Vor über einhundertdreißig Jahren (am 17. November 1881) wurde mit dem Verlesen der Kaiserlichen Botschaft zur Eröffnung der fünften Sitzungsperiode des Reichstages die Ära der staatlichen Sozialpolitik eingeleitet. Als erstes Land Europas ergriff das Deutsche Reich damit die Initiative zur Errichtung obligatorischer staatlicher Sozialversicherungen Zwei Jahre später wurde das erste Sozialversicherungsgesetz im Reichstag verabschiedet, 1884 trat die obligatorische Krankenversicherung in Kraft. Noch im gleichen Jahrzehnt folgten auch die Unfall- und die Rentenversicherung. Seither haben auch alle anderen Länder Westeuropas staatliche Versicherungen gegen Arbeitsunfälle, Krankheit, Alter und Arbeitslosigkeit geschaffen, die auch gegenwärtig den institutionellen Schwerpunkt des Wohlfahrtsstaates darstellen. Die vorliegende Studie zur historischen Entwicklung der Sozialversicherung in Westeuropa ist im Rahmen des HIWED-Projektes (Historische Indikatoren der Westeuropäischen Demokratien, Projektleiter: Wolfgang Zapf und Peter Flora) entstanden. Dieses Projekt wurde von 1973 bis 1979 von der Stiftung Volkswagenwerk finanziert. Sein wesentliches Produkt ist ein umfassendes Datenhandbuch über politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen in Westeuropa im Zeitraum von 1815 bis 1975. Die Studie von Jens Alber mit komparativen Statistiken zur historischen Entwicklung der Sozialversicherung in westeuropäischen Ländern in historischer Perspektive bildet das neunte Kapitel in dem ersten Band des Datenhandbuchs. Untersucht werden alle Länder Westeuropas außer Griechenland, Portugal und Spanien. Im Vordergrund stehen die quantitative Beschreibung des Wachstums der Sozialausgaben und der Bevölkerungsanteile, die von den sozialen Programmen und Leistungen erfasst werden. Die Datensammlung umfasst Einnahme- und Ausgabendaten der Unfall-, Kranken-, Renten- und Arbeitslosenversicherung für 13 westeuropäische Länder, soweit sie in den nationalen statistischen Jahrbüchern seit Einführung der Programme verfügbar waren. Die Finanzdaten sind nach Ausgabenarten und Einnahmekategorien gegliedert. Als ein Maß für die sozialpolitischen Anstrengungen eines Landes wird in dieser Studie – wie allgemein üblich - die Sozialleistungsquote verwendet. Dabei werden die Sozialausgaben ins Verhältnis zum Sozialprodukt (Bruttoinlandsprodukt) gesetzt ("expenditure ratios"). Schließlich bildet die Darstellung der Entwicklung von Mitgliederdaten (der jeweils erfasste Personenkreis der vier Sozialversicherungen) einen weiteren Datenschwerpunkt. Neben der Datensammlung publizierte Jens Alber eine makrosoziologische Untersuchung mit Analysen zur Entwicklung der Sozialversicherung in Westeuropa. "Die Beschreibung der zusammengestellten komparativen Daten soll die grundlegenden Gemeinsamkeiten und Variationen der Sozialversicherungsentwicklung in Westeuropa deutlich machen. Die Analysen sollen dann einige der Bedingungsfaktoren der Entstehung und Entwicklung der sozialen Sicherungssysteme aufzeigen, um erklärungskräftige von weniger fruchtbaren sozialwissenschaftlichen Hypothesen zu trennen und zu einer kumulativ fortschreitenden Theoriebildung über den Wohlfahrtsstaat beizutragen. Das erste Kapitel schildert zunächst die Ursprünge der staatlichen Sozialversicherungspolitik und stellt die Entstehung der Sicherungssysteme in den Kontext des gesellschaftlichen Strukturwandels Europas im 19. Jahrhundert. Das zweite Kapitel untersucht, welche sozialwissenschaftlichen Erklärungen der Entstehung und Entwicklung der Systeme bislang verfügbar sind. Ziel dieses Kapitels ist eine Bestandaufnahme der bisherigen sozialwissenschaftlichen Erkenntnisse über den Wohlfahrtsstaat, die auf bislang offene Fragen verweist, welche in den Analysen des dritten Kapitels aufgegriffen werden. Die erste Analyse untersucht die zeitlichen Variationen der Einführung der Sozialversicherung. Im Vordergrund steht die Frage, ob die Sozialversicherung primär ein Erfordernis der sozio-ökonomischen Entwicklung darstellte, oder ob sie besser als Produkt politischer Auseinandersetzungen verstanden wird. Die zweite Analyse untersucht die Ausdehnung der westeuropäischen Sozialversicherungssysteme anhand der quantitativen Daten über ihren Mitgliederkreis. Die dritte Analyse hat die institutionelle Entwicklung der Systeme am Beispiel der Arbeitslosenversicherung zum Gegenstand. Das vierte Kapitel fasst die wichtigsten Analyseergebnisse zusammen und formuliert Schlussfolgerungen für die sozialwissenschaftliche Theorie des Wohlfahrtsstaates" (Alber, J., 1982: Vom Armenhaus zum Wohlfahrtsstaat. Analysen zur Entwicklung der Sozialversicherung in Europa. Frankfurt/Main/New York: Campus, S. 20-22). Das neunte Kapitel des Datenhandbuchs (Jens Alber: Income Maintenance) "… presents data on the development of the major public social programmes. 'Social security' is defined following the practice of the International Labour Office. It embraces the four social insurance schemes (occupational injuries, health, pension, and unemployment insurance), public health, family allowances, social assistance, benefits to war victims, and the special transfers to civil servants. Data on the coverage of the four social insurance schemes are presented for the period from the introduction of a given type of insurance programme to 1975. Data on the expenditure and receipts of social security programmes are reported for the period from 1949 to 1974. Data are mainly presented country by country, in the form of tables and graphs. The chapter begins, however, with six comparative tables with selected ratios for all 13 countries. The first three of these comparative tables give ratios of various expenditure categories as percentages of gross domestic product (social security expenditure and social insurance and public health expenditure, both including administrative costs; benefit expenditure, excluding these costs for pensions, health, unemployment, and family allowances). The fourth table shows the part taken by public authorities and employers in the financing of social security and the last two of the comparative tables give coverage ratios, i.e. the members of insurance schemes (pension, medical benefit, occupational injuries and unemployment insurance) as a percentage of the labour force. The comparative part is followed by a series of tables and graphs with the national data on social security expenditure, its financing, and coverage of insurance schemes for each country. The first table gives the aggregate amounts of social security and social insurance expenditure, as well as its breakdown according to major programmes (public assistance, family allowances, public health, and the fur insurance schemes for health, pensions, occupational injuries and unemployment). All figures pertain to net expenditure, excluding transfers among single schemes. They refer either to calendar years or – in the case of Denmark, Ireland and the United Kingdom - to financial years ending in the stated calendar year. Expenditures for the single programmes do not add up to the reported total social security expenditure, because the outlays for a war victims and public employees are not included in the tables. Information on the percentage of total social security benefit expenditure spent for public employees, however, is contained in one of the graphs. Total social insurance expenditure corresponds to the sum of the four reported insurance schemes. The tables on the financing of social security report the receipts for total social security and total social insurance for the period from 1949 to 1974, as well as the receipts for the four major social insurance programmes in selected years. In addition to the aggregate figures, the percentage distribution of receipts by source of contribution is given. The three major sources are: insured persons, employers, and public authorities (summing up contributions by central government, receipts from local government bodies and special taxes allocated to social security). The last category, "other", includes income from capital and contributions classified by the International Labour Office as "other receipts". The final table on social insurance coverage gives the figures of the members of the four major insurance schemes" (Alber, J., 1983: Income Maintenance, in: Flora, P., u. a., 1983: State, Economy, and Society in Western European 1815 – 1975. Vol. I: The Growth of Mass Democracies and Welfare States; Chapter 9. Frankfurt/Main u. a.: Campus u. a. , S. 453f).
Datentabellen in HISTAT: A. Übersichten, westeuropäischer Ländervergleich A.01a Die Entwicklung der Sozialversicherungsausgaben: Anteile am Bruttoinlandsprodukt (1900-1975) A.01b Die Entwicklung der Ausgaben für die soziale Sicherung: Anteile am Bruttoinlandsprodukt (1949-1974) A.01c Leistungen der Rentenversicherung: Anteile am Bruttoinlandsprodukt (1949-1974) A.01d Leistungen der Krankenversicherung: Anteile am Bruttoinlandsprodukt (1949-1974) A.01e Leistungen der Arbeitslosenversicherung: Anteile am Bruttoinlandsprodukt (1949-1974) A.01f Leistungen der Familienbeihilfe: Anteile am Bruttoinlandsprodukt (1949-1974) A.02 Die Ausdehnung der Sozialversicherung in Westeuropa (1885-1975) A.03a Mitgliederkreis der Unfallversicherung, in % der Erwerbsbevölkerung in Westeuropa (1885-1975) A.03b Mitgliederkreis der Krankenversicherung, in % der Erwerbsbevölkerung in Westeuropa (1885-1975) A.03c Mitgliederkreis der Rentenversicherung, in % der Erwerbsbevölkerung in Westeuropa (1885-1975) A.03d Mitgliederkreis der Arbeitslosenversicherung, in % der Erwerbsbevölkerung in Westeuropa (1885-1975) A.04 Fünfjährlicher Zuwachs des Index der Sozialversicherungsausdehnung (1880-1975) A.05 Ausdehnungsniveau und Wachstum der Sozialversicherung nach Perioden (1900-1975) A.06 Finanzierungsanteile in der sozialen Sicherung: In Prozent der Gesamteinnahmen (1949-1974) B. Die sozialen Sicherungsprogramme in den einzelnen Ländern Der Datenbestand im Teil B umfasst jeweils drei Tabellentypen für jedes europäische Land: B.1a Gesamtausgaben für die soziale Sicherung (1949-1974) B.1b Die Entwicklung der Leistungsausgaben für die soziale Sicherung (1949-1974) B.2 Finanzierung der sozialen Sicherungsprogramme (1949-1974) B.3 Reichweite (Versicherte) der Sozialversicherungsprogramme (1888-1975)
Die vorliegende Arbeit untersucht die Eisen- und Stahlindustrie im Deutschen Zollgebiet von 1850 bis 1914. Die Eisen- und Stahlindustrie wurde dabei, soweit möglich, nach der heute in den Statistischen Ämtern üblichen "Systematik der Wirtschaftszweige" (SYPRO) abgegrenzt. Sie umfasst demnach die Produktion der Hochofen-, Stahl- und Walzwerke, der Schmiede-, Press- und Hammerwerke sowie der Ziehereien und Kaltwalzwerke. Der Begriff "Eisen- und Stahlindustrie wird synonym mit dem Begriff "Eisenschaffende Industrie" verwandt, auch wenn letzterer heute streng genommen nur die oben aufgezählten Gruppen ausschließlich der Ziehereien und Kaltwalzwerke umfasst. Bei der Abgrenzung des Untersuchungszeitraums wurde angesichts einer Fülle von Periodisierungsproblemen eine pragmatische Entscheidung getroffen. Die Untersuchung beginnt mit der Mitte des 19. Jahrhunderts (1850), als eine ausgeprägte Expansion der Schwerindustrie einsetzte und seitdem mit den Jahren 1850/52 auch eine, regional differenzierte, ausreichende Datengrundlage vorhanden war. Sie endet mit dem Jahr 1914, da mit der verstärkt einsetzenden Kriegswirtschaft veränderte Bedingungen galten. Die Studie analysiert die unterschiedlichen Entwicklungstendenzen der Eisen- und Stahlindustrie in den fünf wichtigsten Produktionsgebieten sowie im Deutschen Zollgebiet insgesamt. Die fünf Regionen sind: das Ruhrgebiet, das Saargebiet, das Siegerland, Elsass-Lothringen/Luxemburg, Oberschlesien. Die Auswahl der Regionen wurde nach ihrer ökonomischen Bedeutung für die Eisen- und Stahlindustrie, die vor allem bestimmt wird durch die Produktionskapazität, die Produktionshöhe und den entsprechenden Verbrauch, vorgenommen. Das Problem der sachgerechten Abgrenzung der Regionen konnte im Hinblick auf die Fragestellung folgendermaßen gelöst werden: Es wurden möglichst Regionen gebildet, in denen für die dort ansässigen Unternehmen die Rohstoffbedingungen, die Produktions- und Absatzbedingungen