Selektions- und Ecklösungsmodelle
In: Methoden der Politikwissenschaft: neuere qualitative und quantitative Analyseverfahren, S. 321-334
"Die angewandte Statistik steht oft vor dem Problem, dass verfügbare Daten nicht den Anforderungen für einfache statistische Verfahren wie lineare Regressionen entsprechen. So kann es sein, dass Datensätze systematisch fehlende Datenpunkte aufweisen, nur in einem bestimmten Intervall erhoben werden können oder aus Datenschutzgründen nicht zur Verfügung stehen. Schätzte man für solche Daten einfache lineare Modelle, wären die Ergebnisse mit hoher Wahrscheinlichkeit verzerrt. Für systematisch selektierte Daten wurden so genannte Selektionsmodelle entwickelt, die dieser spezifischen Datenstruktur Rechnung tragen. Diese Modelle bieten Lösungen für bestimmte Verteilungscharakteristiken der abhängigen Variable, wie das Tobit-Modell, welches für Daten entwickelt wurde, die keinen Wert kleiner Null annehmen können. Auf diesem Grundmodell aufbauende Selektionsmodelle befassen sich direkt mit unterschiedlichen Datenverfügbarkeits- und Datenbeobachtbarkeitsproblemen für abhängige Variablen." (Autorenreferat)