Rucht analyzes movements' strategies of dealing with mass media. He compares the student movement, the new social movements, & the globalization-critical movement. Overall he finds not a symbiotic relationship but a situation marked by inequality: the movements need media attention but the media do not need movements. His advice for movements is to support their own media infrastructure. Adapted from the source document.
Am Beispiel der Gesundheitsselbsthilfegruppen in Hamburg beschreibt der Autor das Entstehen solcher Gruppen sowie Möglichkeiten einer überregionalen Arbeit und die Chancen, daß aus den Gruppen eine soziale Bewegung im Gesundheitsbereich entsteht. In Hamburg gibt es derzeit rund 700 krankheitsbezogene Selbsthilfegruppen, davon 400 im Suchtbereich. Allgemeine Merkmale der Gruppen sind die Betroffenheit der Mitglieder durch ein gemeinsames Problem, das Ziel der Selbst- oder Sozialveränderung und die geringe Mitwirkung professioneller Helfer. Die meisten Gruppen lösen sich nach einiger Zeit wieder auf, andere - etwa Spastikervereine, Allergiker- und Asthmatiker-Gruppen oder die Multiple Sklerose Gesellschaft - entwickeln dauerhafte Selbsthilfeorganisationen mit einem Dienstleistungsangebot. Eine Perspektive für die Weiterentwicklung der Gesundheitsselbsthilfegruppen zu einer sozialen Bewegung sieht der Autor in der Ottawa-Charta der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die auf die Schaffung gesundheitsfördernder Lebens- und Umweltbedingungen zielt. (pka)
Der vorliegende Beitrag versucht eine analytische Klärung des Begriffs "Soziale Bewegungsorganisation". Von "unterstützenden Organisationen" und "Bewegungsassoziationen" sind sie durch ihre formale Struktur in Verbindung mit ihrer aktiven Rolle im Prozeß politischer Mobilisierung zu unterscheiden, von Parteien und Interessenverbänden und deren Spezialisierung auf politische Repräsentation durch eine starke Rückbindung an die eigene Basis. "Soziale Bewegungsorganisationen" bilden im politischen System den "sozialen Bewegungssektor", welcher im organisatorischen Netzwerk sozialer Bewegungen nur ein - wenngleich bedeutendes - Element bildet. Der Autor analysiert die Parameter dieses Organisationstyps und die internen und externen Determinanten seiner Organisationsentwicklung. (ICE)
In: Sozialwissenschaftliche Informationen: Sowi, Band 16, Heft 3, S. 165-170
ISSN: 0932-3244, 0932-3244
"Untersuchungen über die politische Kultur und die Ziele von Solidarnosc wurden in der polnischen Soziologie bereits 1980 und 1981 durchgeführt. In kritischen Bestandsaufnahmen sind dabei sowohl die von der Solidarnosc aufgenommenen Gerechtigkeitsvorstellungen als auch einzelne Reformziele erörtert worden. Zugleich wurde die Rolle von Soziologen als Berater der Solidarnosc thematisiert. Meinungsumfragen behandelten außerdem das Streikverhalten und die Motive für politisches Handeln." Der Autor geht auf Ergebnisse zweier Studien über Solidarnosc ein, die Problemstellungen aus diesen Meinungsumfragen polnischer Soziologen systematischer abhandeln. In der theoretischen und empirischen Untersuchung von Touraine, J. Strzelecki und anderen polnischen Soziologen wird die verbreitete Vorstellung geprüft, daß Solidarnosc nur begrenzte gewerkschaftliche Ziele verfolgt habe und daß die Bewegung in ihren Forderungen von einer Gruppe politisierter Intellektueller an der Spitze beeinflußt worden sei. In der Untersuchung von J. Staniszki dagegen wird als zentrale These vertreten, daß Solidarnosc nach einer kulturrevolutionären Phase in einer Identitätskrise als soziale Bewegung geriet, deren Ursachen und Dimensionen durch eine nähere Analyse der politischen Kultur innerhalb von Solidarnosc aufgezeigt werden könnten. Eine solche Bestandsaufnahme müsse auch die ideologische Funktion der fundamentalistischen Orientierungen in Solidarnosc beleuchten. Die Argumentation der Autoren wird dargestellt. (BO2)
Considers the role of social movements in postindustrial societies, focusing on their potential to overcome political intransigence in the Federal Republic of Germany through the 1998 Bundestag elections. A comparative historical analysis of transfers of power in 1966, 1968, & 1982 is performed. The principle actors, unique characteristics, strengths, & weaknesses of new social movements are described in the context of the potential for action at the political party & grassroots level. It is shown how such movements often drive political gridlock, with their effects often counter to their goals. A "strategic powerlessness" resulting from their undecidedness between power & culture orientations & their ideal of grassroots, as seen in their weakness in addressing economic & social themes, is contrasted with right-wing movements, which are on the defensive against countermobilization, state repression, & more general historical & cultural factors. Structures in the relationship between party & movement are analyzed, & a trend toward reactive movements with no clear political direction is found. It is concluded that, to bridge the gap between the political system & civil society & thus increase their political weight, progressive movements must better define the boundaries between party & movement & design their mutual relations more flexibly. 24 References. Adapted from the source document.
