Der Autor beschreibt die Auswirkungen der zunehmenden Durchdringung gesellschaftlicher Kommunikation durch das Medium Fernsehen. Er erläutert die Rolle des Fernsehens als kulturelles Forum in Bezug auf die unterhaltende Darstellung von Politik, um dann diese Form der Politikdarstellung näher zu untersuchen und die Gefahren und Potenziale der Entertainisierung von Politik im Fernsehen zu diskutieren. Anknüpfend an kulturwissenschaftliche Analysen versteht er das audiovisuelle Medium als ein kulturelles Forum, in dem die verschiedenen gesellschaftlichen Diskurse gebündelt sind. Politik, die aus legitimatorischen Gründen auf öffentliche Sichtbarkeit angewiesen ist, muss sich als ein Thema unter vielen in diesem behaupten; das ist ohne Adaptionen an die Präsentationsbedingungen und Rezeptionsgewohnheiten, die mit dem Medium verknüpft sind, nicht möglich. In der zunehmenden Entertainisierung der öffentlichen Politikdarstellung sieht er zunächst das Bemühen der Politik, auf Gewohnheiten der BürgerInnen einzugehen, um ihnen die Information über politische Prozesse zu erleichtern. Er plädiert für "die Verabschiedung elitärer Rationalisierungspostulate, die weiten Teilen des Elektorats die informierte Teilhabe an politischen Prozessen versperren würde". Durch die unterhaltsame Aufbereitung der Politik ist es möglich, auch politikferne Schichten angemessen anzusprechen und mit zumindest rudimentären Informationen zu versorgen. Durch das Medium Fernsehen vermittelte Sympathiebindungen leisten darüber hinaus einen Beitrag zur notwendigen Stabilität des demokratischen Systems. Dazu ist es notwendig, dass durch außermediale Institutionen Bildungsprozesse bei den BürgerInnen gewährleistet sind, die ihnen den kompetenten Umgang mit medial präsentierten Politikdarstellungen ermöglichen. (RG)
Der Beitrag befaßt sich mit dem Einfluß und den Auswirkungen der modernen Kommunikationsmedien und Informationstechnologien auf die politische Meinungsbildung, Einstellung und das Bildungsverhalten von Jugendlichen. Methodisch angegangen wird die Fragestellung anhand skizzenhafter Darstellungen empirischer Untersuchungen über Mediennutzung und -einschätzung. Unzweifelhaft ergibt sich aus den referierten Untersuchungen, daß die Kommunikationsmedien wesentlich zur Herausbildung politischer Meinungen und Einstellungen beitragen. An diesen Meinungsbildungsprozessen sind allerdings die Medien nicht nur allein beteiligt. Die unterstellte "Allmacht" der Medien oder gar eine "Funktion als Ersatzfamilie" lassen sich nicht nachweisen. Mit den neuen "EDV-gestützten Informationstechnologien und ihre Tendenz zur Systembildung wird eine neue qualitative Stufe der Beeinflussungsmöglichkeit erreicht". Diese bieten bei differenzierter Betrachtungsweise jedoch auch positive Möglichkeiten zur pädagogischen Intervention (Lernziele: gesellschaftliches Verantwortungsbewußtsein im Umgang mit neuen Technologien). Diese Punkte müßten auch eine Medienpädagogik aufgreifen und praktisch umzusetzen versuchen. (HM)
Der Beitrag geht von der zentralen These aus, daß die Massenmedien der Bundesrepublik Deutschland, trotz Deregulierung, Konzentration und wachsender Konkurrenz im dualen Rundfunksystem "besser sind als ihr Ruf" und die Informations- und Meinungsvielfalt in Deutschland nicht gefährdet ist. Dies wird mit einer Darstellung der internationalen Medienkonzentration, des Wachstums der verschiedenen Medienmärkte und einer quantitativen und qualitativen Analyse von Medieninhalten, vor allem des Fernsehens, belegt. Beobachtbare Tendenzen einer "Marginalisierung von politischer Öffentlichkeit" und des Wandels in der Darstellung von Politik steht ein "Qualitätsjournalismus" gegenüber, der die möglichen negativen Folgen der Medienentwicklung kompensieren kann. Letztlich ist die "Nachfrage der Menschen" entscheidend für den Zustand der politischen Kommunikation im marktorientierten politischen Kommunikationssystems. (UN)
Themen: 1.) Mediennutzung: Häufigkeit des Lesens ausgewählter Zeitschriften und Zeitungen; Zuordnung der Zeitungen und Zeitschriften zu bestimmten politischen Parteien; Bezugsdauer; bevorzugte Bereiche der Berichterstattung in ausgewählten Medien; Lesegewohnheiten; Einstellung zu einer vermeintlichen Einseitigkeit der Informationen in den Massenmedien; eigene Einflußnahme durch Leserbriefe; Fernseh- und Radionutzung und präferierte Programme; Gespräche über Medienberichterstattung und Art der Gesprächspartner; eigene Vergleiche der Berichterstattung in unterschiedlichen Medien; Beurteilung der Objektivität, der Vollständigkeit der Berichterstattung, der Zuverlässigkeit und Ausgewogenheit in den Massenmedien; Häufigkeit des Empfangs von Nachrichtensendungen; Rangliste der Medien bezüglich des Einflusses auf die eigene politische Meinungsbildung; Bestätigung der eigenen politischen Meinung durch die Medien.
