Theorien sozialer Gerechtigkeit: politische Philosophie für soziale Berufe
In: Philosophie: Forschung und Wissenschaft 15
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In: Philosophie: Forschung und Wissenschaft 15
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Band 42, Heft 1, S. 141-143
ISSN: 0032-3470
In: Sammlung Metzler 341
Dieser Band bietet eine systematisch strukturierte Einführung in die politische Philosophie, die zugleich auch die philosophiegeschichtliche Entwicklung der politischen Reflexion nachzeichnet. Der Autor stellt die grundsätzlichen Theoreme der Politischen Philosophie vor und lässt die wichtigsten Autoren - von Platon bis Rawls - mit ihren Argumenten zu Wort kommen.
Wolfgang Leidhold stellt in seiner Politischen Philosophie die Frage nach den Grundlagen der Philosophie neu und legt eine eigenständige Konzeption vor. Politische Philosophie bezeichnet dabei ein Denken, das die Philosophie aus einer politischen Perspektive beginnt - und nicht etwa bloß eine philosophische Betrachtungsweise von Politik. Sie überschreitet statt dessen die herkömmlichen Disziplinengrenzen und zeigt, daß Erfahrung, Wissen und Handeln immer schon politisch sind und sein müssen: Sie haben ihren Ort allemal in einer kommunikativen Polis, in der gesellschaftlich geordneten Öffentlichkeit also. Daraus gewinnt die Philosophie einen erweiterten Problemhorizont, der das Konzept von Erfahrung und Begriff, den Bezug von Zeit und Sein sowie das Verhältnis von Person und politischer Existenz umfaßt. Die Logik der Erfahrung rehabilitiert zunächst einen nicht-empiristischen Erfahrungsbegriff und seine prozessuale, kommunikative Grundverfassung. Aus der Erfahrung von Identität und Differenz entwickelt sich sodann die Ordnung der Dinge. Hierbei ergibt sich eine grundsätzliche Neubestimmung des Verhältnisses von Zeit und Sein. Die Zeit wird zur metaphysischen Schlüsselkategorie. Damit vollzieht Leidhold seinen radikalsten Schritt, nämlich die Abkehr von der klassischen Seinsmetaphysik. Den Abschluß bildet die Reflexion über Person und politische Existenz. Die Humanität der Person erscheint und verwirklicht sich nur im politischen Ensemble. Diese politische Konzeption des Menschen muß freilich unter den Bedingungen einer modernen Hochtechnologie-Gesellschaft neu bedacht werden. Als Leitbegriffe der Untersuchung dienen Partizipation und Repräsentation, Kommunikation und Gerechtigkeit. "Seit sehr, sehr langer Zeit wurde kein so originelles, außergewöhnliches, für alle Bereiche der politischen Wissenschaft grundlegendes Buch geschrieben, das darüber hinaus nicht minder spannend als flüssig zu lesen ist. ... Das Politische ist nach Leidhold ein unmittelbarer Gegenstand der Philosophie ... Seine politische Philosophie sei "ein Denken, das die Philosophie aus einer politischen Perspektive beginnt". Leidholds Logik der Zeit enthält den kühnen Versuch, nicht das identisch bleibende Sein, sondern die Zeit als "obersten Begriff" zu setzen. ... Leidhold gelingt es, klar und subtil zugleich, die existenziellen, kognitiven und politischen Implikationen darzustellen." Prof. Claus-E. Bärsch, Duisburg, Rezension der "Politisc ...
In: Vernunft - Entwicklung - Leben: Schlüsselbegriffe der Moderne ; Festschrift für Wolfgang Eßbach, S. 25-43
Politisches Denken ist, so lautet die These des Beitrags, notwendigerweise mit Geschichtsphilosophie und Transzendenz verknüpft. Heute scheint die Dimension der Transzendenz jedoch vollständig profanisiert zu sein. Die Abnabelung praktischer Probleme von transzendenten Optionen ist aber für den Autor nur die Ausblendung, nicht die wirkliche Eliminierung des Transzendenten. Die Leugnung des Transzendenten, die Walter Benjamin in seiner berühmten Arbeit "Ursprung des deutschen Trauerspiels" nicht ohne Referenz auf die Weimarer Republik konstatierte, führte ihm zufolge jedoch unweigerlich zu der Einsicht, dass die Welt einem "Katarakt" entgegen treibt. Die Anerkennung des Transzendenten bietet für den Autor jedoch keine Garantie dafür, dass wir dem Untergang entrinnen. Für die politische Philosophie heute ergibt sich insgesamt daraus die Aufgabe, sich der ursprünglichen Identität des Transzendenten und des Empirischen bewusst zu bleiben. Das heißt: einerseits zu sehen, dass empirisches Handeln ohne die Dimension der Transzendenz nicht richtig beurteilt werden kann, und andererseits die empirische Gewalt des Transzendenten zu artikulieren. (ICA2)
In: Zeitschrift für Politik: ZfP, Band 51, Heft 3, S. 330-331
ISSN: 0044-3360
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Band 44, Heft 2, S. 244-246
ISSN: 0032-3470
In: Transit: europäische Revue, Heft 5, S. 109-122
ISSN: 0938-2062