annähernd gleich waren (Homogenitätsprinzip). Streng genommen ließe sich eigentlich nur Betrieb für Betrieb, oder Produktionsort für Produktionsort miteinander vergleichen und in dieser Weise typische Standorte identifizieren. Es konnte jedoch herausgearbeitet werden, dass für die relativ eng begrenzten Standorte der Eisenindustrie im Saargebiet, im Siegerland, in Oberschlesien, in Luxemburg und z.T. auch in Lothringen die Bedingungen nicht allzu stark differieren. Innerhalb des Ruhrgebiets, für dessen eigentliches Kerngebiet es im vorigen Jahrhundert keine statistisch-regionale Erfassungsbasis gab, musste allerdings häufiger zwischen westlichen Werken (Standort am Rhein), mittleren und östlichen Werken (Raum Dortmund) unterschieden werden. Die in empirischen Untersuchungen meist wegen der Verfügbarkeit entsprechender regionaler Daten gewählte Abgrenzung nach Verwaltungsregionen konnte nur für zwei Regionen, Oberschlesien und Lothringen/Luxemburg, legitimiert werden. Die ökonomisch zusammengehörenden Regionen gingen im Falle des Ruhrgebiets und des Siegerlandes über Verwaltungsgrenzen hinaus bzw. waren enger als das zugehörige Verwaltungsgebiet zu begrenzen (Saargebiet). Damit mussten, soweit möglich, sowohl in bezug auf die regionale Abgrenzung als auch in bezug auf die erhobenen Indikatoren, neu Langzeitreihen zusammengestellt werden, die in einem statistischen Anhang nachgewiesen sind. Die Notwendigkeit, den deutschen Industrialisierungsprozess regional und sektoral zu disaggregieren, wurde wiederholt von namhaften Autoren begründet. Die vorliegende Arbeit greift diese Anregungen auf und untersucht am Beispiel der Eisen- und Stahlindustrie die Determinanten der räumlichen Verteilung und ihrer Rückwirkungen auf die Struktur dieser Branche. Im Anschluss an die Behandlung der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der Produktionstechnik werden folgende Problembereiche behandelte - Welchen Einfluss haben die traditionellen Standortfaktoren, wie Rohstoffkosten, Transport- und Lohnkosten auf die relative Entwicklung der Regionen im Zeitablauf? - Welche Wachstumsraten und -formen waren in den einzelnen Regionen zu erkennen und inwiefern beruhten disparitäre Entwicklungen auf besonderen Faktoren, die über die natürlichen Bedingungen hinausgingen? - Welche Dynamik ging von der Produktionstechnik aus und wie ist die Bedeutung neuer, moderner Anlagen einzuschätzen (Vintage-Effekt)? - Warum verfestigen sich einmal gebildete Raumstrukturen, obwohl die Standortbedingungen einem schnellen Wandel unterzogen sind? Dabei wird zunächst von der "Arbeitshypothese" ausgegangen, dass die fünf untersuchten Regionen im Zeitablauf mit unterschiedlichen und sich schnell ändernder. Problemen der Rohstoffversorgung und der Versorgung mit anderen Vorleistungen konfrontiert waren. Die Vor- und Nachteile der prosperierenden gegenüber relativ stagnierenden Regionen unterschieden sich im Saldo weit weniger als zunächst anzunehmen war. Daher mussten andere Faktoren, wie die horizontale und vertikale Konzentration und ihr Einfluss auf die Leistungsfähigkeit der Anlagen sowie das Volumen und die Nähe zu den Absatzmärkten etc. untersucht werden. Der Gang der Untersuchung versucht, diese Überlegungen Schritt für Schritt zu bearbeiten, auch wenn selbstverständlich davon auszugehen ist, dass die genannten Faktoren in einer wechselseitigen Abhängigkeit stehen." Zusammenfassend bleibt festzuhalten: Eine umfassende, geschlossene Theorie regionaler Entwicklungsprozesse liegt nicht vor. Daher ist die vorliegende empirische Analyse darauf angewiesen, auf einzelne, operationalisierbare Erklärungsansätze zurückzugreifen, diese zu dem im folgenden kurz umrissenen Untersuchungskonzept zu integrieren und mit den empirischen Befunden zu konfrontieren. Im Gegensatz zur herrschenden Auffassung, dass Raumordnungsprobleme durch Wirtschaftswachstum gelöst werden können, wird in der vorliegenden Arbeit davon ausgegangen, dass regional ungleichzeitiges und ungleichmäßiges Wachstum eine Begleiterscheinung und Bedingung des Wachstumsprozesses selbst ist. Dies erfordert zunächst ein Eingehen auf die Wechselwirkungen von allgemeiner und regionaler Problematik. Hier wird sowohl an Erkenntnisse der empirischen Standortforschung als auch an klassische Raumordnungsmodelle in dem Sinne angeknüpft, dass die Determinanten industrieller Standortwahl nicht nur von der Art der Branche, sondern auch von allgemeinen Entwicklungsfaktoren wie insbesondere den konjunkturellen ´nationalen" Wachstumszyklen, dem Tempo des Technischen Fortschritts sowie den Absatzmärkten (einschließlich ihrer Organisation) abhängig und entsprechend veränderbar sind. Auch gilt es die regionalen "Verlaufsmodelle" der Eisen- und Stahlindustrie an den nationalen Durchschnittswerten zu messen, um spezifische Entwicklungen, aber auch Parallelen sichtbar werden zu lassen. Schließlich soll herausgearbeitet werden, dass die Eisen- und Stahlindustrie ein relativ großes Gewicht in der Gesamtwirtschaft im eine Analyse der nationalen Entfaltung der Eisen- und Stahlindustrie, insbesondere der konjunkturellen Bewegung, des außenwirtschaftlichen Impulses, der Kopplungseffekte zu anderen Branchen und der Entwicklung der Produktionstechnik. Das Wachstum der Eisen- und Stahlindustrie im Dt. Zollgebiet von 1850-1914 führte, aufgrund später herauszuarbeitender Faktoren, zu einer räumlichen Konzentration der Produktion in wenigen Zentren und zu einer relativen Bedeutungsverschiebung dieser Zentren. Dieser Trend wird anhand der regionalen Verteilung der Produktion, der Investition und der Beschäftigung im Kapitel 3 skizziert, die besondere Entwicklung der einzelnen Regionen im Abschnitt 5.1. Im Anschluss daran erfolgt eine ausführliche empirische Untersuchung der regional unterschiedlichen natürlichen Grundlagen, insbesondere der klassischen "Standortfaktoren" im Sinne A. Webers, den Rohstoffinputs, Transportkosten und Lohnkosten. Dies geschieht jedoch nicht statisch, sondern unter Berücksichtigung des Technischen Fortschritts, der konjunkturellen Bedingungen (Preise und Menge), der Wettbewerbsbeschränkungen (z.B. Kokssyndikat) und der Substituierbarkeit mit anderen Kostenfaktoren. Die wichtigsten Indikatoren sind dabei der Vergleich ökonomischer Transportentfernungen, der Kostenvergleich für Rohstoffe loco Region, Selbstkostenvergleiche, Lohnstückkosten, Transporttarife und das Verhältnis von Roheisen-/Halbzeugproduktion zur Stahlverarbeitung. (Kapitel 4) Es wird zu zeigen sein, und dies markiert auch die Grenzen der traditionellen Standorttheorie, dass die unterschiedlichen Rohstoffbedingungen, Transportmöglichkeiten und evtl. Lohnkostenunterschiede allein, selbst wenn sie im Zeitablauf und in Beziehung zur Produktionstechnik betrachtet quasi dynamisiert werden, nicht die regionalen Wachstumsdifferenzen erklären können. Vielmehr müssen zusätzliche, andere "raumdifferenzierende" Faktoren wirksam gewesen sein, die Standortverlagerungen nach kostenminimalen Inputfaktoren betrachtet nicht sinnvoll erscheinen ließen (Erhalt traditionaler Standorte) oder nicht ermöglichten (Bedeutungsverlust traditionaler Standorte). Im Kapitel 5 werden daher verschiedene Determinanten, die die Kosten- und Erlösstruktur wesentlich mit beeinflussen und die vorhandene Nachteile in den Rohstoffbedingungen mindestens ausgleichen konnten, behandelt. Zwei Kernpunkte, die sich gegenseitig bedingen, sind hierbei herauszustellen: Einmal ist es die Absatzkomponente als Versuch, die in theoretischen Abhandlungen häufig genannten Agglomerationsvorteile, Kopplungsintensität von Wachstumspolen (Struktur-Hypothese) und Export-Hypothese zu konkretisieren. Hierzu zählen Preise, Mengen, Struktur und Qualität, Richtung und Reichweite des Absatzes, aber auch die Wirksamkeit von Wettbewerbsbeschränkungen (Kartelle etc.) und ihr Einfluss auf die Verfestigung von Vorrangstellungen. Zum anderen wird herausgearbeitet, dass es signifikante Unterschiede in der Größe, der Integrationsstufe und damit der Leistungsfähigkeit der Werke im durchschnittlichen Vergleich der Regionen gab. Produktivitäts- bzw. Kostenvorteile waren nur dann zu erzielen, wenn die installierten Kapazitäten von ihrer Größe, Integration und Effizienz den jeweiligen technischen Möglichkeiten entsprachen. Der theoretische Ausgangspunkt dieser Überlegung ist dabei, dass Produktionsfaktoren nicht in allen Regionen gleich effizient sind und dass sie damit interregional nur eingeschränkt und selektiv mobil sind."
Verzeichnis der Tabellen (ZA-Datenbank HISTAT): A. Tabellen aus dem Anhang A.01 Die Produktion von Roheisen insgesamt im Deutschen Zollgebiet (1850-1914) A.02 Die Roheisenproduktion im (engeren) Ruhrgebiet (1852-1911) A.03 Die Roheisenproduktion insgesamt im Saargebiet (1850-1914) A.04 Die Produktion von Roheisen insgesamt in Elsass-Lothringen/Luxemburg (1872-1914) A.05 Die Roheisenproduktion im Siegerland (1850-1913) A.06 Die Roheisenproduktion in Oberschlesien, 1850-1914 A.07 Anteile des Gießereiroheisens (in % der Gesamtroheisenproduktion der jeweiligen Regionen (1872-1914) A.08 Anteile von Roheisen zur Schweisseisen- und zur Flusseisenbereitung (in % der Gesamtroheisenproduktion der jeweiligen Regionen (1872-1914) A.11 Entwicklung ausgewähler Rohstoffpreise (1870-1913) A.12 Die Anteile der Regionen an der Roheisenproduktion insgesamt im Deutschen Zollgebiet (1850-1914) A.13 Die Produktion von Stahl im Deutschen Zollgebiet (1850-1914) A.14 Die Produktion von Stahl insgesamt in Rheinland und Westfalen (einschliesslich Saargebiet und Siegerland) (1850-1911) A.15 Die Produktion von Stahl im Saargebiet (1850-1914) A.16 Die Produktion von Stahl insgesamt in Elsass-Lothringen/Luxemburg (1872-1914) A.17 Die Produktion von Stahl im Siegerland (1852-1913) A.18 Die Produktion von Stahl in Oberschlesien (1850-1914) A.19 Die Produktion von Stahl insgesamt im Rheinland und Westfalen (ohne Saargebiet und Siegerland) (1852-1911) A.20 Erzeugung von Stahlfabrikaten insgesamt und ausgewählter Produktgruppen, Deutsches Zollgebiet (1871-1908) A.21 Flussstahlerzeugung des deutschen Zollgebietes nach Sorten (1871-1914) A.22 Die Anteile der Regionen an der Stahlproduktion des Deutschen Zollgebietes (1852-1914) A.23 Verkaufspreise ausgewählter Roheisensorten und Stahlfabrikate (1880-1913)
B. Tabellen aus dem laufenden Text des Buches B.01 Importe, Exporte und Verbrauch des Deutschen Zollvereins an Roheisen insgesamt (1850-1879) B.02 Importe und Exporte von Stahl und von Eisenbahnschienen, sowie des Stahlverbrauch in Bezug auf das Deutsche Zollgebiet in t (1850-1879) B.03 Importe und Exporte von Stahlprodukten, Halbzeug- und Eisenbahnmaterialexporte, Roheisenverbrauch pro Kopf im Deutschen Zollgebiet (1880-1913) B.04 Menge des im Deutschen Zollvereins hergestellten Eisenbahnmaterials und sein Anteil an der Gesamterzeugung von Stahlfertigprodukten (1852-1911) B.05 Produktion und Beschäftigte im Eisenerz- und Steinkohlenbergbau im Deutschen Reich (1850-1910) B.06 Anzahl der Hochöfen und die Produktionskapazitäten für Roheisen nach Gebieten (1860-1909) B.07 Regionale Verteilung der Puddelöfen im deutschen Zollgebiet (1861-1882) B.08 Beschäftigte in der Eisen- und Stahlindustrie (1852-1911) B.09 Kosten der Eisenerze in Rheinland-Westfalen (1885-1905) B.10 Die Erzversorgung des Saargebiets (1880-1910) B.11 Eisenerzförderung, Steinkohlenproduktion, Kohlen- und Koksbezug in Elsass-Lothringen/ Luxemburg (1880-1910) B.12 Eisenerzförderung im Siegerland (1870-1910) B.13 Die Eisenerzversorgung Oberschlesiens (1863-1912) B.14 Förderkosten pro Tonne Steinkohle nach Regionen (1850-1900) B.15 Die Roheisenproduktion in Luxemburg und Elsass-Lothringen (1854-1871) B.16 Die Stahlproduktion in Rheinland und Westfalen sowie im Siegerland (1861-1882) B.17 Produktion an Stahlfertigerzeugnissen in t im Ruhrgebiet (1870-1878) B.18 Export der fünf gemischten Saarwerke an Stahlfertigerzeugnissen und der Anteil der Exporte an der Gesamtproduktion (1886-1912)
Gegenstand der Studie Es wird der Prozeß der regionalen Industrialisierung am Beispiel des Hagener Raumes unter Verwendung des theoretischen Modells des industriellen Distrikts analysiert. Es wurde bewußt ein kleiner Untersuchungsraum gewählt, um den Vorgang der Industrialisierung aller dafür wichtigen Branchen zu erfassen.
