestellt: 1. Wie agieren und formieren sich christlich orientierte Hilfsorganisationen in der säkularen US-amerikanischen Gesellschaft? 2.Wie zeigt sich die religiöse Organisationsidentität? Dabei werden exemplarisch lutherische Hilfsorganisationen betrachtet, bei denen es sich um heterogene Organisationen handelt, die sich in diversen sozialen Bereichen engagieren. Es wird sowohl eine Leitbild-Analyse vorgenommen, als auch qualitative Leitfaden-basierte Interviews mit den CEOs der ausgewählten Organisationen durchgeführt und ausgewertet.
Gutachten im Auftrag des Ministeriums des Innern und für Sport des Landes Rheinland-Pfalz Vor dem Hintergrund wachsenden demographischen und finanziellen Problemdrucks sowie einer veränderten Aufgabenwahrnehmung durch die öffentliche Verwaltung soll mit der zwei-ten Stufe der Kommunal- und Verwaltungsreform in Rheinland-Pfalz unter anderem die funktionale Organisation der Landes- und Kommunalverwaltung überprüft und optimiert werden (vgl. MdI 2015, 2ff.). Anknüpfend an die bisherigen Reformmaßnahmen der ersten Stufe der Kommunal- und Verwaltungsreform soll die Aufgabenanlagerung in der Landes- und Kommunalverwaltung mittels einer umfassenden Aufgabenkritik, die sich an den Zielen einer fachlich fundierten, wirtschaftlichen sowie bürger-, sach- und ortsnahen Aufgabenerledigung orientiert, auf den Prüfstand gestellt und optimiert werden. Hierzu sind alle Ebenen der unmittelbaren Landesverwaltung sowie im kommunalen Bereich insbesondere die Ebene der Land-kreise und kreisfreien Städte einzubeziehen (ebd., 3). Dieses Gutachten soll für die Bereiche der "Funktionalität der künftigen Aufgabenstruktur" sowie der "Organisation für die kommunalen Ebenen und die Landesverwaltung" eine Hilfestellung für die politischen Entscheidungsträger liefern. Dabei werden Aufgaben aller Ebenen der unmittelbaren Landesverwaltung sowie des kommunalen Bereichs einbezogen. Ziel ist es, auf der Basis einer umfassenden Bestandsaufnahme der Aufgabenanlagerung im Status quo Vorschläge zur Optimierung der Aufgabenzuordnungen und der Organisationsstrukturen in aufgabenbezogener Betrachtung zu unterbreiten. Hierzu werden ausgewählte Aufgaben der unmittelbaren Landesverwaltung, der Landkreise, der kreisfreien Städte, der kreisangehörigen Städte, Ortsgemeinden, Verbandsgemeinden und verbandsfreien Gemeinden nach funktionalen Kriterien analysiert, um verschiedene Optionen funktionaler (Neu-) Zuordnung zu diskutieren, ohne die dem politischen Raum zustehende Entscheidung über Maßstäbe und konkrete Zuschnitte territorialer Neugliederungen zu ...
Nongovernmental organisations often criticize the working conditions at foreign suppliers – especially those in Asia and Latin America – of Western brands. In response, many brands have established codes of conduct in order to set binding social standards for their suppliers. Audits are conducted to monitor their implementation; however, substantial improvement of labour conditions has not been achieved. Therefore, brands are increasingly shifting their efforts towards building the capacity of their suppliers themselves to enhance the implementation of social standards. The creation of participative organisation structures that involve workers in decision-making processes regarding working conditions is often a focus of such novel training programmes. In light of these developments, this study will examine if a positive relationship exists between worker participation initiated by management and the improvement of working conditions in factories. In the theoretical part of the study, motivational and cognitive models as well as aspects of power-sharing and decision-making processes are used to examine the influence of participation on working conditions. Moreover, requirements for successful participation structures are developed. The Western discourse on influence mechanisms is complemented by political, economic, legal and cultural conditions in China related to participation and the implementation of social standards. The case study in this dissertation is based on research at seven garment factories in China which took part in the public-private-partnership project "Worldwide Enhancement of Social Quality" initiated by the German retailer Tchibo GmbH and the Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, a German federal enterprise for international cooperation in the field of sustainable development. The goal of the three-year project was to initiate participative dialogue structures and to provide