Kleine Geschichte Rußlands
In: Schriftenreihe, Bd. 526
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In: Schriftenreihe, Bd. 526
World Affairs Online
In: Wissenschaft im Tectum-Verlag
World Affairs Online
In: Berichte / BIOst, Band 6-1999
'Seit der Unabhängigkeit der baltischen Staaten 1991 steht die Frage der russischen Diaspora im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Die Gründe dafür reichen von den Moskauer Versuchen, sich über die Russischsprachigen in die baltische Politik einzuschalten, über den Umfang der Minderheiten in Estland und Lettland bis zur moralischen und praktischen Abwägung zwischen baltischer Nationalstaatsbildung und Grundrechten der Einwanderer. Aus der baltisch-nationalen Innensicht ist die Konfrontation zwischen Titularnationen und Russischsprachigen ein ethnisch-zivilisatorischer Gegensatz a la Huntington. Die westlichen Stellungnahmen beschränken sich meist auf normative Politikberatung zur Minderheitengesetzgebung und deren Implementierung oder auf postmoderne Betrachtungen zur apodiktischen Identitätskrise der Diasporarussen oder Umfragen zu deren Integrationsfortschritten und Selbsteinschätzungen. Gemeinsames Defizit dieser Ansätze ist die Vernachlässigung der von der forcierten sowjetischen Modernisierungs- und Migrationspolitik verursachten Schnittstellen von national-kultureller Ethnizität und sozioökonomischer Prosperität. Die postkommunistische Transformation hat diese Asymmetrien zwischen Ethnizität und sozioökonomischer Prosperität (oft unter umgekehrten Vorzeichen) noch verstärkt. Zu einer Identifikation und Analyse dieser Schnittstellen gehören zwei Aspekte: eine Bestandsaufnahme des Politikbereiches, in dem die Diaspora disproportional vertreten ist, und eine Erörterung des für diese Schnittstelle relevanten Politikfeldes, in dem nationale und wirtschaftliche Motive um den Vorrang streiten. Kernpunkt ist der Teufelskreis aus vorhandenen Asymmetrien, Transformationspolitik und einer ethnopolitischen Deutung. Nach diesen beiden Aspekten lassen sich - zusätzlich zur eigentlichen Minderheitenpolitik - drei größere Politikbereiche als ethnopolitisch relevant identifizieren: Wirtschaftspolitik, Regionalpolitik und Sozialpolitik.' (Textauszug)
In: Sonderveröffentlichung / BIOst, Band Feb. 1998
'Die Republik Kasachstan wurde vom Beginn ihrer Unabhängigkeit im Dezember 1991 an als potentielle Konfliktregion wahrgenommen, in der ethnische Zusammenstöße zwischen dem neuen Staatsvolk der Kasachen und der zahlenmäßig fast ebenso großen Gruppe der Russen zu befürchten waren. Entsprechend aufmerksam und kritisch sind die Vorgänge in dem zentralasiatischen Land und die Nationalitätenpolitik seiner Regierung beobachtet worden. In nunmehr sechs Jahren seiner Eigenstaatlichkeit hat es in Kasachstan bei sich verschlechternden ökonomischen Verhältnissen wider Erwarten keine nationalen Zusammenstöße gegeben. Die Regierung Kasachstans wird aber von westlichen und Moskauer Medien immer wieder kritisiert, weil in ihrem Land seit der Unabhängigkeit die Russen gesetzlich, politisch und sozial benachteiligt und verfolgt würden. Die Emigration der Russen wird als Beleg dafür angeführt. Die genauere Betrachtung der nationalitätenpolitischen Verhältnisse zeigt aber, daß diese Wahrnehmung den Kern der tatsächlichen inneren Probleme des Landes nicht trifft. Sie liegen weniger in einer gegen die Russen gerichteten, gezielten Kasachisierungspolitik, als in einem Demokratiedefizit. Die herrschende Elite hat das angebliche Nationalitätenproblem des Landes benutzt, um mit autoritären Maßnahmen die eigene Herrschaft abzusichern. Diese Politik ist aber nicht, wie Regierungskreise in Almaty behaupten, die Erklärung für die bisherige relative Ruhe zwischen den Nationalitäten des Landes. Im Gegenteil führte ungeschicktes