Den Rassismus niederbrennen!
In: Außeruniversitäre Aktion: Wissenschaft und Gesellschaft im Gespräch, Band 2, Heft 1, S. 165-166
ISSN: 2750-1949
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In: Außeruniversitäre Aktion: Wissenschaft und Gesellschaft im Gespräch, Band 2, Heft 1, S. 165-166
ISSN: 2750-1949
In: Pop: Kultur und Kritik, Band 10, Heft 1, S. 93-96
ISSN: 2198-0322
In: Neue politische Literatur: Berichte aus Geschichts- und Politikwissenschaft, Band 2017, Heft 2, S. 199-212
ISSN: 2197-6082
In: Research
In: Journal für Entwicklungspolitik, Band 25, Heft 4, S. 97-100
ISSN: 2414-3197
Vor dem Hintergrund theoretischer Probleme gegenwärtiger Rassismusforschung analysiert die vorliegende Arbeit den Rassismus in Thomas Jeffersons Denken und Handeln. Der erste Hauptteil der Studie behandelt die historischen Kontexte des Forschungsgegenstandes und bietet eine dichte Beschreibung der sozioökonomischen und diskursiven Bedingungen für die Entstehung des Jeffersonschen Rassismus in den frühen Vereinigten Staaten. In chronologischer Abfolge, vom kolonialen Virginia bis zur Präsidentschaft John Quincy Adams', berücksichtigt die historiographische Betrach-tung materielle Hintergründe, legislative Entwicklungen und wissenschaftliche Diskurse in Bezug auf die Konstruktion von verschiedenen Menschengruppen in Nordamerika. Die herangezogenen Sekundärquellen erlauben unterdessen eine Metaanalyse der Rassismusrezeption in der Forschungsliteratur zu Jefferson und den frühen Vereinigten Staaten. Ausgehend von dem dargestellten Material analysiert der zweite Hauptteil der Arbeit Jeffersonschen Rassismus anhand der Themenfelder Sklaverei, Nation und Wis-senschaft. Entgegen verbreiteter Darstellungen wird Jeffersons Haltung zur Sklaverei nicht als widersprüchlich deklariert, sondern sein Rassismus als Instrument interpretiert, mit dessen Hilfe er aufklärerische Naturrechtsvorstellungen und den Fortbestand der Institution in Einklang bringen konnte. Die Realisierung von Freiheit und Gleichheit knüpfte Jefferson an ›rassisch‹ verstandene Homogenität, eine Emanzipation der Sklaven hielt er also nur bei anschließender Segregation für durchführbar. Sein Konzept einer ›weißen‹ Nation exkludierte außerdem amerikanische Ureinwohner, die er rassistisch als unzivilisierte ›Wilde‹ konstruierte. Dementgegen wurden Un-terklassen und marginalisierte Gruppen europäischer Abstammung eingeschlossen und durch ›rassistisches symbolisches Kapital‹ aufgewertet. Jeffersons rassistische Politiken der Ausgrenzung beruhten auf wissenschaftlichen Konzeptionen von Menschenrassen, denen er jeweils kulturelle und natürliche Eigenschaften zuschrieb. Das Verhältnis von Naturalismus zu Kulturalismus war dabei in seinen jeweiligen Konstruktionen von Ureinwohnern und Afroamerikanern sehr unterschiedlich gewichtet, es ist dennoch irreführend nur die letztere Diskriminierung als rassistisch zu begreifen. Das Beispiel des Jeffersonschen Rassismus zeigt vielmehr, wie rassistische Konstruktionen sich an materielle und diskursive Bedingungen anpassen, wie sie traditionelle Ausgrenzungsmuster aktualisieren und über das häufig postulierte Paradigma der ›Rasse‹ hinausgehen. ; The present study analyzes the racism in Thomas Jefferson's life and thought against the backdrop of some theoretical problems within the field of racism studies. The first main part of the study provides a thick description of the discursive formations and socio-economic conditions during Jefferson's lifetime and therewith examines the breeding ground of Jeffersonian racism. Chronologically ordered and ranging from colonial Virginia to the presidency of John Quincy Adams, the historical narrative embraces material backgrounds, legal developments and scientific discourses concerning human varieties on the American continent. Drawing primarily on secondary sources, these first chapters also allow for a meta-analysis of the racism reception in the historiography of early America. Building on the provided material, the second main part analyzes Jeffersonian racism along the subjects of slavery, nation and science. Against prevalent assessments of his inconsistency with regard to the institution of slavery, it is argued that Jeffersonian racism functioned as a doctrine that reconciled Jefferson's liberal opposition to slavery with the temporary maintenance of the institution. Linking the realization of liberty and equality to a notion of ›racial‹ homogeneity, segregation and colonization emerged as the preconditions of emancipation, which inhibited immediate abolition and rationalized the persistent exclusion of African Americans. His idea of a ›white‹ nation also excluded Native Americans and racistly constructed them as uncivilized savages. On the contrary, he aimed at the inclusion of marginalized groups of European ancestry and pursued their political integration as well as their uplifting through ›racist symbolic capital‹. Jefferson's racist policies and actions were backed by scientific conceptions of ›racial‹ difference, which built on overlapping ascriptions of cultural and natural inferiority. Although he developed different justifications for the exclusion of Native Americans and African Americans, it would be misleading to reduce the former to culturalistic relativism and the latter to scientific racism. In fact, the case of Jeffersonian racism exemplifies how racist discrimination can adapt to complex material and discursive conditions, constantly updates traditional logics of distinction and goes beyond the contemporary paradigm of ›race‹.
