Im vorliegenden Beitrag werden die Tschechische Republik, Ungarn, Polen und Slowakien auf Ähnlichkeiten und Verschiedenheiten ihrer Gesellschaften hin untersucht. Geschichte, Wirtschaft, Bevölkerungsweise, Bildung, Sozialstruktur und Einkommensverhältnisse werden analysiert. Abschließend wird nach Unzufriedenheit, Anomie und politischen Meinungen gefragt. (SH).
Im vorliegenden Beitrag werden die Tschechische Republik, Ungarn, Polen und Slowakien auf Ähnlichkeiten und Verschiedenheiten ihrer Gesellschaften hin untersucht. Geschichte, Wirtschaft, Bevölkerungsweise, Bildung, Sozialstruktur und Einkommensverhältnisse werden analysiert. Abschließend wird nach Unzufriedenheit, Anomie und politischen Meinungen gefragt. (SH)
Nach den ersten freien Parlamentswahlen in Ungarn 1990 wurde eine Koalitionsregierung gebildet, die sich die schnelle und radikale Umwandlung des wirtschaftlichen und politischen Systems zum Ziel setzte. Der vorliegende Beitrag interpretiert einige Daten über den Verlauf des Übergangs in die Marktwirtschaft und versucht, ihre gesellschaftlichen Folgen aufzuzeigen. Die Ausführungen zeigen folgendes: Im allgemeinen ist der Übergang zur Marktwirtschaft und die Bildung von Privateigentum durchaus vorangekommen und in etwa auch abgeschlossen. Er ist aber nicht wie geplant abgelaufen und hat Folgen nach sich gezogen, die 1990 nicht erwartet worden waren. Der Prozeß verläuft insgesamt recht chaotisch und entspricht weder dem in volkswirtschaftlichen Lehrbüchern gemeinhin Dargestellten noch den Privatisierungsprozessen in westlichen Gesellschaften. (pre)
Unter Lebensqualität werden in diesem Beitrag die nicht-materiellen Elemente oder Faktoren des Wohlstandes oder des Wohlbefindens verstanden. Gegenstand der Untersuchung ist die Frage, ob in Ungarn die Lebensqualität durch die Familie bzw. den Familienstand einer Person beeinflußt wird. Hierzu werden die Daten von Befragungen analysiert, die sich mit Unzufriedenheit, Symptomen emotionaler Destabilisierung, Indikatoren der Anomie und der Entfremdung in Ungarn beschäftigen. Abschließend stellt der Autor die Hypothese auf, daß die Familie den einzelnen zumindest gegen gewisse Aspekte der Unzufriedenheit, emotionale Destabilisierung, gegen Anomie und Entfremdung schützt. (ICE)
"Niemand konnte die Umbrüche in Mittel- und Osteuropa vorhersehen. Daher war die euphorische Beurteilung des friedlichen Systemwandels der Jahre 1989 und 1990 ganz verständlich. Allmählich erkennen wir jedoch die Schwierigkeiten, die dem Übergang in eine marktorientierte, demokratische Gesellschaft innewohnen. Neue Ungleichheiten erscheinen und wachsen. Ein Teil der Gesellschaft geht durch einen peinlichen Verarmungsprozeß. Menschliche Beziehungen - vom Alltagsleben bis zur Politik - sind zwar vom Zwang des autoritären System befreit, aber noch weit von der Qualität entfernt, die für eine demokratische Gesellschaft, ja bereits für eine Marktwirtschaft, nötig zu sein scheint. Anomie und/oder Entfremdung sind weit verbreitet. Der für eine entwickelte Gesellschaft notwendige Wert- und Normenkonsens scheint zu fehlen. Es gilt den Rückfall in eine autoritäre Systemstruktur und in die wirtschaftliche Peripherie Europas zu vermeiden. Neben der staatlichen Sozialpolitik könnten und sollten die Institutionen, die unter dem Konzept der 'zivilen Gesellschaft' zusammengefaßt werden, hierbei eine bedeutende Rolle spielen. Mittel- und Osteuropa scheint in einer Lage zu sein, in der nichts prädeterminiert, sondern alles möglich ist. Diese Lage ist, gesellschaftswissenschaftlich betrachtet, höchst interessant. Sie legt jedoch jeder Bürgerin und jedem Bürger auch eine große Verantwortung auf - insbesondere den Gesellschaftswissenschaftlerinnen und Gesellschaftswissenschaftlern." (Autorenreferat)
Im vorliegenden Beitrag analysiert der Autor Daten ungarischer soziologischer Untersuchungen, die die schnellen Transformationsprozesse von 1989/90 gut verdeutlichen. Folgende Problemkomplexe werden diskutiert: Gesellschaftliche Ungleichheit und Armut; Wohnungssituation; Sozialstruktur; soziale Mobilität; die Offenheit der Gesellschaft; Lebensweise; Kultur und Gesellschaft; Selbstmord; Alkoholismus; psychische Krankheiten; politische Meinungen. Die Analyse der Tendenzen der letzen 25-30 Jahre wird durch einige eher impressionistische Gedanken über die jüngsten Entwicklungen und nahe Zukunftsperspektiven ergänzt. (pmb)