Unter Urbanisierung werden komplexe und irreversible Prozesse des gesellschaftlichen Wandels verstanden, die im Wachstum städtischer Siedlungs- und Wirtschaftsformen und in großen Agglomerationen ihren Ausdruck finden. Urbanisierung gilt als Motor der wirtschaftlichen Entwicklung, gleichzeitig wird sie oft von einer Polarisierung der Einkommensverhältnisse begleitet.
Der Autor stellt Wohnsituation und Arbeitsbedingungen in den Kontext des sozialen, ökonomischen und räumlichen Wandels im Urbanisierungs- und Industrialisierungsprozeß in Hamburg vor dem Ersten Weltkrieg. Damit verfolgte er das Ziel, durch eine quantitative vergleichende Analyse der Stadtteile Aufschluß zu geben über den Wandel der sozialen Topographie. Er beschrieb Bevölkerungswachstum, innerstädtische Bevökerungsverschiebung, industrielle Expansion einhergehend mit städtebaulichen Eingriffen und gesetzgeberischen Maßnahmen als Bedingungen, unter denen sich der Wandel der Lebensverhältnisse in der Urbanisierung vollzog. Das Bevölkerungswachstum führte zur Auswanderung aus dem Stadtinneren in neue Vororte. Während sich an der Außenalster die exklusiven Oberschichtenviertel hielten, siedelten sich in der Innenstadt Bevölkerungsgruppen der unteren, in den durch bessere Wohnqualität charakterisierten neuen Vororten die der oberen Einkommensschichten an. Zentralität wurde von der Arbeiterschaft gegenüber Wohnqualität bevorzugt, da innenstadtnahe Industrieansiedlungen Arbeitsplätze ohne finanzielle Belastungen durch Verkehrsausgaben erreichbar machten. (AG)
Das kommende Jahrhundert wird durch ein rapides Wachstum der Städte gekennzeichnet sein. Im Jahr 2025 werden zwei Drittel der dann auf ca. 8,4 Milliarden angewachsenen Weltbevölkerung in Städten leben. Diese Urbanisierung des Globus zeigt sich in Form von "Megastädten" und Agglomerationen mit mehr als acht Millionen Einwohnern, von denen es mehr als 33 geben wird, die meisten in den Entwicklungsländern. Die Struktur dieser Metropolen impliziert Konflikte (globale Integration versus nationale und lokale Integration, Konflikte um Zugang zu Land und Erwerbsmöglichkeiten, ethnische Konflikte etc.), die langfristig nur politisch gelöst werden können. So gehört zur Metropole auch die Notwendigkeit, gewaltfreie Formen des Umgangs mit Konflikten zu entwickeln, was als "zivilisatorisches Potential" der großen Städte bezeichnet werden kann. Die mit Urbanisierung und dem Wachstum der Millionenstädte in den Entwicklungsländern verbundenen Probleme lassen sich weder über staatliche Maßnahmen und Entwicklungsplanung lösen, noch durch die "unsichtbare Hand" des Marktes. Das Überleben in der Stadt verlangt nach Formen sozialer Kreativität. Gerade weil die Stadt sich nicht kontrollieren oder planen läßt, bietet sie Möglichkeiten dafür. "Angesichts dessen, daß die Städte, gerade auch die Millionenstädte, (noch) funktionieren und nicht zum Dschungel geworden sind, in dem jeder gegen jeden kämpft, daß die Migration aus der Stadt deutlich niedriger ist als die Migration in die Stadt, und daß Gewalt (trotz Polarisierung und dem Aufeinanderprallen von sozialen, wirtschaftlichen, und kulturellen Unterschieden) relativ begrenzt bleibt, ist die Stadt offensichtlich nicht nur ein Konzentrationspunkt von Problemen, sondern in ihr werden auch Lösungen gefunden." (prb).
Das kommende Jahrhundert wird durch ein rapides Wachstum der Städte gekennzeichnet sein. Im Jahr 2025 werden zwei Drittel der dann auf ca. 8,4 Milliarden angewachsenen Weltbevölkerung in Städten leben. Diese Urbanisierung des Globus zeigt sich in Form von "Megastädten" und Agglomerationen mit mehr als acht Millionen Einwohnern, von denen es mehr als 33 geben wird, die meisten in den Entwicklungsländern. Die Struktur dieser Metropolen impliziert Konflikte (globale Integration versus nationale und lokale Integration, Konflikte um Zugang zu Land und Erwerbsmöglichkeiten, ethnische Konflikte etc.), die langfristig nur politisch gelöst werden können. So gehört zur Metropole auch die Notwendigkeit, gewaltfreie Formen des Umgangs mit Konflikten zu entwickeln, was als "zivilisatorisches Potential" der großen Städte bezeichnet werden kann. Die mit Urbanisierung und dem Wachstum der Millionenstädte in den Entwicklungsländern verbundenen Probleme lassen sich weder über staatliche Maßnahmen und Entwicklungsplanung lösen, noch durch die "unsichtbare Hand" des Marktes. Das Überleben in der Stadt verlangt nach Formen sozialer Kreativität. Gerade weil die Stadt sich nicht kontrollieren oder planen läßt, bietet sie Möglichkeiten dafür. "Angesichts dessen, daß die Städte, gerade auch die Millionenstädte, (noch) funktionieren und nicht zum Dschungel geworden sind, in dem jeder gegen jeden kämpft, daß die Migration aus der Stadt deutlich niedriger ist als die Migration in die Stadt, und daß Gewalt (trotz Polarisierung und dem Aufeinanderprallen von sozialen, wirtschaftlichen, und kulturellen Unterschieden) relativ begrenzt bleibt, ist die Stadt offensichtlich nicht nur ein Konzentrationspunkt von Problemen, sondern in ihr werden auch Lösungen gefunden." (prb)
Die zunehmende Verstädterung des lange Zeit ländlich geprägten Europas veränderte nachhaltig das Siedlungsbild des Kontinents. In diesem Band, der aus den Beiträgen der gleichnamigen Ringvorlesung des Kieler Historischen Seminars im Wintersemester 2007/2008 hervorgeht, befassen sich Historiker, Archäologen und Geographen mit den verschiedenen Situationen der "Urbanisierung Europas von der Antike bis in die Moderne". Dabei werden auch die Folgen der Urbanisierung für die Sozial- und Politikgeschichte der westlichen Welt thematisiert.