2.) Einstellung zu Ausländern: Beurteilung der Bundesrepublik als gastarbeiterfreundliches bzw. -feindliches Land; vermutete Gründe für den Aufenthalt von Ausländern in der Bundesrepublik; Schätzung der Zahl der in der Bundesrepublik lebenden Ausländer; Beurteilung der eigenen Fähigkeit zur Unterscheidung von Deutschen und Ausländern und dabei verwendete Orientierungsmerkmale; Einschätzung der beruflichen Stellung der meisten ausländischen Arbeitnehmer; persönliche Kontakte zu Ausländern und Kontaktort; eigener Eindruck von den ausländischen Bekannten; Einstellung deutscher Freunde und Bekannter zu ausländischen Arbeitnehmern; Beurteilung der Medienberichterstattung zu Anliegen und Problemen der Ausländer; Kenntnis der Herkunftsländer ausländischer Arbeitnehmer und Reisen in diese Länder; besondere Informiertheit über diese Länder und Informationsquellen; Gespräche über Auslände und Art der Gesprächspartner; eigene Beschäftigung mit dem Ausländerproblem; Beurteilung des Umfangs der Medienberichterstattung in den Massenmedien zum Thema Ausländer und Themenschwerpunkte dieser Berichterstattung; Beurteilung des Umfangs und der Objektivität der Berichterstattung über die Herkunftsländer der ausländischen Arbeitnehmer; Beurteilung des Einflusses der Berichterstattung im Hinblick auf die Integration oder Diskriminierung von Ausländern; Einstellung zum Ausländerproblem und zu Ausländern (Skala); eigene Einstellungsänderungen gegenüber den Ausländern; Bestätigung der eigenen Einstellung zu Ausländern durch die Medien; Einstellung zu einem Zuzugsstop für Ausländer; bevorzugte Lösung der Ausländerfrage in der Bundesrepublik; maximal präferierter Ausländeranteil an der Wohnbevölkerung; Einstellung zu Demonstrationen von Ausländern gegen Mißstände in ihren Heimatländern; Dauer des Wohnens in Trier.
Demographie: Alter; Geschlecht; Familienstand; Kinderzahl; Konfession; Schulbildung; Berufliche Position; Haushaltseinkommen; Haushaltsgröße; Größe des Wohnortes in der Kindheit; Parteipräferenz; Staatsangehörigkeit.
Zusätzlich verkodet wurde: Interviewort; Interviewdatum; Interviewdauer; Anwesenheit Dritter beim Interview; Notwendigkeit der Fragenerläuterung; Gründe für Abbruch des Interviews.
