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Fake news, Faktenignoranz und politische Unterdrückung der Zirkulation von Wissen – die Wissenschaft muss angesichts dieser Herausforderungen ihre Rolle neu definieren. Soll sie sich in die Politik einmischen und mehr Verantwortung für die Lösung gesellschaftlicher Probleme übernehmen? Wird sie glaubwürdiger, indem sie ihre Werte transparent macht? Oder sind solche Massnahmen sogar kontraproduktiv, um einem Vertrauensverlust in die Wissenschaft entgegenzuwirken? In jedem Fall sollte Wissenschaft sich dem Gemeinwohl verpflichten, öffentliche Diskurse anstoßen und zu gesellschaftlicher Orientierung beitragen.
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In: Handbuch Governance. Theoretische Grundlagen und empirische Anwendungsfelder., S. 437-451
Es wird die These vertreten, dass Richtung und Tempo des wissenschaftlichen Fortschritts von außen nur in gewissen Grenzen beeinflusst werden können. Dieser Befund wird in fünf Schritten näher erläutert: (1) Die Governance der Wissenschaft muss der eigentümlichen sozialen Ordnung der Fachgemeinschaften Rechnung tragen, die durch ein endogenes Governance-Defizit charakterisiert ist. (2) Dadurch entsteht ein systematisches "Gemeinschaftsversagen" der Wissenschaft bei der Erfüllung externer Leistungserwartungen. (3) Formale Organisationen und Förderprogramme kompensieren dieses Leistungsversagen. (4) Sie sind jedoch auf die Partizipation der Wissenschaft in ihrer eigenen Governance angewiesen und deshalb in ihrer Wirksamkeit begrenzt. (5) Neue Entwicklungen in der sozialen Ordnung und der Governance der Wissenschaft verringern die Autonomie des einzelnen Wissenschaftlers, können aber die inhärenten Begrenzungen einer Governance der Wissenschaft nicht grundsätzlich überwinden. (GB).
Wissenschaft ist eine ernste Angelegenheit. Sie ist Inbegriff praktizierter Rationalität, Paradigma methodischen Denkens und Ausdruck des Willens zu permanentem Lernen. Kritik gehört zu ihrem Geschäft, gegenüber fremdem und gegenüber eigenem Wissen, und ein Vernunftinteresse, in dem sich ein konstitutives Element der Wissensbildung mit einem regulativen Element verbindet. Für alles andere scheint da wenig Raum zu sein. Aber gilt das auch für Fröhlichkeit in der Wissenschaft, an die Friedrich Nietzsche erinnert, und für die Lust zu streiten, die zum Wesen alles Argumentativen gehört? Die Antwort ist Nein und wird im vorliegenden Band auf unterschiedliche Weise gegeben – im Kontext von Forschung, dem Ringen um Wahrheit, Objektivität und Wahrhaftigkeit, Bildung, der kritischen Selbstvergewisserung einer Wissensgesellschaft, und Universität, der institutionellen Verbindung von Forschung und Bildung.