und autoritäres Vorgehen der Regierung zu mangelnder Akzeptanz gesetzlicher Maßnahmen, zu Benachteiligungsgefühlen der russischen Bevölkerung und zur Eskalation in der Auseinandersetzung mit regierungskritischen, nationalistischen Gruppierungen. Tatsächlich waren und sind die zwischennationalen Verhältnisse in Kasachstan nicht so angespannt, wie von kasachstanischen Regierungskreisen, aber auch von Moskauer und westlichen Medien und Wissenschaftlern behauptet wird. Zum einen beruht das darauf, daß in Kasachstan die Kasachisierung in Aufstiegs- und Führungspositionen bereits vor 1991 weit fortgeschritten war. 1991 war für die nichtkasachische Bevölkerung in dieser Hinsicht kein entscheidender Wendepunkt. Die Kasachen drangen, dank der Politik D. Kunaevs bereits seit Ende der siebziger Jahre, immer stärker in Führungspositionen vor. Dieser Trend verstärkte sich nach 1991 zwar, wurde von den Betroffenen aber nicht als totale, sondern nur als graduelle Veränderung erlebt. Vor allem aber trägt die Gesellschaft Kasachstans die Züge einer 'plural society', das heißt, daß die bisher so stark beachtete nationale Spaltung nur eine von vielen weiteren ist. Auch die Kasachen sind keine monolithische Gruppe, sondern historisch, regional und sozial gespalten, was eine einheitliche kasachische Politik und Interessenvertretung unmöglich macht. Ganz im Gegenteil fallen die Interessen der heute regierenden kasachischen Elite in vielen Punkten mit denen der russischen Stadtbevölkerung zusammen, während ihnen die der kasachischen Marginalen entgegengesetzt sind. Die soziale und nicht die nationale Spaltung der Gesellschaft (Stadt - Land, arm - reich) nimmt zur Zeit zu und wird in Zukunft das entscheidende Konfliktpotential des Landes darstellen, ohne daß grundsätzliche Lösungsvorstellungen auf Regierungsebene erkennbar wären. Auf der zwischenstaatlichen Ebene im Verhältnis zwischen der Russischen Föderation und der Republik Kasachstan stellt das Problem der Russen in Kasachstan ein wesentlich geringeres Konfliktpotential dar, als ursprünglich angenommen. Die realpolitischen Interessen beider Regierungen im Umgang mit dieser Bevölkerungsgruppe fallen weitgehend zusammen: der jetzige Status quo soll erhalten bleiben, Emigrantenströme oder Grenzveränderungen liegen weder im kasachstanischen noch im russischen Interesse.' (Autorenreferat)
In: Statistik des Auslandes: Länderberichte, Juli 1995, Kartenband
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In: Schriftenreihe zur neuen Sicherheitspolitik 3
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In: Arbeiten aus dem Institut für Afrika-Kunde, Band 42
The increasing number of African small-holders who cannot dispose over the necessary resources to cover even their basic needs has been growing to alarming dimensions since the Nigerian oil boom of the 1970s. Contrary to widespread views the increasing poverty in Sub-Saharan Africa is due less to natural but to social constraints of development. The focus of this study is on socio-economic stratification and class-relations, because one major cause of the marginalization of the African peasantry is considered to be the differentiation-process within the peasantry itself. The underlying thesis of emerging rural-capitalist relations of production in Africa has been backed by three lines of argumentation: First, by a critical review of literature on class-concepts concerning Africa and on methods to measure social stratification in the countryside. Second, by an empirical analysis over two years of the origins of rural class-formation in Nupeland or Bida Emirate, Northern Nigeria, in pre- and post-colonial times. And third, by a survey of the socio-economic stratification among peasants in four Nupe villages in 1975/76, backed by econometric analysis.