Die Forschung zur Industrialisierung Nordwest-Deutschlands konzentriert sich auf das Ruhrgebiet, welches sich innerhalb eines knappen Jahrhunderts von einer ländlichen Region zu einem bedeutenden Industriestandort entwickelte. Die Regionen südlich des Ruhrgebietes werden oft nur am Rande betrachtet. Die Regionen um Hagen, der Grafschaft Mark und des Bergischen Landes durchliefen eine langsame Entwicklung von einer durch Klein- und Mittelbetriebe geprägten, gewerblich aktiven und für den Fernhandel bedeutsamen Region zu einer Industrieregion. Obwohl diese Regionen als Keimzelle der Industrialisierung im nordwestdeutschen Raum anzusehen sind, erfuhren sie eine im Laufe der Zeit abnehmende Bedeutung für die Gesamtwirtschaft und sind somit im Vergleich zum Ruhrgebiet in Vergessenheit geraten. Somit bekommt die Industriegesellschaft in der Darstellung vieler Historiker ein Bild, das von Großbetrieben und Massenproduktion geprägt ist. Ausgelöst durch den strukturellen Wandel in der Wirtschaft erfahren seit einigen Jahrzenten gerade die durch die Montanindustrie geprägten Regionen einen Bedeutungsverlust. Industrieregionen, die anders strukturiert sind als das Ruhrgebiet und die nicht derart radikale Brüche erleiden mussten, scheinen sich nach anderen Mustern zu entwickeln. Gerade Regionen, die alte Wurzeln und eine kleinbetrieblich strukturierte, relativ flexible Produktionsorganisation besitzen, verfügen über ungleich mehr Potential für die Zukunft als das Ruhrgebiet. Die vorliegende Studie soll zum Verständnis des Vorgangs der Industrialisierung beitragen. Der spezielle Weg einer kleinen Region soll anhand detaillierter Beschreibungen der einzelnen Branchen unter Verwendung von Quellenmaterialien nachgezeichnet werden. Eine Vergleichbare Studie zur regionalen Industrialisierung ist die Dissertation von R. Banken über die Industrialisierung der Saarregion (im GESIS-Datenarchiv unter der Studiennummer ZA8148 archiviert und über das Portal histat der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht). Neben der Beschreibung der wirtschaftlichen Veränderungen soll die spezifische Entwicklung des Hagener Raumes systematisiert werden. Hierbei bezieht der Autor das Konzept des 'industriellen Distrikts' ein, das speziell weiche Faktoren hervorhebt. Dieser von A. Marshall 1920 erstmals verwendete Begriff (in: The Principles of Economics, 1922) wurde im Rahmen der folgenden Wirtschaftsforschung zu einem Konzept der flexiblen Spezialisierung regionaler Ökonomien vor allem von Piore und Sabel (1985 in: Das Ende der Massenproduktion. Studie über die Requalifizierung der Arbeit und die Rückkehr der Ökonomie in die Gesellschaft.) weiterentwickelt. Der ökonomische Erfolg in der Bewältigung des strukturellen Wandels ist laut dieser Theorie aufgrund der im historischen, sozialen und regionalpolitischen Prozess ausgebildeten räumlichen Verhältnisse von Städten und Regionen selbst beeinflußbar. Hierbei sind vor allem kleinere und mittlere, spezialisierte und untereinander gut vernetzte Unternehmen einer Region die treibende Kraft für den wirtschaftlichen Erfolg. Der Autor Andreas Berger versucht, "dieses Konzept für wirtschaftsgeschichtliche Arbeiten zum 19. Jahrhundert zu nutzen und auf eine Basis zur Vergleichbarkeit eines speziellen Typs von Regionen zu verweisen. So kann diese Studie zur regionalen Industrialisierung in größere … Zusammenhänge eingebunden werden" (S. 22). Charakteristisch für die in der Untersuchung einbezogenen Regionen ist ein langer, kontinuierlicher Prozess der Industrialisierung. Plötzlichen wirtschaftlichen Umwälzungen und Brüche haben weniger stattgefunden. Da sich die Entwicklung des Untersuchungsraumes Hagen und Bergisches Land von der Entwicklung der benachbarten Regionen des Ruhrgebietes und des Sauerlandes deutlich unterscheidet, stellt sich der Autor die Frage, ob das theoretische Modell von Pionier-Staaten und Nachfolger-Staate im Prozess der Industrialisierung überhaupt zutreffend ist.
Das Unternehmen wird als die primär zu untersuchende Einheit angesehen. Neben privat produzierenden Einzelwirtschaften stehen auch die öffentlichen produzierenden Einzelwirtschaften sowie die öffentlichen und privaten Haushalte als konsumierende Einheiten im Fokus des Interesses. Bis in das 20. Jh. lassen sich Haushalt und Unternehmen bei kleinen und mittleren Unternehmen kaum eindeutig trennen, da sie oft unter einem Dach verbunden waren. Der Autor bezieht sich im Verlauf seiner Arbeit auf die neue Institutionenökonomik, indem er an einigen Stellen Transaktionskosten zur Erklärung bestimmter Verhaltensweisen und bestimmter Organisationsformen heranzieht. Gerade die mikroanalytische Ausrichtung der Transaktionskostenökonomik sowie die Sichtweise des Unternehmens als Beherrschungssystem kommen der Untersuchung einzelner Unternehmen und einer Region sehr entgegen. (S. 68 f) Darüber hinaus müssen auch andere Faktoren wie die technischen Veränderungen, für die erste Hälfte des 19. Jh. die Transportkosten und die verwendete Produktionstechnik einbezogen werden.
Zeit und Ort der Untersuchung: Eindeutige zeitliche Abgrenzungskriterien können für den Untersuchungsraum ebenso wenig genannt werden wie für Deutschland insgesamt. Für den Untersuchungsraum stellt Berger fest: "So zeigte sich in der Textil- und Papierherstellung schon ab den 1830er Jahren ein beginnender Ausbau zur Industrie, in der Stahlproduktion und der Eisen- und Stahlwarenherstellung teilweise aber erst im Lauf der 1850er Jahre. Das Ende der Aufbruchphase begann mit der Gründerkrise. Darüber besteht in der Forschung breiter Konsens. Die Phase ab der Gründerkrise bis zum Ersten Weltkrieg wird allgemein als Hochindustrialisierung bezeichnet, in der weiterhin ein dynamisches Wachstum, das allerdings in der Zeit bis 1895 deutlich schwächer als in der vorherigen und der nachfolgenden Phase verlief, stattfand" (S. 26 f) Berger setzt den Beginn der Untersuchungsperiode mit dem Jahr 1815 fest, da sich ab diesem Zeitpunkt in der staatlichen und kommunalen Verwaltung eine Kontinuität durchgesetzt hat, die sich auf die Qualität der Quellen niederschlägt. Der 1. Weltkrieg wird als End-Zeitpunkt des Untersuchungszeitraumes gesetzt, da sich die Voraussetzungen für eine wirtschaftliche Entwicklung – unter anderem auch durch die Umstellung auf die Kriegswirtschaft – radikal verändert haben.
Seit den 1960er Jahren finden regionale Aspekte in der deutschen Wirtschaftsgeschichte vermehrt Beachtung. Die Region bildet die wesentliche operative territoriale Einheit für die Industrialisierung und weniger der Nationalstaat. Damit ist die genauere Analyse von Regionen als Träger der Industrialisierung von Bedeutung, wobei eine genauere Definition des Begriffs Region erforderlich wird. Die Bandbreite der Abgrenzungsversuche in der Forschung kann durch zwei Standpunkte gut abgegrenzt werden: Auf der einen Seite ist der Ansatz von Kiesewetter zu nennen, der mit seiner Größendefinition in Quadratkilometern und der Forderung, daß das Gebiet sich wirtschaftlich selbst versorgen können muß, deutsche Provinzen und deutsche Einzelstaaten (z.B. das heutige Nordrhein-Westfalen) als Region betrachtet. Auf der anderen Seite ist die Forderung von Banken oder Fremdling et al. zu nennen, als Region ein möglichst kleines Gebiet zu wählen, welches unter wirtschaftlichen oder sozialen Kriterien möglichst homogen sein sollte, und in seiner Beziehung zu anderen Gebieten untersucht werden muß, da es in seiner Entwicklung nicht unabhängig von seiner Umgebung ist. (S. 31 f.) Darüber hinaus ist die interne Faktorausstattung ein kennzeichnendes Merkmal, die zwischen den Regionen extrem unterschiedlich sein kann (z.B. ob Bodenschätze wie Kohle und Erze vorliegen). Je mobiler aber die Faktoren werden (z.B. durch Transportkostenreduktion oder Migration), umso entscheidender werden Erklärungsmodelle, die von einer Interaktion zwischen Regionen ausgehen. Dabei wird die Bedeutung desjenigen Teils der regionalen Wirtschaft hervorgehoben, der nicht für den lokalen Markt produziert. "Seit den 70er Jahren wurden zunehmend außerökonomische oder schlecht messbare Faktoren wie die Existenz von Netzwerken, die sich nicht nur auf die dadurch mögliche Senkung von Kosten, sondern auch auf Traditionen oder gemeinsame Werte und Ideologien gründen, als (sogenannte weiche) Faktoren für ein regionales Wachstum betrachtet. (S. 34)
Berger wählt einen Untersuchungsraum, der ungefähr identisch ist mit der Stadt Hagen in den Grenzen von 1929. Es handelt sich hierbei mit seiner Größe von 150 Quadratkilometern um ein kleinräumiges Gebiet, welches an der unteren Grenze dessen liegt, was noch als Region bezeichnet werden kann. Die Wahl eines so kleinen Untersuchungsgebietes war für den Autor aus zwei Gründen notwendig: Zum einen liegt gerade im bergisch-märkischen Raum eine sehr kleinräumig gegliederte Wirtschaftsstruktur vor, so dass die Wahl eines kleinen Untersuchungsraums geboten scheint, um nicht zu viele unterschiedliche Entwicklungen einschließen zu müssen. Zum anderen ist es nur in einem so kleinen Maßstab möglich, die einzelnen Prozesse, die zusammen die Industrialisierung ausmachen und sowohl parallel wie auch zeitlich und räumlich versetzt verliefen, hinreichend genau zu erfassen als "operative territoriale Einheit" im Industrialisierungsprozess.
Quellenproblematik: Das Konzept der Arbeit besteht darin, aus den jeweiligen Geschichten der einzelnen Unternehmen eine Geschichte der verschiedenen Branchen zu entwickeln und letztlich die Wirtschaftsgeschichte des Untersuchungsraums zu erklären. Dabei müssen zusätzlich andere Bereiche wie die Infrastruktur, die Konjunktur oder die politische Geschichte betrachtet werden. Darüber hinaus besitzen die einzelnen Unternehmensgeschichten eine Doppelfunktion: Das Wachstum einer Branche kann als addiertes Wachstum der einzelnen Unternehmen aufgefasst werden. Zum anderen können besonders gut dokumentierte Unternehmensgeschichten als Beispiele für die Entwicklung einer Branche betrachtet werden. Darüber hinaus ermöglicht der Blick auf eine größere Anzahl von Unternehmensgeschichten das Erkennen von Mustern in der Entwicklung. Der Autor greift in seiner Studie zunächst auf zusammenfassende Darstellungen der Firmen- und Wirtschaftsgeschichte zurück, so wie sie durch die Veröffentlichungen von Ernst Voye vorliegen. Problematisch ist die Tatsache, dass durch den 2. Weltkrieg das Kammerarchiv der IHK in Hagen zerstört wurde und somit wichtige Quellen vernichtet wurden. Neben den Monographien, die von der IHK in Hagen herausgegeben wurden, bildet auch die Monatsschrift der SIHK 'Südwestfälische Wirtschaft' eine Quelle für unternehmensgeschichtliches Material. In beschränktem Umfang und nach Überprüfung der Fakten werden auch Firmenfestschriften berücksichtigt. Das von der Handelskammer und den Unternehmen veröffentliche Material wurde durch andere Quellen überprüft und ergänzt. Lokal- und regionalgeschichtliche Veröffentlichungen sowie überregionale wissenschaftliche Literatur bieten hierbei eine weitere Informationsquelle. Weiterhin wurden Archivalien und auch zeitgenössische Zeitungen ausgewertet. Die Archivalien lassen sich grob in drei Gruppen einteilen: Unternehmensarchive; staatliches und kommunales Schriftgut; Akten der Handelskammer Hagen. Auch der Schriftverkehr der Unternehmen mit anderen Firmen bietet Informationen zu Bestellungen, Lieferungen und Beziehungen der Unternehmen untereinander, wobei aufgrund der großen Materialfülle nur eine Stichprobe der Briefe ausgewertet werden konnte. Die Briefe der Märkischen Maschinenbau-Anstalt führten zu Erkenntnissen über die Ausstattungen der Firmen im Untersuchungsraum. Aufträge, Bestellungen und Rechnungen geben gerade für die frühe Zeit Aufschluss über die Ausstattung der Unternehmen und die speziellen Umstände der Anschaffung. Amtliche Statistiken sind meist erst ab Ämterebene greifbar, so dass die aggregierten Daten nicht oder nur in speziellen Fällen auf die einzelnen Unternehmen bezogen werden können. Wichtige Zahlen über die Produktion der einzelnen Unternehmen sind ab dem 1870er Jahren durch das Oberbergamt Dortmund für die Eisen und Stahl erzeugenden Unternehmen erhoben worden. Die Auswertung der Akten der Handelskammer Hagen war aufgrund der Zerstörung im 2. WK unbefriedigend. Weiterhin wurde auch auf allgemeine statistische Quellen der Ämter zurückgreifen, die den gesamten Zeitraum in wechselnder Dichte abdecken. Neben dem Oberbergamt in Dortmund und den Statistiken auf Ämterebene sind hier auch die Gewerbezählungen zu nennen. Teilweise konnten deren Vorarbeiten auf lokaler Ebene als gedruckte Tabellen beschafft werden.
Schlussfolgerung des Primärforschers und Autors: "Der Untersuchungsraum Hagen kann schon 1815 als eine gewerblich verdichtete Region gelten. Dabei ist es nicht unangebracht, von einer protoindustriellen Region zu sprechen, weil es sich bei dem vorherrschenden Gewerbe um hoch spezialisierte Stahlerzeugung, Eisen- und Stahlwarenindustrie und Textilindustrie, die schon zentralisierte Produktionsstätten ausgebildet hatte, handelte. Diese Fertigungszweige wurden nicht im Nebengewerbe betrieben und weisen nicht die für Protoindustrien typischen Merkmale … auf. … (Es) gab in der Textilindustrie … ein Verlagssystem. Als Verleger fungierten die beiden großen Hagener Textilunternehmen, die jeweils eine zentralisierte Produktionsstätte in der Stadt Hagen unterhielten und einige Produktionsstufen … auslagerten (= Heimarbeit). … Die Produkte wurden über zwei unterschiedliche Systeme (auf dem Markt) abgesetzt. Auf der einen Seite vertrieben Wanderhändler … einen Teil der Waren. … Auf der anderen Seite wurden die Waren über Kommissionshäuser im Untersuchungsraum und der näheren Region vertrieben. … Diese waren schon im 18. Jahrhundert in der Lage, die in der Grafschaft Mark hergestellten Waren über verschiedene Absatzwege und Zwischenhändler weltweit zu vertreiben. … Daneben wurden Lieferverbindungen in der Region immer wichtiger, indem Halbfertigwaren und ab den 1860er Jahren zunehmend auch Spezialmaschinen für die Bedürfnisse der Fertigwarenindustrie des Untersuchungsraums hergestellt wurden. … Die Darstellung der einzelnen Brachen … ermöglicht … einen leichten Zugriff auf die Wirtschaftsentwicklung des Untersuchungsraums in der Industrialisierung … . Fünf Branchen … waren besonders wichtig für die Industrialisierung: die Textilindustrie, die Papierherstellung, die Stahlerzeugung, die Eisen- und Stahlverarbeitung in den unterschiedlichen Ausprägungen und die Elektroindustrie. … Gerade die Hagener Textilindustrie muss als eines der Unternehmen gesehen werden, das für die Industrialisierung der Stadt Hagen bis zum Ersten Weltkrieg extrem wichtige Impulse lieferte. Nicht nur die schon in den 1840er Jahren hohe Zahl der Beschäftigten, sondern besonders die Nachfrageimpulse nach Investitionsgütern waren von enormer Bedeutung für die nähere Region. Ebenso wichtige Impulse gingen von den Vorsterschen Papiermühlen … aus, die etwa gleichzeitig mit der Textilindustrie mechanisiert wurden. Außerhalb der Stadt Hagen waren jedoch die Stahlerzeugung und –verarbeitung wesentlich wichtiger für die Wirtschaftsentwicklung. Diese Gruppen von Branchen bildeten das Produktionscluster, dem in der Industrialisierung der Region … die größte Bedeutung zukam. … Die sogenannte zweite industrielle Revolution wurde in Hagen nicht von der chemischen Industrie, sondern von der Elektroindustrie getragen. … Die Industrialisierung Hagens nahm einen völlig anderen Weg als die des benachbarten Ruhrgebiets … . Aus einer langen gewerblichen Tradition wuchs eine klein- und mittelbetrieblich strukturierte Industrielandschaft heran, in die einige größere Unternehmen eingebunden waren. Prägend waren dabei besonders die bedeutenden Kommissionshäuser … . Dabei kam es nicht zu ausgeprägten Brüchen. Der Übergang von der vorindustriellen Fertigung zur Industrialisierung verlief weitgehend fließend. … Aus dem hohen Humankapital und den engen Beziehungen innerhalb der Region resultierte eine große Innovationskraft einzelner Unternehmen und somit der Region insgesamt. … (Es) konnte gezeigt werden, dass die Wirtschaft der Region eine funktionale Einheit bildete, die aus traditionellen Strukturen gewachsen war. … Hagen blieb ein Standort, an dem von oft hoch qualifizierten Arbeitern in kleinen und mittleren Betrieben, mit einem hohen Anteil an Handarbeit, kleine Serien oder Spezialanfertigungen produziert wurden. … Diese Untersuchung hat den Blick auf einen anderen, oft übersehenen Weg der Industrialisierung einer traditionellen Gewerberegion eröffnet. Dabei ist … über die Beschreibung der ganzen regionalen Wirtschaft die Entwicklung einer kleinen Region beschrieben worden. Dies … soll dazu dienen, … die Entstehung des Industriezeitalters, …, in ihrer … Vielfalt zu verstehen." (Berger 2009: S. 473 ff.)