In: Reihe Soziologie / Institut für Höhere Studien, Abt. Soziologie, Band 4
'In dieser knappen Übersicht sollen einige wichtige Stationen in der langen Geschichte moderner Wissensintegrationen und enzyklopädischer Entwürfe vorgestellt werden: die Französische Enzyklopädie, die Idee der Einheitswissenschaft im Wiener Kreis sowie schließlich die gegenwärtigen Enzyklopädie-Potentiale, welche sich auf die Tatsache gelungener komplexer transdisziplinärer Modellfamilien stützen können. Zudem läßt sich die Geschichte moderner Wissens-Integrationen ihrerseits als die eines stimmigen Phasenübergangs beschreiben, der vom Anfangszustand einer akkumulativen Form der Integration, in der alles Wissenswerte gesammelt und kompiliert werden sollte, hin zu einer strukturellen Weise gegangen ist, in der sich das Wissenswerte aus der Anwendung jeweils passender komplexer Modell-Traditionen herstellt.' (Autorenreferat)
In: http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052408-2
Manfred Späth ; Zsfassung in engl. Sprache ; Volltext // Exemplar mit der Signatur: München, Bayerische Staatsbibliothek -- 4 Z 68.247-1988,5/7
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In: http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb10769335-3
von Herrn Herder ; Volltext // Exemplar mit der Signatur: München, Bayerische Staatsbibliothek -- Pol.g. 401
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In: Governance und gesellschaftliche Integration., S. 67-87
Ziel des Beitrags ist es, das Problem der Systemintegration zwischen Wissenschaft und Wirtschaft unter dem Blickwinkel von Steuerungsregimen zu erörtern. Es werden zwei Steuerungsregime vorgestellt, die sich heute realiter herausbilden und die völlig unterschiedliche Implikationen für die Organisation der Systemintegration der Wissenschaft besitzen: Zum einen das "Verdrängungsregime" und zum anderen das "Vernetzungsregime". Ersteres basiert auf einer Verknappung von Ressourcen für ungesteuerte Forschung und der Einführung ordnungspolitischer Strukturen, die Forschungseinrichtungen und damit auch Forscher darauf verpflichten, die Leistungskomponente der Wissenschaft auf Kosten der Funktions- und Reflexionskomponente zu stärken. Das Vernetzungsregime versucht dagegen, die Übertragung von wissenschaftlichem Wissen in die Anwendung "autonomieschonend" zu organisieren. Zwei mögliche Instrumente wurden vorgestellt: Zum einen Netzwerke von Organisationen und zum anderen "Grenzorganisationen". Unter bestimmten Bedingungen - Autonomie, Gleichheit, Wechselseitigkeit und begrenzte Dauerhaftigkeit - lassen sich solche Netzwerke "autonomieschonend" gestalten. Die Aufgabe der Politik liegt hier im Setzen der richtigen Rahmenbedingungen zur Herausbildung dieser Organisationsformen und im prozeduralen Steuern, um die Abläufe für alle Beteiligten vorteilhaft zu gestalten. Netzwerke und Grenzorganisationen sind Rezepte, die nicht nur im Falle von Wissenschaft und Wirtschaft anwendbar sind, sondern sich auf viele Konstellationen der Systemintegration in der modernen Gesellschaft übertragen lassen. (ICA2).
In: Science Studies
Die Klimaforschung steht als politisch relevante Wissenschaft unter dem Druck, schnell Resultate zu liefern. - Und wo diese Resultate kontrovers sind, entsteht in der Öffentlichkeit rasch der Eindruck mangelnder Glaubwürdigkeit.Dieses Glaubwürdigkeitsproblem wurzelt einerseits in klassischen erkenntnis- und wissenschaftstheoretischen Schwierigkeiten wie Induktionsproblem, Unterbestimmtheitsthese und Theoriebeladenheit, andererseits in einer fehlgeleiteten Vorstellung von wertfreier Wissenschaft.Anna Leuschner zeigt: Nur wissenschaftlicher Pluralismus und intellektuelle Verantwortung der Wissenschaftler_innen können Wissenschaft glaubwürdig machen.
»Was ist [...] der Sinn der Wissenschaft als Beruf, da alle diese früheren Illusionen: >Weg zum wahren SeinWeg zur wahren KunstWeg zur wahren NaturWeg zum wahren GottWeg zum wahren GlückSie ist sinnlos, weil sie auf die allein für uns wichtige Frage: >Was sollen wir tun? Wie sollen wir leben?keine< Antwort gibt, und ob sie statt dessen nicht doch vielleicht dem, der die Frage richtig stellt, etwas leisten könnte.« (Aus dem Text).
In: Salzburger interdisziplinäre Diskurse 18
Das Politische der Wissenschaft stellt eine hintergründige, aber entscheidende Herausforderung für alle dar, die an Universitäten, in der Forschung und im Bildungsbereich tätig sind. Fragen nach der gesellschaftlichen Verantwortung, dem kritischen Potential und möglichen normativen Gehalten der Wissenschaft werden in den Hintergrund gedrängt; es zählen messbare Daten und unmittelbare Anwendbarkeit. Doch genau die Forderung, Wissenschaft habe »unpolitisch« und »wertfrei« zu sein, verfällt umso eher den Prämissen einer bestimmten Politik und dem Diktat der Ökonomie – auf diese Zusammenhänge und (höchst politischen) Bedingungen von Wissenschaft und Gesellschaft wollen die Beiträge dieses Sammelbandes aufmerksam machen.