technical knowledge regarding the implementation of social standards in 40 factories in China, Bangladesh and Thailand. In order to examine the influence of worker participation in the Chinese facilities, a quantitative survey of 390 workers and 70 worker representatives, as well as interviews with 15 managers, nine project members and one representative from the International Labour Organisation China were conducted. The research results indicate that worker involvement contributes to the improvement of the economic and social performance of factories. In particular, the rise in trust between management and the workforce, and the inclusion of workers' valuable input contributed to the positive change. In order to make full use of the potential of participation, workers' and managers' motivation, key competences for participation, training activities as well as time resources are of importance. China is undergoing a period of transformation. Although until now no independent unions are allowed in China, employee involvement offers the opportunity for workers to become part of decision-making processes in the factories, thereby supporting democratisation tendencies in the country. ; Arbeitsbedingungen vor allem in asiatischen oder lateinamerikanischen Zulieferbetrieben westlicher Unternehmen stehen immer wieder in der Kritik von Nichtregierungsorganisationen. Durch die Aufstellung von Verhaltenskodizes legen viele Unternehmen daher fest, nach welchen Sozialstandards Fabriken produzieren sollen. Um deren Einhaltung zu überprüfen werden Auditierungen durchgeführt – eine wesentliche Verbesserung von Arbeitsbedingungen konnte bislang jedoch aufgrund einer alleinigen Überprüfung nicht erzielt werden. Als Reaktion hierauf konzentrieren sich westliche Unternehmen daher nun zunehmend auf Qualifizierungsmaßnahmen für Zulieferbetriebe. Die Partizipation der Beschäftigten an der Verbesserung von Arbeitsbedingungen steht dabei seit mehreren Jahren im Fokus solcher Trainingsprogramme. Diese Entwicklung greift die vorliegende Studie auf, indem der tatsächliche Einfluss einer vom Management initiierten Arbeitnehmerpartizipation auf die Verbesserung von Arbeitsbedingungen am Beispiel chinesischer Zulieferer untersucht wird. Im theoretischen Teil der Arbeit wird anhand von motivationalen und kognitiven Modellen sowie unter Betrachtung von Machtaspekten und Entscheidungsprozessen analysiert, welchen Einfluss Partizipation zu spielen vermag. Es werden zudem Anforderungen zur Realisierung von erfolgreichen Partizipationsstrukturen erarbeitet. Diese westliche Perspektive wird anschließend um die die politischen, ökonomischen, rechtlichen und kulturellen Rahmenbedingungen in China für Partizipation und die Umsetzung von Sozialstandards ergänzt. In der Fallstudie der Arbeit werden sieben Zulieferbetriebe der Bekleidungsindustrie in China untersucht, die an dem Public-Private-Partnership Projekt "Worldwide Enhancement of Social Quality" der Tchibo GmbH und der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit teilnahmen. Ziel des dreijährigen Projekts war es, partizipative Kommunikationsstrukturen in den insgesamt 40 teilnehmenden Betrieben in China, Bangladesch und Thailand zu initiieren und fachliches Wissen zur besseren Einhaltung von Sozialstandards in Trainingsangeboten zu vermitteln. Um den Einfluss von Partizipation in den chinesischen Betrieben zu analysieren, wurden anhand einer quantitativen Befragung von 390 Arbeitern und 70 Arbeitnehmervertretern sowie durch Interviews mit 15 Fabrikmanagern, neun Projektbeteiligten und einem Vertreter der ILO China empirische Daten gewonnen. Die Forschungsergebnisse belegen, dass Arbeitnehmerpartizipation zu einer Verbesserung der ökonomischen und sozialen Performance in den chinesischen Betrieben beitrug. Insbesondere die Entstehung von vertrauensvollen Beziehungen zwischen Management und Arbeitern sowie das Nutzbarmachen des Wissens der Mitarbeiter führten zum positiven Wandel der Betriebe. Damit das Potenzial von Partizipation voll ausgeschöpft werden kann, sind die Motivation des Managements und der Arbeiter, Partizipationskompetenzen der Beteiligten, Training der Mitarbeiter sowie Zeitressourcen von Bedeutung. China durchläuft eine Phase der Transformation. Auch wenn bislang keine unabhängigen Gewerkschaften erlaubt sind, so ermöglicht eine durch das Management initiierte Arbeitnehmerpartizipation jedoch das Praktizieren von Beteiligung auf Betriebsebene und kann damit Demokratisierungstendenzen im Land unterstützen.