Der Datenteil der Studie gliedert sich in die folgenden Bereiche auf:
A. Die einzelnen Branchen 1 Textilindustrie 2 Brauerei 3 Eisen- und Stahlindustrie
B. Fallbeispiele einzelner Maschinenfabriken 1 Proll & Lohmann 2 AFA AG
C. Der Handelskammerbezirk Hagen Der Handel in der Stadt Hagen; Produktionsmengen in Tonnen und Wert in Talern der Metalle und Metallwaren; Beschäftigte Arbeiter in der metallherstellenden und –verarbeitenden Industrie; Konkurse und Eintragungen in das Handelsregister im Handelskammerbezirk.
D. Gütertransport
E. Beschäftigte
F. Mitgliedsunternehmen in Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden
Eine ausführliche Auflistung der einzelnen Datentabellen zu den einzelnen Gliederungspunkten findet sich in den Studiendetails unter 'Sachliche Untergliederung der Datentabellen'.
Diese Studie zeichnet die historische Entwicklung der Agrarproduktion nach. Die Landwirtschaft und ihre wichtigsten Produktionszweige werden auf Grund fortlaufender statistischer Daten in jährlichen (Bodenproduktion seit 1846) oder dreijährigen Erhebungen (Viehproduktion 1804-1867) dargestellt.
Die Studie umfasst die Entwicklung der preußischen und deutschen Landwirtschaft und besonders auch die der neun alten preußischen Provinzen von 1800-1930. Die frühen Daten mussten mit den späteren amtlichen Veröffentlichungen vergleichbar aufgearbeitet, zu einem Gesamtbild der Agrarproduktion zusammengefasst, wissenschaftlich ausgewertet und in den Rahmen der Entwicklung der wirtschaftlichen Umwelt gestellt werden. Systematisch bedingte Abweichungen, die die Folge von Änderungen in den Erhebungsmethodenn sind, müssen ausgeglichen bzw. korrigiert werden, damit die Daten vergleichbar sind. (Vgl. S. 3f.)
Das Zahlenmaterial, auf das sich der Autor bezieht, entstammt von 1846 bis 1867 aus den 'Annalen der Landwirtschaft', von 1868 bis 1873 aus der 'Wochenschrift, Annalen der Landwirtschaft', und für die Jahre 1874 bis 1877 aus den Veröffentlichungen des Ministeriums für Landwirtschaft (dreijährige Berichte). - 1878 – 1930: Die jährlichen Ernteerträge werden vom Statistischen Reichsamt und dem Preußischen Statistischen Landesamt – mit wiederholt wechselnden Methoden – aus den Saatenstandsangaben, den Anbauflächen und den Ertragsschätzungen ermittelt. 1878 wurde mit der Ermittlung der Anbauflächen der einzelnen Fruchtarten begonnen. Von der Zuverlässigkeit der jährlichen Anbauflächenerhebungen hängt der Wert der Erntestatistik ab, vor allem dann, wenn neben der Entwicklung der Hektarerträge auch die absoluten Größen jährlicher Erntemengen festgestellt werden sollen. Das Zahlenmaterial ist für die Jahre 1878 bis 1913 bzw. 1930 aus dem Statistischen Jahrbuch für das Deutsche Reich entnommen.
Angleichung von Niveauunterschieden (Zeitreihen 1878 bis 1930 !) Die systematischen Unterschiede der Erhebungsmethoden kommen in den Durchschnittshöhen der verschiedenen Datenreihen zum Ausdruck. Soll eine kontinuierliche Zeitreihe erstellt werden, so sind die Durchschnittshöhen aller einzelnen Teilperioden auf ein gemeinsames Niveau zu bringen. Das Problem bei diesem Unterfangen liegt in der richtigen Bemessung der Werte. Zunächst wurden aus den Zahlenreihen die drei- bis zehnjährigen Durchschnitte gebildet. Der Versuch ergab, daß fünfjährige Mittel den Wechsel der Durchschnittshöhen für alle Perioden am besten erfaßten. Schließlich wurde die Entscheidung getroffen, die Teilperiode 1898 – 1913 /1930 als Referenz zu wählen, an die die Teilperioden 1878-1897 angeglichen werden soll. Das Ergebnis der Berechnungen sind Angleichungskoeffizienten, die es ermöglichen, Niveuunterschiede aufgrund unterschiedlicher Erfassungsmethoden auszugleichen.
Themen:
Insgesamt behandelt der Datenteil folgende Bereiche: A. Die Feldwirtschaft auf Gebietsgröße Preußens und Deutschlands, 1815 bis 1918/1930 B. Die Viehwirtschaft Preußens und Deutschlands zwischen 1815 bis 1918/1930 C. Landwirtschaftliche Produktion im internationalen Vergleich D. Landwirtschaftliche Verschuldung Preußischer Provinzen
Verzeichnis der Tabellen im Recherche- und Downloadsystem HISTAT (Thema: Produktion: Land- und Forstwirtschaft, Fischerei)
A. Die Feldwirtschaft auf Gebietsgröße Preußens und Deutschlands zwischen 1815 bis 1918 bzw. 1930
A.1 Die Weizenproduktion im Deutschen Reich und in seinen Staaten, 1804-1930 A.2 Die Roggenproduktion im Deutschen Reich und in seinen Staaten, 1804-1930 A.3 Die Gerstenproduktion im Deutschen Reich und in seinen Staaten, 1804-1930 A.4 Die Haferproduktion im Deutschen Reich und in seinen Staaten, 1804-1930 A.5 Die Feldproduktion Ostpreußens (in 1000t), 1804-1930 A.6 Die Feldproduktion Westpreußens (in 1000t), 1804-1930 A.7 Die Feldproduktion Brandenburgs (in 1000t), 1804-1930 A.8 Die Feldproduktion Pommerns (in 1000t), 1804-1930 A.9 Die Feldproduktion Posens (in 1000t), 1804-1930 A.10 Die Feldproduktion Schlesiens (in 1000t), 1804-1930 A.11 Die Feldproduktion Sachsens (in 1000t), 1804-1930 A.12 Die Feldproduktion Westfalens (in 1000t), 1804-1930 A.13 Die Feldproduktion des Rheinlands (in 1000t), 1804-1930 A.14 Die Feldproduktion Preußens alten Bestandes (in 10 000t), 1804-1930 A.15 Die Feldproduktion Preußens neuen Bestandes (in 10 000t), 1869-1930 A.16 Die Feldproduktion des Deutschen Reiches (in 10 000t), 1873-1930 A.17 Die Anbaufläche Preußens alten Bestandes (in 10 000ha), 1804-1930 A.18 Die Ernten für Preußen alten Bestandes (in 10 000t), 1804-1930 A.19 Die Ernte in Getreidewerten für Preußen alten Bestandes, 1804-1930 A.20 Die Ernte in Roggenwerten für Preußen alten Bestandes, 1804-1930 A.21 Die Anbaufläche Preußens alten Bestandes - Index (in 10 000ha), 1804-1930 A.22 Die Erträge Preußens alten Bestandes - Index (in 10 000t), 1804-1930 A.23 Die Ernten in Getreidewerten für Preußen alten Bestandes - Index, 1804-1930 A.24 Die Ernten in Roggenwerten für Preußen alten Bestandes - Index, 1804-1930 A.25 Die Getreidearten, Hackfrüchte, Futterpflanzen und Stroh in Getreidewerten für Preußen alten Bestandes und Ostpreußen, 1804-1930 A.26 Die Getreidearten, Hackfrüchte, Futterpflanzen und Stroh in Getreidewerten für Sachsen und Rheinland, 1804-1930 A.27 Gesamtaufstellung der Feldproduktion: Anbauflächen für Getreidearten, Hackfrüchte und Grüne Futterpflanzen für Preußen alten Bestandes, Ostpreußen, Sachsen und das Rheinland (in 10 000ha), 1804-1930 A.28 Gesamtaufstellung der Feldproduktion in Getreidewerten jeweils nach Ernteprodukten (Getreidearten, Hackfrüchte, Grüne Futterpflanzen, Stroh, gesamte Bodenproduktion) für Preußen alten Bestandes, Ostpreußen, Sachsen und das Rheinland (in 10 000t), 1804-1930 A.29 Die Anbaufläche in Prozent des Gesamttotals für Preußen alten Bestandes, 1804-1930 A.30 Die Ernten in Prozent des Gesamttotals für Preußen alten Bestandes (in 10 000t), 1804-1930 A.31 Die Ernten in Getreidewerten in Prozent des Gesamttotals für Preußen alten Bestandes, 1804-1930 A.32 Die Ernten in Roggenwerten in Prozent des Gesamttotals für Preußen alten Bestandes, 1804-1930 A.33 Die Gesamtaufstellung der Bodenproduktion in Getreidewerten für das Deutsche Reich, in Prozent des Gesamttotals und als Index, 1870-1930 A.34 Heuerträge in den preußischen Provinzen und bezogen auf das Gebiet des preußischen Staates und des Deutschen Reiches, 1878-1912
B. Die Viehwirtschaft Preußens und Deutschlands zwischen 1815 bis 1918 bzw. 1930
B.1 Ostpreußen: Viehbestand B.1.01 Ostpreußen: Viehbestand Pferde. Produktionsmittel, Instandhaltung und Verkauf, 1804-1930 B.1.02 Ostpreußen: Viehbestand Rinder. Produktionsmittel, Instandhaltung und Verkauf, 1804-1930 B.1.03 Ostpreußen: Viehbestand Schafe. Produktionsmittel, Instandhaltung und Verkauf, 1804-1930 B.1.04 Ostpreußen: Viehbestand Schweine. Produktionsmittel, Instandhaltung und Verkauf, 1804-1930
B.2 Sachsen: Viehbestand B.2.01 Sachsen: Viehbestand Pferde. Produktionsmittel, Instandhaltung und Verkauf, 1804-1930 B.2.02 Sachsen: Viehbestand Rinder. Produktionsmittel, Instandhaltung und Verkauf, 1804-1930 B.2.03 Sachsen: Viehbestand Schafe. Produktionsmittel, Instandhaltung und Verkauf, 1804-1930 B.2.04 Sachsen: Viehbestand Schweine. Produktionsmittel, Instandhaltung und Verkauf, 1804-1930
B.3 Rheinland: Viehbestand B.3.01 Rheinland: Viehbestand Pferde. Produktionsmittel, Instandhaltung und Verkauf, 1804-1930 B.3.02 Rheinland: Viehbestand Rinder. Produktionsmittel, Instandhaltung und Verkauf, 1804-1930 B.3.03 Rheinland: Viehbestand Schafe. Produktionsmittel, Instandhaltung und Verkauf, 1804-1930 B.3.04 Rheinland: Viehbestand Schweine. Produktionsmittel, Instandhaltung und Verkauf, 1804-1930
B.4 Pferde-Viehbestand in den einzelnen Gebieten B.4.01 Westpreußen und Brandenburg: Viehbestand Pferde, 1804-1930 B.4.02 Pommern und Posen: Viehbestand Pferde, 1804-1930 B.4.03 Schlesien und Westfalen: Viehbestand Pferde, 1804-1930
B.5 Rinder-Viehbestand in den einzelnen Gebieten B.5.01 Westpreußen und Brandenburg: Viehbestand Rinder, 1804-1930 B.5.02 Pommern und Posen: Viehbestand Rinder, 1804-1930 B.5.03 Schlesien und Westfalen: Viehbestand Rinder, 1804-1930
B.6 Schafs-Viehbestand in den einzelnen Gebieten B.6.01 Westpreußen und Brandenburg: Viehbestand Schafe, 1804-1930 B.6.02 Pommern und Posen: Viehbestand Schafe, 1804-1930 B.6.03 Schlesien und Westfalen: Viehbestand Schafe, 1804-1930
B.7 Schweine-Viehbestand in den einzelnen Gebieten B.7.01 Westpreußen und Brandenburg: Viehbestand Schweine, 1804-1930 B.7.02 Pommern und Posen: Viehbestand Schweine, 1804-1930 B.7.03 Schlesien und Westfalen: Viehbestand Schweine, 1804-1930
B. 9 Viehbestand in Getreidewerten B.9.01 Preußen (alten Bestandes): Viehbestand Pferde und Rinder in Getreidewerten - Produktionsmittel, Instandhaltung, Verkauf, 1804-1930 B.9.02 Preußen (alten Bestandes): Viehbestand Schafe und Schweine in Getreidewerten - Produktionsmittel, Instandhaltung, Verkauf, 1804-1930 B.9.03 Preußen (alten Bestandes): Viehbestand in Getreidewerten - Produktionsmittel, Instandhaltung, Verkauf in Prozent der Gesamtproduktion der Viehart, 1804-1930
