Zehntes Kapitel: Globalisierung der Wissenschaft – Wissenschaft der Globalisierung –Globalisierung als Wissenschaft
In: Alexander von Humboldts Metaphysik der Erde
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In: Alexander von Humboldts Metaphysik der Erde
In: Handbuch Governance. Theoretische Grundlagen und empirische Anwendungsfelder., S. 437-451
Es wird die These vertreten, dass Richtung und Tempo des wissenschaftlichen Fortschritts von außen nur in gewissen Grenzen beeinflusst werden können. Dieser Befund wird in fünf Schritten näher erläutert: (1) Die Governance der Wissenschaft muss der eigentümlichen sozialen Ordnung der Fachgemeinschaften Rechnung tragen, die durch ein endogenes Governance-Defizit charakterisiert ist. (2) Dadurch entsteht ein systematisches "Gemeinschaftsversagen" der Wissenschaft bei der Erfüllung externer Leistungserwartungen. (3) Formale Organisationen und Förderprogramme kompensieren dieses Leistungsversagen. (4) Sie sind jedoch auf die Partizipation der Wissenschaft in ihrer eigenen Governance angewiesen und deshalb in ihrer Wirksamkeit begrenzt. (5) Neue Entwicklungen in der sozialen Ordnung und der Governance der Wissenschaft verringern die Autonomie des einzelnen Wissenschaftlers, können aber die inhärenten Begrenzungen einer Governance der Wissenschaft nicht grundsätzlich überwinden. (GB).
In: Governance und gesellschaftliche Integration., S. 67-87
Ziel des Beitrags ist es, das Problem der Systemintegration zwischen Wissenschaft und Wirtschaft unter dem Blickwinkel von Steuerungsregimen zu erörtern. Es werden zwei Steuerungsregime vorgestellt, die sich heute realiter herausbilden und die völlig unterschiedliche Implikationen für die Organisation der Systemintegration der Wissenschaft besitzen: Zum einen das "Verdrängungsregime" und zum anderen das "Vernetzungsregime". Ersteres basiert auf einer Verknappung von Ressourcen für ungesteuerte Forschung und der Einführung ordnungspolitischer Strukturen, die Forschungseinrichtungen und damit auch Forscher darauf verpflichten, die Leistungskomponente der Wissenschaft auf Kosten der Funktions- und Reflexionskomponente zu stärken. Das Vernetzungsregime versucht dagegen, die Übertragung von wissenschaftlichem Wissen in die Anwendung "autonomieschonend" zu organisieren. Zwei mögliche Instrumente wurden vorgestellt: Zum einen Netzwerke von Organisationen und zum anderen "Grenzorganisationen". Unter bestimmten Bedingungen - Autonomie, Gleichheit, Wechselseitigkeit und begrenzte Dauerhaftigkeit - lassen sich solche Netzwerke "autonomieschonend" gestalten. Die Aufgabe der Politik liegt hier im Setzen der richtigen Rahmenbedingungen zur Herausbildung dieser Organisationsformen und im prozeduralen Steuern, um die Abläufe für alle Beteiligten vorteilhaft zu gestalten. Netzwerke und Grenzorganisationen sind Rezepte, die nicht nur im Falle von Wissenschaft und Wirtschaft anwendbar sind, sondern sich auf viele Konstellationen der Systemintegration in der modernen Gesellschaft übertragen lassen. (ICA2).
In: Wem dient der Auswärtige Dienst?, S. 141-148
In: Literarische und politische Zeitschriften des Exils 1933–1945, S. 207-213
In: Handbuch Wissenschaftspolitik., S. 193-209
Das Geschlecht einer Person sollte in der Wissenschaft lediglich ein "Unterschied sein, der keinen Unterschied macht". Doch belehrt bereits der Blick in die Statistik eines Besseren: Deutlich wird, dass das Geschlecht offenbar mehr Differenz erzeugt, als in dem modernisierungstheoretischen Statement angenommen wird. Der vorliegende Beitrag geht sowohl einigen Ursachen dieser Diskrepanz als auch dem Umgang damit seitens der staatlichen Gleichstellungspolitik nach. Zunächst wird anhand von statistischen Belegen ein Überblick über die unterschiedlichen beruflichen Erfolge von Frauen und Männern im Wissenschaftssystem gegeben, dies sowohl im internationalen Vergleich als auch im Vergleich zwischen verschiedenen Fächergruppen. Anschließend werden verschiedene soziologische Ansätze vorgestellt, in denen zur Erklärung der statistischen Befunde die Eigenlogiken des wissenschaftlichen Systems im Hinblick auf ihre "gendered substructure" als Erklärung herangezogen und disziplinspezifische Unterschiede fokussiert. Die anschließende Darstellung von Gleichstellungspolitik im Wissenschaftsbereich folgt einer Rekonstruktion der historischen Entwicklung seit Mitte der 1980er Jahre vor dem Hintergrund der Eigenlogiken des politischen Systems. Hinter der für diese Beschreibung gewählten Unterscheidung zwischen Wissenschaft und Politik steht die differenzierungstheoretische Annahme, dass staatliche Politik und Wissenschaft unterschiedliche Eigenlogiken kennen und (Gleichstellungs-)Politik lediglich versuchen kann, über die Kontexte, in denen Wissenschaft stattfindet, steuernd einzugreifen, vor allem durch gesetzliche Rahmenvorgaben und via Ressourcenverteilung. (ICA2).
