Traditionen der Gewaltanwendung in der irischen Nationalbewegung des 19. Jahrhunderts
In: Sozialprotest, Gewalt, Terror: Gewaltanwendung durch politische und gesellschaftliche Randgruppen im 19. und 20. Jahrhundert, S. 162-181
Die Analyse stützt sich auf eine Datensammlung über alle bekannten irischen Vereinigungen von überregionaler Bedeutung seit dem 18. Jahrh. und versucht, die vielfältigen Organisationsformen des revolutionären Nationalismus in Irland und seine politisch-revolutionäre Praxis zu skizzieren. Zu unterscheiden ist dabei zwischen der agrar-revolutionären Bewegung, die vor allem von den Pächtern getragen wurde und deren Gewaltakte sich gegen die nahezu unumschränkte Willkür der Grundbesitzer richteten, und der irischen Nationalbewegung, die sich gegen die Union mit Großbritannien richtete und zweifellos an der Entstehung des irischen Freistaates 1921/22 einen maßgeblichen Anteil hatte. (MH)