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Soziale Medien haben sich zu einem integralen Bestandteil unseres täglichen Lebens entwickelt und spielen eine immer größere Rolle in der politischen Meinungsbildung. Plattformen wie Facebook, Twitter und YouTube verbinden Menschen weltweit und ermöglichen es, Meinungen auszutauschen, Informationen zu verbreiten und politische Diskussionen zu führen. Doch dieser scheinbar grenzenlose Raum für Kommunikation birgt auch Herausforderungen und Risiken, insbesondere im Hinblick auf die Verzerrung von Informationen, Manipulation und die Bildung von Filterblasen.Ein entscheidender Faktor, der den Einfluss Sozialer Medien auf die politische Meinungsbildung prägt, ist die algorithmische Personalisierung von Inhalten. Plattformen wie Facebook verwenden komplexe Algorithmen, um den Nutzern Inhalte basierend auf deren Verhalten, Interessen und Vorlieben zu präsentieren. Dadurch werden sie in Filterblasen gefangen, in denen sie hauptsächlich mit Inhalten konfrontiert werden, die ihre bestehenden Ansichten und Meinungen bestätigen. Dies führt zu einer Verengung der Perspektiven und einem Mangel an Vielfalt in den dargebotenen Informationen.Ein weiteres Problem sind Fake-News, die gezielt verbreitet werden, um die öffentliche Meinung zu manipulieren. Insbesondere während politischer Ereignisse wie Wahlen können falsche Informationen schnell viral werden und das Vertrauen der Menschen in die Medien und die politische Landschaft untergraben. Die Verbreitung von Fake-News wird durch die Tendenz vieler Nutzer verstärkt, nur Überschriften zu lesen und Informationen oberflächlich zu konsumieren, ohne deren Quellen oder Richtigkeit zu überprüfen.Darüber hinaus spielen Social Bots eine zunehmend wichtige Rolle bei der Beeinflussung der Meinungsbildung in sozialen Medien. Diese automatisierten Programme imitieren menschliches Verhalten und können dazu verwendet werden, falsche Informationen zu verbreiten, Diskussionen zu manipulieren und Meinungen zu formen. Ihr Einsatz kann dazu führen, dass Menschen glauben, dass bestimmte Ansichten oder Ideen weit verbreitet sind, obwohl sie von einer kleinen, manipulativen Gruppe stammen.Ein weiterer Aspekt ist das Framing, bei dem politische Botschaften durch gezielte Wortwahl und Bildsprache eingefärbt werden. Durch geschicktes Framing können politische Akteure Emotionen wecken, Meinungen beeinflussen und bestimmte Narrative verstärken oder unterdrücken.Trotz dieser Herausforderungen bieten Soziale Medien auch Chancen für demokratische Teilhabe und den direkten Austausch zwischen Bürgern und politischen Akteuren. Parteien und Politiker können ihre Botschaften direkt an die Menschen senden und mit ihnen in einen Dialog treten. Dies kann zu einer größeren Transparenz und Nähe zwischen Regierenden und Regierten führen.Um die negativen Auswirkungen von Sozialen Medien auf die politische Meinungsbildung einzudämmen, ist es entscheidend, die Medienkompetenz der Menschen zu stärken. Bildungsprogramme sollten darauf abzielen, kritisches Denken, Quellenkritik und die Fähigkeit zur Unterscheidung von Fakten und Fiktion zu fördern. Nur so können die Bürgerinnen und Bürger in der Lage sein, die Informationen, die sie in den sozialen Medien konsumieren, angemessen zu bewerten und eine informierte Meinung zu bilden.Insgesamt ist es wichtig, die Potenziale und Risiken Sozialer Medien in der politischen Meinungsbildung genau zu betrachten und Maßnahmen zu ergreifen, um eine demokratische Debatte und Vielfalt der Meinungen zu fördern. Nur so können wir sicherstellen, dass Soziale Medien ihr volles Potenzial als Instrumente für demokratische Partizipation entfalten, ohne dabei die Integrität unserer demokratischen Prozesse zu gefährden.Quelle:Katharina Breyer, Anika Holderried, Alessa Schmid, Bela Mutschler (2019): Social Media und der Einfluss auf die politische Meinungsbildung, https://ereignishorizont-digitalisierung.de/gesellschaftspolitik/social-media-und-der-einfluss-auf-die-politische-meinungsbildung/.
Reporting on foreigners in magazines and newspapers of the Federal Republic.
Topics: 1. Formal aspects: magazine or newspaper name; date of publication; number of the article taken from the edition; number of first page; placement on page; extent; series part; category; information on title or headline; authorship; article genre; layout and presentation; language level of article; attitude of author to topic.