Problemstellung, Stand der Forschung und Zielsetzung der Arbeit Seit mehreren Jahren bestimmen veränderte Zielsetzungen in Europa den politischen Handlungsrahmen in der Organisation der Wasserwirtschaft und folgen dem Trend zu stärker ökonomisch und ökologisch ausgerichtetem Handeln. So fordert die Europäische Wasserrahmenrichtlinie u.a. die Umsetzung einer flussgebietsorientierten Bewirtschaftung der Oberflächengewässer und des Grundwassers innerhalb bestimmter Fristen. Derzeitige Modernisierungskonzepte der Wasserwirtschaft fokussieren im Wesentlichen die Organisationsstrukturen kommunaler Aufgabenträger und deren Unternehmen, nicht aber eine Veränderung der umfassenden politischen und verwaltenden Organisationsstrukturen zur Steuerung der operativen Ebene. Die angestrebte Modernisierung wird daher insbesondere in kleinteiligen und komplexen, so genannten fragmentierten Organisationsstrukturen mit einer ausschließlich auf Unternehmen fokussierten Betrachtung nicht erreichbar sein. Diese kaum erforschten Strukturen bieten aufgrund der bestehenden Intransparenz und Komplexität der zahlreichen Organisationselemente vielfältige Ansatzpunkte für Optimierungsmöglichkeiten. Den entsprechenden Stand der Forschung bilden nur grundlegende Ansätze zur Betrachtung des Zusammenwirkens von Akteuren in Organisationsstrukturen sowie entsprechende Optimierungsansätze der Organisations- und Managementtheorien. Sie beziehen sich meist nur auf Unternehmen allgemein. Es fehlen derzeit umfassende und transparente Darstellungen der komplexen Organisationsstruktur der Wasserwirtschaft. Zielsetzung der vorliegenden Arbeit ist es, eine ganzheitliche Modernisierung insbesondere fragmentierter Wasserwirtschaftsstrukturen voranzutreiben. Es soll eine Steigerung der gesamten Leistungsfähigkeit sowohl der politischen, der verwaltungs- als auch der unternehmensbezogenen Organisationsstrukturen in der Wasserwirtschaft erreicht werden. Vorgehensweise und Methodik In einer Situationsanalyse wird ein umfassender politischer, verwaltungs- und unternehmensorientierter Organisationsrahmen mit den Handlungsspektren transparent gemacht. Nicht nur unternehmensorientierte, sondern ebenso politische und verwaltungsorientierte Akteure der Organisationsstrukturen werden dabei als potenziell Handelnde analysiert. Schwerpunkt ist dabei insbesondere das Zusammenwirken bestehender kleinteiliger oder so genannter fragmentierter Organisationsstrukturen. Aus weiteren mit theoretischen Abhandlungen zu Aufwand, Nutzen, Werten und Wertketten des akteursbezogenen Handlungsspektrums wird ein Werthandlungsmodell für die Wasserwirtschaft entwickelt. Internationale Organisationsmodelle der Wasserwirtschaft werden hinsichtlich gesamtheitlichen Zusammenwirkens untersucht. Dem folgt eine empirische Untersuchung der Aufgabenträger des Thüringer Strukturhilfeprogramms der Jahre 1999 bis 2006, um weitere Erkenntnisse über fragmentierte Organisationsstrukturen zu gewinnen. Aus den in Theorie und Praxis gewonnen Erkenntnissen wird ein Instrument zur Entscheidungsunterstützung in mehren Schritten entwickelt, das Entscheidungsträger auf nationaler Ebene beziehungsweise entsprechender föderaler Zuständigkeit darin unterstützt, die Leistungsfähigkeit der Organisationsstrukturen der Wasserwirtschaft im Sinne eines effizienten Erreichens gesetzter Qualitätsziele zu optimieren. Ergebnisse Die ökonomisch-technische Arbeit gibt Hilfestellung bei geeigneten Optimierungsanstrengungen in für die Wasserwirtschaft typischen fragmentierten Organisationsstrukturen. Das fünfstufige Werthandlungsmodell mit seiner transparenten Darstellung des Zusammenspiels operativer, administrativer und politischer Akteure liefert Handlungsansätze für eine verbesserte Erfüllung der veränderten Zielsetzungen in Europa. Im Gegensatz zu bisherigen ausschließlich unternehmensspezifischen Darstellungen erlaubt das Modell eine institutionen- beziehungsweise unternehmensübergreifende Untersuchung. Diese wird den Belangen wasserwirtschaftlicher Organisationsstrukturen gerecht, die sich bisher an politischen anstatt an wasserwirtschaftlichen Grenzen orientieren. Eine modellbezogene Untersuchung mehrerer Fusionsprojekte ergab im Wesentlichen, dass Versorgungsgebiete kleiner Aufgabenträger am stärksten vom Zusammenwirken mit einer größeren Einheit profitieren können. Hierbei können Probleme unzureichender personeller und struktureller Ressourcen gelöst und