In: Toleranz im Weltkontext: Geschichten - Erscheinungsformen - Neue Entwicklungen, S. 303-312
Der Autor behandelt das Thema der Toleranz im sozialen System der Wissenschaft. Für ihn ist Toleranz gegenüber den ungewöhnlichen, innovativen und von der Mehrheitsmeinung abweichenden Ideen ein gewisser "Artenschutz" in der Welt des Wissens, denn sie sichert den "Mempool", den das System für seine zukünftige Entwicklung braucht. Eine betrügerische, aber auch methodisch defekte Wissenschaft dagegen verbraucht Ressourcen, ohne einen Beitrag zum Reservoir der Ideen zu leisten. Damit verengt sie den Überlebensraum der echten Konkurrenten. Dies gilt auch für die sogenannte Pseudowissenschaft, sofern sie in betrügerischer Absicht oder ohne methodischen Sachverstand betrieben wird. Davon abgesehen stellen "schräge" Ideen auf einem funktionierenden Konkurrenzmarkt der Theorien kein großes Problem dar und die Zahl ihrer Anhänger unter den Wissenschaftlern wird gering bleiben. Sie durch Diffamierung als "pseudowissenschaftlich" auf Null zu bringen, ist nach Ansicht des Autors unnötig und schädlich; schließlich haben es viele einst als "schräg" angesehene Ideen zuwege gebracht, in den Rang "ernsthafter Wissenschaft" erhoben zu werden. (ICI2)
In: Hannah Arendt weitergedacht, S. 39-54
In: Handbuch der Internationalen Politik, S. 182-198
Strategische Wissenschaft, im englischen "Strategic Studies" genannt, stellt international gesehen einen der Kernbereiche der anwendungsorientierten Politikwissenschaft dar. Genauer gesagt, handelt es sich um einen eher interdisziplinären, im Kern jedoch politikwissenschaftlichen Ansatz zur Erforschung strategischer Fragen und Probleme. In der Regel werden dabei als "strategisch" all diejenigen politischen Prozesse und Ereignisse verstanden, bei denen infolge des direkten oder indirekten Einsatzes von Macht (und das heißt häufig, aber keinesfalls ausschließlich, durch den Einsatz militärischer Gewaltmittel) wesentliche politische Weichenstellungen erfolgen. Von daher hat sich strategische Wissenschaft immer sehr stark auf Kriege, Interventionen, die Anwendung militärischer Mittel bzw. deren Zähmung durch Rüstungskontrolle oder Abrüstung konzentriert. Im Prinzip ist der Bereich der strategischen Wissenschaft jedoch breiter angelegt. Gerade heute leben wir in einer Zeit, in der sich für hochkomplexe und verwundbare Gesellschaften strategische Herausforderungen und Sicherheitsgefährdungen anders darstellen als für den traditionellen europäischen Nationalstaat des 19. oder frühen 20. Jahrhundert. Strategische Studien werden heute weitgehend in angelsächsischen Ländern betrieben, greifen aber im Wege internationaler Gemeinschaftsbildung auch auf andere Länder aus. Der Beitrag gibt einen Überblick über die Entwicklung und Themenfelder der Strategic Studies und nimmt eine theoretische und methodische Einordnung vor. Abschließend skizziert der Beitrag die wichtigsten Zentren strategischer Forschung. (ICB2)
In: Handbuch Jugendverbände: eine Ortsbestimmung der Jugendverbandsarbeit in Analysen und Selbstdarstellungen, S. 162-171
Das Verhältnis zwischen dem System der Jugendverbände und dem der Wissenschaft ist bis heute ungeklärt. Der vorliegende Beitrag gibt zunächst einen Überblick über das Verhältnis von Wissenschaft und Jugendverbänden zum Zeitpunkt des Erscheinens des Aufsatzes 1991. Der Autor kommt zu dem Ergebnis, dass in den letzten 25 Jahren eine abgeleitete Wissenschaftlichkeit im Gewande der Professionalität auf der Handlungsebene Eingang in die Jugendverbände gefunden. Das hatte jedoch zur Folge, dass sich - abgesehen von den Nivellierungseffekten zwischen den einzelnen Jugendverbänden durch die Professionalisierung - Theorie geleitete Innovationen meist nur auf der Handlungsebene und nicht auf der Ebene der Verbände und ihrem gesellschaftlichen Bezug bewegten. Im Anschluss daran wird auf das Verhältnis von Wissenschaft und Jugendverbänden in der Geschichte eingegangen. Abschließend stellt der Autor eine Chronologie der Handbücher zu Jugendverbänden bereit. (ICD2)
In: Governance und gesellschaftliche Integration, S. 65-87
In: Zur Geistesgeschichte des 19. Jahrhunderts, S. 100-106