B.10 Viehbestand im Deutschen Reich B.10.01 Deutsches Reich: Viehbestand Pferde in Getreidewerten - Produktionsmittel, Instandhaltung und Verkauf, 1873-1930 B.10.02 Deutsches Reich: Viehbestand Rinder in Getreidewerten - Produktionsmittel, Instandhaltung und Verkauf, 1873-1930 B.10.03 Deutsches Reich: Viehbestand Schafe in Getreidewerten - Produktionsmittel, Instandhaltung und Verkauf, 1873-1930 B.10.04 Deutsches Reich: Viehstand Schweine in Getreidewerten - Produktionsmittel, Instandhaltung und Verkauf, 1873-1930 B.10.05 Deutsches Reich: Viehbestand Pferde auf Gebietsgrößen zwischen 1805-1918 umgerechnet - Produktionsmittel, Instandhaltung und Verkauf, 1873-1930 B.10.06 Deutsches Reich: Viehbestand Rinder auf Gebietsgrößen zwischen 1805-1918 umgerechnet - Produktionsmittel, Instandhaltung und Verkauf, 1873-1930 B.10.07 Deutsches Reich: Viehbestand Schafe auf Gebietsgrößen zwischen 1805-1918 umgerechnet - Produktionsmittel, Instandhaltung und Verkauf, 1873-1930 B.10.08 Deutsches Reich: Viehbestand Schweine auf Gebietsgrößen zwischen 1805-1918 umgerechnet - Produktionsmittel, Instandhaltung und Verkauf, 1873-1930 B.10.09 Deutsches Reich: Viehproduktion nach Tierarten - Verkauf in Getreidewerten, 1873-1930
B.11 Boden- und Viehproduktion je Einwohner und je ha Landwirtschaftlicher Nutzfläche B.11.01 Preußen (alten Bestandes): Boden- und Viehproduktion in 100kg je Einwohner und je ha landwirtschaftlicher Nutzfläche, 1816-1930 B.11.02 Deutsches Reich: Boden- und Viehproduktion in 100kg je Einwohner und je ha landwirtschaftlicher Nutzfläche, 1873-1930
B.12 Gewichtsentwicklung in der Tierhaltung B.12.01 Entwicklung des Gewichts der Ochsen und Stiere im Preußischen Staat alten Bestandes (in kg Lebensgewicht je Stück), 1816-1930 B.12.02 Entwicklung des Gewichts der Kühe und Färsen im Preußischen Staat alten Bestandes (in kg Lebensgewicht je Stück), 1816-1930 B.12.03 Entwicklung des Gewichts des Jungviehs im Preußischen Staat alten Bestandes (in kg Lebensgewicht je Stück), 1816-1930 B.12.04 Entwicklung des Gewichts der Kälber im Preußischen Staat alten Bestandes (in kg Lebensgewicht je Stück), 1816-1930 B.12.05 Entwicklung der Milchleistung (in kg je Kuh und Jahr), 1816-1930 B.12.06 Gewichtsentwicklung der Alten Pferde und Fohlen im Preußischen Staat alten Bestandes (in kg je Stück), 1816-1930 B.12.07 Verhältnis der Zuchtsauen zur Gesamthaltung der Schweine im Preußischen Staat alten Bestandes (in kg je Stück), 1816-1930 B.12.08 Entwicklung des Gewichts der Schweine im Preußischen Staat alten Bestandes (in kg je Stück), 1816-1930 B.12.09 Entwicklung der Anzahl der Zuchtschafe im Verhältnis zur gesamten Schafhaltung im Preußischen Staat alten Bestandes, 1816-1930 B.12.10 Entwicklung des Gewichts der Schafe im Preußischen Staat alten Bestandes (in kg je Tier), 1816-1930
C. Landwirtschaftliche Produktion im internationalen Vergleich C.01 Anbauflächen und Erntemengen, 1903-1934 C.02 Durchschnittliche Anbauflächen der Jahre 1903/05, 1010/12 und 1932/34
C.03 Anteil der Getreide-Exporte und –Importe an der Gesamtproduktion C.04 Handelsbilanz des internationalen Getreidehandels in Doppelzentnern, 1903-1934
D. Landwirtschaftliche Verschuldung Preußischer Provinzen D.01 Landwirtschaftliche Zinsrückstände für die Provinzen Ostpreußen, Schlesien, Pommern und Brandenburg, 1810-1912 D.02 Die landwirtschaftliche Verschuldung einzelner Preußischer Provinzen – Eingetragene Pfandbriefe, 1785-1912
Das Ruhrgebiet zählt nicht zu den alten eisenschaffenden Gebieten Deutschlands. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurden im Ruhrgebiet lediglich ca. 5 % der Roheisenproduktion des Gebietes des späteren Deutschen Reiches erzeugt und zwar vorwiegend in den waldreichen, gebirgigen Randbezirken. Der Aufstieg des Ruhrgebiets zum schwerindustriellen Zentrum setzte in den 1850er Jahren ein. In einer ersten Gründungswelle wurden zahlreiche Großunternehmen, die zum Teil bereits mehrere Produktionsstufen vereinigten, in der Rechtsform der Aktiengesellschaft errichtet.
Wesentliche Voraussetzungen für den Ausbau der Eisen- und Stahlindustrie des Ruhrgebiets in den 1850er Jahren waren: - die Durchstoßung der Mergelschicht und die Erschließung der Fettkohle, die einen guten Hochofenkoks ergab - die Einführung des Kokshochofens - die Entdeckung des Kohleneisensteinvorkommens im Ruhrgebiet - die verkehrsmäßige Erschließung des Ruhrgebiets durch die Eisenbahn - die gestiegene Nachfrage nach Erzeugnissen der Eisen- und Stahlindustrie vor allem durch den Ausbau des Eisenbahnnetzes.
Aufgrund der zahlreichen Neugründungen und des Ausbaus der bestehenden Unternehmen stieg der Anteil des Ruhrgebiets an der Roheisenerzeugung Deutschlands bis zum Jahre 1870 auf rund 26 %. Die Flußstahlerzeugung wurde 1861 mit der Einführung des Bessemerverfahrens durch Krupp aufgenommen. Die konjunkturelle Entwicklung in den 1870er Jahren war durch das Ausmaß des Aufschwungs in den Gründerjahren wie auch des Niedergangs in der Gründerkrise atypisch. Begünstigt durch die Liberalisierung des Aktienrechts, durch die infolge des Deutsch-Französischen Krieges aufgestaute Nachfrage und in geringerem Maße durch die nach Deutschland fließenden Reparationen wurden am Anfang der 1870er Jahre zahlreiche neue Unternehmen errichtet. Die bestehenden Firmen bauten ihre Anlagen aus, so daß die Kapazität der Eisen- und Stahlindustrie innerhalb kürzester Zeit erheblich erweitert wurde. Während jedoch in der überhitzten Konjunktur der Gründerjahre selbst die gestiegene Leistungsfähigkeit der Anlagen nicht ausreichte, um der Nachfrage zu entsprechen, mußten nach dem Umschwung der Konjunktur viele der neu geschaffenen Kapazitäten wieder stillgelegt werden. Zahlreiche neu gegründete Gesellschaften scheiterten, andere, oft auch ältere Unternehmen, die im Vertrauen auf ein Andauern der Konjunktur zu hohe Investitionen vorgenommen hatten, gerieten in finanzielle Schwierigkeiten. Dennoch hat die Eisen- und Stahlindustrie des Ruhrgebiets die Gründerkrise im Vergleich zur gesamten Eisen- und Stahlindustrie Deutschlands gut überstanden. Der Anteil des Ruhrgebiets an der deutschen Roheisenerzeugung stieg nach einem leichten Rückgang in den Gründerjahren im weiteren Verlauf der 1870er Jahre noch an.
Der Zeitraum 1879 bis 1914 gehörte zu zwei unterschiedlichen Konjunkturepochen, der mit der Gründerkrise einsetzenden und bis 1894 dauernden Stockungsspanne und der darauf folgenden, durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs beendeten Aufschwungspanne. Erstere war durch kurze, schwache Konjunkturaufschwünge und lange Phasen der Stagnation gekennzeichnet. Letztere war bis auf wenige Jahre eine mehr oder minder starke Hochkonjunktur. Im durchschnittlichen Wachstum der Produktion unterschieden sich Stockungs- und Aufschwungspanne kaum. Nachdem die Preise im Zeitraum 1879 bis 1894 langfristig erheblich gesunken waren, gelang es den Unternehmen, in der Aufschwungspanne höhere Preise durchzusetzen und ihre Rentabilität erheblich zu verbessern. Der für die Stockungsspanne zunächst von Rosenberg vorgeschlagene und von Wehler und anderen übernommene Begriff "Große Depression´ hat sich für die Eisen- und Stahlindustrie als nicht haltbar erwiesen. Im langfristigen Trend waren die Preise nach 1873 zwar niedrig und zeitweise sogar niedriger, als man sie trendmäßig erwarten konnte, doch hat die Stückkostendegression eine beträchtliche Senkung der Selbstkosten und damit die niedrigen Preise erst ermöglicht. Von der Höhe der Produktion her war der Begriff der "Großen Depression´ ohnehin nicht zu rechtfertigen.
Vom Ende der Gründerkrise bis zum Jahre 1914 hat die Produktion der deutschen Eisen- und Stahlindustrie fast ohne Unterbrechung zugenommen. England, dessen Eisen und Stahlerzeugung im Jahre 1870 noch weit höher gewesen. war, wurde um 1900 in der Roheisen- und Stahlerzeugung überholt. Wesentlichen Anteil an dieser Entwicklung hatte die Eisen- und Stahlindustrie des Ruhrgebiets, deren Anteil an der deutschen Roheisenerzeugung bis zum Jahre 1913 auf 42,5 % anstieg. Das Ruhrgebiet konnte seine führende Position gegenüber der Konkurrenz in Südwestdeutschland behaupten und sogar noch ausbauen. Bei der Stahlerzeugung war der Anteil des Ruhrgebiets zwar rückläufig, da Flußeisen in den 1870er Jahren und am Anfang des folgenden Jahrzehnts fast nur im Ruhrgebiet erzeugt worden war, doch lag der Anteil im Jahre 1913 mit 53,4 % immer noch erheblich über dem an der Roheisenerzeugung und wurde nur übertroffen von dem Anteil dieses Bezirks an der Walzwerksproduktion des Deutschen Reiches. Die Zunahme der Produktion erfolgte im Ruhrgebiet mit einer im Untersuchungszeitraum kaum gestiegenen Zahl von Unternehmen und mit einer prozentual sehr viel geringeren Zunahme der Zahl der Hochöfen und Konverter. Die Produktion je Hochofenwerk, je Hochofen und während der Stockungsspanne auch je Arbeiter lag beträchtlich über den entsprechenden Werten für das gesamte Deutsche Reich. Die Entwicklung der Beschäftigtenzahlen folgte tendenziell der der Produktion, wies aber je nach Konjunkturverlauf besonders vor 1895 starke Ausschläge auf. Löhne und Arbeitsproduktivität stiegen langfristig etwa gleichmäßig an. Die überaus rasche Steigerung der Produktion wäre nicht möglich gewesen ohne die entsprechende absatzwirtschaftliche Grundlage. Die Eisen- und Stahlindustrie des Ruhrgebiets konnte einen erheblichen Teil ihrer Erzeugnisse in unmittelbarer Nähe der Produktionsstätten absetzen. Durch die agglomerative Wirkung des Standorts der Eisen- und Stahlindustrie hatten sich in den peripheren Zonen des Ruhrgebiets große Unternehmen der eisenverarbeitenden Industrie angesiedelt. Die günstige Lage des Ruhrgebiets am Rhein und die frühe verkehrsmäßige Erschließung durch die Eisenbahn ermöglichte gleichzeitig den Absatz in entfernte inländische Gebiete und ins Ausland. Bei Nachfragerückgängen im Inland drosselten die großen Unternehmen ihre Produktion nur wenig und versuchten,; die überschüssigen Mengen auf dem Weltmarkt abzusetzen. In einigen Jahren exportierten verkehrsgünstig gelegene Hüttenwerke bis zu 50 % ihrer Produktion. Wegen der zunehmenden Exportabhängigkeit und der ständig größer werdenden Bedeutung der Frachten wurde die Massenerzeugung während des Untersuchungszeitraums innerhalb des Ruhrgebiets zunehmend in die Nähe des Rheins verlagert. Eine Betriebsverlagerung ins Minettegebiet blieb auf wenige Unternehmen beschränkt, da das Ruhrgebiet durch verkehrs- und tarifpolitische Maßnahmen seine Stellung als Standort der Eisen- und Stahlindustrie behaupten konnte.