Utopie und Mythos sind durchaus miteinander vergleichbar, denn beide stiften Orientierung, liefern Sinnerfahrung, bieten Deutungen, erschaffen Identität und erläutern, warum die Welt so und nicht anders ist, aber auch, warum sie anders sein könnte. In einem wichtigen Punkt unterscheiden sich jedoch Mythos und Utopie: in ihrer Idealzeit. Während Mythen ihre Idealzeit zumeist eindeutig in den Urzeiten der eigenen Vergangenheit verorten, spielen Utopien mit der eigenen Ortlosigkeit. Das Utopische wird sich im Guten wie im Schlechten immer nur dort einfinden, wo die entlegenen und oft nur sehr schwer erfüllbaren Bedingungen ihrer Möglichkeit sich wider Erwarten eingestellt haben. Insofern spielt die Utopie nicht nur mit ihrer Ortlosigkeit, vielmehr ist es ihr Prinzip, nur äußerst schwer erreichbar zu sein. Während also der Mythos seine wirkliche Wirklichkeit längst errungen hat und fähig ist, diese Idealzeit immer wieder zu erneuern, ist die Utopie noch ganz und gar nicht bei sich angekommen. Während der Mythos seine Urzeit in der Regel bereits durchlebt hat, steht für jede Utopie ihre ureigene Idealzeit noch aus, sie liegt in einer offenen Zukunft, von der noch nicht feststeht, wie sie ausgehen wird. Betrachtet man Utopien als Sonderklasse von Mythen mit umgekehrter Zeitachse, so stellt sich die im vorliegenden Beitrag diskutierte Frage, welche Faktoren dazu geführt haben, die Idealzeit nicht mehr am Ursprung, sondern am Ende der Geschichte zu suchen. (ICI2)
Auf dem ganzen Erdball drängen die Menschen vom Land in die Städte. Den prognostizierten globalen Bevölkerungszuwachs werden komplett die Städte auffangen. Mit dieser gewaltigen Wanderungsbewegung gehen dramatische Veränderungen der globalen Siedlungslandschaft einher: Neue Millionenstädte entstehen aus dem Nichts, Slums wuchern in jede noch so kleine städtische Freifläche, Megacities fressen sich unaufhaltsam ins Hinterland. Vorstädte erstrecken sich ins Unendliche, Städte verschmelzen miteinander und urbane Zentren wachsen in den Himmel. Stadtlandschaften entstehen in neuen Dimensionen, Strukturen und Mustern. Megaregionen mit mehr als 100 Millionen Einwohnern definieren eine neue urbane Geographie. Die globale Stadt ist dauerhaft im Wandel, dynamischer als jemals zuvor. Erdbeobachtung aus dem All bietet einen einzigartigen Blick auf die Siedlungslandschaften unseres Planeten. Exemplarisch visualisiert das Cover leuchtende Straßenzüge bei Nacht und macht damit die pulsierenden Lebensadern einer Stadt sichtbar. Bisher hatte die Forschung im fernerkundlichen Bereich jedoch überwiegend methodische Entwicklungen im Fokus. Dieses Buch setzt die Ergebnisse der Erdbeobachtung gezielt ein, um raumwissenschaftliche Erkenntnisse zu Fragestellungen im Kontext globaler Urbanisierung zu erlangen. Dabei präsentieren die Autoren Studien zu Städten und Regionen auf allen fünf Kontinenten der Erde, zu großen und kleinen Städten, zu geplanten und ungeplanten, zu alten und neuen, zu armen und reichen, zu erfolgreichen oder gefährdeten. Es zeichnet ein umfassendes Bild globaler Urbanisierungsprozesse und ihrer räumlichen Auswirkungen. Die gebaute Stadt wird ebenso betrachtet und analysiert wie ihre Auswirkungen auf den sie umgebenden Raum und die Rückkopplung mit den in den Städten lebenden Menschen. Urbanisierung ist mehr als die Summe ihrer demographischen,
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"Die Entstehung der modernen Großstädte im 19. Jahrhundert brachte auf engstem Raum eine völlig neue Welt hervor. Boulevards und Prunkfassaden, neue Verkehrsmittel und neue Kommunikationssysteme sowie die künstliche Beleuchtung veränderten das Raum- und Zeitgefüge der Städterinnen und Städter. Es entstand eine eigene, urbane Kultur und Lebensweise. - Manchester, St. Petersburg, Barcelona und München sind die vier faszinierenden, ebenso typischen wie eigenwilligen Metropolen, deren wechselvolle Geschichte Clemens Zimmermann hier vergleichend ausbreitet."--