Staatsformen im 20. Jahrhundert: II: Demokratische Systeme
In: Staatsformen: Modelle politischer Ordnung von der Antike bis zur Gegenwart, S. 281-328
"Der Beitrag des Autors gibt von verschiedenen Seiten einen Überblick über die demokratischen Systeme des 20. Jahrhunderts. Zunächst werden das Identitätsmodell und das Konkurrenzmodell der Demokratie gegenübergestellt. Die theoretische Grundlage der modernen demokratischen Systeme bildet für den Autor das Konkurrenzmodell der Demokratie. Das Identitätsmodell der Demokratie habe dagegen - trotz des Beitrags zur Entwicklung der modernen Demokratie - letztlich in die Irre geführt und zur Legitimation von 'totalitären Demokratien' (wie der Sowjetunion) gedient. Alle modernen Demokratien sind repräsentative Demokratien. Diese Grundentscheidung ist für den Verfasser keineswegs eine Notlösung. Innerhalb des so gesteckten Rahmens hält er die Ausweitung plebiszitärer Elemente gleichwohl für durchaus sinnvoll. Als zentrale Unterscheidung gilt dem Autor jene zwischen funktionierenden und defekten Demokratien. In einer defekten Demokratie sei nicht nur die Demokratiequalität deutlich schlechter als in einer funktionierenden, sondern auch die politische Leistungsbilanz. Die wichtigste und älteste institutionelle Unterscheidung der Demokratien ist jene in parlamentarische und präsidentielle. Eine dritte eigenständige Regierungsform ist für den Verfasser der Semipräsidentialismus." (Autorenreferat)