Neben der raschen Produktionsausweitung bestimmten die verstärkte Kartellierung, der Ausbau der großen Hüttenwerke zu gemischten Unternehmen und die vor allem nach der Jahrhundertwende tendenziell zunehmende Konzentration weitgehend die Entwicklung der Eisen- und Stahlindustrie des Ruhrgebiets. Verbandsbildung, vertikaler Ausbau der Unternehmen und Konzentration standen in einer wechselseitigen Beziehung. Obwohl das Rheinisch-Westfälische Kohlensyndikat, das Roheisensyndikat und der Stahlwerksverband, die in ihrer Effektivität schon als atypisch für die gesamte Kartellentwicklung in Deutschland anzusehen sind, die ihnen häufig zugesprochene Marktmacht nicht besessen haben und von der Position eines Monopolisten weit entfernt waren, haben sie durch ihre Preis- und Lieferpolitik den Ausbau zu gemischten Unternehmen gefördert. Die weitgehend schubweise erfolgende Angliederung vor- oder nachgelagerter Produktionsstufen wurde wesentlich durch die Kartellbestimmungen und die Dauer der Kartellverträge beeinflußt. Die Unternehmenskonzentration war einerseits Vorbedingung und andererseits Ergebnis der Kartellierung. Wegen der Zersplitterung der Marktanteile und der Schwierigkeiten, die vielen kleineren Produzenten zu einem gemeinsamen Vorgehen zu veranlassen, hat sich die Verbandsbildung in den 1880er Jahren noch weitgehend als nicht durchführbar erwiesen. Die Quotenregelung der Kartellverträge hat die Konzentration in einem Ausmaß gefördert, daß sie letztlich wieder eine Gefahr für die Kartelle darstellte. Auf den einzelnen Produktionsstufen ist das Ausmaß der Konzentration jedoch weit geringer gewesen, als es in der Literatur qualitativ beschrieben worden ist. Die Bedeutung der Konzentration lag darin, daß die großen Unternehmen auf mehreren Produktionsstufen größere Marktanteile hatten, die aber bei den fünf größten Unternehmen der Eisen- und Stahlindustrie des Ruhrgebiets zusammen nicht über jeweils ein Drittel der Gesamtproduktion hinausgingen. Einen erheblichen Anteil an der Kartellierung, am Ausbau der Firmen zu gemischten Unternehmen und an der Konzentration hatten die Banken, deren Einfluß auf die dadurch entstandenen Riesenunternehmen jedoch tendenziell im Zeitablauf zurückgegangen ist. Während die konjunkturelle Entwicklung das Wachstum der Produktion in der Stockungs- und Aufschwungspanne langfristig nicht erkennbar beeinflußt hat, und die durchschnittlichen jährlichen Steigerungsraten vor und nach 1895 fast gleich geblieben sind, traten bei der Kapitalbeschaffung und Kapitalverwendung deutliche Unterschiede hervor. Anhand der Bilanzsummen lassen sich Phasen starken oder schwachen Wachstums erkennen, das meist sprunghaft erfolgte. Das Wachstum des Anlagevermögens entsprach dem der Bilanzsumme. Die absolut und relativ höchsten Zugänge auf Anlagekonten erfolgten in den Jahren am Ende der Hochkonjunktur. Zwischen der Höhe der Zugänge auf Anlagekonten und den Gewinnen ergab sich daher eine sehr hohe Korrelation. Nach 1893 trat eine Beeinflussung der Investitionspolitik durch die Kartelle hinzu, ohne daß aber die enge Bindung an die Gewinnentwicklung aufgehört hätte.
Im zwischenbetrieblichen Vergleich zeigen sich deutliche Unterschiede in der Wachstumsrate und in den Wachstumsformen, ohne daß sich ein generelles Wachstumsverhalten etwa der Art, daß große Unternehmen schneller und vorwiegend extern wachsen würden, bestätigen ließe. Entscheidenden Einfluß auf die Wachstumsformen und -richtungen scheint die Zusammensetzung der Anteilseigner gehabt zu haben. Fast alle vorwiegend im Privat und Familienbesitz befindlichen Unternehmen sind in stärkerem Maße intern und in einer kontrollierten, dem jeweiligen Finanzvermögen der Anteilseigner angepaßten Weise ausgebaut worden. Wenn auch bei den einzelnen Firmen in unterschiedlichem Umfang, so wurde generell im Zeitablauf stärker mit Fremdkapital, das eine doppelt so hohe Wachstumsrate wie das Eigenkapital hatte, finanziert. Langfristiges Fremdkapital wurde erst während der Aufschwungspanne von allen Unternehmen in Anspruch genommen. Der Anteil des kurzfristigen Fremdkapitals an den gesamten Fremdmitteln nahm allgemein zu. Die Höhe des kurzfristigen Fremdkapitals korrelierte im Zeitablauf immer stärker mit den Nettoanlagezugängen zur Verfügung stehenden Kontokorrentkredits Anlagen kurzfristig zu finanzieren oder wenigstens bis zum Zeitpunkt günstiger Kapitalmarktbedingungen vorzufinanzieren. Durch den höheren Verschuldungskoeffizienten stieg die Eigenkapitalrentabilität bei zunehmender Gesamtkapitalrentabilität nach 1895 gegenüber der Stockungsspanne um das Doppelte. Eigenkapital, Selbstfinanzierungsrate und Liquiditätsgrade waren bei den vorwiegend im Familienbesitz befindlichen Unternehmen deutlich höher als bei Firmen mit breiter Streuung der Anteile. Die Liquidität hatte außer bei den Familienunternehmen auch bei den Unternehmen, die gegenüber den nach 1906 entstandenen Riesenunternehmen relativ klein waren, Vorrang vor der Rentabilität. In der Datenbank HISTAT wurde lediglich eine Datenauswahl aufgenommen: Allgemeine und gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen; betriebliche und betriebswirtschaftliche Daten ausgewählter Unternehmen des Rheinisch-Westfälischen Kohlensyndikats und des Stahlwerkverbandes wurden nicht mit aufgenommen, finden sich aber ausführlich im Werk von Feldenkirchen.
Datentabellen im Recherche- und Downloadsystem HISTAT (Historische Statistik; www.histat.gesis.org):
A. Die Eisen- und Stahlindustrie des Ruhrgebiets bis zum Ende der 1870er Jahre
A.1 Roheisen-, Schmiedeeisen und Rohstahlerzeugung in t im westfälischen Hauptbergbezirk (1825-1850) A.2 Roheisenerzeugung im westfälischen Hauptbergdistrikt (1851-1860) A.3 Roheisenerzeugung im Oberbergamtsbezirk Dortmund (1861-1870) A.4 Durchschnittliche Wachstumsraten in Prozent im Oberbergamtsbezirk Dortmund (1851-1870) A.5 Produktion an Schmiedeeisen und Stahl in t im westfälischen Hauptbergdistrikt (1851-1860) A.6 Preis je t Roheisen, Schmiedeeisen und Stahl in Mark im westfälischen Hauptbergdistrikt (1851-1860) A.7 Produktion an Schmiedeeisen und Stahl in t im Oberbergamtsbezirk Dortmund (1861-1871) A.8 Preis je t Roheisen, Schmiedeeisen und Stahl in Mark im Oberbergamtsbezirk Dortmund (1861-1871) A.9 (Koks-) Roheisenproduktion im Oberbergamtsbezirk Dortmund (1872-1878) A.10 Kokshochofenwerke und Belegschaft im Oberbergamtsbezirk Dortmund (1872-1878) A.11 Anteil des jeweils mit Koks, Holzkohle und einem Gemisch aus Koks und Holzkohle erzeugten Roheisens an der Gesamtroheisenerzeugung im Oberbergamtsbezirk Dortmund in Prozent (1852-1877) A.12 Eisensteinförderung im Oberbergamtsbezirk Dortmund in t (1852-1871) A.13 Roheisenproduktion und -verbrauch je Kopf der Bevölkerung in Deutschland (1861-1873) A.14 Produktion und Verbrauch an Eisenbahnschienen in Deutschland (1871-1876) A.15 Eisenerzförderung im Oberbergamtsbezirk Dortmund (1872-1878) A.16 Verhüttete Erze im Oberbergamtsbezik Dortmund (1872-1879) A.17 Preise für Roheisen, Stabeisen und Eisenbahnschienen in M je t (1870-1878) A.18 Preisentwicklung für Kohle, Koks und Erz (1870-1879)
B. Standortbedingungen der Eisen- und Stahlindustrie im Ruhrgebiet
B.1 Anteile an der Roheisenerzeugung des Ruhrgebiets in Prozent (1860-1913) B.2 Anteil ausländischer Erze an den Hochofenmöllern im Oberbergamtsbezirk Dortmund in Prozent (1872-1882) B.3 Preise für spanische Bilbao-erze frei Rotterdam in M je t (1882-1894) B.4 Minettebezug der Hüttenwerke des Ruhrgebiets in t (1884-1895) B.5 Roheisenbezug des Ruhrgebiets aus Lothringen (1886-1895) B.6 Zufuhr an Eisenerz ins Ruhrgebiet in t (1901-1913) B.7 Anteil ausgewählter Häfen an der deutschen Erzausfuhr in Prozent (1905-1913)
C. Übersichtstabellen für das Deutsche Zollgebiet, Deutsches Reich: Eisen- und Stahlindustrie
C.1 Entwicklung des Diskonts und der Preisindices (1880-1913) C.2 Roheisenproduktion und -verbrauch je Kopf der Bevölkerung (1878-1913) C.3 Förderung der Syndikats-, Hütten-, und reinen Nicht-Syndikatszechen (1893-1902) C.4 Produktions- und Preisentwicklung Kohle und Koks (1870-1913) C.5 Förderung und Preisentwicklung der Eisenerze in Deutschland (1878-1913) C.6 Rheinisch-Westfälisches Kohlensyndikat (1904-1913) C.7 Versand des Stahlwerkverbandes an Produkten A (1904-1913) C.8 Versand des Stahlwerkverbandes an Produkten A (1904-1913) C.9 Versand des Stahlwerkverbandes an Produkten B (1909-1911) C.10 Anteil der nordwestlichen Gruppe an der Roheisenproduktion des deutschen Zollgebiets in Prozent (1883-1896) C.11 Anteil Rheinland-Westfalens an der deutschen Roheisenerzeugung in Prozent (1897-1913) C.12 Werte je t Roheisen im Deutschen Reich (1878-1911) C.13 Entwicklung der Roheisenpreise in M je t (1882-1913) C.14 Produktion an Eisen- und Stahlfabrikaten im Deutschen Reich (1878-1911) C.15 Erzeugung an Schweiß- und Flusseisenfabrikaten im Deutschen Reich (1878-1911) C.16 Preise von Walzwerksprodukten (1878-1913) C.17 Ausfuhr an Eisen und Eisenwaren (1880-1913) C.18 Anteil an der Ausfuhr von Eisen und Eisenwaren in Prozent (1880-1913) C.19 Eisenerzeinfuhr, Roheisenein- und Ausfuhr (1880-1913) C.20 Ausfuhr an Halb- und Fertigfabrikaten (1880-1913) C.21 Ausfuhr an wichtigen Fabrikaten und Maschinen in t (1880-1905) C.22 Anteile an der Ausfuhr von Fabrikaten in Prozent (1880-1905) C.23 Exportquoten in Prozent (1880-1905) C.24 Anteile der wichtigsten Länder an der Ausfuhr Deutschlands an Eisen und Eisenwaren in Prozent (1882-1913) C.25 Beschäftigte in der Eisen- und Stahlindustrie Deutschlands (1878-1911) C.26 Preisentwicklung in Rheinland-Westfalen in M je t (1880-1887) C.27 Preise für Roheisen und Walzfabrikate in M je t (1890-1894) C.28 Preisentwicklung verschiedener Eisensorten in M je t (1895-1900) C.29 Ausfuhr an Eisen- und Stahlwaren in 1000 t (1897-1913) C.30 Preisentwicklung Eisenprodukte in M je t (1900-1913) C.31 Die Rohstoffversorgung der deutschen Eisenindustrie in Prozent (1880-1913) C.32 Roheisenproduktion, -einfuhr und -ausfuhr im Deutschen Zollgebiet (1864-1878) C.33 Deutschlands Anteil an der Weltroheisenerzeugung in Prozent (1861-1913) C.34 Anteile der einzelnen Roheisensorten an der gesamten deutschen Roheisenerzeugung in Prozent (1871-1892) C.35 Anteile ausgewählter Bezirke an der deutschen Roheisenerzeugung in Prozent (1901-1913) C.36 Anteil der verschiedenen Verfahren an der Flussstahlerzeugung in Prozent (1880-1913) C.37 Anteil Deutschlands an der Weltrohstahlproduktion in Prozent (1901-1913) C.38 Anteil des Oberbergamtsbezirks Dortmund an der Schweiß- und Flussstahlproduktion Deutschlands in Prozent (1880-1900) C.39 Anteil der fünf größten Ruhrgebietsunternehmen an der deutschen Rohstahlerzeugung in Prozent (1900-1913) C.40 Erzeugung an Schweiß- und Flusseisenfabrikaten in Deutschland in t (1865-1913) C.41 Anteil des Gießereieisens an der Produktion von Eisen- und Stahlfabrikaten in Prozent (1880-1911) C.42 Anteile ausgewählter Fabrikate an der Produktion in Prozent (1880-1911) C.43 Verkaufspreise der Gutehoffnungshütte in M je t (1889-1894)
D. Die Eisen- und Stahlindustrie des Ruhrgebiets
D.1 Im Ruhrgebiet verhüttete Erze in t (1901-1913) D.2 Herkunft der im Ruhrgebiet verhütteten Erze anteilig in Prozent (1901-1913) D.3 Nebenproduktengewinnung im Oberbergamtsbezirk Dortmund (1896-1913) D.4 Kohleförderung im Ruhrgebiet (1893-1903) D.5 Roheisenproduktion, Zahl der Hochofenwerke und Hochöfen im Deutschen Reich und im Oberbergamtsbezirk Dortmund (1878-1914) D.6 Indexzahlen zur Roheisenerzeugung (1879-1913) D.7 Roheisenproduktion je Arbeiter, je Hochofen und Kapazitätsauslastung der Hochöfen im Deutschen Reich und im Oberbergamtsbezirk Dortmund (1878-1914)
E. Produktions- und Umsatzentwicklung für ausgewählte Großunternehmen
E.1 Anteil der Firmen am Roheisensyndikat bzw. -verband in Prozent (1897-1910) E.2 Kohleförderung einzelner Unternehmen in t (1878-1913) E.3 Koksproduktion einzelner Unternehmen in t (1878-1913) E.4 Eisenerzförderung einzelner Unternehmen in t (1878-1913) E.5 Roheisenproduktion einzelner Unternehmen in t (1878-1913) E.6 Anteil einzelner Unternehmen an der Roheisenerzeugung der Nordwestliche Gruppe in Prozent (1881-1896) E.7 Anteil einzelner Unternehmen an der Roheisenerzeugung Rheinland-Westfalens in Prozent (1897-1913) E.8 Anteil einzelner Unternehmen an der Roheisenproduktion des Deutschen Zollgebietes in Prozent (1878-1913) E.9 Rohstahlproduktion einzelner Unternehmen in t (1878-1913) E.10 Umsatzentwicklung einzelner Unternehmen in Mark (1878-1913) E.11 Börsenkurse ausgewählter Unternehmen (1887-1902) E.12 Ausfuhr des Bochumer Vereins (1871-1894) E.13 Ausfuhr der Gewerkschaft Deutscher Kaiser an Halbzeug und Fabrikaten (1896-1914)
Zeitreihen sind online downloadbar über HISTAT (www.histat.gesis.org).
Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung ist eine wichtige Grundlage der Wirtschaftsanalyse. Dies gilt nicht nur für die aktuelle Konjunkturbeobachtung, sondern auch für die wirtschaftshistorische Forschung. Bis heute gibt es keine nach anerkannten internationalen Konzepten ermittelte vergleichbare Datenbasis für eine sachgerechte Beurteilung der Ergebnisse der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung der DDR im gesamten Zeitraum ihrer Existenz. Im Jahre 2005 wurden mit dem Ergänzungsband der Zeitschrift "Historical Social Research" (HSR - Supplement No. 17/2005, Zentrum für historische Sozialforschung, GESIS Leibniz - Institut für Sozialwissenschaften, Köln) für den Zeitraum von 1970 bis 2000 neue Zeitreihen für wichtige Indikatoren der wirtschaftlichen Entwicklung in Ostdeutschland veröffentlicht (siehe die Studie: Heske, G.: Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Ostdeutschland 1970 bis 2000, neue Ergebnisse einer volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung; Studiennummer: ZA8208, in HISTAT). Mit der vorliegenden Studie legt der Autor eine Vertiefung und vor allem eine Erweiterung des Zeithorizonts der erforderlichen Berechnungen bis 1950 vor. Im Unterschied zu den bisher vorliegenden statistischen Ergebnissen werden in dieser Publikation (HSR-Supplement No. 21/2009. Zentrum für Historische Sozialforschung, Köln) erstmalig für die ehemalige DDR vergleichbare Daten der Entstehung und Verwendung des Bruttoinlandsprodukts für 1950 - 1989 vorgestellt, die auf der Basis der Methodik des Europäischen Systems der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (ESVG 95) ermittelt wurden. Damit wurde eine vorhandene Datenlücke geschlossen, die bisher die Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung der DDR behindert hat. Die für die einzelnen Jahre ausgewiesenen Ergebnisse beziehen sich nicht nur auf die Entstehung des Bruttoinlandsprodukts insgesamt, sondern auch auf die Wertschöpfung der Wirtschaftsbereiche und die volkswirtschaftliche Verwendung nach Hauptpositionen. Im Zusammenhang mit der Interpretation der erreichten Ergebnisse werden auch entsprechende Zeitreihen für die Bevölkerungsentwicklung und die Erwerbstätigkeit in der Untergliederung nach Wirtschaftsbereichen herangezogen. Da die für die ehemalige DDR vorgestellten Daten für 1950 bis 1989 im Ergebnis einer Rückrechnung der VGR nach annähernd gleichen methodischen und wirtschaftssystematischen Prinzipien erfolgten, war es möglich entsprechende Vergleiche mit entsprechenden Ergebnissen der früheren BRD durchzuführen. Dementsprechend erfolgte auch eine Zusammenführung der statistischen Daten für beide deutschen Staaten zu einem gesamtdeutschen Ergebnis rückwirkend seit 1950. Eine ausführliche Methoden- und Quellenbeschreibung der vorgelegten Ergebnisse unterstützt eine sachgemäße Interpretation der Daten. Der Autor diskutiert in einem gesonderten Abschnitt auch ähnliche Versuche der Rekonstruktion der VGR der DDR (z.B. Merkel/W./Wahl, S., 1991: Das geplünderte Deutschland. Bonn; Ritschl, A./Spoerer, M., 1997: Das Bruttosozialprodukt in Deutschland nach den amtlichen Volkseinkommens- und Sozialproduktstatistiken. Berlin; Schwarzer, O., 1996: "Die Währung der DDR beruht auf … der gesunden Grundlage der sozialistischen Gesellschaftsordnung". In: Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Band 63, Stuttgart; ders., 1999: Sozialistische Zentralplanungswirtschaft in der SBZ/DDR, Stuttgart; Sleifer, J., 2006: Planning Ahead und Falling Behind, Berlin. Maddison, A., 1995: Monitoring the World Economy 1820-1992, Paris; ders., 2001: The World Economy: A Millennial Perspective, Paris).
Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Vorstellung der Ergebnisse einer vorgenommenen Neuberechnung der Entstehung und Verwendung des BIP der DDR für den Zeitraum von 1950 bis 1989 nach den Konzepten des SNA (ESVG), vergleichbar in Methodik und wirtschaftssystematischer Abgrenzung sowie in vergleichbaren DM (Euro)-Preisen. Damit soll auf der Grundlage des methodischen Gerüsts der VGR ein kohärentes System von Indikatoren geschaffen werden, mit dem die wirtschaftliche Gesamtentwicklung der DDR beschrieben und bewertet werden kann. Die damit verbundenen komplizierten und arbeitsaufwendigen Arbeiten konnten nur schrittweise geleistet werden. Erste Teilergebnisse der Entstehung und Verwendung des BIP der DDR, die sich auf den Teilzeitraum von 1970 bis 1989 bezogen, konnten bereits im Jahre 2005 als HSR-Supplement No. 17 publiziert werden (Heske, G., 2005: Bruttoinlandsprodukt, Verbrauch und Erwerbstätigkeit in Ostdeutschland 1970-2000. Köln Das HSR-Supplementheft steht auch als PDF - Datei zur Verfügung und kann kostenlos unter der Adresse herunter geladen werden). Zur Information über den Umfang der bis dahin erarbeiteten Indikatoren der VGR wird in der vorliegenden Publikation als Anhang 5 eine Übersicht über die damals veröffentlichten Ergebnisse beigefügt. Aufbauend auf den Resultaten dieser bisherigen Untersuchungen erfolgt mit der vorliegenden Ausarbeitung eine retrospektive Weiterführung der Berechnungen zur Entstehung und Verwendung des Bruttoinlandsprodukts der DDR für die Jahre vor 1970, d. h. bis zum Jahre 1950 zurück. Damit können erstmalig statistische Daten für die Entstehung des Bruttoinlandsprodukt der DDR für 1950 bis 1989, untersetzt nach Wirtschaftsbereichen und die inländische Verwendung nach Hauptpositionen und im Wesentlichen vergleichbar mit heutigen Abgrenzungskriterien der VGR zur Verfügung gestellt werden. Im Interesse einer langfristigen Darstellung des Zusammenhangs für den gesamten Referenzzeitraum ab 1950 bis 1989 wurden die Ergebnisse der bereits genannten früheren Untersuchungen für den Zeitraum von 1970 bis 1989 integriert. Die bisherige Situation des Fehlens einer aussagefähigen Datenbasis einer vergleichbaren volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung für die DDR führte nach 1990 zu den verschiedensten Berechnungen einzelner Autoren zur Entwicklung des BIP der DDR. Diese Berechnungen hatten einen unterschiedlichen konzeptionellen Hintergrund und führten zu sich häufig widersprechenden Aussagen. Kennzeichnend für die meisten dieser Versuche war ein quantitatives Herunterrechnen der tatsächlichen wirtschaftlichen Leistungen der DDR; teilweise ergab sich infolgedessen bei Langzeitvergleichen daraus das kuriose Ergebnis, dass sich die DDR-Wirtschaft im Jahre 1989 noch auf dem Produktivitätsniveau der Vorkriegszeit befunden hätte bzw. nur bei ca. 20 bis 30 Prozent des Niveaus der früheren Bundesrepublik. Auf diese Probleme und die entsprechenden Datenquellen wird näher eingegangen. Die bestehenden Lücken an vergleichbaren statistischen Reihen gesamtwirtschaftlichen Indikatoren für die DDR nach den Konzepten der VGR erleichterten insofern Fehleinschätzungen über die gesamtwirtschaftlichen Ergebnisse und verhindern eine allseitige Beurteilung des Verlaufs der ökonomischen Prozesse und der sie beeinflussenden Faktoren in der DDR. Naturgemäß können derartige volkswirtschaftliche Langzeituntersuchungen nie die Genauigkeit und Verlässlichkeit einer aktuellen jährlichen Nachweisung erreichen. Dies gilt nicht nur für den vorliegenden Arbeitsgegenstand der VGR, sondern für alle längerfristigen wirtschafts- und sozialstatistischen Beobachtungen. Durch die umfassende Nutzung der vorliegenden statistischen Daten und zutreffender statistischer Methoden kann jedoch eine hinreichende Genauigkeit bei der statistischen Widerspiegelung der Entwicklungstendenzen erreicht werden. Außerdem gewährleistet im speziellen Fall der VGR die Nutzung der Bilanzmethode, d. h. die getrennte Ermittlung der Entstehung und der Verwendung des BIP aus unterschiedlichen Datenquellen eine zusätzliche Möglichkeit zur Gewährleistung der Validität. Dies gilt auch für die Rückrechnung von DDR-Daten. Die für die DDR bei dieser VGR - Neuberechnung für 1950 bis 1989 nach annähernd den gleichen methodischen und wirtschaftssystematischen Grund¬sätzen ermittelten Größen für die Entstehung und Verwendung des BIP ermöglichten es, entsprechende Vergleiche mit der Wirtschaftsentwicklung in der früheren Bundesrepublik durchzuführen. Gleichfalls bestanden dadurch die Möglichkeiten gesamtdeutsche Ergebnisse näherungsweise zu berechnen. Im Unterschied zu westlichen Autoren, die sich vor 1990 mit partiellen Schätzungen des BIP der DDR für einzelne Zeiträume bzw. der Entstehung des BIP beschäftigt hatten , konnte der Verfasser der vorliegenden Ausarbeitung auf die Gesamtheit der archivierten statistischen Daten, der veröffentlichten und geheimen Informationen, sowie dazugehöriger organisatorischer und methodischer Unterlagen der amtlichen DDR-Statistik zurückgreifen. Als langjähriger Mitarbeiter der Staatlichen Zentralverwaltung für Statistik der DDR war es ihm möglich, noch teilweise vorhandenes Insiderwissen von verantwortlichen Experten der Statistikproduktion und nicht archivierte Dokumente zu erschließen. Die Arbeit untergliedert sich in die vier Hauptabschnitte A bis D. Im ersten Hauptabschnitt A werden die wichtigsten inhaltlichen und konzeptionellen Ausgangspunkte einer Rückrechnung der Entstehung und Verwendung des Bruttoinlandsprodukts für die DDR sowie die dafür erforderlichen datenbezogenen Voraussetzungen behandelt. Im zweiten Hauptabschnitt B werden die Hauptergebnisse der Rückrechnung für die einzelnen Strukturelemente der Entstehung und Verwendung des BIP der DDR für den Zeitraum von 1950 bis 1989 vorgestellt. Dabei wurde nach Möglichkeit versucht, entsprechende Vergleichsdaten für die BRD heranzuziehen. Durch den Vergleich der Ergebnisse der Entstehung und Verwendung des BIP der DDR mit den entsprechenden Daten der BRD war eine bessere Bewertung der erreichten Wirtschaftsergebnisse der DDR möglich. Im dritten Hauptabschnitt C werden die Methoden und datenbezogenen Grundlagen der VGR-Rückrechnung ausführlich beschrieben. Da das gesamte Projekt der Rückrechnung der VGR der DDR für 1950 bis 1989 in mehreren Etappen realisiert wurde, war es zweckmäßig zum Verständnis des angewendeten Gesamtkonzepts teilweise auf bereits früher publizierte Materialien zurückzugreifen und sie in die einzelnen Abschnitte einzuordnen. Im letzten Hauptabschnitt D werden Versuche anderer Autoren zur Rückrechnung des BIP der DDR vor und nach 1990 beschrieben und in ihre methodischen Konzepte in den Grundzügen sichtbar gemacht. Dadurch soll die Einordnung und Beurteilung der vorliegenden Rückrechnung der Entstehung und Verwendung des BIP der DDR für 1950 bis 1989 unterstützt werden. Im Anhang 1 werden die Ergebnisse der VGR - Rückrechnung von 1950 bis 1989 in den territorialen Abgrenzungen für die DDR, die BRD und Deutschland als Zeitreihen (in Bezug auf die textlichen Einschätzungen in Hauptabschnitt B) tabellarisch näher untergliedert und für alle Jahre des Untersuchungszeitraums nachgewiesen. In Anlehnung an die aktuelle Praxis bei der Veröffentlichung mehrjähriger Reihen zur Entstehung und Verwendung des BIP durch das Statistische Bundesamt werden die einzelnen Indikatoren vorwiegend als Indexreihen mit fester Basis (1950 = 100) dargestellt. Im Interesse einer eindeutigen numerischen Darstellung wurden die Daten mit einer Kommastelle ausgewiesen, wobei dadurch nicht eine Genauigkeit der sachlichen Ergebnisse in diesem Zahlenbereich vorgetäuscht werden soll. Die Anhänge 2 bis 4 enthalten ergänzende methodische Materialien und Daten zur VGR, wie einen Überblick zu den Methoden und Begriffen der VGR in der ehemaligen DDR und der BRD (Anhang 2), der Zuordnung der Wirtschaftszweige zu den volkswirtschaftliche Wirtschaftsbereichen im Rahmen der VGR (Anhang 3), Originalergebnisse der SZS der DDR zur Entwicklung des Gesamtprodukts und Nationaleinkommens der DDR von 1949 bis 1989 nach dem MPS - Konzept (Anhang 4) und eine Übersicht der bereits früher veröffentlichten Tabellen zur Entstehung und Verwendung des BIP der DDR von 1970 bis 1989 in HSR-Supplement No. 17 (2005) als Anhang 5. Das Heft wird abgeschlossen (Anhang 6) durch ein detailliertes Verzeichnis aller Tabellen im Text und im Anhang.