In dem Beitrag wird die These aufgestellt und diskutiert, daß die französische politische Philosophie, ganz in Übereinstimmung mit der in Frankreich entwickelten erkenntnistheoretischen Skepsis, eine politische Ontologie zu artikulieren bemüht ist. Anhand der Werke von Castoriadis, Gauchet, Nancy und Lefort werden die Paradigmen, die die unterschiedlichen nationalen Traditionen dominieren, miteinander verglichen: Sie konfrontieren die "main stream"-Auffassungen in der politischen Philosophie, die sich Begriffsklärungen in praktischer Hinsicht widmen, mit der These, daß der Wunsch, Konzepte wie Freiheit oder Gerechtigkeit zu verwirklichen, deren Gegenteil zeitigt. Es wird gezeigt, daß das Beunruhigende an der Argumentation dieser Autoren in ihrem Rückgriff auf einen Reflexionstypus liegt, den man der Art nach durchaus als metaphysisch bezeichnen kann, der aber jeglichen Anflug von definitiven Bestimmungen zu vermeiden sucht. Insgesamt wird deutlich gemacht, was die heutige französische politische Philosophie ist: eine politische Ontologie. (ICA)
In: Feministische Perspektiven der Politikwissenschaft, S. 1-19
Der Beitrag gibt eine Einführung in das erste Kapitel des Sammelbandes, in welchem das vergleichsweise junge Feld der Politischen Theorie und Politischen Philosophie innerhalb der Frauen- und Geschlechterforschung dargestellt wird. Schwerpunkte bilden bis heute vor allem die feministische Revision der Politischen Ideengeschichte, die Diskussion um Gerechtigkeits- und Demokratietheorien sowie die Analyse konkreter politischer Institutionen wie des Staates und des Rechts. Die Auseinandersetzung mit Gerechtigkeits- und Demokratietheorien ist dabei von besonderer Bedeutung, da in diesen Feldern der Anspruch erhoben wird, Lösungsmodelle für die Frage der Legitimität von Herrschaft und Ungleichheit zu entwickeln, in denen die Kategorie Geschlecht systematisch einbezogen wird. Ein Großteil der neueren Untersuchungen setzt an der Spaltung der Gesellschaft in einen öffentlichen und einen privaten Bereich an. Sie arbeiten heraus, wie diese Spaltung in den Politischen Philosophien wiederzufinden ist und welche Folgen sie dort für den Status von Frauen hat. Die Arbeiten zeigen auf, in welche Widersprüche sich die untersuchten Theorien verwickeln, wenn sie - entgegen ihren sonstigen Legitimationskonzepten - Geschlechterungleichheit mit dem Rückgriff auf "Natur" rechtfertigen. (ICI2)
In: Vernunft und Politik, S. 353-361
Der Verfasser setzt sich kritisch mit dem Philosophieunterricht in den Schulen der Bundesrepublik Deutschland, vor allem mit der unzureichenden Berücksichtigung der politischen Philosophie auseinander. Vorgelegt wird ein Überblick über die Richtlinien für den Philosophieunterricht in den einzelnen Bundesländern. Der Verfasser zieht folgendes Fazit: "In allen Bundesländern zeigt die Philosophie ein großes Defizit bezüglich der Behandlung von Theorien der politischen Philosophie. Die Einteilung in Themenbereiche erfolgt weitgehend nach anthropologischen Gesichtspunkten. Weitgehend ist das Bewußtsein einer philosophiegeschichtlichen Tradition abhanden gekommen." (ICE)
In: Leviathan: Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Band 15, Heft 1, S. 81-90
ISSN: 0340-0425
Die Anmerkungen zur politischen Philosophie sind in acht Punkte gegliedert: (1) Zunächst wird gezeigt: Subjektivität, die mehr ist als Einbildung, die tatsächlich eine politische Potenz individueller Selbstbestimmung bezeichnet, ist bislang an Vorrechte gebunden und damit eine schillernde Kategorie idealer Autonomie und realem politischen Konformismus. (2) Die Subjektivitätsbegriffe in der bürgerlichen wie in der Kritischen und Marxschen Theorie werden dargestellt und die Unterschiede verdeutlicht. (3) Es wird die These aufgestellt und erläutert, daß in dem Maße, wie die Perspektive der revolutionären Transformation unwahrscheinlich wurde, die "Randgruppe" in der Theorie die Nachfolge des Proletariats einnimmt, mit der entscheidenden Differenz allerdings, daß an die Stelle der subjektiven Tat das subjektive Leiden tritt. (4) Vertrieben aus der Welt der Arbeit, vertrieben aus politischen und gesellschaftlichen Prozessen, scheint das Subjekt in der bunten Welt der Freizeit und des Konsums Zuflucht gefunden zu haben. (5) Es wird gefragt, wie sich dieser sonderbare Kontrast der Aktivität des Subjekts in der Freizeit und seine Passivität in gesellschaftlichen und ökonomischen Prozessen verträgt. (6) Es wird auf die Fragen eingegangen: Was tun die kritischen Intellektuellen in dieser Situation? Wie reagieren sie auf die veränderte gesellschaftliche Lage der Subjektivität? Baudrillard schlägt vor, die Selbstpreisgabe als Befreiung auszugeben. (7) Wie Thomas Mann dieses Thema in der Novelle "Mario und der Zauberer" literarisch behandelt hat wird knapp skizziert. (8) Abschließend wird die gegenwärtige "Kampfposition" der kritischen Gesellschaftstheorie bestimmt. (KW)
In: Einführungen Philosophie