eine ordnungsgemäße Betriebsführung erreicht werden. Das Zusammenwirken führt neben Aufwandsoptimierungen zu essentiellen Qualitätsverbesserungen in den Betriebsabläufen, die die Betriebssicherheit erhöhen. Zudem erlaubt das Zusammenwirken in größeren Einheiten die Implementierung einer ganzheitlichen Unternehmensphilosophie und damit eine qualifizierte Steuerung von Eigen- und Fremdleistungen. Die vorgenommene Systematisierung der Synergieeffekte sowie der dazu notwendigen Maßnahmen und Voraussetzungen bietet eine grundlegende Struktur, an der sich weiterführende Untersuchungen von Projekten der Zusammenarbeit in der Wasserwirtschaft orientieren können. Aus den Untersuchungen zu internationalen Organisationsansätzen und regionalen Fusionsprojekten lässt sich folgern, dass über ein geeignetes Zusammenwirken in der Wasserwirtschaft nur fallbezogen zu entscheiden ist. Diese Erkenntnis führte zu der Entwicklung eines Instrumentes, das die Organisationsstrukturen transparent macht und die Entscheidungsfindung unterstützt. Die Anwendung des Instrumentes zur Entscheidungsunterstützung bietet die Chance, geeignete organisatorische Veränderungen hin zu einer zukunftsorientierten Wasserwirtschaft unter Berücksichtigung regionaler Aspekte durchzuführen und gleichzeitig Synergiepotenzial bei einer Zusammenlegung kleiner Unternehmen mit anderen Unternehmen realisieren zu können. Fallstudien behandeln das Instrument und unterstützen die adressierten Entscheidungsträger darin, sich ein klares Bild über das mögliche Optimierungspotenzial durch Veränderungen der umfassenden Organisationsstrukturen zu machen. Dies fördert sowohl eine optimierte Koordination der Handlungsportfolios als auch deren Umsetzung. Die Arbeit bietet einen Anhalt für eine intensivere Begleitung und Aufarbeitung von Kooperations- und Konzentrationsprozessen insbesondere an Schnittstellen zwischen Aufgabenträgern, Unternehmen und Behörden der Wasserwirtschaft. Die Zuordnung, welche Akteure von den Chancen der Wertbeitragssteigerung am stärksten profitieren, bleibt die Aufgabe der politischen Willensbildung. Abschließend ist festzustellen, dass die Wasserwirtschaft nur dann den ehrgeizigen Zielen politischer Willensbildung nahe kommt und dem Wohle der Gesellschaft dient, wenn sie in geeigneten Organisationsstrukturen stattfindet. Hierfür liefert die beschriebene Arbeit ihren Beitrag, indem sie Entscheidungsträgern auf Bundes- und Länderebene das Handwerkszeug bereitstellt, geeignete Veränderungen der Strukturen abwägen und veranlassen zu können. ; During recent years, changing political objectives have determined the organizational framework of the European water sector. Economic and ecological ideas have become even more important than they were in the past. As a result, the European Water Framework Directive now requires a river basin-oriented approach to manage surface and ground water within a defined period of time. Current approaches to modernize the water sector focus on the organizational structures of municipal authorities and their companies. They do not strive to change the political and administrative organizational structures, which govern at the operating level. Therefore the desired modernization of small and complex – so called "fragmented" – organizational structures will not come true. These fragmented structures are rarely investigated, although they offer a variety of opportunities to optimize a highly non-transparent and complex system, which has many organizational elements. The approach presented in this dissertation provides an opportunity to modernize these fragmented organizational structures in the water sector. A comprehensive political, administrative and company-oriented organizational framework will be presented. This framework will allow a transparent overview of all the important players, including their specific activity spectra. Results of an analysis of international organizational models of the water sector are presented, together with an empirical study in Thuringia, Germany. This provides the key elements of a comprehensive collaboration in these fragmented organizational structures. Finally, a decision-making support instrument for federal authorities' decision-makers is demonstrated, enabling them to qualify changes in organizational structures. It will also provide an opportunity to fulfill the current ambitious objectives of politicians in the water sector.