2. Topic and content aspect: sources of information of the article; manner of presentation; spatial reference; time reference; foreigner group; group articulating itself in the article; main topic of the article; reports about foreigner crime, criminal offenses, culprits, crime victims and causes of crime; contents of sensationalism articles as well as reports on discrimination against foreigners, political inflitration and political dangers from foreigners; foreigners and women; foreigners and health problems; topics of good-will reports; integration as a topic; foreigners as vehicle of culture; topics of non-fiction articles; causes and motives of migration; contents of reports about country of origin; statistical information; reports about political interest and political participation of foreigners; reports about social problems of foreigners; information about family questions; information about foreign children and young people; housing problems; support measures reported on and support organizations; reports about accidents, accident frequency and causes of accidents; rights of foreigners; information about the attitude of the German population to foreigners; job market reports and reports aout the economic situation; assessment and evaluation of national economy and business management aspects of foreigner employment; occupational trainers and qualification; statement about adaptation to industrial work and frequency of change of job; foreigners as competition for German workers; demands of the author raised in the article; characteristics attributed to foreigners in the article.
Also encoded was: assessment of the ease of encoding by the coder.
Politische Einstellung des Befragten und seine Beurteilung von Parteien und Politikern (Image-Studie).
Themen: Politisches Interesse; wichtigste politische Probleme; Einstellung zur Ostpolitik und zur Wiedervereinigung; Bekanntheit und Beurteilung führender Politiker in der BRD; Zufriedenheit mit der Bundesregierung; Wichtigkeit der Lebensbereiche; Einschätzung des Einflusses der BRD auf die NATO, die EWG und die allgemeine Weltpolitik; detaillierte Ermittlung des Images der SPD, CDU, FDP und einer "idealen Partei" (semantische Differentiale und andere Techniken der Image-Ermittlung); Veränderungen der Distanz zu den Parteien; Parteipräferenz (Sonntagsfrage, Paarvergleiche und Listenverfahren); nichtwählbare Partei; Selbsteinschätzung der Nähe zu den Parteien sowie zu den Gewerkschaften und Kirchen; Entscheidungskriterien für die Wählbarkeit einer Partei; Parteisympathien der primären Umwelt; Gefahr eines Weltkrieges; wichtigste Ziele der Schulausbildung; Zufriedenheit mit der Demokratie; Beurteilung der allgemeinen und persönlichen wirtschaftlichen Lage; allgemeine Lebenszufriedenheit; Einstellung zum Wohlfahrtsstaat; Selbsteinschätzung der Schichtzugehörigkeit; Ortsansässigkeit; Mitgliedschaften.
Die Teilnahme der Bürgerinnen und Bürger an politischen Prozessen im Schweizer Kanton Aargau ist relativ gering. Der Beitrag betrachtet in diesem Zusammenhang die Meinungsbildung der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger und die Rolle der politischen Kommunikation im Kanton Aargau. Volksabstimmungen erfordern von den Bürgerinnen und Bürgern einen Teilnahmeentscheid sowie die Bildung einer Meinung zu Sachvorlagen. Bis jetzt weitgehend unerforscht, aber Gegenstand von aktuellen politischen Untersuchungen im Rahmen des NCCR Democracy, ist der Einfluss von politischer Kommunikation auf den Teilnahmeentscheid und die Meinungsbildung bei den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern. Anknüpfend an diese generelle Themen wird in dem Beitrag untersucht, wie die Meinungsbildung bei den Aargauer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger abläuft. Wie ist die Qualität dieser Meinungsbildungsprozesse zu beurteilen? Welche Rolle spielen dabei die politischen Akteure - Behörden, Parteien, Interessenverbände, zivilgesellschaftliche Vereine - und deren politische Kommunikation? In dem Beitrag werden zunächst die wichtigsten Erkenntnisse der jüngsten politikwissenschaftlichen Literatur zum Meinungsbildungsprozess in Abstimmungen dargestellt. Darauf folgt ein Teil mit empirischen Erkenntnissen zum politischen Verhalten der Aargauer Stimmbevölkerung. Der Beitrag schließt mit einigen Überlegungen zu alternativen Verfahren der Beteiligung von Bürgerinnen und Bürger in direktdemokratischen politischen Systemen mit Handlungsempfehlungen. (ICB2)