In: Handbuch Wissenschaftspolitik., S. 193-209
Das Geschlecht einer Person sollte in der Wissenschaft lediglich ein "Unterschied sein, der keinen Unterschied macht". Doch belehrt bereits der Blick in die Statistik eines Besseren: Deutlich wird, dass das Geschlecht offenbar mehr Differenz erzeugt, als in dem modernisierungstheoretischen Statement angenommen wird. Der vorliegende Beitrag geht sowohl einigen Ursachen dieser Diskrepanz als auch dem Umgang damit seitens der staatlichen Gleichstellungspolitik nach. Zunächst wird anhand von statistischen Belegen ein Überblick über die unterschiedlichen beruflichen Erfolge von Frauen und Männern im Wissenschaftssystem gegeben, dies sowohl im internationalen Vergleich als auch im Vergleich zwischen verschiedenen Fächergruppen. Anschließend werden verschiedene soziologische Ansätze vorgestellt, in denen zur Erklärung der statistischen Befunde die Eigenlogiken des wissenschaftlichen Systems im Hinblick auf ihre "gendered substructure" als Erklärung herangezogen und disziplinspezifische Unterschiede fokussiert. Die anschließende Darstellung von Gleichstellungspolitik im Wissenschaftsbereich folgt einer Rekonstruktion der historischen Entwicklung seit Mitte der 1980er Jahre vor dem Hintergrund der Eigenlogiken des politischen Systems. Hinter der für diese Beschreibung gewählten Unterscheidung zwischen Wissenschaft und Politik steht die differenzierungstheoretische Annahme, dass staatliche Politik und Wissenschaft unterschiedliche Eigenlogiken kennen und (Gleichstellungs-)Politik lediglich versuchen kann, über die Kontexte, in denen Wissenschaft stattfindet, steuernd einzugreifen, vor allem durch gesetzliche Rahmenvorgaben und via Ressourcenverteilung. (ICA2).
In: Toleranz im Weltkontext: Geschichten - Erscheinungsformen - Neue Entwicklungen, S. 303-312
Der Autor behandelt das Thema der Toleranz im sozialen System der Wissenschaft. Für ihn ist Toleranz gegenüber den ungewöhnlichen, innovativen und von der Mehrheitsmeinung abweichenden Ideen ein gewisser "Artenschutz" in der Welt des Wissens, denn sie sichert den "Mempool", den das System für seine zukünftige Entwicklung braucht. Eine betrügerische, aber auch methodisch defekte Wissenschaft dagegen verbraucht Ressourcen, ohne einen Beitrag zum Reservoir der Ideen zu leisten. Damit verengt sie den Überlebensraum der echten Konkurrenten. Dies gilt auch für die sogenannte Pseudowissenschaft, sofern sie in betrügerischer Absicht oder ohne methodischen Sachverstand betrieben wird. Davon abgesehen stellen "schräge" Ideen auf einem funktionierenden Konkurrenzmarkt der Theorien kein großes Problem dar und die Zahl ihrer Anhänger unter den Wissenschaftlern wird gering bleiben. Sie durch Diffamierung als "pseudowissenschaftlich" auf Null zu bringen, ist nach Ansicht des Autors unnötig und schädlich; schließlich haben es viele einst als "schräg" angesehene Ideen zuwege gebracht, in den Rang "ernsthafter Wissenschaft" erhoben zu werden. (ICI2)
Main description: "Was ist [...] der Sinn der Wissenschaft als Beruf, da alle diese früheren Illusionen: 'Weg zum wahren Sein', 'Weg zur wahren Kunst', 'Weg zur wahren Natur', 'Weg zum wahren Gott', 'Weg zum wahren Glück', versunken sind. Die einfachste Antwort hat Tolstoi gegeben mit den Worten: 'Sie ist sinnlos, weil sie auf die allein für uns wichtige Frage: 'Was sollen wir tun? Wie sollen wir leben?' keine Antwort gibt.' Die Tatsache, daß sie diese Antwort nicht gibt, ist schlechthin unbestreitbar. Die Frage ist nur, in welchem Sinne sie 'keine' Antwort gibt, und ob sie statt dessen nicht doch vielleicht dem, der die Frage richtig stellt, etwas leisten könnte." (Aus dem Text)