Die Verfasserin setzt sich mit dem Zusammenhang von Schule und sozialem Ausschluss auseinander. Den Ausgangspunkt bildet die Tatsache, dass Schule eigentlich auf soziale Inklusion abstellt, während sie faktisch auch sozialen Ausschluss organisiert. Dies betrifft nicht nur die in Theorie und Forschung etablierte Allokations- und Selektionsfunktion von Schule, sondern grundlegend auch die durch schulisches Handeln bedingte Ausgrenzung von Schülern, die auffallen, stören oder anderweitig nicht in die organisationalen Vorgaben zu passen scheinen. Am Beispiel des unter George W. Bush jr. in den USA implementierten Programms "No Child Left Behind" wird dies näher erläutert und auch mit Blick auf das deutsche Schulsystem diskutiert. (ICE2).
Die Verfasserin setzt sich mit dem Zusammenhang von Schule und sozialem Ausschluss auseinander. Den Ausgangspunkt bildet die Tatsache, dass Schule eigentlich auf soziale Inklusion abstellt, während sie faktisch auch sozialen Ausschluss organisiert. Dies betrifft nicht nur die in Theorie und Forschung etablierte Allokations- und Selektionsfunktion von Schule, sondern grundlegend auch die durch schulisches Handeln bedingte Ausgrenzung von Schülern, die auffallen, stören oder anderweitig nicht in die organisationalen Vorgaben zu passen scheinen. Am Beispiel des unter George W. Bush jr. in den USA implementierten Programms "No Child Left Behind" wird dies näher erläutert und auch mit Blick auf das deutsche Schulsystem diskutiert. (ICE2)
In der Studie wird Schule als ein basales Regulativ gesellschaftlicher Mitgliedschaft herausgestellt. Die Frage nach einer Formveränderung dieses Regulativs durch die Ganztagsschulentwicklung stellt den roten Faden ihrer Argumentation dar. Die öffentliche Schule spielt, so definiert die Autorin den Ausgangspunkt ihrer weiteren Überlegungen, eine wesentliche Rolle bei der (staatlichen) Gestaltung gesellschaftlicher Mitgliedschaftsverhältnisse: Historisch könne dies auf die Formel gebracht werden kann, dass sich im Erzieher-Zögling-Verhältnis das Staat-Bürger-Verhältnis präfiguriert. Mit der Durchsetzung des modernen Nationalstaats wird mit dem staatlichen Erziehungswesen (Schule) eine Institution geschaffen, die entlang der aufklärerischen Tradition auf die 'Entwicklung' der Gesellschaft und des Subjekts zielt. Entlang dieser Legitimationsfigur (Metanarration) rückt das meritokratisch begründete Leistungsprinzip in den Vordergrund und dethematisiert Aspekte der ungleichen sozialen Herkunft. Anhand eines Vergleichs von Begründungsdokumenten zur Ganztagsschule aus den 1960er Jahren mit aktuellen Verlautbarungen lässt sich zunächst, so die Autorin, eine gemeinsame Begründungsfigur feststellen: Erschließung des Humankapitals in einer internationalisierten Wissensgesellschaft. Ein markanter Unterschied besteht jedoch darin, dass die Bildungsexpansion der 1960er Jahre neben wirtschaftlichen Überlegungen zwei weitere Diskursfiguren hervorhob: Chancengleichheit und Demokratisierung; beide spielen heute keine Rolle mehr. Dagegen sei nun der dominante Fokus der des Wettbewerbs um Leistung, Wissen und Können. Gesellschaftliche Mitgliedschaft wird nun zweifach konstituiert: als Verkopplung von Staatsbürgerschaft und individuellem Leistungserfolg. (ICF2)