Themen
Datentabellen in HISTAT (Thema: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen):
I. Tabellen im laufenden Text ("T" - Tabellen) T.01 Entwicklung des BIP in der DDR und der BRD, 1950 = 100 (1950-1989) T.02 Jährliche Wachstumsrate des BIP in der DDR und der BRD nach Zeitperioden, in % (1951-1989) T.03 Vergleich des Niveaus des BIP zwischen der DDR und der BRD, DDR = 1 (1950-1989) T.04 Anteil der Wirtschaftbereiche an der Bruttowertschöpfung in der DDR, in % (1950-1989) T.05 Entwicklung der Bruttowertschöpfung der DDR nach Wirtschaftsbereichen, 1950 = 100 (1950-1989) T.06 Jährliche Wachstumsraten der Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftsbereichen und Zeitperioden, in % DDR (1950-1989) T.07 Jährliche Wachstumsraten der Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftsbereichen und Zeitperioden, in % BRD (1950-1989) T.08 Anteil der Wirtschaftsbereiche an der Bruttowertschöpfung in der BRD, in % (1950-1989) T.09 Anteil der Industriebereiche an der Bruttowertschöpfung des produzierenden Gewerbes in der DDR und der BRD, in % (1950-1989) T.10 Struktur des Bereichs "Finanzierung, Wohnungsvermietung, öffentliche und private Dienstleister", in % (1970-1989) T.11 Bevölkerung und Erwerbstätigkeit in der DDR und der BRD, Anzahl, 1950= 100 (1950-1989) T.12 Beschäftigungsgrad DDR/BRD, in % (1950-1989) T.13 Arbeitsfähige Bevölkerung in der DDR, Anzahl je 1000 der Bevölkerung (1950-1989) T.14 Erwerbstätige in der DDR nach Wirtschaftsbereichen, 1950 = 100, Anteil in % (1950-1989) T.15 Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts in der DDR und der BRD je Einwohner und je Erwerbstätigen, 1950 = 100 (1950-1989) T.16 Niveau des Bruttoinlandsprodukts je Einwohner und je Erwerbstätigen in der DDR im Vergleich zur BRD, DDR = 1 (1950-1989) T.17 Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen nach Wirtschaftsbereichen im Jahr 1950 in der DDR im Vergleich zur BRD, DDR = 1 (1950-1950) T.18 Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen in der DDR nach Wirtschaftsbereichen, 1950 = 100 (1950-1989) T.19 Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen in der BRD nach Wirtschaftsbereichen, 1950 = 100 (1950-1989) T.20 Jährliche Wachstumsraten der Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen in der DDR nach Zeitperioden, in % (1950-1989) T.21 Jährliche Wachstumsraten der Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen in der BRD nach Zeitperioden, in % (1950-1989) T.22 Vergleich der Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen nach Wirtschaftsbereichen zwischen der DDR und der BRD, DDR = 1 (1950-1989) T.23 Grobstruktur der BIP-Verwendung in der DDR, in % (1950-1989) T.24 Grobstruktur der BIP-Verwendung in der BRD, in % (1950-1989) T.25 Konsumausgaben und Bruttoinvestition in der DDR, 1950 = 100, Anteile in % (1950-1989) T.26 Jährliche Wachstumsraten der Konsumausgaben und Bruttoinvestitionen in der DDR nach Zeitperioden, 1950 = 100, Anteil in % (1950-1989) T.27 Konsumausgaben und Bruttoinvestitionen in der BRD, 1950 = 100, Anteil in % (1950-1989) T.28 Jährliche Wachstumsraten der Konsumausgaben und Bruttoinvestitionen in der BRD nach Zeitperioden, in % (1950-1989) T.29 Konsumausgaben je Einwohner in der DDR und der BRD, 1950 = 100 (1950-1989) T.30 Jährliche Wachstumsraten der Konsumausgaben je Einwohner in der DDR nach Zeitperioden, in % (1950-1989) T.31 Relation BRD/DDR und DDR/BRD der Konsumausgaben je Einwohner (1950-1989) T.32 Bruttoinvestition je Einwohner, 1950 = 100 (1950-1989) T.33 Jährliche Entwicklungsraten der Bruttoinvestitionen je Einwohner nach Zeitperioden, in % (1950-1989) T.34 Relation BRD/DDR und DDR/BRD der Bruttoinvestitionen je Einwohner (1950-1989) T.35 Struktur der Investitionen nach Wirtschaftsbereichten, in % (1955-1988) T.36 Anteil der Wohnungswirtschaft an den Investitionen der sonstigen Wirtschaftsbereiche der DDR und der BRD, in % (1955-1989) T.37 Struktur der Investitionen nach Bereichen des produzierenden Gewerbes, in % (1955-1989) T.38 Entwicklung des Exports und Imports in der DDR und der BRD, 1950 = 100 (1950-1989) T.39 Relation der Ex- und Importe BRD/DDR - DDR/BRD je Einwohner (1950-1989) T.40 Bruttoinlandsprodukt der neuen Länder, 19989 = 100 (1989-2000) T.41 Volkswirtschaftliche Indikatoren für die DDR/Neue Länder, 1950 = 100 (1950-2000) T.42/43 Bruttoinlandsprodukt und Wertschöpfung nach Wirtschaftsbereichen für die DDR/Neue Länder, 1989 = 100 (1989-2000) T.44 Bruttowertschöpfung der Gruppen "Materielle Produktion" und "Dienstleistungen", 1989 = 100 (1989-2000) T.45 Anteil der Wirtschaftbereiche an der Wertschöpfung insgesamt, in % (1989-2000) T.46 Bruttowertschöpfung im produzierenden Gewerbe, 1989 = 100, Anteile in % (1989-2000) T.47 Bruttowertschöpfung im Handel, Gastgewerbe und Verkehr, 1989 = 100, Anteile in % (1989-2000) T.48 Bruttowertschöpfung im Wirtschaftsbereich Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleistungen (1989-2000) T.49 Bruttoinlandsprodukt und Inländische Verwendung, 1989 = 100, Anteile in % (1989-2000) T.50 Konsumausgaben und Bruttoanlageinvestition (1989-2000) T.51 Konsumausgaben der privaten Haushalte und des Staates (1989-2000) T.52 Bevölkerungszahl und Erwerbstätige (1989-2000) T.53 Erwerbstätige nach Wirtschaftsbereichen, 1989 = 100 (1989-2000) T.54 Bruttoinlandsprodukt je Einwohner und je Erwerbstätigen, 1989 = 100 (1989-2000) T.56 Entwicklung des BIP der DDR, BRD und Deutschland, 1950 =100 (1950-1989) T.57 Anteil der DDR und der BRD am gesamtdeutschen BIP, in % (1950-1989) T.58 Anteil der DDR an der gesamtdeutschen Wertschöpfung nach Wirtschaftsbereichen, in % (1950-1989) T.59 Relation des BIP je Einwohner und je Erwerbstätigen, Deutschland = 100 (1950-1989) T.62 Vergleich der Dynamik von VGR-Indikatoren der DDR nach dem MPS- und SNA-Konzept in Prozent, 1950=100 (1950-1989) T.63 Gesellschaftliches Gesamtprodukt zu jeweiligen Preisen und Preisen 1985 sowie Preisindex (Deflator) (1970-1989) T.64 Vergleich der Wachstumsraten, in % zum Vorjahr (1976-1980) T.65 Jährliche Preiserhöhung durch neue und weiterentwickelte Erzeugnisse, in Prozent (1970-1988) T.66 Originale und korrigierte Preisindizes, 1985=100 (1970-1989) T.67 Verbraucherpreisindizes nach Warengruppen, 1985=100 (1970-1985) T.68 Preisindizes für die Aggregate der Entstehung des BIP, 1970=100 (1970-1989) T.69 Preisindizes für die Produktionswerte, die Vorleistungen und die Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftsbereichen, 1970=100 (1970-1989) T.70 Preisindizes der Verwendungspositionen des Bruttoinlandsprodukts, 1970=100 (1970-1980) T.71 Vergleich der Preisänderung, 1970=100 (1970-1989) T.73 Deflatoren (Preiskoeffizienten) der Bruttowertschöpfung für die neuen Länder (ohne Berlin), 1995 gegenüber 1991, 1991=1,000 (1995) T.75 Deflatoren der DDR- Nationaleinkommensrechnung der SZS, 1950=100 (1950-1970) T.76 Entwicklung der DDR - Abgabepreise für ausgewählte Erzeugnisgruppen, 1950=100 (1950-1970) T.77 Entwicklung der Bruttowertschöpfung der DDR bei unterschiedlicher Bewertung mit vergleichbaren Preisen 1989 gegenüber 1970, 1970=100 (1970-1989) T.78 Entwicklung der NSW-Exports der DDR zu effektiven und vergleichbaren Bedingungen, 1975=100 (1975-1988) T.79 Entwicklung der NSW-Exportrentabilität zu effektiven und vergleichbaren Bedingungen (1975-1988) T.80 Berechnung des Bruttoinlandsprodukts der DDR in DM auf der Grundlage eines durchschnittlichen Umrechnungskoeffizienten (1950-1989) T.81 Vergleich von Berechnungen zur Entwicklung des BIP der DDR, 1950=100 (1950-1989)
II. Tabellen aus dem Anhang Statistische Übersichten zur Entwicklung der Entstehung und Verwendung des Bruttoinlandsprodukts 1950 bis 1989 (Rückrechnungsergebnisse):
1. Deutsche Demokratische Republik (Tab. 1.1 bis Tab. 1.9) Tab. 1.1.A Bruttoinlandsprodukt insgesamt, je Einwohner, je Erwerbstätigen, Bevölkerung, Erwerbstätige, Konsumausgaben, Bruttoinvestitionen, absolute Angaben (1950-1989) Tab. 1.1.B Bruttoinlandsprodukt insgesamt, je Einwohner, je Erwerbstätigen, Bevölkerung, Erwerbstätige, Inländische Verwendung, 1950=100 Tab. 1.2 Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftsbereichen 1950=100, 1970=100 (1950-1989) Tab. 1.3 Anteil der Wirtschaftsbereiche an der Bruttowertschöpfung, Insgesamt=100 (1950-1989) Tab. 1.4 Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen nach Wirtschaftsbereichen 1950=100, 1970=100 (1950-1989) Tab. 1.5 Erwerbstätige nach Wirtschaftsbereichen. 1950=100 (1950-1989) Tab. 1.6 Anteil der Wirtschaftsbereiche an den Erwerbstätigen, insgesamt=100 (1950-1989) Tab. 1.7 Inländische Verwendung des Bruttoinlandsprodukts, Ex- und Import, 1950=100 (1950-1989) Tab. 1.8 Anteil an der inländischen Verwendung, Inländische Verwendung, insgesamt=100 (1950-1989) Tab. 1.9 Verwendung des Bruttoinlandsprodukts je Einwohner, 1950=100 (1950-1989)
2. Bundesrepublik Deutschland (Tabellen 2.1 bis 2.9) Tab. 2.1.A Bruttoinlandsprodukt insgesamt, je Einwohner, je Erwerbstätigen, Bevölkerung, Erwerbstätige, Konsumausgaben, Bruttoinvestitionen, Absolute Angaben (1950-1989) Tab.2.1.B Bruttoinlandsprodukt insgesamt, je Einwohner, je Erwerbstätigen, Bevölkerung, Erwerbstätige, Inländische Verwendung, 1950=100 (1950-1989) Tab. 2.2 Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftsbereichen, 1950=100, 1970=100 (1950-1989) Tab. 2.3 Anteil der Wirtschaftsbereiche an der Bruttowertschöpfung, Insgesamt=100 (1950-1989) Tab. 2.4 Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen nach Wirtschaftsbereichen, 1950=100, 1970=100 (1950-1989) Tab. 2.5 Erwerbstätige nach Wirtschaftsbereichen, 1950=100 (1950-1989) Tab. 2.6 Anteil der Wirtschaftsbereiche an den Erwerbstätigen, Insgesamt=100 (1950-1989) Tab. 2.7 Inländische Verwendung des Bruttoinlandsprodukts, Ex- und Import, 1950=100 (1950-1989) Tab. 2.8 Anteil an der inländischen Verwendung, Inländische Verwendung, insgesamt=100 (1950-1989) Tab. 2.9 Verwendung des Bruttoinlandsprodukts je Einwohner, 1950=100 (1950-1989)
3. Deutschland (Tabellen 3.1 bis 3.9) Tab. 3.1.A Bruttoinlandsprodukt insgesamt, je Einwohner, je Erwerbstätigen, Bevölkerung, Erwerbstätige, Konsumausgaben, Bruttoinvestitionen, Absolute Angaben (1950-1989) Tab. 3.1.B Bruttoinlandsprodukt insgesamt, je Einwohner, je Erwerbstätigen, Bevölkerung, Erwerbstätige, Inländische Verwendung, 1950=100 (1950-1989) Tab. 3.2 Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftsbereichen, 1950=100, 1970=100 (1950-1989) Tab. 3.3 Anteil der Wirtschaftsbereiche an der Bruttowertschöpfung, Insgesamt=100 (1950-1989) Tab. 3.4 Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftsbereichen, 1950=100, 1970=100 (1950-1989) Tab. 3.5 Erwerbstätige nach Wirtschaftsbereichen, 1950=100, 1970=100 (1950-1989) Tab. 3.6 Anteil der Wirtschaftsbereiche an den Erwerbstätigen, Insgesamt=100 (1950-1989) Tab. 3.7 Inländische Verwendung des Bruttoinlandsprodukts, Ex- und Import, 1950=100 (1950-1989) Tab. 3.8 Anteil an der inländischen Verwendung, Inländische Verwendung, insgesamt=100 (1950-1989) Tab. 3.9 Verwendung des Bruttoinlandsprodukts je Einwohner, 1950=100 (1950-1989)
4. Vergleich DDR/ BRD – BRD/ DDR (Tabellen 4.1 bis 4.4) Tabelle 4.1 Bruttoinlandsprodukt insgesamt, je Einwohner, je Erwerbstätigen (1950-1989) Tabelle 4.2 Inländische Verwendung, Konsumausgaben, Bruttoinvestitionen insgesamt und je Einwohner, DDR=100 (1950-1989) Tabelle 4.3 Inländische Verwendung, Konsumausgaben, Bruttoinvestitionen insgesamt und je Einwohner, BRD=100 (1950-1989) Tabelle 4.4 Export, Import
Tabellen zur Entwicklung des gesellschaftlichen Gesamtprodukts und Nationaleinkommens in der DDR von 1949 bis 1989 (Amtliche Ergebnisse der SZS der DDR nach dem MPS – Konzept). (Auszug aus dem Statistischen Jahrbuch des gesellschaftlichen Gesamtprodukt und des Nationaleinkommens 1989, Herausgeber: Statistisches Amt der DDR, August 1990. Fundort: Bundesarchiv, DE 2/ 23081):
5. Gesellschaftliches Gesamtprodukt und Nationaleinkommen (Tabellen 4.5 und 4.6) Alle Angaben in den folgenden Tabellen (Tab. 4.5 und Tab. 4.6) entsprechen der Preis- und Strukturbasis von 1985!
Tab. 4.5 Gesellschaftliches Gesamtprodukt und Nationaleinkommen: In Millionen Mark und Entwicklung, 1950=100 (1949-1989) Tab. 4.6 Gesellschaftliches Gesamtprodukt und Nationaleinkommen: Struktur in Prozent (1949-1989)