Rom.eine Hommage ist eine theoretische Abhandlung über das zeitgenössische Rom. Von der Ernennung zur italienischen Hauptstadt 1870 bis heute, wird, anhand politischer und sozialer Ereignisse, die morphologische Stadtentwicklung analysiert und das Phänomen poröser, regelloser Orte aufgezeigt, welche die aktuelle Situation aus gesellschaftlicher und städtebaulicher Perspektive spannend machen. Durch unkontrolliertes Aufeinanderprallen von Stadtorganismus und Agrikultur sind in diesem tektonischem Spaltungsprozess Hohlräume entstanden, welche eine einzigartige Porosität entstehen ließen. Die resultierenden Orte werden theoretisch und vor Ort analysiert, woraus eine subtile, architektonische Idee erarbeitet wird, dessen Ziel es ist, das kollektive Bewusstsein der Gesellschaft in die Stadt zu reintegrieren. Durch dreidimensionale, vertikale Grafiken wird ein Knotenwerk in den Stadtorganismus implantiert, welches die Gesellschaft zu Partizipation und Abenteuerlust an der eigenen Stadt einlädt, um ein neues Selbstbewusstsein zu entwickeln. Das Gesamtwerk ist jedoch als Prozess in sich und als kritische Auseinandersetzung mit der Stadt zu verstehen. ; Rom. eine Homage is a theoretical treatise on the contemporary Rome. From appointment as Italian capital 1870 to the present day, the political and social events that have morphological urban development and the phenomenon of porous, the current situation from the social and economic point of view, which are not and urban development perspective. Through uncontrolled collision of urban organism and agriculture, in this tectonic cleavage process, cavities which created a unique porosity. The resulting sites are analyzed theoretically and on site, from which a subtle, architectural idea is worked out, the goal of which is to reintegrate the collective consciousness of society into the city. Three-dimensional, vertical graphics create a nodal system in the implanted in the city organism, which enables society to participate and adventurousness in their own city, to develop a new self-confidence and to develop. However, the entire work is to be seen as a process in to understand itself and as a critical examination of the city. ; Arbeit an der Bibliothek noch nicht eingelangt - Daten nicht geprüft ; Innsbruck, Univ., Diplomarb., 2020 ; (VLID)4765485
BASE
In: Stadtsoziologie und Stadtentwicklung: Handbuch für Wissenschaft und Praxis, S. 785-798
Der Beitrag stellt fünf gesellschaftswissenschaftliche Fachkomplexe vor, die Stadt und deren Entwicklung als eigenen Reflexions- und Forschungsgegenstand in ihr wissenschaftliches Handlungsfeld aufgenommen haben. Die Soziologie dient dabei als Referenzrahmen. Für die zur Diskussion stehenden benachbarten wissenschaftlichen Handlungsfelder werden Überschneidungen bzw. Anknüpfungspunkte zur Stadtsoziologie entlang ursprünglicher Fragestellungen und aktueller Problematisierung von Stadt vorgestellt.
In: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz, Band 62, Heft 3, S. 238-246
Angesichts der weiterhin steigenden Lebenserwartung stellt sich die Frage, in welchem Gesundheitszustand die hinzugewonnenen Lebensjahre verbracht werden können. Die Forschungsbefunde zu sozialen Unterschieden in der Gesundheit und Lebenserwartung legen nahe, dass diese Frage für verschiedene Bevölkerungsgruppen unterschiedlich zu beantworten ist. Denn auch nach dem 65. Lebensjahr gilt, dass Personen mit niedrigem sozioökonomischen Status häufiger von chronischen Erkrankungen und Beschwerden, funktionellen Einschränkungen der Alltagsaktivität sowie Beeinträchtigungen des Wohlbefindens und der gesundheitsbezogenen Lebensqualität betroffen sind. Da aktuell noch ein erheblicher Anteil der Personen mit niedrigem sozioökonomischen Status vorzeitig stirbt, könnte die Ausweitung der Lebenszeit, die für alle Bevölkerungsgruppen zu beobachten ist, dazu führen, dass sich künftig die sozialen Unterschiede in der Gesundheit im höheren Lebensalter noch stärker abzeichnen. Damit ist die Herausforderung verbunden, bei Maßnahmen und Programmen, die darauf zielen, die Gesundheit älterer Menschen zu verbessern und Pflegebedürftigkeit vorzubeugen, die Belange sozial benachteiligter Bevölkerungsgruppen in besonderem Maße zu berücksichtigen.