BASE
In: Sport Science Review, Band 5, Heft 2, S. 30-52
The practice of sport between different ethnic groups may lead to the experience of strangerhood, and forms of racism may find their way into sport. There are few satisfactory approaches toward explaining these phenomena, because insufficient consideration is given to the role of the body in sport. Since the body is a fait social et culturel, an experience of strangerhood may arise when people of different origins interact through the medium of the body. This is the focus of the first part of the article. The second part deals with the question of which social and political conditions lead to a racist perception and interpretation of bodily distinctions. In conclusion, an outlook is given of further questions to be investigated. It is argued that the sociology of migration and research into racism ought to devote more attention than hitherto to social structures in an embodied state and to body-related orientations of values in immigration countries.
In: Forschungsjournal Soziale Bewegungen: Analysen zu Demokratie und Zivilgesellschaft, Band 37, Heft 1, S. 72-87
ISSN: 2365-9890
Zusammenfassung
Der Artikel analysiert die Transformation des Antirassismus im Kontext staatlicher (Förder-)Programme zur Rassismusbekämpfung und -prävention. Hierfür wird das Konzept einer "transitional public sphere" mobilisiert, die als Schnittstelle zwischen staatlicher Politik und sozialen Bewegungskontexten fungiert. Als Beispiel dienen rassismuszentrierte Beratungsstrukturen, die seit den späten 1990er Jahren ein komplexes Netzwerk bilden und seit den 2000er Jahren verstärkt staatlich gefördert werden. Der Artikel beleuchtet die Bedingungen, Möglichkeiten und Grenzen dieser staatlich-zivilgesellschaftlichen Schnittstellenarbeit und diskutiert zwei Strukturprobleme dieser Entwicklung.
In: Forschungsjournal Soziale Bewegungen: Analysen zu Demokratie und Zivilgesellschaft, Band 35, Heft 4, S. 703-719
ISSN: 2365-9890
Blog: Verfassungsblog
Der Rassismus- und Antisemitismusvorwurf dient als wesentliches Argument für ein Verbot der AfD. Aus rassismuskritischer Perspektive geht die Verbotsdebatte allerdings fehl. Sie erschöpft sich in einem symbolischen Antirassismus, der eine ebenso symbolische Antirassismuspolitik fördert, die an der Realität vulnerabler Gruppen vorbeigeht. Zudem externalisiert die Debatte um das AfD-Verbot den Rassismus der sogenannten Mitte und wirbt für einen rechtsstaatlich und demokratietheoretisch bedenklichen repressiven Antirassismus.
Im Rahmen des Bandes werden die Themenfelder Migrationsgesellschaft, Rassismus und Bildung, die für die Arbeiten von Paul Mecheril zentral sind, aus unterschiedlichen Perspektiven bearbeitet. Entlang der verschiedenen Beiträge werden Zugänge, Interessensgebiete und Anliegen des migrationspädagogischen Projektes diskutiert und reflektiert. Die Beiträge des Bandes verbindet ein herrschafts- und rassismuskritisches Interesse sowie eine Vorstellung von Erkenntnisproduktion, der es um die Thematisierung, die Kritik und die Schwächung sozialer Ordnungen geht, die Andere in ihrer Würde einschränken.
In: Forschungsjournal Soziale Bewegungen: Analysen zu Demokratie und Zivilgesellschaft, Band 31, Heft 1-2, S. 434-438
ISSN: 2365-9890
In: RAXEN Report / European Monitoring Centre on Racism and Xenophobia, National Focal Point Germany
Seit 2001 ist das "europäische forum für migrationsstudien" (efms) von der EU-Agentur "Europäische Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit" (EUMC) damit beauftragt, über ethnische Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus in Deutschland zu berichten. Zentrale Themenschwerpunkte des EUMC sind ethnische Diskriminierung und Ungleichbehandlung am Arbeits- und Wohnungsmarkt sowie im Schulsystem, die Entwicklung der nationalen Antidiskriminierungsgesetzgebung, rassistische Straf- und Gewalttaten sowie Antisemitismus und Islamfeindlichkeit. Im vorliegenden Bericht wird das Ausmaß von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und ethnische Diskriminierung in Deutschland im Jahr 2007 ausführlich dargestellt. Neben einem Überblick über die gesetzlichen Grundlagen, insbesondere des im August 2006 in Kraft getretenen Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG), werden unter anderem die Strukturen von rassistischer Gewalt und Kriminalität sowie die benachteiligte Position von Ausländern im Bildungssystem, am Arbeits- und Wohnungsmarkt und im Gesundheitswesen dargestellt. (ICI)
In: Thesis eleven: critical theory and historical sociology, Band 116, Heft 1, S. 99-100
ISSN: 1461-7455, 0725-5136
In: Historical social research: HSR-Retrospective (HSR-Retro) = Historische Sozialforschung, Band 22, Heft 1, S. 3-28
ISSN: 2366-6846
Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, ob eine mehr oder weniger rassistische Traditionslinie zwischen dem Antisemitismus nationalsozialistischer Prägung und den rechtsradikalen Tendenzen im wiedervereinigten Deutschland existiert. Der Autor versucht diese Frage durch einen internationalen bzw. -kulturellen Vergleich zwischen amerikanischem und deutschem Nationalismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu beantworten. Verglichen werden folgende Themenkomplexe und Entwicklungslinien: (1) Die frühe Phase des Nationalismus (1812 - 1850); (2) Seine Expansion und Manifestation in der Zeit von 1848 bis 1898; (3) Der 'wissenschaftliche' Rassismus und seine internationale Ausbreitung; (4) Geschlecht und Rasse: (5) Identität und Marginalisierung; (6) Politische Parteien und der rassistisch/fremdenfeindliche Impuls. Der abschließende, theoretische Teil diskutiert die 'falsche' Dichotomie zwischen Sozialgeschichte und Diskursanalyse in Kontext der inhaltlichen Fragestellung. (ICE)