Politische Ideengeschichte im 20. Jahrhundert
In: Politische Ideengeschichte im 20. Jahrhundert: Konzepte und Kritik, S. 9-29
Der Autor zieht in seiner Einleitung zum vorliegenden Sammelband eine Zwischenbilanz der politischen Ideengeschichte in der Bundesrepublik und berichtet über die gegenwärtige Forschungslage, um den vielfach konstatierten Rückstand gegenüber der internationalen Forschung zu relativieren. Er bezieht neben einigen Grundfragen auch Aspekte der Disziplingeschichte und benachbarter Forschungsgebiete, wie z.B. der politischen Philosophie und der Historiographie mit ein, um zu zeigen, dass die politische Ideengeschichte in Deutschland durchaus im Aufbruch ist. Er skizziert ferner die Konjunkturen der Ideengeschichte, das Verständnis von Ideen im Unterschied zu Begriffen und Konzepten sowie die Probleme der Ideengeschichtsschreibung. Generell lassen sich nach seiner Einschätzung drei Varianten von politischer Ideengeschichte unterscheiden: aktualisierende, historisierende bzw. kontextualisierende Ansätze sowie jene, die auf die Beantwortung ewiger Fragen und Probleme abstellen. Der vorliegende Band enthält in verschiedenen Kapiteln alle drei Varianten und ist in zwei größere Blöcke gegliedert. Der erste umfasst methodische Fragen der Begriffsgeschichte, der Ideenpolitik und der Kritik der politischen Vernunft. Darüber hinaus wird die Ideengeschichte als Wirklichkeitswissenschaft und der Anti-Traditionalismus als Programm thematisiert. Der zweite Block enthält Aufsätze zum Neoaristotelismus, Totalitarismus, Exil und dem "Battle of the Books" in den USA und wird mit einem wiederum methodischen Aufsatz beschlossen. (ICI2)