Demokratie in der Systemtheorie Niklas Luhmanns
In: Systemtheorie der Demokratie, S. 39-51
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In: Systemtheorie der Demokratie, S. 39-51
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Band 18, Heft 2/3, S. 74-85
ISSN: 0032-3470
Es wird der Legitimationsbegriff und seine Definition in Niklas Luhmanns Systemtheorie untersucht, da eine starke Anziehungskkaft und eine zentrale Bedeutung dieser Theorie für die moderne Industriegesellschaft konstatiert wird. Allerdings wird kritisiert, daß es für Luhmanns Legitimationsbegriff konstitutiv sei, daß Legitimität dem System und unter keinen Umständen dem einsichtig handelnden Individuum oder der Gesamtheit der Induviduen zugerechnet wird, was von den von politischen Entscheidungen Betroffenen eine generalisierte Anerkennung der Entscheidungskompetenzen politischer Instanzen, also ein starkes Systemvertrauen verlangt. Definiert Luhmann für den notwendigen Kommunikationsprozeß, welcher Legitimität beschafft oder stabilisiert, Wahrheit als 'symbolisch generalisiertes Kommunikationsmedium', so wird ihm entgegnet, daß eher 'Macht' dafür konstitutiv sei. In Abrenzung zu der kritisierten Theorie wird eine Perspektive der empirischen Sozialforschung gefordert, die nicht bereits im Ansatz das Situations- und Selbstverständnis gesellschaftlicher Akteure überspielt, sondern es zum Ausgangspunkt der analytischen Bemühungen macht. In der Form einer Handlungstheorie, die den spezifisch gesellschaftlichen Charakter menschlichen Handelns in der 'Sinnhaftigkeit' der Beziehungen auf das Verhalten anderer aufzeigt, liegen Ansätze soziologischer Aufklärung, die ohne Widersinn praktisch werden könnten. Praktisch auch im Sinne von öffentlich, denn das Erkenntnisinteresse solcher Forschung muß auch weiterhin darauf gerichtet sein die Realisierchancen demokratischer Legitimität zu verbessern, ohne allerdings die demokratischen Prozesse der Legitimitätsbeschaffung und Legitimitätssicherung in bloße demonstrative und symbolische Veranstaltungen zu verkehren. Abschließend wird nochmals nachdrücklich bemerkt, daß jede sozialwissenschaftliche Theorie ihre Voraussetzungen verkennt, wenn sie jenseits aller politischen Optionen zu stehen beansprucht. (MM)
In: 23. Deutscher Soziologentag 1986: Sektions- und Ad-hoc-Gruppen, S. 488-494
In: Europäische Hochschulschriften
In: Reihe 22, Soziologie = Sociologie = Sociology 287
In: Technik und sozialer Wandel: 23. Deutscher Soziologentag 1986: Beiträge der Sektions- und Ad-hoc-Gruppen, S. 488-494
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Band 18, Heft 1, S. 74-85
ISSN: 0032-3470
World Affairs Online
In: 23. Deutscher Soziologentag 1986, S. 488-494
In: Nexus Lüneburg
In: Nexus Lüneburg
Natalie Binczek prüft Niklas Luhmanns Kommunikations- und Medientheorie im Blick auf ihre dekonstruktive Dimension. Im Zentrum stehen die Lektüren von "Die Kunst der Gesellschaft" und "Die Realität der Massenmedien", da sie die systemtheoretische Kommunikationskonzeption herausfordern. Weder im Kunstsystem noch im System der Massenmedien wird sie in der bisher üblichen Abgrenzung zu ihrer Umwelt, sondern gerade in einer besonderen Koordination mit ihr, d.h. mit Wahrnehmung gedacht. Die Untersuchung zeichnet die Wege und Umwege nach, die Luhmann abschreitet, um die Artefakte des Kunstsystems zum einen und die medientechnische Generierung zum anderen mit seiner operativ fundierten Kommunikationsauffassung zusammenzuführen. Sie zeigt darüber hinaus auf, welche Bedeutung dabei der Schrift zukommt.