In: KAS international reports, Band 31, Heft 6, S. 42-66
Die bewaffneten Konflikte im arabischen Raum werden häufig als "ethnische Kriege" oder "religiöse Kriege" klassifiziert. Einige Beobachter dementieren hingegen eine ethnische, religiöse oder auch tribale Motivation der Auseinandersetzungen. Entsprechende Ressentiments würden allenfalls im Kampf um Macht instrumentalisiert. Insofern stellt sich die Frage, ob und inwieweit ethnische und religiöse Identitäten das Handeln der Konfliktakteure in der arabischen Welt bestimmen. (KAS-Auslandsinformationen / SWP)
World Affairs Online
In: Sicherheit und Frieden: S + F = Security and Peace, Band 28, Heft 4, S. 195-205
ISSN: 0175-274X
World Affairs Online
In: Historical social research: HSR-Retrospective (HSR-Retro) = Historische Sozialforschung, Band 34, Heft 3, S. 321-351
ISSN: 2366-6846
'Eine der Folgen des amerikanischen Truppenaufbaus in Großbritannien in Vorbereitung der Öffnung der Zweiten Front 1944 waren die mehr als 22.000 Kinder der US-Stationierungssoldaten und einheimischer Frauen. Ein ähnliches Phänomen zog die amerikanische Besatzung eines Teils Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg nach sich. Mehr als 37.000 Kinder amerikanischer GIs und deutscher Frauen wurden allein zwischen 1945 und 1955 geboren. Ziel dieses Aufsatzes ist es, die Hintergründe der beiden Besatzungen oder besatzungsähnlichen Situationen im Hinblick auf die Kontakte zwischen GIs und einheimischen Frauen zu beleuchten. Darauf aufbauend wird die Situation der Kinder, die aus diesen Beziehungen hervorgingen, vergleichend analysiert. Auf der Grundlage der historischen und sozialwissenschaftlichen Quellen und der Situationsbeschreibungen einzelner Betroffener wird gezeigt, dass die Stigmatisierung, die von den Müttern erfahren wurde, oft auch auf die Kinder übertragen wurde. Diese erlebten durchgehend Diskriminierung und Stigmatisierung, besonders wenn sie Mischlingskinder waren.' (Autorenreferat)
In: Recherche Spezial, Band 8/2009
Metropolen sind ökonomische Knotenpunkte, in denen sich Menschen und Märkte ballen, und sie sind Verflechtungsräume, in denen sich wirtschaftliche, kulturelle, soziale Entwicklungslinien verdichten und verbinden. Wandel prägt sich zunächst in Metropolen aus, hier treffen Modernisierungsdruck und Gestaltungswille am heftigsten und produktivsten aufeinander. Das Ruhrgebiet, genauer: die multizentrische Metropolregion Ruhrgebiet, steht für einen sehr tiefgreifenden Wandel vom industriellen Kernland zu einer Dienstleistungs- und Kulturregion, die sich auf das Jahr der "Kulturhauptstadt Ruhr.2010" vorbereitet. Diese ökonomische Neuausrichtung, die (Eigen-)Dynamiken der Zentren in der Region, die politische Verhandlung des Wandels, die Formen sozialräumlicher Identitätsbildung und auch Segregation machen das Ruhrgebiet zu einem Laborfall für die Metropolenforschung. In sechs Kapiteln sind Literaturnachweise und Darstellungen zu Forschungsprojekten versammelt. Unter dem Titel "Strukturwandel und Regionalentwicklung" finden sich vor allem empirische und theoretische Überblicksarbeiten oder solche, die mehrere Facetten des Wandels thematisieren. Auf den Wirtschaftssektor enggeführte Untersuchungen sind im zweiten Kapitel "Wirtschaft und Arbeitsmarkt" zusammengefasst. Demographische Entwicklung und die besonderen Effekte durch Wanderungsbewegungen stehen im Mittelpunkt des dritten Abschnitts. Milieus, Lebenswelten, soziale Partizipation und kulturelle Formen beleuchten die Kapitel vier – "Segregation und Ungleichheiten" – und fünf – "Kultur, Identitäten, Lebenswelten" – aus unterschiedlichen Perspektiven. Im sechsten Kapitel schließlich sind historische Arbeiten aufgeführt.