Analysiert werden mit dem Schwerpunkt 1970 bis 1990 die friedenspolitischen Initiativen in der Schweiz, die sich mit ihren Aktivitäten bei der Vorbereitung von Volksabstimmungen zu Waffenausfuhrverboten, zur Einführung des Zivildienstes, zur atomaren Abrüstung oder zur Abschaffung der Schweizer Armee beteiligten. Die Argumentations-, Aktions- und Organisationsformen werden beschrieben, wobei sich ein Funktionswandel der Initiativen für die sozialen Bewegungen nachweisen läßt. Die Rolle der Initiativen verschob sich von einer Betonung der direktdemokratischen Möglichkeiten in Richtung auf "Bewußtseinsbildung". Die Erfahrungen der Neuen Sozialen Bewegung in der Schweiz haben bisher nicht zu einem strategischen Selbstverständnis geführt, das eine strukturelle Reform des politischen Systems herausfordern würde. Sie erweisen sich vielmehr als strukturkonservativ, da sie den direktdemokratischen Institutionen neue Legitimation verschaffen. (psz)
Introduces a special journal issue (see related abstracts) on the topic of social movements & nongovernmental organizations (NGOs). The multifunctional roles of NGOs & their ramifications for collective social action are sketched. Issues discussed include the development of international networks around social issues, NGOs' relationships to national states & the UN, the position of some NGOs as global players in international movements, North-South relations, the concept of civil society, types of NGO activity, & quasi-NGOs (eg, government-organized NGOs). Individual articles are previewed, including papers on international NGO campaigns, applications of third sector research, the dangers of alliance politics, & the organizational composition of women's movements. 27 References. E. Blackwell
Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, ob der Rechtsradikalismus im neuen Deutschland als soziale Bewegung zu verstehen ist und ob die extreme Rechte eine Folgeerscheinung der Studentenbewegung ist. Durch eine differenzierte "Wirkungsbilanz" der Neuen Sozialen Bewegungen kommt der Autor zu folgendem Ergebnis: Einerseits haben sie das Bewußtsein von Millionen Menschen verändert und deren Bereitschaft zum demokratischen Engagement gefördert, andererseits Ängste vor nicht mehr kontrollierbaren Gesellschaftsveränderungen ausgelöst und spontane Gegenaktionen hervorgerufen. Insofern kann der Rechtsextremismus als ein "Rückschlag des politischen Pendels", d.h. als eine Reaktion auf die Erfolge der Protestbewegungen - insbesondere der Frauen - begriffen werden. Damit wäre der Umstand zu erklären, daß nicht nur mehr Jungen als Mädchen zu rassistisch motivierter Gewalt neigen, sondern auch prozentual wesentlich mehr Männer als Frauen rechtsextreme Parteien wählen. (ICE)
"In einem seiner letzten Texte zieht der verstorbene französische Soziologe noch einmal Bilanz: Mit deutlichem Nachdruck fordert er die verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen - Gewerkschaften, Intellektuelle, soziale Bewegungen - auf, sich vereint gegen die Politik der Globalisierung zu stellen. Die Zeit sei reif, dass sich die betroffenen Gruppen endlich sammeln würden, um die soziale Bewegung zunächst einmal in Europa in Kraft zu setzen und Widerstand gegen die Machtergreifung der multinationalen Unternehmen und Institutionen und die Herrschaft der Aktionäre zu leisten. Bourdieu zeigt Handlungsmöglichkeiten der Gewerkschaften auf, fordert den kollektiven Intellektuellen auf, seinen Elfenbeinturm zu verlassen und mahnt die sozialen Bewegungen sich nicht durch Spannungen, Spaltungen und Konflikte fragmentieren zu lassen, sondern die effektive Kooperation zwischen den gesellschaftlichen Akteuren zu verfolgen." (Autorenreferat)
Introduces several papers (see abstracts of related articles) that explore the use of mediation to solve political conflicts involving new social movements. Various forms of mediation (eg, active mediator vs more removed facilitator) are described, & reasons for the development of mediation as a popular alternative to other forms of conflict regulation are considered. The latter include deficits in traditional state mechanisms, general neoliberal deemphasis on the state, political dehierarchicalization, increasing complexity, & new types of political problems (eg, technological & environmental planning). Use of mediation to prevent or deescalate armed conflict is also discussed. Contributions analyze how mediation redraws old lines of conflict, risks involved in environment-related mediation for organizational actors in the environmental movement, data mediation, & difficulties implementing mediation procedures & their outcomes. 5 References. E. Blackwell